Flecken

Als ich bei der Mutti die Reste ihres Mittagessens aß {ich habe sie ja in Verdacht, extra viel für mich aufzuheben}, passierte, was fast immer passiert, ich bekleckerte mich. *Hilfe*
Mutti: Du hast da einen Fleck.
Ich: Ach, so ein Mist. Nun kann ich nicht mehr ausgehen. Mit Fleck will mich doch keiner.
Mutti: Ach, das glaube ich nicht. Dich wird man schon wollen, solange du keinen Fleck auf deiner Seele hast.
Süß, oder?
ABER: Ich habe einen Fleck auf meiner Seele. Einen großen dunklen Fleck voller Traurigkeit. Und keine Ahnung, ob der je wieder verschwindet oder wie ich ihn loswerden kann.

WmdedgT im November 2021

Was für ein Tag!
Dieser fünfte November, an dem Frau Brüllen wieder fragte Was machst du eigentlich den ganzen Tag? Sie ist bei ihrer Corona-Edition mittlerweile bei Folge 20. Wer hätte das für möglich gehalten? Inzwischen scheint mir, wird das nie mehr anders werden. Corona ist die bequemste Ausrede aller Zeiten für jeden Mist, den die Politik verzapft.

03:23 Uhr
Aufgewacht und vor lauter Aufregung nicht noch einmal eingeschlafen.

06:20 Uhr
Heute ist alles anders als sonst. Ich lasse das Tor offen, damit Pocahontas {die kleine Chefin} kurz nach mir ebenfalls in den Hof fahren kann. Um die Hofparkplätze hat es neulich Trouble gegeben, aber das ist mir jetzt gerade egal. Unsere Firma zahlt dafür, also fahren wir auch rein.

07:00 Uhr
Ich briefe die Mitarbeiter wegen des Online-Meetings, das Pocahontas und ich um 8 Uhr mit dem großen Chef haben werden. {Der Grund meiner Aufregung.} Trotzdem kommt 5 Minuten später eine Frage nach der Frühstückspause. Ich wiederhole meine Ansage insgesamt 5 mal. Egal, das muss einfach klappen.

07:55 Uhr
Pocahontas ist pünktlich von ihrem Außentermin zurück und startet das Meeting selbst. Brauche ich das nicht zu tun. Nicht, dass ich es nicht könnte, aber dann müsste ich auch als erste reden, obwohl ich mich nur als zusätzliche Teilnehmerin in das Meeting gemogelt habe. Also. Pocahontas hat mich reingemogelt und dem Chef die Zustimmung regelrecht abgetrotzt mit der Begründung, dass ich die gesamte Arbeit mit dem neuen Projekt hatte, da sie das noch nie gemacht, ich aber Erfahrung habe. {Es hat zum Glück niemand hinterfragt, wo ich die Erfahrung gesammelt haben sollte. Besser so.}

08:45 Uhr
Meeting vorüber. Puh. Es lief super. Auch dank meiner Vorbereitungen. Und ganz am Schluss rückte der Chef noch mit einer Überlegung heraus, die ich nie für möglich gehalten hätte. Wenn wir das Projekt tatsächlich bekommen, habe ich ab kommenden März… Grund zu großer Freude.

09:00 Uhr
Jetzt frühstücken wir erst mal. Obwohl sich die Aufregung völlig gelegt hat, bekomme ich kaum etwas hinunter, außer Kaffee.

Vormittag
Kreativzeit.

12:00 Uhr
Die Mitarbeiter verabschieden sich ins Wochenende. Pocahontas und ich besprechen uns.
Die Hexe ruft an: Störe ich?
Was gibts denn?
Der Tourplan ist draußen. Seit einer Stunde.
Ich kümmere mich darum!

13:00 Uhr
Die Karten für Il Civetto am 15. Januar 22 purzeln aus dem Drucker.

Nachmittag
Katl schreibt, dass ein weiteres Päckchen angekommen ist und ich sage zu, dass ich heute nun wirklich komme, um sämtliche Lieferungen abzuholen.

Feierabend
Bei Katl gibt es Tee. Ich bin ziemlich fertig. Die Woche hat mich geschlaucht.
Katl hat auch noch Tomatensuppe gekocht. Die ist superlecker. Ich nehme mir zweimal Nachschlag. Bei Suppe kann ich nicht widerstehen, bei dieser erst recht nicht.

18.00 Uhr
Es ist stockfinster, so dass man das Gefühl hat, es wäre tief in der Nacht. Bei der Müdigkeit, die sich meiner bemächtigt hat, sowieso. Ich überlasse der Katl meine Fröbelsterne und trollere heimwärts.

Abend
Mutti ruft an: Ich wollte mal wissen, ob du überhaupt noch lebst.
Ich erzähle von meiner Woche.
Sie: Da hattest du aber viel zu tun! Und dann noch der Schlafmangel!
Huch! Wer sind Sie und was haben Sie mit meiner Mutter gemacht?
Die SchwieTo ruft an und unterbricht das Gespräch mit der Mutti. Ich belasse es dabei.
Halbherzig schaue ich noch einmal nach meinem grünen Strickbeutel und hoffe nun, dass er doch noch im Auto ist. Verschwunden ist keine Option.
Noch eine Viertelstunde Rücken-/Schultermassage. An manchen Stellen könnte ich kreischen vor Schmerz. Insgesamt tut es gut, sehr gut.

Späterer Abend
Ich habe Schlaf nachzuholen. Gute Nacht.

In früheren Jahren
November 2020
November 2018
November 2017

12 von 12 im September

Wenn Caro von Draußen nur Kännchen wieder unsere Beiträge zu
12_von_12
sammelt, hoffe ich diesmal auf schöne und abwechslungreiche Fotos, denn der 12. fällt auf einen Sonntag. Freilich, die Gammel-Sonntage bieten auch nicht wirklich Abwechslung, aber da wir gestern keinen Ausflug machen konnten, wäre das heute eine gute Gelegenheit.

7:40 Uhr
Besser, ich stehe auf, denn ich will noch etwas vorbereiten, was ich nachher als Verpflegung mit auf den Ausflug nehmen möchte.
The making of
Nudeln kochen muss ich nicht fotografieren. Wichtig ist, dass sie stark gewürzt werden, also kräftiges Salzwasser und vielleicht eine Knobizehe mitkochen oder ein paar Salbeiblätter. Ein Stängel Bohnenkraut ginge auch. Oder Basilikum.
Die fertigen Nudel dann auf Schaschlikspieße fädeln.
Tomaten- oder Paprikasoße {am besten selbstgemachte} daraufstreichen, auch diese darf noch etwas nachgewürzt werden.
Frühlingszwiebeln in feine Ringe geschnittel, Kochschinken fein geschnitten und Paprika möglichst klein geschnippelt auf die Spieße verteilen.
Viel Reibekäse drüber krümeln. Richtig viel. Hier waren es 250 g. Nach 15 Minuten bei 150° Umluft sah es dann so aus.
Gegen Mittag
Nach einigen Irrwegen, weil ich nicht so recht wusste, wohin unser Weg führen sollte, kamen war am Markkleeberger See an. Ich wäre gern mit den Füßen ins Wasser gestiegen, aber die Steine am Ufer waren glitschig und ich hatte Sorge, samt Kamera ins Wasser zu fallen. Das ließ ich lieber bleiben. Auf einer schönen Holzbak in der Sonne genossen wir unser Picknick. Die Mutti war von meinem "Nudelauflauf am Spieß" sehr angetan.
Ein Stück weiter am Ufer kam ich dann doch noch dazu, mit den Füßen ins Wasser zu steigen. Herrlich.

Weil es uns nirgends lange hält, fahren wir weiter an den… Störmtaler See

Nächster Halt Threna
Schon auf dem Heimweg finden wir diesen winzigen Park. Unter einer Linde gibt es da einen hölzernen Tisch mit zwei Bänken, wo wir Muttis Kaffee aus der Thermoskanna in Pappbecher umfüllen. Die Kleine Frau hatte die Kaffeetassen vergessen. Macht nix, als eingefleischter Camper hab ich noch eine halbe Stange Becher im Kofferraum.

Wieder zu Hause
Gleich vom Parkplatz aus gehe ich direkt zum Trockenplatz. Die Wäsche hatte ich gestern Nachmittag aufgehängt. Als es aber soweit war, dass ich sie hätte abnehmen können, rief die Weinkönigin an. Gespräche mit ihr dauern immer sehr lange. Als wir fertig waren, war es dunkel und ich hatte keine Lust mehr, nochmal über den Trockenplatz zu stolpern. Und heute Morgen war die Zeit knapp. Nun aber! Wie gut die Wäsche riecht, wenn sie draußen getrocknet ist.

Auf dem Balkon genieße ich noch einen Milchkaffee und nehme meine angefangene Socke mit hinaus.
Dann senkt sich der Abend über den stillen Hof. Auf dem Foto sieht es heller aus, als es tatsächlich ist. Stricken kann ich bei dem schwindenen Licht nicht mehr.
Also wechsle ich nach drinnen auf die große Couch und stricke noch ein Stück weiter.

Ich habe dann noch meine Kleider für morgen gerichtet, hatte aber keine Lust mehr auf Fotos. Deshalb bleibt das jetzt so.
Und das waren wieder meine 12 von 12 im September

Gute Nacht.

In früheren Jahren
September 2020
September 2017

Na sowas

Der vergessene Montag
Geht euch das auch manchmal so? Ein Feiertag fällt auf einen Wochentag und schon ist das gesamte Zeitgefühl im Eimer. So ging es mir gestern Abend.
Mit der Chef-Kollegin in TDO hatte ich verabredet, in den nächsten Wochen immer montags und donnerstags bei ihr zu arbeiten. Das reicht zwar nicht, denn sie würde mich dort in Vollzeit brauchen, aber der nächst höhere Chef, der die Verträge unterschreibt, will das nicht. Er will sparen und macht in diesem Wahn eine Menge kaputt. Aber nutzt ja nix, da müssen wir bis Ende Juni erst einmal durch.
Da nun aber der Montag ein Feiertag war, ging ich eben am Dienstag zur Arbeit nach TDO. Der Arbeitstag fühlte sich dann auch wie ein Montag an, mit Test der Mitarbeiter und mit all dem Verwaltungskram für den Wochenbeginn. Entsprechend ging ich am Abend davon aus, die nächsten beiden Tage frei zu haben und in dieser Zeit zum einen meine Homeschooling-Aufträge abzuarbeiten und noch Zeit für die Steuererklärungen der Familie zu haben. Die hängen ja komplett an mir. Die Mutti kann es nicht, der Sohn mag es nicht und meine eigene ist ja sowieso bei mir. Zum Glück stehlen mir in diesem Jahr keine sogenannten Freunde meine Zeit, die mich nur solange kannten, bis ihre Steuererklärung fertig war und von denen ich danach nie mehr etwas hörte.
Heute Morgen wurde mir dann mit Schrecken bewusst, dass schon Mittwoch ist und ich alles das, was ich für die nächsten beiden Tage geplant hatte, nun heute schaffen muss. Huch.
Dann mal jetzt einen großen Pott Milchkaffee und dann los.

Dieser Eintrag wird fortgesetzt
Ähm, oder doch nicht.

Nochmal Tagebuchbloggen…

…weil einfach so viel geschieht in diesen Tagen.
Der Dienstag und seine Geschichten
05:21 Uhr
Es ist noch dunkel. Ich stehe trotzdem auf. Bin guter Dinge und habe einiges vor.
07:30 Uhr
Bilder gucken, bloggen. Gegen 9 will ich los.
09:20 Uhr
Hab mich vertüddelt und bin immer noch daheim. Nun aber flott.
Reichlich 10 Minuten muss ich an der Schranke warten, so dass ich es vor meinem Termin in der Bibliothek nicht mehr zur Bank schaffe.
10:00 Uhr
Der nette junge Mensch in der Bücherei hat mir Berge von Lesetoff bereitgelegt. Drei Bücher sortiere ich aus, die möchte ich zumindest diesmal nicht mitnehmen. Die meisten ausgeliehen Bücher sind Krimis für Mutti. Für mich gibt es diesmal wieder einmal Fantasy von Markus Heitz.
Die Einzeltermine im Lockdown machen möglich, was sonst in der Bibliothek eher gar nicht geht: Wir haben Gelegenheit zu einem kleinen Plausch über Bücher und Lesegewohnheiten und so.
Wieder im Auto rufe ich den Sohn an, den ich abholen will. Da er nicht rangeht, drehe ich eine Runde in Richtung Bank und hole ihn danach ab.
Wir fahren ins Einkaufszentrum, wo der Sohn zum Frühstück Matjesbrötchen spendiert, die wir draußen vor dem Center auf einer Bank verspeisen. Dann will der Sohn endlich seine Hemden umtauschen, aber der Laden öffnet erst 12 Uhr. Weil im Center alle Sitzgelegenheiten mit rotweißem Flatterband abgesperrt sind, hocken wir uns ins Auto und warten.
12:00 Uhr
Der Laden öffnet, man kann durch Einlesen eines QR-Codes auch einen Termin bekommen, aber der Sohn darf trotzdem nicht in den Laden, weil die einen negativen C-Test sehen wollen. Den braucht man in Sachsen zum Betreten eines Klamottenladens, in den nur drei Leute gleichzeitig hinein dürfen, die sich zwischen den Regalen verlieren. Im Supermarkt, in den 300 Leute gleichzeitig hinein dürfen, die dann nebeneinander an den Auslagen stehen und die Waren betatschen und sich einen Dreck drum scheren, dass da Schilder dazu auffordern, nur das anzufassen, was man kaufen will, für den braucht man keinen Test. Ja nee, ist klar, im Supermarkt gibt es kein Infektionsrisiko. Das wissen wir ja nun.

Aber weiter im Text: Der Sohn darf also nicht in den Laden, weil er keinen Test dabei hat. Testen lassen darf er sich aber auch nicht, weil er keinen Personalausweis dabei hat. So bleibt mir nichts anders übrig, als dass ich mich testen lasse.
103/365
Blöde Prozedur. Die Nase tut mir noch zwei Stunden danach weh und das Ohr den ganzen Nachmittag. Nee, im Ohr hat keiner mit nem Wattestäbchen gebohrt, aber es schmerzte nach der Nasebohrerei trotzdem, und das, obwohl der junge Mensch das wirklich behutsam gemacht hat.
Immerhin darf ich, nachdem wir wiederum im Auto 20 Minuten auf das Testergebnis gewartet haben, dann endlich die Hemden umtauschen, bzw. zurückgeben, weil der Sohn inzwischen keine neuen mehr haben will.
13:30 Uhr
Ich setze den Sohn zu Hause ab und fahre zu Katl. Auf die Mutti habe ich inzwischen keine Lust mehr, weil sie am Telefon mal wieder einen garstigen Spruch losgelassen hat. Ich weiß, sie ist alt, aber deshalb muss sie doch nicht boshaft sein, oder? Besonders nicht zu mir. Ich finde, das habe ich nicht verdient.
Die Katl kocht Tee und hat feine Kekse gebacken.
16:00 Uhr
Ich mache mich auf den Heimweg und fahre noch schnell zum M-Laden, wo ich mir Pelmenie kaufe. Die sind lecker.
17:00 Uhr
Ich bin daheim, verstaue die Einkäufe, koche Tee und fühle mich müde vom Tag. Ich backe noch eine Pizza, die ich auch aus dem M-Laden mitgebracht habe.
Bissel cross, aber trotzdem Lecker.
Es wird noch ein wenig gelesen, dann kuschle ich mich recht früh ins Bett.

12 von 12 im März 2021

12_von_12 gesammelt von Caro bei Draußen nur Kännchen.
Na, das kann ja heiter werden. Zu allem Überfluss ist auch noch Schmuddelwetter. 12 Fotos vom Tage? In Worten Zwölf. Na, mal sehen.
71/365
Erste Amtshandlung ist immer das Lüften am Morgen. Diesmal musste ich zu allerst den Wäscheständer aufrichten, den der Sturm umgeweht hatte, und das, obwohl er schon in der windsichersten Position stand, die er auf dem Balkon einnehmen kann.
Oh ja, es windet. So sehr, dass altes Laub vom letzten Herbst, das das himmlische Kind noch unter irgend einem Kellervorsprung gefunden hat, bis mitten ins Wohnzimmer und unter den Tisch geweht wurde.
Nachdem die Wohnung wieder windsicher ist, die Fenster wieder geschlossen sind, bereite ich mir zum Frühstück zwei Schnitten vor. Da kommt dann noch Gemüse drauf und Käse. Dann ist es aber nicht mehr fotosicher, weil eine kippelige und rutschige Angelegenheit. Da muss man es dann ganz schnell verspeisen, wobei sich die Knobisoße sonstwohin verteilt. Aber lecker!
Ebenfalls vorbereitet werden möchte das Mittagessen. Die Hühnerbeine werden schön gewürzt, mit viel Curry. Dann verschinden sie in der Backröhre. Das duftet!
Dann ist Zeit für einen Kakao mit der Schwester. Ich gemütlich auf der Couch, sie 550 km weit weg gemütlich in ihrem Sessel. Wir beide am Telefon.
Wäsche zusammenlegen…
Gläser spülen…
Dann ist es Zeit für das Mittagessen. Ja, es gibt nur das Hühnerbein. Nix dazu. Reicht aber. Ich bin richtig satt.
Und nun endlich Tee. Frisch aufgebrüht. Schwedische Blaubeere. Was für eine Farbe. 😉
Gerade erst weggeräumt und schon wieder hervorgekramt. Reste von Baumwollgarn für weitere Schmetterlinge. Zwei habe ich neulich der SchwieTo geschenkt. Sie hätte sich noch mehr heraussuchen dürfen oder ich hätte ich ihr sogar alle gegeben. Aber die bescheidene junge Frau hat sich nur zwei ausgesucht. Wie lieb.
Tja, manchmal, ganz selten, lese ich ein e-book auch mal am Rechner. Naja, nicht das ganze, nur ein paar Seiten zwischendurch, während ich am Rechner darauf warte, dass irgendetwas fertig geladen wird oder ich im WhatApp eine Antwort bekomme. Ansonsten lese ich dann doch lieber auf dem Handy gemütlich auf der Couch. Einen Reader besitze ich nicht.
Ähm, ja, was haben wir denn da? Ein paar Betthupferl. Ich schwöre, es fehlt nur eins.

Und nun habe ich hier noch den Rückblick auf vergangene 12 von 12 im März. Ich mag es immer sehr, in den alten Einträgen zu stöbern und mich dabei zu erinnern.

12 von 12 im März 2020
12 von 12 im März 2019
12 von 12 im März 2018
12 von 12 im März 2017

WmdedgT im März 2021

Was machst du eigentlich den ganzen Tag? fragt Frau Brüllen.

Was für ein Tag
06:45 Uhr
Augen auf. Fenster auf. Es sieht ein wenig so aus, als wollte das ein sonniger Tag werden. Sonne für’s Gemüt. Die kann ich gut brauchen.
07:15 Uhr
Heizung zu, Balkontür auf.
Ich war inzwischen im Bad und nun gibt es erstmal Milchkaffee.
08:15 Uhr
Die Weinkönigin ruft an, um sich mit mir über den Link zu unterhalten, den ich ihr in der Nacht gesendet habe. Das ist der Beweis, dass es der Regierung überhaupt nicht um die Gesundheit der Bevölkerung geht, sondern ausschließlich um die Gewinnmaximierung einzelner Pharmakonzerne. Alles andere ist Lüge. Wohlgemerkt: Wer hier berichtet, ist nicht irgendein Wurschtblatt, dem man Verschwörungstheorien nachsagen könnte. Hier berichtet immerhin Der Spiegel, der üblicherweise feste in das Horn der Regierung tutet und den Müll verbreitet, den die Regierung verbreitet haben will.
12:00 Uhr
Ich habe fertig. Nun müssen die Briefe nur noch zugeklebt werden, dann kann ich sie zur Post bringen. Mal hören, ob ich danach noch zu Katl kommen darf.
12:30 Uhr
Die Mutti quengelt. Alle fragen, warum du das nicht für mich machst.
Ach ja? Wer sind denn ALLE? Ich denke, sie hat niemanden. Wenn es darum geht, mich schlecht zu reden und darüber zu jammern, dass ich nicht nach ihrer Pfeife tanze, gibt es da plötzlich ALLE!
Ich hänge mich an den Rechner, melde sie für einen Impftermin an. Ich bin dagegen, die alte Frau jetzt inmitten des ganzen Theaters um die Impferei spritzen zu lassen. Aber sie will es, weil ALLE gesagt haben, sie soll das machen lassen. Wenn Frau Merkel befehlen würde, alle über 80 sollen aufs Dach steigen und runterspringen, würde sie es wohl auch noch machen. Ich bin es leid, ihr immer wieder zu erklären, dass und warum ich mich dabei fühle, als würde ich ein Todesurteil vollstrecken. Ich kann nicht mehr. Wenn sie es unbedingt will, soll sie machen. ICH will allerdings ein Schreiben von ihr, dass sie dies entgegen meiner Überzeugung durchgesetzt hat. Denn falls etwas schief geht und sie Schaden nimmt, käme der Rest der Familie und auch besagte ALLE zu recht zu mir mit der Frage: Du hast doch die Betreuungsvollmacht! Warum hast du das denn nicht verhindert!
Als ich ihr den Termin mitteile, passt ihr der nicht. Also, fordere ich einen neuen an. Der gefällt ihr noch weniger. Können wir dann doch den anderen? NEE! Können wir nicht. Also einen dritten. Der passt mir nicht, aber das ist der alten Frau egal.
13:30 Uhr
Ich darf nicht zu Katl. Weil sie ein Problem hat. Es stellt sich heraus, dass sie … ach nee, das gehört nicht hier her. Ist ihr Leben.
14:00 Uhr
Ich komme immer noch nicht vom Hof, denn ER ruft an. Das hatte ich ja nun gar nicht mehr erwartet. Klar freut es mich, aber ich glaube, ich reagiere doch recht verhalten und zeige meine Freude nicht so. Irgendwann im Laufe des Gespräches sagt ER: Ich will Sie wieder haben! Was für ein Satz! Das Verrückte an der Sache, in Brandenburg dürfte ich sogar arbeiten. Mit Einschränkungen, klar. Aber immerhin.
17:30 Uhr
Ich war nun endlich bei der Post und danach noch im N-Markt. Da kann es nachher Gurkensalat geben.
Lili ruft an und stellt nach dem ersten Satz fest. Du klingst so aufgekratzt, hast du eine gute Nachricht erhalten? Najaaa, wie gut die Nachricht war, wird sich in den nächsten Wochen zeigen. Schaun wer mal.
18:30 Uhr
Doch kein Gurtekensalat, dafür frisches Brot mit Butter und ein paar Krümeln Salz. Köstlich.
Am Abend
Noch eine Kanne Tee, ein wenig bloggen, ein wenig lesen.

Das war mein 5. März 2021.

In früheren Jahren
März 2019
März 2018

Samstagsplausch {19.12.2020}


Der dritte Samstag im Dezember…
…ist zugleich der vorletzte Samstag in diesem Jahr und ich hatte eben mit dem Datum so meine Problemchen. Erst schrieb ich den 12.17. {Was das wohl für ein Monat ist, der 17.}? Dann schrieb ich den 17.12. {was auch nicht stimmt}. Nun aber.

Ich schreibe diesen Eintrag zum Samstagsplausch in der inständigen Hoffnung, dass wir von Andrea heute gute Neuigkeiten hören und ihr Mann auf dem Weg der Besserung ist.

Die Woche in einem Wort
Dunkelbunt

Der Rückblick

Samstag, 12. Dezember 2020
Klar doch, 12 von 12 bieten einen umfangreichen Erinnerungsanker.

Sonntag, 13. Dezember 2020
Gleiches gilt natürlich für den Sieben-Sachen-Sonntag. Illy meinte, nach all den Pflichtsocken wäre mal wieder eine Kür dran, also was Gestricktes für mich. Recht hat sie. Nur will ich eben das letzte Pflichtpaar gern noch fertig haben, damit ich es noch in die Post geben kann.

Montag, 14. Dezember 2020
In Sachsen greift der Lockdown. Ich darf nicht arbeiten. Obwohl wir laut Corona-Dingens offen haben dürften, schließt der Chef den Standort, was wirtschaftlich durchaus sinnvoll ist. Die Festangestellten bekommen Kurzarbeitertgeld und mich kann er gleich ganz in die Wüste schicken. Aber soll ich euch mal was sagen? Ich bin sehr froh über den freien Tag. Ich habe auch überhaupt nichts gegen den Lockdown. Das Jahr war chaotisch genug, etwas Ruhe und herunterfahren kommt da zum Jahresende ganz recht. Das könnte man von mir aus in jedem Dezember anordnen. Wobei natürlich der Anlass bitte, bitte ein anderer sein sollte, beispielsweise die Erinnerung an den Sinn der Weihnacht, der eben nicht im zwanghaften, wahnhaften Kaufrausch liegt, sondern im friedlichen und bescheidenen Miteinander und Füreinander. Denke ich.***

Dienstag, 15. Dezember 2020
In Brandenburg beginnt der Lockdown, wie in den meisten anderen Bundesländern erst am Mittwoch. Ich habe gestern extra angerufen, ob die Filiale noch geöffnet ist. Wenn Sie sich an die sächsischen Bestimmungen halten möchten, darf ich Ihnen das nicht verübeln. Dennoch wäre es schön, wenn wir die letzten Maßnahmen morgen noch abschließen und am Mittwoch die Berichte schreiben könnten.
Also klingelte um 4 Uhr mein Wecker. Nicht, dass ich ihn gebraucht hätte, ich war schon ab 3 Uhr wach. Da ich am Montag frei hatter, konnte ich das alles ganz entspannt sehen. Auch die Fahrt verlief sehr entspannt. Es waren wohl schon viele daheim, die sonst die Straßen verstopft hätten. Und die Umleitung der letzten Woche war verschwunden.
In der Firma waren wir zu viert. Jeder hatte seinen eigenen Raum und dazwischen lagen jeweils 5 Meter Flur. Die eine Mitstreiterin sah ich erst zum Feierabend, als sie an meiner zwecks Lüften mit Durchzug offenstehenden Bürotür vorbei huschte und nochmal zwei Schritte zurückkam mit der Bemerkung: Ich wusste gar nicht, dass Sie da sind.

Mittwoch, 16. Dezember 2020
In der Firma waren wir nur noch zu zweit und ohne die ständigen Ablenkungen, die ein Büroalltag normalerweise mit sich bringt, waren die Abschlussberichte sehr schnell geschrieben. Wir tranken noch einen Kaffee zusammen, und weil wir dazu die Masken herunterziehen mussten, rückte ich ein gutes Stück vom Schreibtisch weg. Mir war das gar nicht bewusst, bis er mit einem Schmunzeln sagte: Der Tisch allein ist schon 1,20 Meter breit…
Er erzählte eine Menge Dinge, nach denen ich zwar gefragt hatte, die ich so aber eigentlich gar nicht hören wollte, über den Kollegen, den ich im Sommer noch vertreten hatte und der nun schon zwei oder drei Wochen im künstlichen Koma liegt und beatmet werden muss und keiner weiß, was wird.
Dann erzählte er noch von sich und ich wunderte mich, dass und warum er das ausgerechnet mir erzählte.

Ich war früh zurück von meiner Dienstreise und holte noch bei Katl ein Päckchen ab. Das gab uns Gelegenheit, uns auszusprechen. Sie begriff erst in dem Moment, weshalb ich so verletzt war. Nun gut, jetzt weiß sie es. Was leider nicht bedeutet, dass so etwas nicht wieder vorkommt. Ich muss eben sehen, dass ich ihr gaer nicht erst Gelegenheit gebe…

Donnerstag, 17. und Freitag, 18. Dezember 2020
Zwei stille Tage. So sehr ich mich auf die Ruhe zum Jahresende gefreut habe, so sehr geht sie mir nach 2 Tagen schon wieder auf die Nerven. Aber nutzt ja nix.

Samstag, 17. Dezember 2020
Für heute ist Sonnenschein vorhergesagt. Weil ich ein Draußénmensch bin und das Stubenhocken selbst mit Strickzeug und Büchern nur schwer ertrage, werde ich nachher mal in den Garten latschen und mich ein wenig in die Sonne hocken. Ganz für mich allein. Ich denke, das könnte gut werden.

Ihr Lieben, bleibt gesund.
Und diejenigen, die doch erkrankt sind, mögen ganz schnell genesen.
Eure Mira

WmdedgT im Dezember

Wie immer am 5. des Monats fragt Frau Brüllen nach
Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Tja, was hab ich denn gemacht?

05:15 Uhr
Die Nacht ist zu Ende, die Augen klappen auf und nicht wieder zu. Na gut, dann habe ich wenigstens Zeit für den Samstagsplausch. Nachdem ich den Beitrag veröffentlicht habe, wühle ich mich gefühlt den halben Tag durch Allgemeinverfügungen und Verordnungen, studiere die relevanten Paragraphen und komme zu dem Schluss, dass, wenn die Verordnungen nicht noch einmal verschärft werden, wir im ganz kleinen Familienkreis wie geplant Weihnachten zelebrieren können/dürfen. Mit Sülze und Gänsebraten und überhaupt.

09:00 Uhr
Sonne kommt hervor und bessert meine Stimmung ein wenig. Richtig gut geht es mir aber nicht. Ich bin dünnhäutig geworden in den letzten Monaten. Nicht gut. Nee, wirklich nicht. Ein dickes Fell wollte ich mir wachsen lassen. Bisher ist das misslungen.

11:00 Uhr
Anruf bei Mutti, weil ich sie mit auf eine Einkaufsrunde nehmen will. Sie haucht nur ins Telefon, womit ich sofort alarmiert bin und nachfrage, was los ist. Das weiß sie nicht. Sie kann nicht mehr. Alles ist so furchtbar und es geht ihr schlecht. Nachdem ich ihr 15 Minuten lang zugehört habe, will sie wissen, weshalb ich angerufen hatte. Ich sage es ihr, aber sie kann ja nun nicht mit. Also, dann fahre ich jetzt mal. Ob ich was mitbringen soll. Ach nein, sie braucht ja nichts.
5 Minuten später der Rückruf. Die Stimme klingt jetzt kraftvoller, beinahe beschwingt. Ihr geht es jetzt plötzlich wieder gut und sie käme nun doch mit.
Na dann!
15:00 Uhr
Fertig eingekauft. Manchmal regt es mich auf, wie unendlich langsam sie durch die Gänge des Supermarktes schleicht. Aber ach, sie kann ja nichts dafür. Und dann schäme ich mich wieder dafür, dass ich manchmal so genervt bin.
Sie möchte, dass ich noch mit zu ihr komme. Ich will das nicht, lasse mich aber breitschlagen. Der Tag ist ohnehin schon rum. Kaffee möchte ich aber keinen und Stolle auch nicht. Mir wäre nach herzhaftem.
Dann erzählt sie mir, dass sie eine Pflanze wegwerfen will. Sie ist zu groß und steht im Weg. Diese Pflanze bewundere ich jedes Mal, wenn ich auf ihrem Balkon{verglast} sitze und habe schon immer wieder geschaut, wo ich einen Ableger abknipsen könnte, ohne dass sie es merkt. Und nun erzählt sie, dass sie die Pflanze loswerden will. So schnell konnte sie gar nicht gucken, wie ich eine Tragetasche aus dem Auto geholt und die Pflanze eingepackt habe.
16:00 Uhr
Auf dem Heimweg hole ich im N-Markt noch Mineralwasser und einen Blumenkohl und beim Asiaten an der Ecke gebackene Ente.
Die genieße ich, als ich heim komme. Dann gibt es noch Tee.
19:00 Uhr
Ich frage mich, weshalb ich immer so müde bin. Den ganzen Tag über quält mich die Müdigkeit und nachts kann ich nicht schlafen. Irgend etwas muss anders werden. Nur was?
Ich fange einen neuen Krimi an. Weit komme ich nicht, bis mir die Augen zufallen.
Das war nun das letzte WmdedgT in diesem Jahr.

Ein Donnerstag im November

Da frag ich mich…
Gestern nach der Arbeit war ich noch im Drogeriemarkt. Was ich kaufen wollte, gab es nicht, da werde ich wohl doch wieder zu Pferd-Mensch müssen. Aber Tee habe ich entdeckt und natürlich mitgenommen. Ich kam an zahlreichen Kosmetikregalen vorbei. In dem Moment tauchte, wie in einer Sprechblase im Comic eine Frage auf: Kauft denn überhaupt noch jemand Lippenstifte? Ich mein, wenn Mund und Nase ohnehin immer verdeckt werden, wozu soll man sich die Lippen rot malen? Naja, vielleicht, wenn man einsam ist, um den Spiegel zu küssen?
Nicht mein Tag…
Beim Brötchenaufschneiden für das Frühstück habe ich mir mit dem Brotmesser in die Hand gesenst. *brrrr*
Die Teetasse mit Teebeutel drin auf den Schreibtisch stellen, ist keine gute Idee. Jedenfalls nicht, wenn man hektisch nach etwas greift, dabei das Bändel des Teebeutel mit erwischt und den ganzen Trödel aus der Tasse zottelt.
Die Handtasche unter den Schreibtisch stellen, ist eine genauso schlechte Idee. Zumindest, wenn die Tasche lange Henkel hat und man so zappelig ist, wie ich. Dann kann es nämlich sein, dass man sich beim Aufstehen mit dem Fuß im Henkel verheddert, die Tasche umreißt und deren Inhalt durch das halbe Büro kullert.
Wenn aller schlechten Dinge, wie aller Guten drei sind, war es das für heute. Damit wäre ich zufrieden.
Leute gibt’s…
Anruf am späten Nachmittag: Ich habe dieses und jenes Anliegen und wollte mal fragen, ob ich morgen früh vorbei kommen kann.
Ich überschlage kurz, welche Termine ich für den nächsten Vormittag schon zugesagt habe, stelle fest, dass das schon mehr ist, als ohne Stress zu schaffen ist und möchte gern einen Termin in der nächsten Woche vergeben, gleich am Montag oder am Dienstag.
Nee. Kommt gar nicht in Frage. Ich kann nur morgen!
Und warum fragt die dumme Nuss überhaupt, wenn sie doch schon festgelegt hat, dass sie nur morgen kommen will?
Also, Leute gibt’s!