Der Dienstag dichtet…

Der Dienstag dichtet ist eine Aktion von Katha kritzelt, bei der Blogger und Bloggerinnen eingeladen sind, immer dienstags Gedichte zu schreiben und zu veröffentlichen. Eine sehr schöne Aktion, an der ich mich gern beteiligen würde. Nur bekomme ich es nicht hin, an jedem Dienstag ein Gedicht zu schreiben. Nicht einmal jeden Monat eins.
Es ist lange her, dass dies anders war. 1995 und 1996 waren meine Kalenderbücher voll mit Gedichten. Aus dieser Zeit stammt auch das Gedicht, das ich hier unten für euch aufschreiben werde, mein Lied des Spinnrads.
Ich weiß noch, wie es entstand. An einem sonnigen Morgen nach einer Wohnzimmerparty stand ich in der Küche und spülte Berge von Geschirr. Dabei ging meine Fantasie auf Reisen und ich musste meinen Abwasch immer wieder unterbrechen, mir die Hände abtrocknen und die nächsten Zeilen aufschreiben, damit ich sie nicht wieder vergesse. Dieses Gedicht war der Auftakt für eine Rahmengeschichte, in die ich 12 Geschichten eingebettet habe. Es sollten insgesamt 14 werden, eine zu Anfang, eine zum Abschluss und 12 dazwischen, eine für jeden Monat. Nur habe ich es nie geschafft, die letzten beiden zu schreiben und so ist mein "Märchenbuch" nach so vielen Jahren noch immer unvollendet.
Den Anfang und den Abschluss bildet je eine meiner Adventskalenderschichten. Ja, sowas habe ich vor Jahren auch getan, etwas längere Geschichten geschrieben, die ich dann im Dezember stückweise veröffentlicht habe, die erste noch per E-Mail an Freunde und Bekannte, die nächsten dann über ein Script auf der Homepage. Mittlerweile könnte man das auch hier im Blog umsetzten, dass an jedem Dezembertag um Mitternacht das nächste Stück der Geschichte veröffentlicht wird. Nur müsste ich dazu überhaupt erst einmal eine Geschichte haben. Genau darauf dachte ich in der Nacht zum Dienstag herum, als ich zwischen Mitternacht und 4 Uhr einfach nicht schlafen konnte. Dabei fielen mir zwei Textzeilen ein, um die ich das Lied des Spinnrads ergänzen konnte.
Es ist übrigens das einzige meiner Gedichte, das ich auswendig weiß.

Lied des Spinnrads
Ich bin aus gutem altem Holz.
Darauf ist mein Erbauer stolz.
Und auch die holde Spinnerin
freut sich an mir, das ist der Sinn.
Und sitzt sie nach des Tages Hast
am Rad und hält ein wenig Rast,
dann dreh ich mich mit leisem Singen,
das Vlies zu feinem Garn zu spinnen
und denk der Zeit, die längst versank,
als mein Holz noch rank und schlank
als Baum sich in den Himmel hob,
der Wirbelwind darüber stob.
Der sang aus aller Welt Geschichten.
Von denen will ich nun berichten.
Drum höre, holde Spinnerin,
was ich, wenn ich mich dreh, Dir sing.
Vom Feen- und vom Zwergenvolk,
von schweren Truhen voller Gold,
von Geistern und von Spukgestalten,
von Recken, die Drachen im Zaume halten,
von trutzigen Burgen und reichen Schlössern,
von stolzen Rittern auf schneeweißen Rössern,

von Hans und Grete und der Hex,
von der Blume, die tief im Zauberwald wächst,
von Zaubern und Wundern und einem Traum,
der heranwuchs im Holz an meinem Baum.
Du sollst hören meine Märchen und Sagen
und sie wieder in die Welt hinaus tragen.

Riesen Freude

Mittwoch, 16. Oktober 2024
Die liebe Karin Nettchen hat mir einen dicken Brief geschickt.
Diese schöne Karte war darin und mehrere Tüten mit Stanzteilchen zum basteln. Weil ich noch keine Stanzmaschine habe {und Stanzen habe ich ja auch noch nicht, aber bald}. Ganz besonders angetan haben es mir die kleinen Hexen. Hach, wie schön. Riesig lieben Dank, liebe Karin Nettchen

Abends rief RoHen noch einmal an. Er kommt nun doch schon am Donnerstag, damit wir am Freitag die Einkäufe erledigen können. Vielleicht können wir dann am Samstag was schönes zusammen unternehmen. Wie lieb! Ich weiß zwar noch nicht, was wir unternehmen könnten. Schön wäre für mich der Wald. Für ihn sicher auch. Aber da kann ich bestimmt noch nicht laufen. Jetzt bin ich doch direkt etwas aufgeregt.

Sonntag – 13. Oktober 2024

Was für ein Tag
In der Nacht war ich stundenlang wach. Habe an einer Socke gestrickt, dem Regen gelauscht und mir Sorgen um die Freundin gemacht, die an diesem Tag mit ihrem tollen Stand zu einem Markt fahren wollte. Bei dem Wetter.
Gegen 04:00 Uhr legte ich mich dann endlich hin und stand erst 8:30 Uhr auf. Da hatte der Regen aufgehört und die Sonne lugte zwischen den Wolken hervor. Die Freundin hatte ihre Teilnahme am Markt abgesagt, was mich beruhigte.
Ewig trödelte ich im Bad herum. Duschen und Haare waschen dauert bei mir derzeit etwas länger. Schon allein in die Wanne zu steigen, ist ein Akt für sich. Irgendann war ich dann fein, machte mir einen Milchkaffee und setzte mich an den Rechner. Da malte ich meine Fingernägel rosa an. Ich habe sehr lange Nägel, wie sie andere nur durch künstliche Hilfsmittel im Nagelastudio gezaubert bekommen. Bei mir ist das Natur. Die müssen natürlich ordentlich gefeilt und lackiert werden, sonst wirkt das schnell ungepflegt. Weil ich so ungeduldig bin und nicht gern untätig warten möchte, bis die Nägel trocken sind, lackiere ich sie gern vor dem Rechner, weil beim Tippen von Blogeinträgen oder ähnlichem, der Lack gut trocknen kann, ohne ihn gleich wieder zu zerkratzen.
Dann hatte ich noch Zeit und stempelte noch einmal Uhren. Diesmal in schwarz auf glattem Papier. Es liegt eindeutig am Stempel. Dieser liegt nicht gleichmäßig auf dem Untergrund auf, so dass die Ränder gequetscht wirken, während man die Zeiger kaum sieht. Aber das kann man ja nachzeichnen.
Und dann kam Jürschn. Ich hatte eines meiner neuen Winterkleider angezogen und war gerade meine sechs Stufen hinuntergestiegen und vor das Haus getreten, als er auch schon angefahren kam. Auf ging es nach Pausitz. Ich musste mir den Ort hier notieren, weil ich, so oft ich auch schon mitgefahren war, den Weg zu dem gemütlichen Café nicht finden würde und auch den Ortsnamen immer wieder vergesse, so dass ich es nicht mal ins Navi eingeben könnte. Nun aber ist es notiert. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass ich mal mit RoHen dorthin fahren sollte.
Von den Wirtsleuten wurden wir freudig begrüßt und während wir uns die leckersten Torten schmecken ließen, hatten wir interessante Gespräche über Plize und Konzerte.
Nach dem Kaffeetrinken, drehte der Jürschn noch eine große Runde über Dörfer, durch Wälder, vorbei an Seen. Autowandern nennt er das. Das kommt mir sehr zu recht. Er ist schon länger nicht mehr so gut zu Fuß, so dass er immer Ziele ansteuert, an die man mit dem Auto nahe heranfahren kann. Und ich bin ja nun auch nicht mehr gut zu Fuß. Da passt das fantastisch.
Es war ein wundervoller Tag. Danke Jürschn.

Notizen – 10.10.2024

Ein Donnerstag Mitte Oktober
Ich hatte wieder ein langes Seminar mit 10 Unterrichtseinheiten. Bevor ich damit begann, raffte ich mich auf, kurz das Haus zu verlassen, um ein paar meiner Einkäufe aus dem Auto zu holen. Konserven und ähnlich schweres Zeugs lasse ich meist draußen, damit der Sohn dieses herein holen kann, wenn er bei mir ist. Nun aber dachte ich, dass ich mit der Milch nicht mehr über den Tag reiche, weil ich während der langen Unterrichtstage meist mehrere Pötte Milchkaffee trinke. Also stieg ich meine sechs Stufen hinunter, holte die Milch aus dem Auto… und was soll ich sagen? Ich trank keinen Milchkaffee, weil es mir magenmäßig nicht so wohl ging, dass ich Kaffee hätte trinken mögen.
Am Morgen bekam ich eine Nachricht, dass unser Support unterbesetzt ist und man um Verständnis bittet, falls es länger dauert. Zum Glück brauchte ich zunächst nur einen kleinen Hilferuf, der sehr schnell bearbeitet wurde. Kurz vor Feierabend gab es dann eine ganze Liste voller… nee, so kann man das gar nicht sagen. Es war tatsächlich nur ein Problem, betraf aber eine ganze Liste von Teilnehmern. Da blieb mir nichts übrig, als mich nochmal an den Support zu wenden. Auch da wurde ganz schnell geholfen, so dass ich mit nur 15 Minuten Verspätung Feierabend machen konnte. Das reichte dann aber auch.
Der Schwager schrieb mir eine Mail mit einer Anleitung, die Festplatte aus meinem alten defekten Laptop auszubauen. Mal sehen, ob ich das hinbekomme. Dringend notwendig wäre es, denn meine sämtlichen Steuerunterlagen und ähnlich Wichtiges befinden sich auf dieser Festplatte. Hach.
Nach der Arbeit musste ich mich erst einmal hinlegen und schlief bis 20 Uhr.
Dann gab es Tee und dann huschelte ich mich wieder ein, weil ich erbärmlich fror. Zum Teil ist das der Erschöpfung geschuldet, aber auch die Heizung ist schon seit drei Tagen nicht mehr angesprungen.

Notizen – 08.10.2024

Ein Dienstag Mitte Oktober
10 Stunden Unterricht. Warum schlaucht mich das bloß so sehr? Ich sitze doch zu Hause am Rechner, habe nicht mal einen Hin- und Rückweg. Gut, den würde ich auch gar nicht bewältigen. Wenn ich das erzwingen würde, wäre ich schon völlig erschöpft, wenn ich in der Firma ankäme und dann gewiss nicht in der Lage, den Unterricht abzuhalten. Auch wenn einiges für den Präsenzunterricht spricht, ich könnte das noch nicht.

Beziehungskiste
Ich habe seltsames Zeug geträumt. Von RoHen. Und jetzt frage ich mich, ob mein Unterbewusstsein vielleicht etwas weiß, was ich noch nicht wahrhaben will. *grübel grübel*
Im Oktober Check In hatte ich geschrieben, ich wollte Klarheit schaffen. Aber will ich das wirklich? Was, wenn mir das Ergebnis nicht gefällt? Was dann?
Freilich habe ich mich in den letzten Wochen emotional schon sehr weit von ihm entfernt. Das liegt nicht allein an ihm. Im Gegenteil, ich glaube, er merkt das nicht einmal, dass zwischen uns eine Kluft entstanden ist. Aber er sagt, wenn wir mal telefonieren, so komische Sachen zu mir, die mich noch tagelang grübeln lassen.
Apropos telefonieren: Mein Freund Jürschn, der tatsächlich "nur" ein Kumpel ist, wenn auch ein langjähriger, guter, der ruft mich öfter an als der Mann, der mich angeblich liebt. Nun hatte ich ja gedacht, so ein Telefon funktioniert schließlich in beide Richtungen, also, wenn er sich schon nicht erkundigt, wie es mir geht, mache ich das eben. Das hat uns aber auch nicht wirklich weiter gebracht, eben, weil da so seltsame Bemerkungen kamen, die ich nicht einordnen konnte.
An diesem Abend aber rief RoHen an. Ich sagte ihm, dass ich mich sehr über seinen Anruf freue. Dann Stille. Und dann, nach einer kleinen Weile: Na, wie schauts aus?
Kein Schatz, wie geht es dir? oder ein Wie fühlst du dich? oder vielleicht ein Geht es dir inzwischen besser? Nur ein kühles,trockenes Wie schauts aus? Was soll man denn darauf antworten? Ich erzählte ihm, dass ich viel arbeite, dass mich das erschöpft und dass ich einsam bin. Es klang vorwurfsvoll als er sagte: Deshalb wage ich ja schon nicht mehr, dich tagsüber anzurufen. Wie jetzt??? Das hat er ohnehin nie getan. Außerdem arbeite ich längstens bis 17 Uhr und das weiß er auch. Da könnte man am frühen Abend anrufen oder am Wochenende, falls man das überhaupt möchte. Ich sagte nichts dazu.
Auf meine Aussage, dass ich einsam bin, kam der nächste Vorwurf: Ich wollte ja zu dir kommen. Das wolltest du nicht!
NEIN, das wollte ich nicht, weil… Er hatte mir erzählt, dass seine Pflanzen auf der Terrasse sehr stark von Milben befallen sind. So stark, dass diese Milben schon auf ihn übergesprungen sind und dass er darunter sehr zu leiden hatte; kaum erträglicher Juckreiz und so. Und da wollte er zu mir kommen, um endlich mal wieder mit mir zu kuscheln, wie er sagte. Hallo? Ich kämpfe seit Monaten gegen eine Entzündung, die im Sommer schon lebensbedrohlich war und immer noch nicht ausgeheilt ist. Außerdem versuche ich nach einer schweren OP wieder auf die Beine zu kommen. Da ist Hygiene in hohes Gebot. Da lasse ich mir doch nicht noch zusätzlich Ungeziefer einschleppen. Zwei Wochen nach dem ersten Mal, dass er mir von den Viechern erzählt hatte, meinte er wieder, er wolle endlich mal wieder herkommen. Ich fragte nach, was aus den Milben geworden sei und er erzählte, die seien immer noch da, weil er ja täglich mehrmals auf die Terrasse gehe und die Tierchen immer wieder neu auf ihn überspringen. Aber das sei nicht so schlimm. Die seien ganz klein und die würden sich nur in die Haut bohren und dort dann absterben. Hallo? Ich will das nicht immer wieder betonen, aber ich bin sehr krank, mein Immunsystem kämpft und kämpft und kämpft. Da kann ich nicht zusätzlich noch Viehzeugs gebrauchen, das sich in meine Haut bohrt und dort stirbt. Als dann im aktuellen Telefonat der Vorwurf kam, dass ich ihn nicht hatte hier haben wollen, reichte es mir. Ich schlug einen schärferen Tonfall an und sagte ihm genau das, was ich hier grün geschrieben habe. Gefolgt von der Frage: Kannst du das denn nicht verstehen? Seine Antwort: Doch, das verstehe ich und ich habe es ja auch akzeptiert, aber… Was nach dem ABER noch hätte kommen sollen, behielt er für sich. Ich war jetzt so in Fahrt, dass ich nachsetzte: Mal ganz ehrlich, jeder normale Mensch hätte die befallenen Pflanzen längst in die Tonne gekloppt. Dann wäre längst Ruhe mit der immer wiederkehrenden Infektion!
Da kam in fast weinerlichem Ton: Aber ich will die doch noch abernten.
Igitt! Was will er denn mit einer Ernte von milbenverseuchten Pflanzen? Igitt igitt.
Mir hatte es die Sprache verschlagen.
Er erzählte noch, dass für Jena Nachtfröste gemeldet sind und dass dann diese Milben absterben würden. Wir einigten uns darauf, dass er übernächstes Wochenende zu mir kommt. Er meinte dann noch, ein paar Kleinigkeiten könne er mir dann auch helfen, vielleicht mal kehren oder so. Naja, das kann er bleiben lassen. Das kann ich schon wieder selbst und größere Sachen, wie Küche putzen oder Bad, macht ohnehin der Sohn.
Aber vielleicht können wir an jenem Wochenende mal in Ruhe über den verkorksten Zustand unserer Beziehung reden und was wir unternehmen können, um sie zu retten. Ich fühle mich von ihm nicht ernst genommen. Er fühlt sich sehr wahrscheinlich von mir unverstanden. Da kann man ganz bestimmt etwas dagegen tun, hoffe ich zumindest.

Oktobernotizen – 26. 10. 2023

Wird am Abend noch ergänzt. Nicht mehr am Abend, dafür am nächsten Morgen.

Es ist Donnerstag, der letzte Tag, der zählt. *hihi*
Ich glaube, das sollte ich erklären, schon allein, damit ich in einem oder zwei Jahren, wenn ich dies mal wieder lese, selbst noch weiß, wie es gemeint ist.
Neuerdings habe ich an den Wochenenden kleine oder etwas größere Reisen vor. Und damit sich das lohnt, fahre ich immer schon am Freitag gleich von der Arbeit aus los. Da ich nun aber immer an meinen Feierabenden noch jede Menge Termine und auch sonstiges zu tun habe, muss ich dies auf die vier Feierabende von Montag bis Donnerstag verteilen. Dadurch zählt der Freitag für diese Planung nicht mehr mit und gehört somit schon zur jeweiligen Reise. So kommt es, dass eben der Donnerstag der letzte Tag ist, der zählt. *hihi*
Mir ist seit dem Morgen übel. Vielleicht hilft ja eine Brühe mit Ei.

Notizen im alten Stil

Tagesaufgabe(n)… Und wie weit gekommen?
Monatsabrechnung vorbereiten – läuft
Für Mopi Füße und Gesicht neu zuschneiden – fertig
Für Mopi Füße und Gesicht nähen – Keine der drei Nähmaschinen hier funktioniert. Also vertagt.
Mutti besuchen und Haare schön machen – Gelungen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen.
Für die Reise einkaufen – Erübrigt sich
Taschen fertig und Auto packen – Erst am Morgen halbherzig erledigt
Äpfel schnippeln – Erübrigt sich

Spontan auf die Liste gesetzt
Hoffentlich nichts weiter

Und sonst so?
Weiß noch nicht…
Gegen 13.30 Uhr kam ein Anruf. Wenn der Jenaer um diese Zeit anruft, muss etwas passiert sein. War auch. Er war nämlich erkrankt. Er fragte auch, ob wir vielleicht erst am Samstag fahren könnten. Es sind schon nur 4 Tage. Wenn ich da den gesamten Samstag auf der Autobahn hänge, ich weiß nicht, ob das so erholsam ist.
Nach dem Gespräch schwankte ich den ganzen Nachmittag zwischen, auf Samstag warten, gar nicht ans Meer fahren oder am Freitag wie geplant losfahren und allein. Freilich würde ich ihm weh tun, wenn ich ohne ihn fahre, und weh tun möchte ich ihm nicht. Aber ich brauche diese Auszeit am Meer. Vielleicht nutzt sie mir nichts, aber nicht zu fahren ist auf alle Fälle schädlich. Karin hat da nämlich in einem Kommentar etwas sehr richtiges festgestellt. Und wenn ich dieser Entwicklung entgegen wirken will, darf ich nicht schon wieder auf einen Urlaub verzichten. Das hatten wir Anfang des Monats schon mal.
Nächste Baustelle
Als ich in die WG kam, habe ich die Mutti im ersten Moment gar nicht erkannt. Ihre Haare waren so zottelig. Sie sah richtig, richtig alt aus. Wie ein Hutzelweib. Sie saß mit zwei Frauen und einem jungen Pfleger beim Mensch-ärgere-dich-nicht und war am Gewinnen. Der Pfleger meinte, ich sollte an seiner Stelle mitspielen. Na gut. Als wir dann endlich soweit waren, dass ich der Mutti die Haare eindrehen könnte, war das Bad blockiert, weil eine Bewohnerin geduscht werden musste. Dass wir nicht an Wasser herankamen, um die Haare ein wenig feucht zu machen, war noch zu verkraften, weil ich Schaumfestiger dabei hatte. Aber dass Muttis Kamm im Bad war und wir auch an den nicht heran konnten, war schon blöd. So persönliches Zeugs, wie ein Kamm, kann doch im Zimmer sein, oder? Irgendwann hatten wir es geschafft und die Mutti sah mit ihren Locken gleich 10 Jahre jünger aus.
Sie bezeichnet die WG als Gefängnis und sagte immer wieder, sie wolle nach Hause. Und ob ich nicht aufhören könne zu arbeiten. Sie würde mir auch Geld geben, wenn ich nur immer bei ihr wäre.
Nach 19:00 Uhr war ich daheim und grübelte wieder über die Reise. Dafür einzukaufen hatte ich schon bleiben lassen. Wenn ich allein fahre, reicht mir ein Brot und ein paar Tütensuppen. Ich schrieb dem Jenaer, dass es mir leid tut, dass ich mir meine Enttäuschung hatte anmerken lassen, zumal er ja nun nix dafür kann, dass es ihm schlecht geht. Und dass er sich erst einmal kurieren soll. Er rief prompt zurück und meinte, er werde das schon irgendwie hinbekommen, mich am Freitag Nachmittag von der Arbeit abzuholen. Ich bin mir nicht sicher, dass das klappt. Die Taschen zu Ende zu packen, konnte ich mich am Abend nicht mehr entschließen. Das kam dann erst am Freitag Morgen an die Reihe.

Oktobernotizen – 25. 10. 2023

Wird am Abend noch ergänzt. Erledigt.
Notizen im alten Stil

Tagesaufgabe(n)… Und wie weit gekommen?
Flyer für Sonderaktion setzen – fertig
Schriftkram für Mutti – erledigt
Mopi reparieren – Zumindest aufgetrennt isser
Edith absagen für diese {und nächste} Woche –
Iris anrufen – nicht erreicht
Taschen für Freitag packen – Das Wichtigste habe ich

Spontan auf die Liste gesetzt
Das war gestern so viel, das reicht für heute mit.

Und sonst so?
Da hatte ich extra meine Teilnahme am Stricktreffen abgesagt, um mal früh {17:00 Uhr nach nur 12 Stunden aushäusig} daheim zu sein, weil ich noch so vieles schaffen wollte. Da rief eine Kollegin aus einer anderen Filiale an, die ein Problem hatte, zu dem sie meine Meinung hören wollte. Ne reichliche Stunde, fast anderthalb dauerte das Gespräch. Hm.
Immerhin lief währenddessen die Waschfee. Das Taschepacken habe ich dann doch noch hinbekommen, obwohl ich schon wieder so müde war, dass ich fürchtete, nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Nur die Aussicht darauf, dass ich am Donnerstag noch zwei Stunden bis drei Stunden später heim kommen und dann entsprechend noch müder sein würde, bewog mich, meine Kräfte zusammenzuziehen und doch mit dem Packen zu beginnen. Als ich einmal dabei war, ging es dann.
Was ist bloß los mit mir? Warum nur wird mir alles so zu viel, selbst Dinge, die ich gern tue.

Oktobernotizen – 24. 10. 2023

Wird am Abend noch ergänzt. Erledigt.
Termine
Ich muss ernsthaft mal meine Termine sortieren. Noch habe ich zwar alle im Kopf, aber da jeden Tag wieder noch etwas dazu kommt {mir übergeholfen wird}, artet es langsam in Chaos aus. Und da dachte ich nun, es wird weniger stressig, wenn die Mutti gut untergebracht ist. Lacht nicht!
Mutti betüddeln
Immer montags und donnerstags.
Am Donnerstag immer Haare schön machen. Das freut sie hoffentlich.
Naja, und weil die Montage oft mit anderen Terminen belegt werden, muss ich dann noch an anderen Tagen nach ihr schauen.
Gestern war die Zeit, die ich gern mit ihr verbracht hätte für die Pflegeberaterin und den Teamleiter reserviert. Mit diesem konnte ich mich sehr gut unterhalten, und er gab mir das erste Mal eine positive Rückmeldung: Machen Sie sich keine Sorgen, die Mutti wird sich hier gut einleben. Sie bringt sich aktiv ein. Sie hat auch Momente, in denen sie sich zurückziehen will. Das sagt sie dann auch, aber sie macht gute Fortschritte.
Das lässt ja hoffen. Er meinte auch, ich soll nicht zu oft kommen. Macht Sinn.
Aber heute muss ich hin. Der Sohn hat in ihrer Wohnung Kleidung bereit gelegt, die ich rüber tragen soll. Und ich möchte ABS-Stopper unter ihre Socken zaubern, damit sie auf dem Laminat dort nicht immer ausrutscht.
Nächste Woche werde ich dann Mittwoch und Donnerstag zu ihr gehen, weil ich, wenn ich nicht vorher vor lauter Stress umfalle, am Montag noch am Meer sein werde. {Hoffentlich klappt es diesmal}

Dienstliches {alter Job}
Heute muss der Zwischenbericht geschrieben werden. Das weiß ich seit gestern, aber da bin ich nicht dazu gekommen.
Freitag muss die Abrechnung für Oktober stehen. Und diesmal kann ich mir keine Fehler wieder erlauben.

Das geht so nicht
Ich stelle gerade fest, dass die Terminplanung so nichts wird. Da kommt alles durcheinander, weil vieles nebeneinander passieren muss und weil manches die Vorbedingung für anderes darstellt, wie beispielsweise, dass ich vorhin unterwegs war, um dieses Latex für die Socken zu kaufen, aber keins bekommen habe und mir was anderes einfallen lassen musste.

Noch mal von vorn
Die Notizen im alten Stil.

Tagesaufgabe(n)… Und wie weit gekommen?
Zwischenbericht – geschrieben, abgeschickt, für gut befunden, weitergeleitet
Ehemaliger Mitarbeiter wegen Hilfe beim Abbau – Er war da, wir haben uns besprochen, weiterer Termin nächste Woche
Latex für die Socken besorgen – Keins bekommen, andere Idee
Für eine Freundin Vermieterdaten und Konditionen raussuchen – fertig
Kleider aus Muttis Wohnung holen – Sie hat sooo viele Sachen.
Mutti besuchen und Socken bearbeiten – Sie lag im Bett, als wir kamen. Das mit den Socken haben wir gelassen.
Hosen zum Engermachen mitnehmen – Eine habe ich mitgenommen.
Edith absagen für diese Woche –
Stricktreffen absagen wegen schaffe ich nicht – Per WhatsApp getan und bissel erklärt, warum
Wäsche aufhängen – erledigt

Spontan auf die Liste gesetzt
Gespräch mit künftiger Auftraggeberin – Angebote auf Honorarbasis, klingt gut
Gespräch mit Marktleiter des Schlosses – Klingt auch gut, nun muss nur noch Kundschaft kommen
Der Schwager will am Abend anrufen – Hat er getan, als ich gerade am Buffet stand. Habe ihn zurückgerufen
Regenjacke kaufen – Hab eine!
Schlafsack waschen – Oh, das wurde spät. Aber erledigt.

Und sonst so?
Wisst ihr, wie ich mich gerade fühle. Als würden 10 Leute chinesisch Tischtennis spielen und ich bin der Ball.

Oktobernotizen – 19. 10. 2023 immer noch

Mittwoch
Tagsüber muss ich einen Weg erledigen. Die Sonne strahlt herrlich, aber es ist schw…kalt. Immerhin habe ich jetzt wieder eine Backform. Diese gebe ich nicht wieder weg… hoffe ich. Ich habe da nämlich so eine blöde Angewohnheit: Wenn ich für jemanden Kuchen backe, nehme ich den, damit er den Transport gut übersteht, immer in der Form mit. Und dann bleiben die Reste samt Form dort und ich bekomme sie nie zurück. {Die Form, nicht die Reste. *kicher*} Auf diese Weise habe ich in den vergangen Jahren schon einige Backformen eingebüst. Nun habe ich wieder eine, die ich am Freitag mitnehmen werde und hoffentlich wieder mit zurück bringe.
Am Nachmittag rechne ich hin und her, aber wenn ich zur Mutti fahre, schaffe ich die übrigen Erledigungen nicht. Dann rufe ich den Sohn an und teile ihm mit, dass ich an diesem Tag mal nicht zur Oma fahre. Es ist der erste Tag seit fast einem Monat, an dem ich mal nicht bei ihr bin, weil ich einiges für sie zu erledigen habe.
Als ich mich gerade auf den Weg machen will, ruft die Weinkönigin an. Ob ich Ahnung davon habe, wie man Seifen herstellt? Als ich auf der Bundesstraße bin, rufe ich sie zurück. Ich erzähle ihr von Mutti und sie gibt mir wertvolle Tipps. Sie hat selbst lange in der Pflege gearbeitet und sogar eine Weile in dieser WG, in der die Mutti jetzt ist. Schade, dass sie nicht mehr dort ist, das wäre für die Mutti sicher schön. Andererseits, für die Weinkönigin sicher weniger.
Die Weinkönigin erzählt von ihrer Seifen-Idee, verspricht mir einen Link und bittet um einen Rückruf am Abend, wenn ich mir einen Tee gemacht haben werde.
Dann bin ich vor meiner Haustür angekommen. Der Plan ist, schnell die Waschfee mit Muttis Klamotten zu füttern und wieder loszustürmen, zum Möbelschweden, wo ich noch diverse Kleinteile besorgen will, um mehr Ordnung in Muttis Schrank bringen zu können.
Als die Waschfee läuft, bereite ich noch schnell Reis vor, der später zu meinem Abendessen werden soll. Dann beschließe ich, mich noch schnell der Strümpfe zu entledigen und ziehe lange Leggins zu Kuschelsocken an. Ganz kurz mal Füße hoch. Das muss sein. Eine Viertelstunde Powernapping. Dann aber los. Es ist ja noch ein Stück Weg. Ich bin unterwegs zum Auto, als die Pflegeberaterin anruft. Mensch, haben die denn alle nichts zu tun? Am Montag Abend diese Mietervertreterin, jetzt die Pflegeberaterin. Und jedes Mal eine kurze Frage, die in ein, zwei Minuten besprochen sein kann und dann ein riesen Sermon, was ich zu tun, wie ich mich zu verhalten und wie ich mich um die Mutti zu kümmern habe. Die kurze Frage war diesmal: Ich habe die restlichen Verträge fertig. Kommen Sie am Montag 15 Uhr zur Besprechung? Ich habe ihr schon mindestens dreimal gesagt, dass ich bis 15 Uhr arbeite und dann noch mindestens eine Stunde Weg habe. Wir einigen uns auf 16 Uhr. Das schaffe ich locker, weil sie bisher JEDES Mal mindestens eine Stunde zu spät kam. *grins* Und dann fing sie an, mich zu belehren, welche Rituale ich für die Mutti einzuführen habe und wie oft ich bei ihr zu sein habe, nämlich jeden Montag, Mittwoch und Freitag. Besser wäre natürlich noch, ich käme Dienstag und Donnerstag und dann könnte ich am Samtag nämlich auch mit den anderen Bewohnern zusammen Kaffee trinken und auch mal was spielen. Geht’s noch? Wenn ich eine Rundumbetreuung für die Mutti hätte gewährleisten können, hätte ich sie zu Hause lassen können. Ich bezahle schließlich jeden Monat eine vierstellige Summe dafür, dass die Mutti 24 Stunden betreut wird, zusätzlich zu Miete und den Pflegeleistungen, die die Kasse trägt. Da lasse ich mir von der Pflegedame nicht vorschreiben, wann und dass ich mich auch um die anderen Bewohner kümmern muss. Und diese Rituale… Ich soll zwei Teddies kaufen und der Mutti einreden, dass wir jetzt zwei neue Freunde haben, sie einen und ich einen und wenn eine von uns einsam ist, redet sie mit dem Teddy. Hä? Meine Mutter ist dement, nicht blöd. Wenn ich ihr mit sowas käme, würde sie mich wahrscheinlich fragen, ob sie nicht besser mich einweisen lassen soll. Ich habe noch eine Freundin, die lange in der Pflege gearbeitet hat und diesbezüglich auch eine fundierte Ausbildung hat. Auch sie gab mir Tipps. Und wisst ihr was, es waren die gleichen, die mir auch die Weinkönigin schon gegeben hatte. Da darf ich mich wohl drauf verlassen. Und da war nicht solcher Mist dabei. Egal, ich bin endlich am Möbelhaus angekommen und wurstle mich durch die Regale, bis ich das gefunden habe, was ich für die Mutti haben möchte. Als ich herauskomme, ist es dunkel. Es fühlt sich gut an. Ich freue mich über die Einkäufe und dass ich sie doch noch erledigt habe.
Daheim gibt es Reis mit Gemüse und asiatischen Gewürzen und dann den versprochenen Rückruf bei der Weinköngin. Wir wollen demnächst zu einem Seifensiede-Kurs. Ja, das möchte ich. Das ist ein Ausblick auf Normalität in meinem Leben. Jaha.

Oktobernotizen – 19. 10. 2023

Seltsam
Einerseits schreitet die Woche nicht so schnell voran, wie ich mir das wünsche, andererseits rast sie so sehr, dass ich meine Aufgaben gar nicht alle schaffe. Das liegt wohl daran, dass ich mir zu viel aufhalse{n lasse}.

Dienstag
Muttis neuer Vermieter rief an. Er hatte den Mietvertrag aus Versehen an Muttis alte Adresse geschickt. 🙈 Das war nur der Aufhänger. Hauptsächlich wollte er die Kautionszahlung und die Einzugsermächtigung haben. Es geht allen immer nur ums Geld.
Damaris rief an, sie schafft den Termin im Schloss nicht und hat ihn auf nächste Woche verschoben. Sehr gut, dann kann ich diesen Gedanken auch auf nächste Woche verschieben.
Pocahontas fragte, ob ich für den Auszug aus der Firma schon einen Plan gemacht hätte. Später entschuldigte sie sich dafür, sie hätte das nicht so gemeint. Nee, ich hatte es auch nicht so aufgefasst. Der Sarkasmus war deutlich und der richtete sich nicht gegen mich, sondern zielte auf eine Bemerkung des Chefs vom Montag, als er mir Aufgaben übertrug, die ich gar nicht verantworten darf. Das ist seine Zuständigkeit. Nun, wir werden sehen.
Als ich von der Arbeit kam, stellte ich das Auto vor Muttis Haustür ab, sammelte oben noch eine Menge lange Hosen ein, die ich zum Waschen mitnehmen wollte. Außerdem hatte der Sohn den Wäschekorb mit Orchideen vollgepackt und bat mich, diesen mitzunehmen. Es war eine Plackerei, weil ich auch noch die Pantys mitnehmen musste und fertige Wäsche.
Der Sohn kam und setzte den Lattenrost höher, damit die Oma besser aus dem Bett aufstehen kann. Eine Pfegerin meinte, wir sollten eine andere Matratze kaufen. Ihr wäre Muttis Matratze nicht weich genug. Entschuldigung: Sie soll ja auch nicht in Muttis Bett schlafen. Oder?
Mutti saß schon am Esstisch, aber Abendbrot war nicht in Sicht. Die Pflegerin diskutierte noch mit dem Sohn über was auch immer. Die Mutti machte große Augen und mir Zeichen, dass sie mir etwas mitteilen wollte. Und als ich zu ihr heran rückte, kam: Ich möchte sterben! Ich hätte heulen können. Sie weiß ganz genau, wie sie mich immer wieder dazu bekommt, mich schlecht zu fühlen. Der Sohn hockt sich vor mich hin und sagt: Mutsch, es war die richtige Entscheidung. Lass dir nichts anderes einreden.
Den Abend lang {So lang ist der gar nicht, weil ich schon wieder völlig kaputt bin.} halte ich mich an einem sehr schönen Gedanken fest. Dem Jenaer ist es gelungen, seinen Dienst vom 28. zu tauschen, so dass unserem laaaangen Wochenende nichts im Weg steht. Für den Termin in der WG habe ich in der WhatsApp-Gruppe Bescheid gegeben, dass ich ihn nicht wahrnehmen kann. PUNKT.