Oktobernotizen – 10. 10. 2023

Gestern
Auf dem Heimweg machte ich Halt bei einem Möbelhaus. Ich fand auch ein ganz tolles Bett, so wie ich mir das vorgestellt hatte. Nur leider gab es das nicht in 90 x 200, sondern ab 140 x 200 aufwärts. Tja, dann eben nicht. Ich fand eine Alternative, behielt mir aber Bedenkzeit bis zum nächsten Tag vor.
Mit dem Sohn traf ich mich im Garten. Ihm gefiel die Alternative gar nicht, so dass wir online auf die Suche gingen und ein Bett fanden, das uns beiden gefällt. Das werden wir am Donnerstag abholen.
Es regnete schon den ganzen Tag wie aus Eimern. Mir tat es unglaublich gut, wenigstens für eine kleine Weile im Garten zu sein. Der Draußenmensch in mir fühlt sich in den letzten Wochen sehr eingesperrt. So ist gerade der Aufenthalt im Freien bei diesem ungemütlichen Herbstwetter für mich ein wahrer Genuss.
Nachdem wir alles besprochen und abgestimmt hatten, fuhr ich zur Mutti.
Ich habe mir eine Schnitte mit Banane genommen.
War denn der Pflegedienst nicht da?
Da muss ich mal überlegen.
Es war natürlich jemand da gewesen, sogar eine ganz besonders Liebe, die später noch einmal wieder kam wegen der Tabletten.
Ich hab sie gefragt, ob sie Pudding kochen kann. Aber sie hat gesagt, sie kann das nicht.
Klar, für solche Sonderwünsche haben die Pflegekräfte keine Zeit. Das bleibt für mich, aber die Mutti wollte dann doch lieber ein Schnittchen mit Lachsfleisch. Hach ja.
Dann kochte ich das Mittagessen für den nächsten Tag, sammelte die Wäsche ein und den Müll. Fällt ja jeden Tag was an.
Endlich daheim, schickte ich dem Sohn einen Text, er möge bitte anrufen, wenn er heim will, weil ich Nachrichten vermutlich nicht mehr mitbekomme. Ich war sooo müde.
21.30 Uhr war ich dann endgültig zu Hause. Glaubt nicht, dass ich da noch viel hinbekommen habe. Zwei Würstchen machte ich noch warm, aß nur eins und las noch ein Weilchen.

Heute
{10.10.2023}
Ich wollte mich mit dem Sohn bei der Mutti treffen. Tatsächlich fuhr ich nach der Arbeit zum Garten, um ihn abzuholen. Ich musste ein Weilchen warten, weil er noch bei einem Freund die Laube von innen verputzte und die Arbeit nicht unterbrechen mochte. So saß ich ein Weilchen vor der Laube im Regen. Das feuchtkalte Wetter tat meiner Seele gut. Diese nämlich fühlte sich sehr geschunden an, weil mir an diesem Abend die unliebsame Aufgabe bevor stand, mit der Mutti zu reden und ihr zu erklären, was wir mit ihr und für sie vor haben.
Sie war an dem Abend sehr wach und aufmerksam, und als ich ihr alles erklärt hatte, meinte sie Na, dann müssen wr das eben so machen.
Von da an saß sie aber, wie ein Häufchen Elend auf ihrem Platz und starrte vor sich hin. Und als ich sie streichelte und ich sagte, dass ich sie lieb habe, fauchte sie: Das nutzt mir jetzt auch nichts mehr!
Später brachte ich sie ins Bett, und als ich bereits draußen auf der Treppe meine Schuhe anzog, kam sie noch einmal an die Wohnungstür, lächelte mich an uns sagte: Ich danke dir für alles.
Mir lieb es eiskalt den Rücken hinunter. Es klang so sehr nach Abschied.

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