Der 41. Montag 2023

Es ist Montag und bei Anita gibt es auch heute wieder einen Lückentext zum Ausfüllen.
Da wollen wir doch mal sehen.

❶ Heute muss ich mich kümmern, dass wir für die Mutti ein neues Bett bekommen.

Spätestens morgen sollte das geklärt sein, sonst verzögert sich der Umzug.

In der Mitte der Woche will die Chefin der WG zur Mutti kommen und sie auf den Umzug vorbereiten. Ich habe da so meine Bedenken, was Muttis Reaktion betrifft.

❹ Neues wagen: Das muss die kleine alte Frau mit diesem Umzug in die WG.

❺ Und wenn alles so klappt, wie vorgesehen, kann sie tatsächlich am Samstag einziehen.

❻ So schnell hatte ich gar nicht damit gerechnet, aber es ist gut so, damit die
Pflege rund um die Uhr gewährleistet ist
.

❼ Für Sonntag habe ich einen ganzen Tag bei Mutti in der WG zur Eingewöhnung geplant und es steht/stehen sicher noch jede Menge Räumarbeiten an.

Und schon sind die Lücken gefüllt.
Obwohl ich mich sehr darüber freue, dass es mit dem WG-Zimmer für Mutti geklappt hat, fühle ich mich nicht wirklich gut. Obwohl ich sicher bin, dass sie es dort mit der 24-Stunden-Betreuung besser hat, als allein in ihrer Wohnung, habe ich Angst, dass sie sich abgeschoben fühlt. Obwohl die gesamte Familie hinter mir steht, komme ich mir blöd vor und rücksichtslos und …ach, ich weiß auch nicht.

8 Gedanken zu “Der 41. Montag 2023

  1. Kann nur allen die hier kommentiert haben zustimmen. Du hast soviel für deine Mutti getan, und jetzt bist du einfach am Ende deiner Kräfte. Gut, dass der Sohn dich unterstützt. Mit Widerstand wirst du rechnen müssen, aber lasse dich nicht weichklopfen!
    Sie wird sich ganz sicher einleben, die Alternative wäre ein Pflegeheim, und das solltet ihr der Mutti klarmachen.
    Bleib stark, liebe Mira.

    1. Danke für deine lieben Worte und das Mut-Machen. Genauso habe ich übrigens gestern angefangen, dass mehrere Pflegerinnen und auch die PDL mir schon gesagt haben, dass ich sie in ein Heim gben soll, weil das zu Hause nicht mehr geht. Der Sohn hat erzählt, dass er schon von der Arzthelferin und der Orthopädin angesprochen wurde, dass wir über eine Heimunterbringen nachdenken sollen. Er sagte dann: Oma, wir ignorieren schon seit einem Jahr alle dahingehenden Hinweise, weil wir dir das ersparen wollten. Aber nun haben wir eine Lösung, die auch noch kurzfristig zur Verfügung steht. Wir mussten da zugreifen. Wir wollen doch, dass du es gut hast.
      Sie hat zugestimmt, aber sie hat geweint.

  2. Hallo,
    alles schon gesagt. Ein schwierige Entscheidung für alle, die sicher noch einiges an Unruhe bringt bevor es besser wird.
    Ich drücke die Daumen.
    Liebe Grüße
    illy

  3. Liebe Mira,
    ich kann sehr gut verstehen das es Dir nicht gut geht, bei dem Gedanken an die WG. Auch wird deine Mutti gewiss jammern und sich beschweren. Denn Sie hat ja wahrscheinlich Jahrzehnte in der Wohnung gelebt.Es ist ein großer Schritt für die ganze Familie. Aber Sie wird sich hoffentlich gut einleben und dann froh sein, wenn Sie tagsüber Menschen um sich hat.
    Ich drücke Dir die Daumen das alles gut geht mit dem Umzug am Wochenende.
    Liebe Grüße
    Karin

    1. Danke für deine verständnisvollen Worte. Heute Nachmittag will der Sohn mit zur Oma kommen und wir wollen ihr das gemeinsam nahe bringen.
      Leicht wird das nicht, denn sie hat 56 in dieser Wohnung gewohnt. Es wird auch für mich nicht leicht, denn ich bin dort aufgewachsen.
      Mein Sohn will ihr erklären, dass wir in der Familie gemeinsam nach einer Lösung gesucht haben und dass wir, wenn sie sich dort wirklich nicht einleben sollte, nach einer anderen Lösung suchen werden, dass aber eines nicht mehr geht, nämlich, dass sie allein in ihrer Wohnung bleibt.
      Das will er ihr klipp und klar sagen. Ich glaube, er kann das besser als ich.
      Das wird noch eine heftige Woche, weil viel zu erledigen ist. Aber dann wird es hoffentlich besser, weil, wenn sie umgezogen ist, ich wenigstens nicht mehr jeden Abend kochen und auch nicht mehr einkaufen muss. Da bleibt die Zeit, die ich bei ihr verbringe wirklich für sie.
      Liebe Grüße
      von Mira

  4. NEIN !!!! Kein Schlechtes Gewissen, keine Zweifel….. Du hast mehr getan für deine Mama als viele tun wurden und dass neben deiner Berufstätigkeit, du hast deine eigenen Wünsche und Bedürfnisse hintenangestellt und die Mama war immer an erster Stelle.
    Jetzt hat die Verantwortung und Pflege eine Punkt erreicht den du nicht mehr alleine stemmen kannst und es ist absolut richtig (und KEIN ABSCHIEBEN ) das du dafür gesorgt hast das deine Mama gut und professionell versorgt ist. Niemand der nicht schon mal gepflegt hat weis was du geleistet hast und du kannst sehr stolz auf dich sein. LG aus Salzburg

    1. Vielen Dank, liebe Manuela. Weißt du, meine gesamte Familie sieht das ebenso. Alle sind froh, dass wir diesen WG-Platz bekommen haben. Nur die Mutti wird es vermutlich anders sehen. Und davor habe ich Angst.
      Nun, da muss ich noch durch. Nutzt ja nichts. Und der Zustand, den wir bis jetzt noch haben, ist einfach niht mehr haltbar.
      Ich mache mir natürlich trotzdem Gedanken.
      Liebe Grüße
      von Mira

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert