Halt, nein, das ist die Seebrücke von Sellin auf Rügen. Meine Insel ist aber Usedom, die als sonnenreichste Insel Deutschlands gilt. Wann immer ich im letzten Jahr dort war, erwischte ich jedes Mal die wenigen regnerischen, trüben und stürmischen Tage.
Wobei ich die Ostsee so aufgewühlt viel schöner finde. Bei Sonne kann ja jeder…
Wenn ich nun über Ostern wieder hin fahre, werde ich wohl auch Regenwetter erwischen. Am Meer ist mir aber jedes Wetter recht. Allerdings steht meine Fahrt wieder unter einem seltsamen Stern.
Ursprünglich wollte ich mit Mutti und Sohn hin fahren. Nun war die Mutti vorher aber angeschlagen und erzählte mir immer, sogar gestern noch, wie schlapp sie sich fühlte, so dass ich gar nicht wagte, ihr eine so beschwerliche Reise anzubieten, zumal ich ihr zwar eine gemütliche Unterkunft bieten kann, aber nicht den Trubel einer Hotelanlage, sondern vier Tage Ruhe. Ja, es gibt in der Wohnung nicht mal einen Fernseher. Das heißt, man müsste sich mit lesen, Gesprächen oder Kartenspielen unterhalten, mit Spaziergängen oder Ausflügen. Ich hatte meine Zweifel, ob ihr das überhaupt gefällt.
Gestern Abend nun teilte mir der Sohn mit, dass er Ostern arbeiten müsse. Absagen wäre ungünstig, da wir momentan froh sind über jede Einkommensquelle. Also entschloss ich mich, nur mit der Mutti ans Meer zu fahren und wollte das gestern Abend nun mit ihr besprechen. Hätte ja auch sein können, dass ein Dorf in Vorpommern ihr zu einsam ist.
Aber soweit kam ich gar nicht. Zuerst erklärte sie mir wieder, wie schlapp sie sei. Und dann kam heraus, dass sie für Karfreitag eine Tagesfahrt gebucht hat. Damit ist für mich klar: Ich fahre ohne sie ans Meer. Denn ich muss am Freitag fahren, sonst lohnt sich die weite Strecke {450 km} gar nicht.
Die Mutti betonte mehrfach, sie habe an den anderen Ostertagen nichts zu tun und wollte mich damit wohl dazu bewegen, auch nichts zu unternehmen, oder wenn, dann mit ihr. Ich will aber nicht bis Samstag warten.
Tja, also werde ich nun wohl allein fahren. Die beiden langen Strecken werden zwar sehr eintönig werden, aber auf die Zeit am Wasser freue ich mich.