Samstagsplausch {15.03.2025}

Das wird wahrscheinlich ein seltsamer Tag.
Ich bin nämlich ganz allein zu Haus, und das kam so: Geplant war, dass ich am Donnerstag Abend meine Taschen packe und diese am Freitag Morgen mit zur Arbeit nehme, damit ich gleich nach Dienstschluss zum Bahnhof und nach Jena fahren kann. Dort hätten wir dann am Samstag schon früh aus dem Haus gemusst, weil RoHens Mutter ihren Geburtstag nachfeiert und RoHen für das leibliche Wohl der Gäste sorgen soll. Punkt 12 Uhr mittags muss das Grillgut verzehrfertig sein. Naja. Ich sollte auch dabei sein. RoHen wollte das vermeiden, also, nicht dass ich mitgehe, sondern dass er dahin muss. Das ließ sich aber nicht vermeiden, und so hatte ich zugestimmt, mitzugehen, unter einer Bedingung. Es sollte dort keiner erfahren, dass ich just an diesem Tag selbst Geburtstag habe. Ich wollte mich dort ganz am Rand halten, nicht weiter auffallen. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, zwei oder drei, kenne ich dort niemanden. So hätte das mit dem am Rand bleiben wohl funktioniert.
Doch dann kam alles etwas anders. Schon am Mittwoch fühlte ich mich so unwohl, dass ich erwog, meine Fahrt nach Jena abzusagen. Da ich aber RoHen nicht erreichen konnte, nahm ich das als Wink, meine Reisepläne doch aufrecht zu erhalten. Am Donnerstag Morgen fühlte ich mich wieder besser und war voller Elan, doch leider hielt dieser den Tag über nicht, was er am Morgen versprochen hatte. Und als RoHen am Abend zurück rief, sagte ich dann eben doch ab. Jetzt bin ich hin und her gerissen. Einerseits fehlt mir RoHen und ich wünsche mir, er würde mich in seine Arme nehmen und einfach festhalten. Andererseits bin ich froh, daheim zu sein, mich ins Bett legen zu können, wann immer mir danach ist. Nichts zu müssen. Bis Dienstag Morgen nichts zu müssen.

Und nun erzähle ich ein wenig von meiner Woche. Ich habe es auch diesmal geschafft, für jeden Tag ein Foto aufzunehmen. Nichts Besonderes, nichts fototechnisch Bedeutendes, nur Fotos, die mir helfen, mich an die Tage zu erinnern.

Ein Rückblick
Samstag, 08. März 2025
Ich bekam ein Frauentagsblümchen.
Sonntag, 09. März 2025
Die einzig wichtige und produktive Handlung war das Belanden des Autos mit Kartons voller Motorikschleifen.
Montag, 10. März 2025
Auf den Montag hatte ich mich schon sehr gefreut, obwohl zuerst RoHen abreiste und wegen unklarer und vermutlich unschöner Dinge, die ihn daheim erwarten würden, den ganzen Morgen knautschig war. Zum Glück kam der Sohn vorbei, der die Stimmung ein wenig auflockerte.
Dann war es soweit, RoHen musste los. Ich brachte ihn zum Bahnhof und fuhr dann gleich weiter nach Halle zur Freundin. War das schön! Wir hatten uns beim Weihnachtsmarkt in Delitzsch das letzte Mal gesehen. Nun hatten wir einen ganzen Tag für uns. Da wurde geschwatzt und geschwatzt und… geschwatzt. Und sehr, sehr lecker gegessen. Uta kann wunderbar kochen und ich war eingeladen. Vor dem Küchenfenster zeigte sich der Frühling in zartem Gelb.

Weil der 12. war, hätte es 12 Fotos geben sollen. Die Wettervorhersage hatte noch am Dienstag Sonne versprochen. Da wäre ich gern zu meinem 12tel Blick gegangen. Da sich die Vorhersage aber sowas von gründlich vertan hatte und es an diesem Mittwoch überhaupt nicht hell wurde, verkniff ich mir das.
Donnerstag, 13. März 2025
Wenn ich arbeiten muss, gehe ich immer ohne Frühstück aus dem Haus. Schon in der Bahn wurde mir übel, weil der Magen leer war. So hüpfte ich an der Haltestelle noch schnell zum Bäcker und entdeckte da ein Relikt aus Kindertagen. Schokoladenkuchen mit einer richtig dicken Schokodecke. Geschmeckt hat er leider nicht. Viel zu süß und die Schokolade war wegen des vielen Zuckers regelrecht grisselig. Bäh.
Ich hatte wieder einen langen Dienst, wobei den Kollegen und mir natürlich auch Zweifel an der Sinnhaftigkeit kamen, nachdem es nur sehr wenige Anmeldungen für den Kurs gab. Die paar Leutz hätte man bestimmt noch in einem anderen Kurs untergebracht.
Wegen der wenigen Leute konnte ich etwas tun, was ich sonst strikt ablehne. Ich hielt den Kurs auf Englisch. Weil der erste Teilnehmer früh am Morgen bekannte, kein Wort Deutsch zu verstehen. Er war aber so lieb und sagte mir das auf eine so freundliche Weise {nicht so fordernd, wie ich das sonst oft erlebt habe}, dass ich gar nicht anders konnte, als ihm den Gefallen zu tun. Für Ungarisch lief dann der Übersetzer. Hach ja, Ungarisch. Außer igen und köszönöm kann ich kein Wort. Ach doch nem tudom. Aber ich höre die Sprache zu gern.
Am Morgen hatte es in der Eisenbahnstraße einen Unfall gegeben, so dass meine Tram eine Umleitung fahren musste. Da sie auf diese Strecke nicht hingehörte, stand sie an jeder Ecke länger herum, bevor es weiter ging. Die Folge war, dass wir statt 45 Minuten über eine Stunde brauchten. Ich war also etwas spät dran und versuchte das damit auszugleichen, dass ich schneller zur Schule lief. Das war keine gute Idee. Nein, das war ganz schlecht. Mein Orthopäde hatte mir gesagt: Besser wird das nicht mehr. Aber ich will, dass es besser wird, dass ich zumindest wieder schneller laufen kann. Sicher geht da noch was. Nur darf ich es nicht erzwingen. An diesem Morgen hatte ich es erzwungen oder zumindest versucht. Das rächte sich. Schon am Vormittag bekam ich Rückenschmerzen, die im Laufe des Tages immer heftiger wurden. Ich hätte mich hinlegen müssen, was natürlich in der Firma nicht möglich war. Auf dem Heimweg brauchte ich Ewigkeiten bis zur Haltestelle und in der Bahn hatte ich zwar einen Sitzplatz, konnte mich auf diesem aber kaum halten. Bei jeder Kurve, die die Bahn fuhr, verstärkten sich die Schmerzen. Als ich endlich daheim war, fiel ich nur noch in mein Bett.
Als dann am Abend RoHen anrief, jammerte ich ihm die Ohren voll und sagte ihm für das Wochenende ab.
Freitag, 14. März 2025
PesTör hat Geburtstag und verbringt diesen in Venedig. Deshalb habe ich mir das heutige Tagesbild bei ihr gemopst. Der Markusplatz unter Wasser. So kenne ich ihn auch.
Und sonst? Kurzer Dienst mit den gleichen Leuten wie gestern. Das hat Spaß gemacht, auch wenn der Rücken… ach, lassen wir das.
Nach Bahn verpasst, 20 Minuten auf die nächste warten, 50 Minuten Fahrt {warum dauert das heimwärts länger?} und "noch schnell" zur Drogerie war ich 15:45 Uhr zu Hause und die Schwester wollte wissen, weshalb so spät. Aus Gründen. So!

Heute
Mira allein zu Haus
Mal sehen, vielleicht backe ich mir nachher einen Kuchen. Vielleicht gehe ich auch irgendwo essen. Ja, das mache ich gelegentlich auch allein. Vielleicht fahre ich auch nochmal zur Drogerie. Hab ich doch gestern den Hygienespüler vergessen. Hach, wenn man sich nicht alles aufschreibt. Falls das Wetter es hergibt, könnte ich nachher auch mal noch zum 12tel-Blick.
Jetzt veröffentliche ich erst einmal diesen Beitrag und wenn nachher Andreas Samstagplausch online ist, verlinke ich mich da.
Euch allen ein wunderfeines Wochenende. Eure Mira
 
Gebloggt in dieser Woche
Samstag: Samstagsplausch {08.03.2025}
Frauentag
Sonntag: Sonntag – 09. März 2025
Montag: Der 11. Montag
Dienstag: –
Mittwoch: 12 von 12 im März 2025
Donnerstag: –
Freitag: Freitagsfüller am 14. März 2025

14 Gedanken zu “Samstagsplausch {15.03.2025}

  1. Liebe Mira,
    Auch von mir herzliche Glückwünsche zum Geburtstag. Ich hoffe Du hast heute einen schönen Tag,und lässt es Dir richtig gutgehen, auch wenn Du nicht zu Deinem Schatz gefahren bist.
    Gute Besserung für Deinen geplagten Rücken.
    Liebe Grüße
    Karin

    1. Liebe Karin,
      oh ja, der Ruhetag hat mir sehr gut getan. Und dem Rücken geht es besser.
      Naja, und der Schatz kommt ja morgen schon wieder her. Da freue ich mich auf ihn, weil ich ihn ohne Schmerzen empfangen kann.
      Herzliche Grüße
      Mira

    1. Vielen Dank liebe Regula,
      es war ein sehr schöner ruhiger Geburtstag. Und tatsächlich geht es meinem Rücken heute {Sonntag} Morgen wieder besser.
      Liebe Grüße
      Mira

  2. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, mach das beste aus deinem Ehrentag. Schau gut zu deinem Rücken und schone dich.
    Wie ich sehe strickst du auch das Kaffeeböhnchen Strickmuster.
    L G Pia

    1. Liebe Pia,
      danke für die Glückwünsche.
      Das Kaffeeböhnchenmuster habe ich mir von dir abgeschaut. Die blaugrünen Socken, die du einst in deinem Blog gezeigt hast, gefielen mir zu gut. Ich hatte das bei dir auch kommentiert, aber der Kommentar ist auf deiner Seite leider nicht erschienen. Vielleicht landete er im Spam. Tja und nun hast du gesehen, dass ich ein Ideendieb bin. Aber das Muster macht so viel Spaß, dass ich es noch öfter verwenden werde.
      Herzliche Grüße an den See
      von Mira

  3. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag liebe Namensschwester! Und gute Besserung für den Rücken und eine gute Zeit mal so ohne Pläne, ganz allein am Wochenende ist doch auch mal schön…
    Dein Gestricksel gefällt mir sehr, was ist das für ein Muster? Ich bin ja immer auf der Suche nach schönen Strukturmustern die nicht unbedingt eine Strickschrift brauchen. Deines scheint mir so eins zu sein…
    Ganz liebe Grüße an Dich und alles Gute
    die Wodkatrinkerin ;o)

    1. Ha, liebe Katrin, Die guten Wünsche haben mich erfreut. Und der Ruhetag tat gut. Es ist tatsächlich selten geworden, dass ich so gar keine Termin habe. Normalerweise gefällt mir das, aber zwischendurch brauche ich auch Auszeiten.
      Das Strickmuster heißt Kaffeeböhnchen-Muster. Ich habe das bei Pia {https://pia-staehli.ch/blog/2025/02/06/erste-fruehlingsgefuehle/} abgeschaut. Man braucht wirklich keine Strickschrift, nur die Idee.
      Erste Reihe 2r 2 li
      Zweite Reihe 1r 1U 1r 2li
      Dritte Reihe 3r 2 li {den Umschlag also rechts abstricken}
      Vierte Reihe 1 abheben 2r die abgehobene M über die 2r ziehen 2li
      Diese vier Reihen immer wiederholen.
      Vielleicht hilft dir das. Es macht Spaß, das zu stricken.
      Liebe Grüße
      von der anderen Wodkatrinkerin

    1. Liebe KarinNettchen.
      Dankeschön. WEißt du was? Nicht nur trübe Gedanken sind geflohen, auch die Rückenschmerzen sind heute Morgen wieder weg.
      Der Ruhetag hat mir sehr gut getan.
      Liebe Grüße
      Mira

  4. Happy Birthday!
    Mach Dir heute einen wunderbaren Tag mit allem was Du machen magst.
    Die Veranstaltung bei Deinem Schatz klingt nach arg viel Verbiegen und da wundert mich fast nicht, dass Dein Rücken schmerzt.
    Ich schick Dir Sonnenstrahlen von hier (hier kommt die Sonne grad raus).
    Liebe Grüße und alles Gute!!
    illy

    1. Danke lieb Illy,
      die Sonnenstrahlen sind angekommen und lassen meinen Sonntag Morgen erstrahlen.
      An deinem Gedanken zu den Rückenschmerzen und dem Stress ist was dran. Ich hatte neulich auch schon mal das Gefühl, wenn ich mich seelisch unter Druck fühle, wird es schlimmer.
      Im Gegenzug ist es heute Morgen wieder gut, nachdem ich gestern einen Ruhetag eingelegt und viel herumgelegen habe.
      Mal sehen, was der Sonntag bringt.
      Lieb grüßt
      die Mira

  5. Guten Morgen Mira,
    alles Gute zum Geburtstag.

    Schade das du nicht fahren konntest, wenn man sich nicht wohl fühlt dann soll man sich nicht quälen.

    Mach dir einen schönen Tag.

    Gruß
    Hannelore

    1. Liebe Hannelore,
      so ähnlich hat RoHen das auch gesagt. Er war natürlich traurig, dass ich nicht zu ihm kommen konnte, aber er wollte auch nicht, dass ich mich quäle.
      Und der Erfolg gab mir recht, denn heute am Sonntag geht es mir schon viel besser. Der Ruhetag war sozusagen mein Geschenk an mich selbst.
      Vielen Dank für deine guten Wünsche
      sagt Mira

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