Guten Tag ihr Lieben,
heute fällt mein Beitrag zum Samstagsplausch bei Andrea recht kurz aus, weil ich an diesem Samstag einiges vor habe.
Hatte ich euch letzte Woche erzählt, dass ich eine Couch geschenkt bekomme? Meine Idee, wie diese am letzten Wochenende hätte zu mir befördert werden können, ließ sich leider nicht realisieren. Also kommt nun Plan B zum Einsatz. Ich habe für heute bei meinem Lieblingsbaumarkt einen Transporter reserviert, den ich am Nachmittag abholen und bis zum Ladenschluss heute Abend nutzen kann, was, wenn mit den Helfern alles klappt, kein Problem darstellen dürfte. Ob und wie die Aktion abläuft, werde ich dann später, wahrscheinlich morgen, berichten.
Jetzt sollt ihr erst einmal eine kurze Wochenrückschau erhalten.
Über den Arbeitsalltag möchte ich dabei gar nicht viel berichten. Nur, dass es reichlich unerfreulich ist, wie bei uns mit {manchen} Honorarkräften umgegangen wird, denen immer mehr und mehr Arbeit aufgehalst wird, die sie auch ausführen, weil sie es können und weil sie oft die einzigen Anwesenden sind, die es können. Andererseit schwebt über diesen Honorarkräften ein scharfes Schwert mit drei Namen:
a) Von-einem-Tag-auf-den-anderen-fortgeschickt-werden-wegen-schlechter-Auftragslage
b) Keinesfalls-nach-anderen-Jobs-umsehen-dürfen-falls-man-sie-hier-noch-brauchen-kann
c) Kein-Anspruch-auf-Uraub-oder-Lohnfortzahlung
In einem Satz heißt das für mich: Es macht keinen Spaß mehr, unter solchen Bedingungen zu arbeiten.
Montag, 03 März 2020
Nachdem wir uns neulich im Alex zum gemeinsamen Stricken getroffen hatten, verabredeten Janine und ich uns gleich nocheinmal für diesen Montag Nachmittag. Obwohl das Treffen von Janines Sorgen überschattet wurde, war es ein schöner Nachmittag und ich war froh, ihr wenigstens eine gute Zuhörerin sein zu können.
Dienstag, 25. Februar 2020
Auf für diesen Nachmittag stand die Verabredung schon länger, ich glaube seit zwei Wochen. Ein kleiner feiner Kaffeeklatsch zu dritt im Café Eigler.
Auf dem Heimweg fuhr ich noch beim Baumarkt ran und reservierte besagten Transporter.
Mittwoch, 26. Februar 2020
An diesem Nachmittag hatte ich fast nichts vor und wollte einmal früh zu Hause sein und vielleicht ein wenig stricken. Einen Weg hatte ich aber doch zu erledigen. Die Fachärztin, zu der ich alle drei Monate mal gehe {deren Behandlung ich ambivalent gegenüberstehe, wie ihr wisst} braucht für ihre Abrechnung immer einen Überweisungsschein von meiner Hausärztin. Da ich nun aber jemand bin, der Arztbesuche nach Möglichkeit meidet, muss ich in jedem Quartal nur wegen dieser blöden Überweisung einmal in die Hausarztpraxis, nur damit die Gesundheitskarte eingelesen werden kann, weil ansonsten das Ausdrucken der Überweisung nicht geht. {Ginge schon, darf aber nicht sein, wegen der Abrechnung.} Die Bürokratie lässt grüßen.
Gegen Mittag hatte mich eine Nachricht von Katl erreicht, die mir mitteilte, dass mein Päckchen endlich angekommen war und ich schrieb zurück, dass ich es gleich an dem Nachmittag noch holen würde. Fein, schrieb sie. Ich freue mich. Und ich dumme Guste dachte, sie freut sich darauf, mich zu sehen. Ich beeilte mich extra und rief von unterwegs auch noch den Sohn an, um ihn zu sagen, dass ich nun doch später heim komme, weil ich erst noch zu Katl gehe. Als ich aber bei ihr ankam, konnte sie mich überhaupt nicht gebrauchen, denn, obwohl sie sich angeblich auf mich gefreut hatte, hatte sie sich mit ihrer Schwägerin zum Kaffee verabredet. Da kann ihre Freude, mich zu sehen, ja nicht sehr groß gewesen sein. Die Übergabe des Päckchens erfolgte dann kurz und schmerzlos am Auto, denn ich wollte ihr ja nicht ihre wertvolle Kaffeezeit mit ihrer Schwägerin vermasseln. Wir kennen uns seit 35 Jahren, haben ne Menge miteinander erlebt, aber seit ihre Schwägerin verwitwet ist und Katls Zeit beansprucht, um ihr Alleinsein zu kompensieren, bekomme ich von Katl immer wieder mal A…tritte. Allerdings, und das verstehe ich nun auch wieder nicht, hatte sie auch noch ein Geschenk für mich dabei. Einen neuen Wasserkocher, weil meiner kaputt ist. Wusste ich gar nicht, dass der kaputt ist. {Als er vor Wochen mal auslief, war er in Wahrheit nur übergelaufen, weil er zu voll war.} Du hast gesagt, du willst dir einen neuen kaufen, erklärte mir die Katl mit felsenfester Überzeugung. Ihr Lieben, ich werde senil oder dement oder beides. Ich muss diese Absicht geäußert haben, sonst hätt die gute Katl mir ja keinen neuen Wasserkocher gekauft. Erinnern kann ich mich aber nicht mehr daran. Das gibt mir zu denken. Wie kann ich denn solchen Ausfallerscheinungen entgegen wirken? Mensch, sowas geht doch nicht. Die Katl will mir was Gutes tun, kauft Geschenke für mich und ich zerstreute dumme Nuss merke weder, dass meine Küchengeräte kaputt sind, noch merke ich mir, was ich zu ihr gesagt habe. Kopfschüttel-und-grübel.
Donnerstag, 05. März 2020
Wer hier regelmäßig liest, weiß, dass der Donnerstag unser Einkaufstag ist und dass alle vier Wochen die große Runde mit Besuch der Bücherei dran ist. Diesmal nicht, denn wir hatten etwas besseres vor. Henner Kotte las im Tauchaer Schloss. Das heißt, gelesen hat er weniger, mehr erzählt oder, im Grunde, Kabarett gespielt. Ja, das trifft es wohl. Wir waren begeistert {ja, die kleine Frau auch} und haben herzlich gelacht. Wenn ihr die Möglichkeit habt, einer Lesung oder Stadtführung oder irgendeiner Veranstaltung mit Henner Kotte beizuwohnen, tut euch das an! Der Mann ist einfach köstlich!
Freitag, 06. März 2020
Den Einkauf haben wir an diesem Tag nachgeholt, den Besuch der Bücherei noch nicht. Das machen wir am kommenden Montag. Nach dem Einkauf hing ich noch ein wenig bei Mutti herum, lag mehr, als ich saß in ihrem großen Sessel, das Heizkissen im Rücken. Nach einer Woche auf unseren uralten, abgewohnten und ergonomisch sehr zweifelhaften Bürostühlen habe ich meist das ganze Wochenende zu tun, die Rückenschmerzen wieder loszuwerden, nur, damit das Dilemma am nächsten Montag wieder von vorn beginnt. Muttis Heizkissen war ein gutes Stück Therapie, so dass ich heute schon fast schmerzfrei bin. Jippie.
Jetzt lege ich das Strickzeug weg und mache mich auf den Weg zum Transporter und zu meiner neuen Couch.
Habt ein schönes Wochenende.
Liebe Mira bei Dir ist immer was los. Ich hoffe die Couch ist gut in Deiner Wohnung angekommen und sie gefällt Dir auch. Das mit den Freundschaften ist immer eine sehr schwierige Sache. Das sollte man gut abwägen. Hab einen schönen Start in die neue Woche. Lieben Gruß Sylvia
Ja, liebe Sylvia, die Couch ist gut angekommen, steht aber noch nicht ganz an Ort und Stelle, weil ich dafür erst noch etwas umräumen muss. Um genau zu sein, steht sie jetzt eigentlich im Weg. *lach* Da sie die letzte Woche in einer Garage zubringen musste, hatte ich mich entschlossen, die Kissen zu waschen. Damit hatte ich den halben Sonntag zu tun, weil immer nur zwei in die Trommel passten.
Was die Freundin betrifft, ich werde ihr schon nicht kündigen, allerdings ist sie diejenige, die mich immer wieder spüren lässt, wie unwichtig ich ihr bin. Nach immerhin 35 Jahren schmerzt mich das schon. Dann aber macht sie wieder so Sachen, wie mit dem Wasserkocher, die ich gar nicht einordnen kann. Naja, mal sehen, wie das alles weitergeht.
Nun ist der Sonntag leider auch schon fast vorbei und die neue Woche bringt bestimmt wieder eine Menge Erlebnisse.
Liebe Grüße
von Mira
Liebe Mira,
ich hoffe, dass deine neue Couch inzwischen gut in deiner Wohnung steht und du sie genießen kannst? Na ja und mit dem Abwählen der Freundin, das ist so eine Sache. Darüber solltest du gut nachdenken, denn vielleicht braucht dich deine Freundin ja gerade im Alter mehr denn je? Willst du sie dann wirklich abwählen, wo sie dich doch schon ein halbes Leben lang begleitet und unterstützt und auch immer für dich da war? 😉 Aber ich weiß genau, dass du das nie machen würdest.
Liebe Grüße von Catrin.
Nee liebe Catrin, das mache ich auch nicht. Aber sie macht es mir immer schwerer, mit ihr umzugehen und sie ist diejenige, die mir im Grunde andauernd zeigt, dass sie mich nicht braucht, nicht haben will, dass ihr alle anderen lieber sind als ich. Wie sonst soll ich solches Verhalten verstehen, wenn sie mir mittags schreibt, sie freut sich und nachmittags, wenn ich vor der Tür stehe, was besseres vor hat?
Ist schon komisch mit ihr, zuweilen.
Liebe Grüße
die Mira
Oh, liebe Mira, nein, das ist nicht sehr fein und das hast du auch so nicht verdient, denn auch du warst viele Jahre eine sehr gute Freundin. Dann wäre ein ehrlicher Schlussstrich doch aufrichtiger als fadenscheinige Ausreden. Ich drücke dich.
Liebe Grüße, Catrin
Ich habe auch manchmal das Gefühl senil zu werden. So ist das eben.
Ich hoffe deine neue alte Couch ist toll und steht schon in deinen 4 Wänden.
Lieben Gruß
Andrea
Ähm, das war eher eine Glosse über Katls Verhalten, denn mein Wasserkocher ist KEINESWEGS defekt und ich habe NIE gesagt, dass ich mir einen neuen kaufen will. Im Gegenteil, ich habe die Katl schon mehrfach gebeten, mir KEINE Küchenutensilien zu schenken, weil ich a) genug habe und b) falls ich mir neue zulege, dann bissel was Edles haben möchte, das zur Küche und zueinander passt.
Ach ja, da sagt man immer, die Freunde könne man sich aussuchen. Was aber, wenn man sie schon mehr als ein halbes Leben kennt und sie im Alter komisch werden? Ich kann sie doch nicht einfach „abwählen“. Oder?
Nachdenkliche Grüße
die Mira
Oh, Heizkissen, welch grandiose Idee. Am Freitag hatte ich eines in den Händen und … doch nicht gekauft. Ich werde mir subito eins besorgen, damit ich für die nächste Rückenattacke gerüstet bin. Ich hoffe, es geht dir wieder gut.
Liebe Grüsse zu dir
ps. Die Socken sind wunderschön.
Ja, liebe Regula, das Heizkissen hat wahre Wunder gewirkt. Ich war die Rückenschmerzen schon gestern wieder los. Ich kann so ein gutes Stück wärmstens empfehlen.
Liebe rüße in die Schweiz
von Mira