Samstagsplausch {20.05.17}

Mal sehen, ob es diesmal etwas wird mit unserem Samstagsplausch oder ob wieder alles mögliche dazwischen kommt.
Vorsicht, in diesem Text lasse ich an einigen Stellen meinen Frust darüber ab, wie mich eine nahestehende Person dauernd behandelt. Wer so etwas nicht lesen mag, sollte bitte wieder wegklicken.
Klassisch sollte ja über die Woche berichtet werden, was man gemacht oder gedacht hat und all sowas.
Also will ich mal mit dem Montag beginnen:
Da beteilige ich mich gern an den Montagsfreuden, allerdings scheint es diese im Mai nur eine Woche um die andere zu geben. Das macht nichts, auch wenn ich an diesem Montag einen Freugrund für mich gefunden hatte, ein „neues“ Buch aus dem Stapel, der am Freitag zurück in die Bücherei sollte. Ich hatte es hintenan gestellt, weil ich zuerst Camilla Läckberg lesen wollte, doch nun lag noch fast eine ganze Woche vor mir, also begann ich mit Tod im Regenwald. Es ließ sich gut und schnell lesen. Ich freute mich, am Montag nach Feierabend auf der Couch zu hocken und dieses Buch fast bis zur Mitte zu lesen. Dann fielen mir trotz meiner Neugier, wie es weitergeht, die Augen zu.
Der Dienstag ist eigentlich mein Saunatag. Dazu ist er geworden, weil kein anderer Wochentag so gut passt. An den meisten anderen Tagen liegen noch Erledigungen an, die ich immer erst hinter mich bringen müsste, bevor ich in die Sauna kann. Zu spät mag ich da aber nicht hingehen, weil ich dann immer schon so müde bin, dass ich fürchten muss, im Ruhebereich einzuschlafen. Das wäre mir peinlich, also wage ich das nur, wenn jemand dabei ist, der mich weckt, falls ich zu schnarchen beginne. 😉
Tja, in letzter Zeit stehen aber auch dienstags immer öfter Erledigungen an. Diese Woche war Mutti zu einer Geburtstagsfeier bei Freunden eingeladen. Hinfahren musste sie mit der Straßenbahn, aber abholen… wäre toll, wenn ich das machen könnte. Ja, klar, mach ich. Wann denn? 19 Uhr. Hm, ja klar.
Das war zu früh, um vorher in die Sauna zu gehen. Frühestens 16.15 Uhr hätte ich dort sein können und spätestens 18.30 Uhr hätte ich wieder gehen müssen. Abgesehen davon hätte es auch nicht gepasst, weil Mutti kurz nach sechs anrief und meinte, sie seien schon fertig. Immerhin schaffte ich es, noch eine Trommel Wäsche zu waschen. Also ist wenigstens etwas fertig geworden an diesem Tag.
Der Mittwoch ist bekanntlich mein Lieblingstag innerhalb der Arbeitswoche. Er war auch der erste Tag, an dem es richtig, richtig warm wurde. Kurz überlegte ich, dass ich vielleicht an diesem Abend schwimmen gehen könnte. Aber da war ja noch eine Erledigung, die ich schon eine Weile vor mir her schob. Und da war diese Müdigkeit, die mich seltsamerweise immer auf dem Heimweg überfällt. Wenn ich die Firma verlasse, bin ich immer noch voller Tatendrang und voller Vorstellungen, was ich alles noch erledigen möchte. Doch während des Heimweges springt mich diese Schlaffheit an. Ich ärgere mich darüber, weiß aber nicht, was ich dagegen tun könnte. Hinzu kam an diesem Mittwoch noch ein großer Hunger, weil der „Mitbewohner“ in der Nacht das gesamte Essen weggefuttert hatte, das ich am Abend zuvor vorbereitet hatte. Der überwiegende Teil war sowieso für ihn bestimmt, aber ein klein wenig hätte ich mir gern mit zur Arbeit genommen, weil der Kaufmannsladen, der zu meinem Morgenritual gehört, für 3 Tage geschlossen hatte und ich mir somit vor dem Dienst nichts Gesundes mehr beschaffen konnte. Also fuhr ich am Feierabend erst einmal zu einem anderen Kaufmannsladen, um Gemüse, Hähnchenfleisch und Käse zu kaufen. Immerhin hatte ich dann ein leckeres und gesundes Abendessen. Und weil ich nun ohnehin aufs Schwimmen verzichtet hatte, konnte ich wenigstens das Vormirhergeschobene erledigen. Das war dann recht befreiend, als es fertig war.
Am Donnerstag hatte ich einen Arzttermin, musste mich also beeilen, heim zu kommen, zu duschen und wieder loszuflitzen. Da musste ich den Einkauf mit Mutti, der für den Donnerstag immer gesetzt ist, verschieben. Wohin? Auf Freitag. Ach, geht nicht so gut, denn am Freitag stehen schon Bücherei und die Pferd-Mensch-Drogerie auf dem Plan, und weil ich nun einmal durch die Gegend und in diese Richtung fahre, muss gleich noch der Uhrmacher besucht werden und die Bank. Fein, da lassen wir den Einkauf im Supermarkt bleiben, oder besser gesagt, wir verschieben diesen nochmal. Auf kommenden Dienstag. Das ist viel besser, denn in der kommenden Woche können wir ja wieder nicht am Donnerstag gehen, wegen des Feiertags. Und Mittwoch passt auch nicht, da wir Besuch bekommen. Aber Dienstag passt bestens. Nur, dass damit mein Saunatag {mit Wassergymnastik} wieder flach fällt. Wohl könnte ich auch da nach dem Einkauf noch hin, geöffnet ist schließlich bis 23 Uhr. Aber die Wassergymnastik, die mir so wichtig ist, die ist dann vorbei. Und dann sagen die gleichen Leute, die mich immer mit Feierabendaufgaben versehen, ich soll mehr für meine Gesundheit tun. Oha.
Trotz allem hatte ich mich auf den Freitag Abend gefreut. Schließlich war Wochenfeierabend. Da konnte man alles doch ein wenig entspannter angehen. Auf die Bücherei freue ich mich sowieso jedes Mal, auch wenn ich diesmal nicht ganz so das gefunden haben, was ich mir vorgestellt hatte. Das ist immer so ein Ding. Manchmal möchte man das ganze Regal mitschleppen, und ich nehme dann auch gleich mal 5 oder 6 oder 7 Bücher. Und Mutti befindet in solchen Fällen dann immer: Sooo viele? Das schaffst du doch gar nicht! Nee, schaffe ich auch nicht, da sorgt sie schon dafür, dass ich nicht so viel Zeit zum Lesen habe, aber dann wird eben verlängert. Und das ist auch gut so, denn dann gibt es wieder Tage, da scheinen alle Bücher ausgeliehen zu sein, zumindest alle, für die ich mich interessiere, oder ich finde nur solche, die ich schon gelesen habe. Naja. Vier Bücher habe ich trotzdem gefunden. Mal sehen, ob sie mir gefallen.
Nach der Bücherei waren wir noch in der Drogerie. Ich gehe da gern hin. Lange Zeit war es sogar meine erklärte Lieblingsdrogerie, aber das ist sie nicht mehr, nachdem ‚Mutti letztes Jahr auf ganz üble Weise um 10 Euro betrogen wurde und die Kassierrerin dann auch noch frech wurde, obwohl ich ganz genau beobachtet hatte, was sie getan hatte. Aber egal, es gibt manchmal so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit. {vor-mich-hin-pfeif}
Als wir von unserer Runde zurückkamen war es kurz nach sieben und ich meinte, es wäre sogar noch Zeit für den N-Markt, in dem Mutti so gern einkauft. Najaaa, ich habe nichts zum Abendbrot. Ich hatte schon Blinker gesetzt, um zum N-Markt abzubiegen, da kam: Ach nö, die haben doch keine Wurst. Blinker wieder aus und durchgestartet. Wo willst du denn JETZT hin? Na, ins K-Land, wohin sonst? Oh jaaa, die haben sehr feine Wurst.
Bis wir dort ankamen wurde es immer gewittriger. Ach, ach, da werden wir wohl nass.
Vielleicht, und ich kann nicht mehr in die Sauna.
Doch, da kannst du noch hin. Du darfst sowieso nicht nur immer in die Sauna. Du musst schwimmen, viel schwimmen. Das ist gut für dich. Das musst du machen.
Wie ich das hasse, wenn sie mir dauernd sagt, was ich alles muss und was ich alles nicht darf.
Ich bin nachdem ich sie abgesetzt hatte, schnurstracks in die Therme gefahren. Ich bin brav geschwommen und ich war in der Sauna. Hihi.
Und nun haben wir noch den Samstag, an dem ich laut Freitagsfüller „einen schönen Gartentag“ geplant hatte. Nun, ich war im Garten, habe auch einiges geschafft, aber schön war es nicht. Mutti wollte unbedingt mit. Und dann sorgte sie in ihrer ureigenen Art dafür, dass ich möglichst nicht zum Sitzen kam. Das macht sie immer so, deshalb nehme ich sie so ungern mit in den Garten. Auch wenn nicht so viel zu tun ist, wie zur Zeit, komme ich da nicht zur Ruhe. Mal schön entspannt irgendwo im Grünen sitzen und ein paar Reihen stricken ist nicht drin. Kaum habe ich damit angefangen, springt sie auf und braucht eine Schüssel oder einen Lappen oder heißes Wasser oder irgendwas eben. Sie will dann irgend etwas machen, damit ich immer vor Augen gehalten bekomme, dass ich nicht auf der faulen Haut zu sitzen habe. Schließlich ist immer was zu tun. Ja, und das ist ja auch so. Es ist IMMER was zu tun. Aber das heißt doch nicht, dass man sich niemals entspannen oder erholen darf. Allerdings, für Mutti heißt es das schon. ICH darf mich nicht entspannen. Oder wenn, dann hat das aber nach 20 Minuten wieder gut zu sein. Du hast doch gerade gesessen. An diesem Samstag war es besonders heftig. 14.30 Uhr kam ich endlich dazu, eine Tasse Kaffee zu machen. Da saßen wir dann unterm Apfelbaum. Ich kramte mein Strickzeug hervor. was sie recht schön fand, aber leider bekomme ich damit ja nicht meine Rest los. Wieso nicht? Na, weil du neue Knäule verstrickst! Hm. {Nur für’s Protokoll: Es war die Restedecke, die ich dabei hatte, und es baumelte ein Stück Garn am Gestrick, das noch für maximal 2 Reihen gereicht hätte.} Ich bekam die zwei Reihen nicht fertig und auch meine zweite Tasse Kaffee, die ich gern noch getrunken hätte, bekam ich nicht, weil die kleine alte Frau schon wieder aufsprang und einen Hacke holte, um noch irgend etwas zu erzwingen. Dabei war das Stück, das sie da bearbeitete, gar nicht so wichtig, viel wichtiger war, dass ich mich veranlasst sah, ebenfalls aufzuspringen und weiter zu wühlen.

Ich bin eigentlich gern im Garten. Ich buddle auch gern in der Erde und empfinde das meist auch entspannend. Aber ich möchte das tun, wenn es mir passt. Zu Zeiten, zu denen es mir passt, in einem Tempo, in dem es mir passt und mit Pausen, die mir passen. Und ich will keinesfalls immerzu angetrieben werden. Da macht es nämlich keinen Spaß und die ganze Gartenbuddelei, die Freude machen könnte, wird zur Last. Und ich möchte bitte auch bestimmen dürfen, was wohin gepflanzt wird. MANN!

 

2 Gedanken zu “Samstagsplausch {20.05.17}

  1. Liebe Mira,
    Deine Mama hält dich ordentlich auf Trab. Aber eigentlich du dich selber! Wenn sie aufspringt und harken will, dann lass sie doch. Du hattest Arbeit aufgemacht Schoß! Stell dich mal als Fremde sozusagen neben euch und schau mal genau hin. Ich glaube du brauchst mal ein ordentliches Training zum „Neinsagen“ Versuch dich mal…
    Dir wird es anfangs schwer fallen aber am Ende kannst du über deine Nervensäge grinsen.
    Geh in die Sauna und lass Mutti demnächst mit der Straßenbahn fahren.
    Lieben Gruß
    Andrea

    1. Hihi.
      Liebe Andrea, danke für deine aufmunternden Worte. Du hast genau recht, denn ich bin selbst schuld, wenn ich nicht „Nein“ sage. Am Sonntag habe ich das dann getan, und es ging auch und viiiiiel besser und entspannter, und ich habe trotzdem eine Menge geschafft, und vielleicht sogar gerade deshalb, weil ich es aus eigenem Antrieb gemacht habe und nicht, weil jemand mich dazu angetrieben hat.

      Nur, Straßenbahn fahren lasse ich die kleine alte Frau nicht so gern. Immerhin ist sie schon 84 und nicht mehr gar so rüstig.

      Ganz liebe Grüße
      bis zum nächsten Samstagsplausch
      die Mira

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