Samstagsplausch {23.06.2018}

Was für eine Woche!!!
Liebe Plauscherinnen, ihr seid es inzwischen gewöhnt, dass ich von Wochen voller Aktionen berichte, in denen ich nur selten zur Ruhe komme. Oft habe ich in der letzten Zeit darüber gejammert oder zumindest damit gehadert und ich werde vielleicht später auf dieses Thema zurück kommen. Aber was in dieser Wocher bei mir los war, stellt alles vorher Dagewesene noch in den Schatten, zumindest am Anfang der Woche.

Das begann schon am Samstag, 16. Juni. Für diesen Tag war die Party auf der Scholle geplant. Dafür hatte ich noch einiges vorzubereiten, unter anderem zweieinhalb Kilo Hähnchenfleisch in meine Spezialsauce einzulegen. Zwischendurch fragte der Sohn, ob ich zum Mittagessen in den Garten kommen möchte, also wurde flugs alles eingepackt und im Garten wieder aus und in den Kühlschrank verstaut. Zum großen Glück haben wir dort jetzt einen ordentlich großen Kühlschrank. Wobei, Kühlschränke können nie groß genug sein, finde ich. Oder?
Gegen 16 Uhr packte ich wieder alles zusammen und fuhr zu Petra. Die Party war super schön. Für mich die schönste in den letzten Jahren. Viele ganz tolle Leute, ein paar, die ich noch nicht kannte. Interessante Gespräche. Gute Musik. Leckeres Essen. Ein riesiges Lagerfeuer. Es war rundum schön, und ich fuhr, entgegenen meiner früheren Gewohnheit erst gegen halb drei als eine der Letzten nach Hause, wo ich gegen 3 Uhr am Sonntagmorgen ankam.

Sonntag, 17. Juni
Schon kurz nach sieben war ich wieder auf und bewegte mich etwas schleppend und müde in mein grünes Reich, um zu lesen und Kaffee zu trinken.
Wenig später tätigte ich den obligatorischen Anruf bei Mutti, mit dem Ergebnis, dass sie natürlich in den Garten geholt werden wollte, aber jetzt noch nicht fertig war. Fertig, womit? Egal. Ich durfte noch am Vormittag kommen und sie holen. Zu Mittag meldete sich dann die Enkelhexe, die mit ihrer Freundin in Papas Wohnung gehen wollte. Und ich sollte sie hinfahren.
Mal überlegen: Die Enkelhexe wohnt in P., der Papa in B. Ich war im Garten in T. Von dort zur Enkelhexe sind es ca. 8 km. Von P. nach B. sind es weitere 3 km. Und von da wieder zurück in den Garten sind es noch einmal 9 km. Ich hätte also 21 km mit dem Auto herumgurken müssen, nur um den beiden Weibsen 3 km mit dem Fahrrad zu ersparen. Und ich Dusselkuh hätte das natürlich wieder gemacht, wenn die ganze Aktion nicht daran gescheitet wäre, dass die Hex‘ Papas Wohnungsschlüssel irgendwo in den Tiefen ihres Zimmers verschludert hatte und meinte, sie könne ihn jeeetzt??? nicht suchen. So blieb mir wenigstens dieser Weg erspart.
Am Nachmittag sollte ja nun die deutsche Nationalmannschaft ihr erstes WM-Spiel bestreiten. Und wenigstens das wollte ich mir anschauen, wenn es nun schon mit dem Eröffnungsspiel nicht geklappt hatte. Nun lag in der Spielzeit von 17.00 Uhr bis 18.45 Uhr aber genau auch die Zeit, zu der die Mutti üblicherweise heim gebracht werden möchte, damit sie gegen 18.30 irgendwelchen Krempel im TV ansehen kann.
Als ich ihr das zu bedenken gab, kam die Bemerkung: Du hast ja sowieso keinen Fernseher. Aha. Und daraus schließt sie, dass sie mich dann auch ruhig beanspruchen kann, oder wie? Nein, aber ich könnte bei Gartennachbarn Fußball schauen. Daraufhin erklärte die Mutti, sie würde dann eben etwas länger im Garten bleiben und solange lesen. Und ich habe mich darüber gefreut.
Dummerweise zogen am Nachmittag dunkle Wolken auf und es sah ein paar Momente lang tatsächlich nach Regen aus. Da meinte die Mutti dann 16.30 Uhr, sie wolle doch lieber nach Hause. Soviel dazu…

Montag, 18. Juni
An diesem Tag begann der Irrsinn. Dabei fing das ganz harmlos an, mit einer Einladung der Anklamer Hausverwaltung zu einer Eigentümerversammlung, in der der endgültige Beschluss über den Einbau der Heizungsanlage gefasst werden sollte. Termin: 19. Juni, 18 Uhr. Da es dabei auch um mein Geld gehen sollte, und um nicht wenig, ich aber bisher von der Hausverwaltung nur vage Informationen zu diesem Bauvorhaben bekommen hatte, wollte ich unbedingt persönlich dabei sein. In diesem Zusammenhang hatte Freundin Uta einen super Vorschlag gemacht: Nimm doch gleich noch den Montag frei, dann kannst du schon am Wochenende ans Meer fahren und ein paar Tage entspannen. Das hätte so schön werden können! Hätte!
Ich bekam leider nur den Dienstag frei. Für den Montag stand eine Aufgabe an, die ich an keinem anderen Tag hätte erledigen können. Also kam ich an diesem Tag zunächst in die Firma, absolvierte meinen Dienst wie geplant, raste dann heim. {Ich war fast genauso früh da, als wäre ich aus Halle gekommen.} Ich setzte Kaffee auf, und während ich den trank, überlegte ich, was ich überhaupt für den nächsten Tag brauche. Klar hätte ich die Tasche auch schon am Sonntag Abend packen können, aber da hatte ich keinen rechten Nerv. Nach dem Kaffeetrinken ging dann alles ganz schnell. Ratzfatz war das Wenige, das ich brauchte, in der Tasche verstaut, dann holte ich die Katl ab, der die nervige Aufgabe zukam, mich während der Autofahrt munter zu halten. Und schon waren wir auf der Autobahn, die erstaunlich leer war, dafür aber von unzähligen Baustellen zerstückelt. Gerade war man losgefahren, schon musste man wieder abbremsen und endlose Kilometer mit 60 km/h durch die Landschaft zockeln. Wir machten uns einen Spaß daraus, über die Beschilderung zu lästern und herumzualbern und schafften es noch im Hellen bis ans Meer. Direkt ans Wasser wollte ich aber an diesem Abend nicht mehr, insbesodere, weil meine alte Jolanda schon wieder ein Zipperlein hatte. Eine Verkleidung hatte sich gelöst und drohte, an einer Stelle zu schleifen, an der nix schleifen sollte. Fest bekam ich sie nicht wieder, aber abbrechen konnte ich sie auch nicht. Also bog ich sie halbwegs zurecht und beschloss, am nächsten Morgen Abhilfe zu schaffen. Nach einem kleinen Mitternachtsimbiss krochen wir ins Bett und wollten unbedingt ausschlafen.
Dienstag, 19. Juni
Daraus wurde nichts, weil ich Dussel vergessen hatte, den Wecker abzustellen und er uns halb fünf aus dem Schlaf brüllte. Hach. Das hatten wir doch kürzlich erst. Die Sonne schien von blauem Himmel. Katl meinte zum Glück, sie könne gleich weiterschlafen. Ich wollte das auch, konnte aber nicht so recht, weil mir so viel durch den Kopf ging. Jetzt erwies es sich als günstig, dass ich weder ein Buch, noch Strickzeug mitgenommen hatte. Denn so musste ich nochmal einschlafen, wenn ich mich nicht langweilen wollte. Das gelang dann auch bis ca. 8 Uhr.
Gemütlich und in aller Ruhe tranken wir Kaffee, frühstückten, was Katl für uns mitgebracht hatte und starteten nur sehr langsam in den Tag, weil ich keine rechte Lust hatte, nach Anklam zu fahren. Andererseits musste ich in einen Baumarkt, um Panzertape zu kaufen. Zum Glück fiel mir der Baumarkt in Ziethen ein, so dass ich mir die Fahrt nach Anklam sparen konnte. Ruckzuck war Jolanda verarztet und dann ging es ab auf die Insel, wo wir an meinem Lieblingsimbiss in Koserow lecker Matjes mit Bratkartoffeln futterten und uns dann an den fast menschenleeren Strand legten. Inzwischen waren Wolken aufgezogen, durch die nur ab und zu die Sonne lugte. Aber es war warm und es fühlte sich einfach traumhaft an, im warmen, weichen Sand zu liegen und einen sanften Wind auf der Haut zu spüren. Dort fielen alle Sorgen, Ängste, Nöte von mir ab. Ich hätte für alle Ewigkeit dort liegen bleiben können. Das ging natürlich nicht, schon allein deshalb, weil ich unbedingt in der Ostsee schwimmen wollte. Das war soooo schön. Bevor wir den Rückweg ins Dorf antraten, gönnten wir uns noch ein paar Kugeln Eis.

Bei der Eigentümerversammlung gab es eine hitzige Debatte. Die Verwalterin wollte unbedingt ein bestimmtes Angebot durchbringen, argumentierte aber recht ungeschickt und lehnte alle anderen Argumente ab, mit der Begründung, man säße schon das dritte Mal wegen dieses Themas beisammen, und wenn es heute keine Einigung gäbe, werde man noch in 5 Jahren keine neue Heizungsanlage haben. Damit versuchte sie, alle zu einer Entscheidung für das von ihr favorisierte Angebot zu drängen, weil drei Eigentümer unter massivem Zeitdruck stehen, da deren Heizung im kommenden Winter nicht mehr funktionieren wird. So funktionierte das nun aber auch nicht. Es gab mehrere Gegenvorschläge, die alle wieder abgeschmettert und zerredet wurden, bis ein Eigentümer ganz konkret aufzeigte, wie die Fragen zur Abstimmung lauten sollten. Und mit einem Mal waren sich alle einig und dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Auch von denen, die bis dahin strikt dagegen waren. Zu meinem Glück deckte sich das Ergebnis der Abstimmung genau mit meinen Vorstellungen.
Am Ende standen wir noch an der Haustür beieinander und unterhielten uns, und ich glaube, ich habe jetzt bei vielen meiner Miteigentümer einen großen Stein im Brett.
Die Katl erwartete mich mit einem Abendimbiss und einem großen Pott Kaffee. Die Taschen waren bereits gepackt. Ich kontrollierte Jolandas Provisorium, damit das Auto die Heimreise gut übersteht. 22.00 Uhr machten wir uns auf den Weg. Trotz der unzähligen Baustellen schafften wir die 450 km in 4,5 Stunden.
Mittwoch, 20. Juni
Halb drei in der Nacht setzte ich die Katl an ihrer Haustür ab, 10 Minuten später war ich daheim und fiel ins Bett. Den Wecker hatte ich mir umgestellt auf dreiviertel sechs. Das war abergar nicht nötig, weil ich zur gewohnten Zeit auch ohne Wecker aufwachte. So hatte ich noch Zeit für Kaffee und Morgenritual. Und zum großen Glück hatte ich in der Firma richtig viel zu tun, so dass Müdigkeit zunächst nicht aufkommen konnte. Nach der Mittagspause hatte ich dann schon Schwierigkeiten, wach zu bleiben und auf dem Heimweg kaute ich Möhren, was immer gut hilft, die Müdigkeit am Steuer zu vertreiben.
Schnurstracks fuhr ich heim und war hin und her gerissen, zwischen dem Wunsch, das schöne Wetter im Garten auszunutzen und dem Schlafbedürfnis. Da ich aber in letzter Zeit im Garten oft nicht die Ruhe bekommen hatte, die ich mir wünschte, entschied ich mich für die Wohnung, wo ich dann erst noch die Waschfee fütterte, bevor ich mich auf mei Bett packte. Später stand ich noch einmal auf, versorgte die Wäsche, bereitete ein leichtes Abendessen und las noch ein wenig.
Donnerstag, 21. Juni
Der Tag, als der Regen kam. Kurz vor Feierabend war es soweit. Heftiger Wind kam auf, dann fielen einige wenige Tropfen Regen. Stärker als dieser fielen die Temperaturen. Als ich zum Einkaufen bei Mutti ankam, schien bereits wieder die Sonne und es wehte ein herrlicher Wind, der von Freiheit sang und trüber Gedanken wegpusten konnte. Die kleine alte Dame fror, so dass ich von meinem ursprünglichen Plan aberückte, sie mit in den Garten zu nehmen. Ich selbst konnte es mir nicht verkneifen, raus zu fahren. Schön war es, auch wenn ich in meinem dünnen Flatterkleidchen ein wenig fror und dann gegen 22 Uhr den Heimweg antrat.
Als ich den Hauptweg entlang lief, dachte ich so bei mir: Es ist doch ein nettes Trüppchen zusammen gekommen, an Leuten, die bei jedem Wetter draußen sind.
Freitag, 22. Juni
Wochenfeierabend

Samstag, 23. Juni
Nun schnell all das zu Andrea bringen und schauen, was ihr so erlebt habt. Dabei entspanne ich mich.
Und am Nachmittag fahre ich zu Janine, die neue Wohnung bestaunen und Fußball gucken.
Habt ein schönes Wochenende.

4 Gedanken zu “Samstagsplausch {23.06.2018}

  1. Liebe Mira,
    wenn ich deine Beiträge lese, dann werde ich immer ein bisschen wütend. Mich macht es irgendwie traurig, dass du immer wieder so ausgenutzt wirst. Ich weiß nicht, ob ich das so ruhig ertragen würde, auch wenn es sich um meine Ma dreht. Da vielleicht am wenigstens. Ich fürchte, ich könnte mich nicht zurückhalten, ihr mal die Meinung zu sagen. Hut ab vor deiner Geduld mit ihr!

    Die Zeit auf der Insel hört sich ein bisschen stressig an (das späte und lange fahren), aber auch sehr schön. Fast wie ein kleiner Urlaub und dann auch noch die Eigentümerversammlung so gut gelaufen. Super. So soll es sein!

    Ich wünsche dir eine wunderbare, entspannte Woche
    LG
    Yvonne

    1. Ja, liebe Yvonne, die Fahrt ans Meer war schon sehr stressig. Die Hinfahrt nicht, weil da immer das Ziel vor Augen stand, bald am Meer zu sein. Und auch das Ziel, am nächsten Morgen etwas länger schlafen zu können.
      Und tatsächlich, dort im Sand zu liegen und den Wind auf der Haut zu spüren, war Lohn für ALLES. Die Rückfahrt, naja, ich hatte ja zum Glück meine Freundin dabei, die die Aufgabe, mich wach zu halten, immer hervorragend meistert.

      Was meine Mutti betrifft, nunja, ich sollte mir endlich ein dickeres Fell wachsen lassen, damit ich mich nicht immer so über sie ärgere. Im Grunde ärgere ich mich ja über mich selbst, weil ich mir ihre Manipulationen immer wieder gefallen lassen. Aber ich bin auch jedes Mal stolz auf mich, wenn ich es schaffe, nein zu sagen. Ich arbeite an mir.
      Liebe Grüße
      die Mira

  2. Liebe Mira,

    bei dir wird es einfach nicht langweilig und es gibt jeden Samstag seeeeeeehhhhhr viel Text zum Lesen. Ich bewundere ja deine Ruhe, was so die Belange deiner Mutti angeht. Ich glaube, ich könnte da nicht so entspannt bleiben, auch wenn wir für die Eltern Verständnis haben sollten, schließlich hatten sie es ja für uns auch immer oder????? Und die Geschichte mit der Enkeltochter ließ mich doch schmunzeln. Natürlich wärest du losgefahren und erst viel später wäre dir klar geworden, wie unsinnig das eigentlich war. *lach*
    Ich wünsche dir ein schönes WE und schicke liebe Grüße,
    die Catrin.

    1. Liebe Catrin,
      ich werde das wohl so halten wie du und dir diesen Kommentar per Mail senden *lach*
      Dennoch will ich hier ein paar Worte lassen. In Bezug auf meine Mutti ist es wohl so, dass ich diese Geduld nur aufbringe, weil ich mir immer wieder sage: Wenn du sie mal nicht mehr hast, wird sie dir fehlen, egal wie sie jetzt mit dir umgeht. Also sei nicht so, lass ihr ihren Willen. Allerdings geht das nicht ganz so. Ich muss auch endlich mal NEIN sagen, denn die kleine alte Dame ist schon seeeehhhr manipulativ. Und alles kann ich mir nicht bieten lassen.
      Was das Verständnis angeht: Nein, sie hat für mich nie Verständnis aufgebracht. Egal, was es in meinem Leben gab, Berufswahl, Partnerwahl, Wohnungswahl, überall hat sie mir hinein geredet und versucht zu bestimmen und hat ganz sauer reagiert, wenn ich mich nicht an ihre Vorgaben hielt. Also, dass ich ihr Verständnis zurückgebe, das ich von ihr erhalten habe, das ist einfach nicht so. Sie bekommt es von mir, obwohl ich es von ihr nicht bekam.
      So steht das leider.
      Tja, nun wüsnche ich dir erst mal eine schöne Woche und freue mich auf weitere Einträge bei dir.

Schreibe einen Kommentar zu Mira Wunder Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert