Schon wieder davon gerannt…
…sind die Tage dieser Woche. Dabei hatte ich so viel Schönes vor. Malen wollte ich, schreiben auch.
Die Tage waren wieder mit Havarien gefüllt. Diese Sache mit dem Abfluss war letzte Woche leider noch nicht behoben. Am Dienstag stand das Abwasser nicht nur in unserer Waschmaschine, sondern auch knöcheltief im Kellergang.
Ich hatte bereits RoHen Bescheid gesagt, dass ich an diesem Abend möglicherweise nicht nach Hause käme, falls kein Monteur mehr zu erreichen wäre. In diesem Fall wäre ich über Nacht geblieben, um aller Stunden oder wann immer es notwendig geworden wäre, die vollgelaufene Waschmaschine auszuschöpfen und das Wasser im benachbarten Abflussstrang zu entsorgen.
Zu meinem großen Glück, kam dann noch ein Handwerker, der die Probleme im Keller soweit behob, dass das Haus erst einmal ohne Schaden über die Nacht kam. 20 Uhr konnte ich mich dann in den Feierabend verabschieden. Um diese Zeit fuhr kein Bus mehr zum Bahnhof. Also machte ich mich zu Fuß auf den Weg und saß in einer S-Bahn, die 20:41 Uhr fahren und 21:18 Uhr in Taucha ankommen sollte. Ca. halb zehn war ich dann daheim und zu nicht mehr viel fähig. Duschen noch und Haare waschen und eine winzige Kleinigkeit essen.
Am Mittwoch ging die Geschichte insofern weiter, dass noch ein anderer Handwerker kam. Dieser war ziemlich frech zu mir, was mich seelisch aus der Bahn warf. Ich war freundlich und sachlich. Dass ich etwas dagegen hatte, dass er statt durch den Hausflur eine Jauchentonne durch unserer Geschäftsräume bugsierte, war ja wohl mein gutes Recht. Schließlich haben wir textile Auslegwaren in den Räumen. Da kann er doch nicht mit seinen Schuhen drüber laufen, mit denen er vorher im Abwasser herumgepatscht ist. Und auch nicht mit der schmutzigen Tonne. Als ich ihn freundlich, sachlich darauf hinwies, dass er das bitte kein zweites Mal tun solle, kam als erste Antwort: Das werden wir ja sehen! Und dann: Ich kann ja auch wieder gehen, dann können Sie zusehen, wer Ihre Rohre frei macht! Hallo, geht’s noch? Warum sind Menschen so garstig, so aggressiv?
Ich merke, dass ich dünnhäutig bin. Mich macht es fertig, wenn Menschen mich herunterputzen, obwohl sie im Unrecht sind.
Was bin ich nur für ein Mensch, dass man das mit mir machen darf?
Es gibt aber auch Gutes! Ein Kollege meinte vorhin, als ich ihn fragte, ob er meine Urlaubsvertretung übernehmen würde: Für dich mache ich alles. Wie lieb.
Und RoHen sagte gestern Abend: Du bist doch mein Lieblingsmensch. Das tat mir auch sehr gut.
Schlagwort: Notizen
Freitag – 20. Juni 2025
Notizen im alten Stil
Weil ich gestern den Feierabend kurzerhand bei PesTör verbracht habe, sind ein paar Erledigungen, die ich gern ausführen wollte, für heute liegen geblieben.
Tagesaufgabe(n)… Und wie weit gekommen?
Beim L-Markt schauen, ob es die Tolleys noch gibt, die seit gestern im Angebot waren – War gut.
Bei Action in E-dorf nach Pinseln und Skizzenbüchern schauen – Erfolgreich
Bei der Tanke das Paket mit den neuen Leggins abholen – Hatte kein Lust mehr, bin aber doch noch hingefahren
Wieder gibt es einen Lückentext bei Barbara. Ich bin gespannt, ob ich schaffe, ihn zu füllen.
1. Ein heikles Thema… EINS? Es gibt derzeit so viele heikle Themen. Wo will man da beginnen?
2. Es ist herrlich romantisch, auf dem Balkon zu sitzen, gemeinsam mit RoHen, ausgestattet mit ein paar Büchern und vielleicht einem Gläschen Rotwein an einem warmen Sommerabend.
3. Wo bekomme ich denn einen Garten am Meer her? Oder ein kleines Grundstück, das ausreicht für ein Tiny House?
4. Jeder Mensch {Politiker ausgenommen} ist liebenswert, auf seine Art und Weise.
5. Das richtige Verhältnis Arbeit zu Entspannung ist schwer zu finden.
6. Manche Fragen kann und andere möchte ich nicht beantworten.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Erledigung der gestern liegen gebliebenen Wege , morgen habe ich geplant, die Ärgernisse des Sohnes aus dem Weg zu räumen und Sonntag möchte ich von alledem meine Ruhe haben!
Und sonst so?
Am Morgen überlegte ich kurz, das Auto mit zur Arbeit zu nehmen. Dann aber trabte ich doch zum Bahnhof. Meine S-Bahn wurde als verspätet gemeldet. 5 Minuten, das geht ja noch!
10 Minuten später war von der Bahn noch immer nichts zu sehen. Damit war klar, dass ich in TO den Bus verpassen und mindestens eine halbe Stunde zu spät kommen würde. Also trabte ich wieder zurück und nahm nun doch das Auto. So kam ich nur 3 Minuten zu spät. Daran konnte ich leider nichts mehr ändern. Die bleibe ich zum Feierabend länger, denn heute muss ich ja keinen Bus mehr erwischen.
16:00
Huch, Feierabend verpasst. Das passiert, wenn man nicht zum Bus muss. Öhm, das passiert mir auch sonst, wenn ich mich in was verbeiße. Dann fahre ich schon mal einen oder zwei Busse/Züge später. Ist ja Feierabend, da kommt es nicht so drauf an. Deshalb habe ich wegen der 3 Minuten heute Morgen auch kein schlechtes Gewissen. Da ist außer mir ohnehin noch niemand da, es geht also keinem was verloren.
Und nun hatte ich mich wieder in meinen Verwaltungsdateien festgebissen. Bisher hatte ich diese am Teilnehmerrechner bearbeitet. Da nun aber mein Verwaltungsrechner funktioniert, wollte ich die Dateien dort hinüber holen. Ging nicht! Einen USB-Stick anzuschließen und die Dateien zum anderen Rechner zu holen, wäre ja zu einfach gewesen. Ich habe aber keine Berechtigung, USB-Sticks an unsere Rechner anzuschließen. Mir diese zu verschaffen, ist etwas umständlich und an diesem Freitag Mittag nicht mehr zu bewerkstelligen. Also musste ich die Dateien einzeln per Mail rüber senden, dort bearbeiten und einen Teil davon wieder per Mail zurück senden, damit ich sie ausdrucken konnte. Naja, warum denn einfach, wenn es umständlich auch geht?.
Ich war so vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie die Zeit verflog.
Dann aber los, Richtung Heimat und dort zuerst in den L-Markt. Ha, der Koffer war gegenüber der gedruckten Werbung sogar noch einmal um 10 Euro heruntergesetzt. Nun habe ich eine neue "Aktentasche", in die auch noch die Frühstücksbrötchen, der Salat und eine Flasche Wasser hinein passen.
Das nächste Ziel war der Schnickschnack-Laden in E-Dorf, wo Romsk die schönen Skizzenbücher bekommen hatte. Als erstes stach mir noch ein Sortiment Pinsel ins Auge, dann fand ich die Büchlein. Und dann… hatte ich keine Lust mehr, zur Tanke zu fahren, wo mein Paket zur Abholung lag. Da ich mir vorstellen konnte, dass die Unlust am nächsten Morgen vielleicht noch größer sein könnte, fuhr ich diesen kleinen Umweg doch noch und habe nun ein Paket mit Kleidung im Auto liegen.
Vor meiner Wohnungstür lag dann auch noch ein Päckchen, das laut Amazon erst am Dienstag hätte ankommen sollen. Nun ist es doch schon da. Fein.
Viel wurde am Abend nicht mehr. Ein wenig texten mit der Schwester, die meint, ich soll mir keine Sorgen machen. Wenn das so einfach wäre.
Zum Glück war ich sehr erschöpft, so dass es mit dem Schlafen gut funktionierte, wenn auch nicht lange. Vor Mitternacht war ich noch zweimal wach.
Donnerstag – 19. Juni 2025
Mal sehen, was heute wieder schief geht.
Nach den drei chaotischen ersten Wochentagen, war es fast verdächtig ruhig.
Eine Teilnehmerin rief an und bat kurzfristig um zwei Tage Urlaub. Den gewährte ich gern, zumal es dadurch noch ruhiger wurde.
Dann rief PesTör an und wirbelte meine Planung für den Feierabend durcheinander. Sie hatte natürlich recht, wir waren lose verabredet, nach dem Muster: Wir merken uns den Tag mal vor, aber wir telefonieren vorher nochmal. Nun hatte ich das schlicht vergessen. Ach menno.
Also sagte ich zu, mir eine Verbindung zu suchen, mit der ich am Feierabend zu ihr reisen konnte.
Sie holte mich vom Bahnhof ab. Es wurde ein sehr schöner Abend mit Handyeinstellungen ändern, Rechner-Apps installieren, Babybilder gucken.
22.00 Uhr war ich zu Hause. Dann kam der Sohn und meine Stimmung sank in den Keller. Nicht des Sohnes wegen, über ihn freue ich mich immer. Aber es sind wieder Sachen zu erledigen, die wahrscheinlich keinen Erfolg bringen werden, die er aber trotzdem erledigt haben möchte. Und tun muss ich es. Für ihn. Es übersteigt meine Kräfte und zieht mich runter.
Um einschlafen zu können, nahm ich 6 Rescue-Tropfen. Die habe ich schon ewig nicht mehr gebraucht, aber an diesem Abend waren sie nötig.
Mittwoch – 18. Juni 2025
Jeden Tag ein anderes Chaos.
6:00 Uhr
Ich hatte noch überlegt, ob ich das Auto mitnehme, mich dann aber doch für die Bequemlichkeit der Bahnfahrt entschieden. So warte ich dann auf meinen Zug, der zwar pünktlich ankommt, dann aber von T. erst einmal nicht wieder losfährt. Grund: Die Vorfahrt eines anderen Zuges. Aha!
Mit 7 Minuten Verspätung geht es weiter. Das ist ja nicht viel, baut sich unterwegs noch ein wenig auf. Erstaunlicherweise erwische ich den Bus in Torgau noch und komme pünktlich auf Arbeit an.
7:00 Uhr
Die übliche Guten-Morgen-Runde enthält heute auch den Test des Verwaltungsrechners. Hat er sich über Nacht die Zugänge gemerkt. Oh ja, hat er! Wie gut ist das denn? Jetzt kann ich die Mail an den Chef schreiben, dass endlich alles so läuft, wie wir das haben wollen.
Dann ist der Kaffee dran. Beim Tasse ausspülen, läuft das Wasser aus dem Spülbecken nur sehr zögerlich ab.
Als die Kollegin später das Frühstücksgeschirr abgewaschen hat, läuft das Spülwasser gar nicht mehr ab. Wenig später steigt das Wasser in der Waschmaschine. Die Männer schöpfen das Schmutzwasser ab und bauen unter der Spüle alle Abflüsse auseinander, reinigen sie und stellen fest, dass all das nichts bringt. Das Problem liegt tiefer, drin in der Wand.
Ich rufe den Vermieter an und mache es dringend, worauf die Dame am Telefon, mit einer Sprechgeschwindigkeit als schliefe sie gleich ein, mir mitteilt, dass niemand zu erreichen sei und sie meine Nachricht weitergeben werde. ich gebe ihr eine halbe Stunde, dann werde ich wieder anrufen. Die wird aber nicht nötig, weil sich bereits nach 25 Minuten jemand von der Immobilienverwaltung meldet, sich den Fall schildern lässt und mir verspricht, einen Handwerker zu entsenden. Dieser meldet sich 20 Minuten später und verspricht, in einer, spätestens anderthalb Stunden da zu sein. Bis dahin schöpfen wir die Waschmaschine leer. Die Toiletten hängen zum Glück an einem anderen Strang, so dass wir das Schmutzwasser dort los werden.
Die Handwerker kommen. Von da an wird es besser. Sie haben bis kurz nach 15 Uhr zu tun, dann ist unser Abfluss wieder frei.
Welch eine Aufregung.
16:20 Uhr
Ich komme in Taucha an und verwerfe die Idee, noch nach Engelsdorf zu fahren wegen ein paar Pinseln. Die muss ich nicht unbedingt haben.
Zu Hause füttere ich die Waschfee und peppe die rote Soße auf, die noch im Kühlschrank stand. Da kommen noch rote Bohnen dran und Mais. Als ich mich zum Essen niederlasse, bin ich eigentlich schon satt.
Als ich später RoHen von meinem Tag erzähle, meint er: Aber du hast alles gemeistert. Darauf kannst du doch stolz sein.
Ja, doch, kann ich wohl.
Dienstag – 17. Juni 2025
So ein Glück
6:00 Uhr
Etwas später als sonst aber immer noch rechtzeitig komme ich auf dem Bahnsteig an. Der Güterzug, der manchmal mit sieben Waggon durchfährt, manchmal auch mit 20, toppt heute alles. Es ist nämlich gar kein Zug. Nur eine einsame Lok raschelt vorbei.
Ich schreibe Guten-Morgen-Grüße. Dann kommt meine Bahn. In den Letzten Tagen hatte ich nie Lust zum Stricken im Zug. Ich schaue in die Landschaft und träume.
7:00 Uhr
Ich bin pünktlich im Spielzeugland. Rollos hoch, Fenster auf, Computer einschalten. Progamme testen, zwei laufen immer noch nicht. Darum muss ich mich nachher kümmern.
Dann das böse Erwachen: Wo ist denn mein Handy? Ich packe meine Tasche aus und wieder ein. Zweimal. Erfolglos.
Als die erste Mitarbeiterin kommt, bitte ich sie, mein Handy anzurufen. Es ruft und ruft und ruft, aber bei mir klingelt nichts.
Dann kommt ein Mitarbeiter, sucht mir die Nummer eines Busunternehmens heraus und drückt mir sein Telefon in die Hand. Es ist das falsche Unternehmen, das bedient die Linie, mit der ich gefahren bin, nicht. Ich bekomme eine andere Nummer und bin richtig. UND es wurde ein Handy gefunden. Nach zwei Stunden ist der Bus wieder an "meiner Haltestelle" und ich bekomme mein Handy wieder. So viel Glück. Heute kann nichts mehr schief gehen.
Gegen Mittag
Ich telefoniere mal wieder mit dem Support und siehe da, auf den Großteil meiner Daten habe ich Zugriff. Ein paar kleine Sachen funktionieren noch nicht, sind aber in Arbeit. Eine halbe Stunde später funktioniert das nächste Programm und noch eine halbe Stunde später läuft auch noch das letzte Programm.
Es ist ein glücklicher Tag.
17:00 Uhr
Im "Dorfkonsum" erstehe ich eine Wassermelone und schaffe es, diese bis in die Wohnung zu tragen. RoHen meint, da läge ein Dino-Ei in der Küche. Später schlachtet er es und wir schaffen tatsächlich die halbe Melone.
Später kommt eine Nachricht von der Schwester, die meinen ganzen glücklichen Tag zum Einsturz bringt. Warum können in meiner Familie einige Leute nicht mit Geld umgehen? Wie kann man nur immer und immer wieder Schulden machen? Wenn man schon eine Privatinsolvenz hingelegt hat und danach von verschiedenen Menschen immer wieder aus kleineren und mittleren Klemmen gerettet wurde, sollte man es doch mal gelernt haben, dass man einfach nicht über seine Verhältnisse leben kann. Da muss man sich eben einschränken.
Ich helfe und rette natürlich wieder. Was mich aber fertig macht, ist die Sorge, dass ein bestimmter Mensch einfach nicht aus seinen Fehlern lernt. Wenn ich mal nicht mehr helfen kann, was dann?
Ich tue mal wieder, was ich in solchen ausweglosen Situationen oft tue. Ich tröste mich mit essen. Zum Glück ist noch Kuchen da, den der Sohn tags zuvor gebacken hat.
Mittwoch – 11. Juni 2025
Guten Morgen
Ich hatte das Auto mit zur Arbeit genommen, weil ich auf dem Rückweg in Eilenburg zu Action und in den Angebotsladen wollte. Bei dieser Gelegenheit nahm ich am Morgen einiges von meinem Bastelkram mit ins Spielzeugland. Vielleicht kann ich in der Kreativzeit mit meinen Teilnehmerinnen gelegentlich etwas Feines gestalten.
Über meine Perlennadeln haben sie sich gefreut. Damit lässt es sich toll arbeiten.
Zum Feierabend hatte ich gar keine Lust mehr auf Einkaufen, fuhr aber trotzdem in Eilenburg runter und zum Angebot. Die Regale waren recht leer, die Stellflächen auch. Es gab nur wenige Konserven, die mich reizten. Doch dann entdeckte ich im Kühlraum die Brotaufstriche. Jeweils 6 Becher für 2 Euronen, die Sorten mischbar. Da schlug ich zu. Auch bei den Joghurts. Ohoh. Als ich dann mein Auto vollgeladen hatte, mochte ich erst recht nicht mehr zu Action und fuhr direkt heim.
Ich verräumte die Einkäufe und schrieb dem Sohn, welche Schätze ich heim geschleppt hatte und dass er sich gern durchfuttern dürfe.
Danach wollte ich auf Balkonien ein wenig entspannen, zumal es das erste Mal angenehm warm war. Kaum hatte ich mich niedergelassen, ging der Wirbel erst richtig los.
Der Schwager schrieb einen Hilferuf. Also erst einmal Rechner starten, Hilfe ausführen, Belege senden.
Dann rief der Schwager an, gab das Telefonat noch an die Schwester weiter. Sie sendete Fotos, ich sendete Fotos.
Wenig später ein Anruf des Sohnes. Ich habe deine Nachricht eben erst gelesen. Ich komme jetzt noch zu dir.
Ich holte mein Teeglas vom Balkon herein, inzwischen war der Tee kalt. Und schon wieder klingelte das Telefon. Was ist denn heute bloß los? Diesmal war es RoHen, über dessen Anruf ich mich natürlich freute. Während wir noch sprachen, kam der Sohn.
Es folgte eine Joghurtverkostung, denn er hatte im A-Markt neue Sorten entdeckt, die er ausprobieren wollte. Mit Ingwer. So lecker.
Wir schwatzten noch über dies und das und schon war es Mitternacht.
Nun aber schnell ins Bett.
Dienstag – 10. Juni 2025
Nicht mein Tag!
Da bin ich doch glatt am Morgen in TO in den falschen Bus gestiegen. Ich hatte mich schon gewundert, dass er so leer war, dann fuhr er an einer Ecke, an der er nach links hätte abbiegen sollen, nach rechts und ich drückte gleich die Stopptaste für die nächste Haltestelle. Diese war dann leider weiter von meiner Arbeitsstelle entfernt, als wenn ich gleich vom Bahnhof aus gelaufen wäre. Allerdings war der Weg sehr angenehm. Es ging nur an einer Stelle leicht bergauf. Außerdem lag ein Duft in der Luft nach Jasmin und nach Lindenblüten. Herrlich.
Gegen Mittag sah ich dann im Status der Mama meiner Hexe, dass die wundervolle Hündin über die Regenbogenbrücke gehen musste. Sie war ein so wundervolles Tier und sie wurde nur vier Jahre alt. Eine Erbkrankheit, gegen die kein Tierarzt etwas tun konnte. Wie kann das passieren, wenn das Tier von einem Züchter bekommen hat? Der Angelegenheit wird nachgegangen, damit niemand mehr das gleiche Schicksal erleiden muss, wenn er sich voller Vertrauen an diesen Züchter wendet, ein Tier in sein Herz schließt und es dann leiden sehen muss.
Ich weiß, dass einige hier lesen, die ihre Vierbeiner betrauern. Ihr könnt verstehen, dass ich für den Rest des Tages nicht mehr zu gebrauchen war. Ich habe lange mit meiner Hexe telefoniert, Trost spenden konnte ich ihr nicht. Ich war so hilflos und so unsagbar traurig.
Als er von der Arbeit kam, nahm mich RoHen einfach nur in den Arm. Das tat gut. Immerhin haben wir dann noch schön zusammen gegessen.
Samstag – 07. Juni 2025
So ein schöner Tag
Den muss ich einfach verbloggen.
Das geplante Ausschlafen funktionierte nicht, obwohl ich erst nach vier Uhr ins Bett gefallen war. Sieben Uhr war ich wieder auf. Ich klumperte am Rechner herum, ließ mich durch ein paar Blogs treiben. Dann musste ich dringend eine Kleinigkeit essen, denn ich wollte zum Kaufmannsladen. Mit Hunger sollte man das bekanntlich nicht unternehmen.
Dann aber!
Im Kaufmannsladen traf ich einen jungen Mann, den ich als Kumpel des Sohnes schon seit ca. 15 Jahren kenne. Er begrüßte mich ganz freundlich und erfreut. Unmittelbar hinter ihm lief ein ehemaliger Klassenkamerad von mir und begrüßte mich ebenso freudestrahlend. Als die beiden weitergingen, war klar, dass sie da zusammen einkaufen waren.
Dann draußen, auf dem Parkplatz kam mein Schulfreund nochmal zu mir und erzählte, dass sie sich beide gegenseitig gewundert haben, dass sie mich offenbar recht gut kennen. Ich machte noch Scherze über die vielen Jahre, die wir uns schon kennen. Dann kam junge Mann auch nochmal zu mir, nachdem er das Auto beladen hatte. Fragte mich nach dem Sohn und dass er den schon ewig nicht mehr gesehen hat und ich meinte: Der ist eigentlich immer im Garten. Komm doch einfach mal wieder lang.
Bis dahin dachte ich noch, die zwei hätten für eine Grillparty am Abend eingekauft.
Nee nee, sagten sie. Das ist für die Oma, die ist jetzt immer im Garten und sie kann ja mit ihren 86 nun auch nicht mehr so und da versorgen wir sie immer.
Da ratterten meine Gedanken und als ich heim kam, fragte ich den Sohn gleich, wie sein Kumpel mit Nachnamen heißt. So stellte sich heraus, dass der junge Mann, den ich als Kumpel des Sohnes schon seit Ewigkeiten kenne, der Sohn meines „alten“ Schulkameraden ist. Diese Erkenntnis hat mich so sehr gefreut, dass sie mich noch den ganzen Tag beschäftigte.
In zwischen war der Sohn soweit, dass er los wollte. Er hatte mich gefragt, on ioch ihn nach B’dorf bringen könnte. Er wollte mal ein paar Kleidungsstücke holen. An den Wochenenden fährt kein Bus, so dass ihm mit den Öffis eine ähnliche Rundreise bevorgestanden hätte, wie mir am vergangenen Samstag, als ich nach Wurzen wollte.
Nun gut, bis B’dorf ist es nicht so weit. Das schafft mein Auto noch.
Auf dem Rückweg wollte er gern noch zur Drogerie und ebenfalls zum Kaufmannsladen. Also drehte ich die Runde, blieb beim Kaufmannsladen aber draußen und besorgte am Asiastand leckere Glasnudeln mit Gemüse und Hühnchen.
Es war inzwischen 14 Uhr, als wir gemütlich in der Küche beim Mittagessen saßen.
Später machte sich der Sohn auf den Weg in den Garten, wo er mit einigen Gartenfreunden zum Spanferkel-Essen verabredet war.
Ich entspannte auf Balkonien. Bekam liebe Nachrichten von RoHen, der dabei war, sich mit seinem neuen Smartphone vertraut zu machen und mir Fotos von seiner Terrasse schickte. Hach, schön.
Spät am Abend, ich war zwischenzeitlich schon mal wieder eingenickt, brachte der Sohn mir ein Stück Ferkel mit und Saucherkraut. Sehr, sehr lecker.
Wenn man das hier liest, klingt das vermutlich sehr unspektakulär. Wenn ich das lese, schwingen die Empfindungen dieses Tage mit und ich freue mich. Ja, es war ein sehr schöner Tag für mich.
Donnerstag – 29. Mai 2025
Tagebuchbloggen
Was soll man denn immer schreiben, wenn die Tage alle gleich verlaufen?
Gegen 5 Uhr aufstehen, manchmal früher, wenn ich nicht mehr schlafen kann. Später aber nicht.
6:13 Uhr kommt mein Zug. Gut, gestern kam er erst 6:16 Uhr. Ich habe den Bus in TO trotzdem erwischt.
7:00 Uhr Arbeitsbeginn mit immer den gleichen Handgriffen. Licht an, Rollos hoch, gegebenenfalls Fenster auf. Dann Kaffeewasser aufsetzen und Rechner starten {oder umgekehrt}
Vormittags je nach dem, was gerade anliegt, Bürokrams, um die Leutz kümmern. Wenn es passt, Kreativzeit.
Nachmittags siehe vormittags.
15:30 Uhr Feierabend. Sehr pünktlich, damit ich am Markt den Bus erwische, der mich zum Bahnhof bringt. Dort steht der Zug schon bereit und bringt mich nach T.
16:20 Uhr komme ich dort an und mache mich auf das letzte Wegstück nach Hause. Falls ich nicht am Kaufmannsladen anhalte, bin ich kurz vor 17 Uhr dort. Sonst etwas später, aber darauf kommt es dann nicht mehr an, denn dann ist ohnehin nur noch Seele baumeln angesagt. Für mehr reicht die Kraft nicht. Manchmal, wenn es nötig ist, raffe ich mich zu ein wenig Bürokrams auf. Den erledige ich neuerdings immer gleich, damit sich kein Haufen aufstaut, den ich dann nicht bewältigen könnte, der mir vielleicht ein Wochenende verderben würde oder was auch immer.
Mal mache ich mir eine Kleinigkeit zu essen, mal habe ich etwas aus dem "Dorfkonsum" mitgebracht, mal nehme ich mir nur einen Joghurt aus dem Kühlschrank. Dann ist Balkonzeit mit Strickzeug oder Buch. Nicht lange, bis es mir zu kühl wird draußen oder bis ich meine Seiten mehrmals lesen muss, weil mir zwischendurch die Augen zugefallen sind.
Heute
Heute war alles anders, denn heute war Feiertag. Ich konnte ausschlafen, was soviel heißt, wie: Ich stand nicht um 5:00 Uhr auf, sondern 6:30 Uhr. RoHen war auch wach. Man wird eben zur gewohnten Zeit munter. Ja, das ist wohl so.
07:19 Uhr schrieb die Schwester: Wir sind schon bald da! Gegen 8 Uhr war es dann soweit. Klar machte das dann etwas Unruhe. Immerhin mochten sie den Kuchen, den RoHen tags zuvor gebacken hatte. Ich fand den nach einer Nacht durchziehen noch leckerer. Hm.
Bald machte RoHen sich auf den Weg nach Jena. Er hat dort am Freitag verschiedene Termine, den ersten schon 8 Uhr, so dass er nicht länger bei mir bleiben konnte. Ich hätte ihn so gern am Abend dabei gehabt.
Gegen Mittag machten Schwester und Schwager sich auf den Weg zum Friedhof und danach zum Hotel.
17:00 Uhr kamen die beiden wieder, holten mich ab, damit wir gemeinsam zum Essen fahren konnten.
Asiabuffett Lecker war’s.
Gegen 21 Uhr war ich wieder daheim. Ein wenig gelesen habe ich noch. Dann war der Tag vorüber. Morgen klingelt der Wecker wieder um Fünf.
Mittwoch – 21. Mai 2025
06:13 Uhr
Die S-Bahn ist heute recht voll, obwohl es die frühere ist. Ich sitze nicht sehr bequem, deshalb lasse ich das Strickzeug in der Tasche und träumere heute einfach vor mich hin.
Mit dem Bus fahre ich eine Station weiter als sonst und stelle fest, dass dies nicht nur nachmittags die bessere Option ist.
Vormittag
Die Mail mit den angeforderten Unterlagen kam gestern erst nach Feierabend hier an. Ich kümmere mich um den Verwaltungskram.
Ein Techniker kommt, um Wasserzähler auszutauschen. Die für die Heizung muss er später tauschen, weil er die falschen Geräte eingepackt hat.
Wann? Sie werden benachrichtigt!
Als er geht, läuft bei uns kein Wasser. Ich fange ihn im Hausflur ab.
Das Hauptventil hängt. Rufen Sie die Immobilienverwaltung an. Mich geht das nichts an.
Na toll. Bevor er da war, war alles in Ordnung. Nun hat er sich daran zu schaffen gemacht und nun haben wir kein Wasser und sollen uns selbst kümmern. Was für ein Typ.
Ich kümmere mich und die Mitarbeiterin der Immo-Firma will sich ebenfalls kümmern.
Zu Mittag läuft das Wasser wieder. Unseren Kaffee können wir kochen
Nachmittag
Kollegin Wirbelwind ruft an. Ich bin ein bissel grillig wegen ihrer Arbeitseinstellung, obwohl mir klar ist, dass sie eigentlich recht hat. Das ist mir egal, sagt sie, ich habe Urlaub. Am 2. Juni geht es weiter.
Aber da hängen hier 14 Mitarbeiter dran, die auf ihr Geld warten.
Das kann ich nicht ändern. Ich habe Urlaub.
Ja, ich weiß, das ist "eigentlich" die richtige Einstellung. Aber eben nur eigentlich.
Ich kann so nicht denken und Pocahontas konnte das auch nie.
15:00 Uhr
Die Leutz gehen heim. Ich habe noch was am Rechner zu tun.
15:30 Uhr
Feierabend. ich habe genau 6 Minuten bis der Bus kommt. Das passt bestens. Und wieder glitzert mir die Elbe entgegen. Irgendwann, wenn ich mal viel Zeit habe, steige ich dort aus und mache Fotos. Ich kann dann mit dem nächsten Bus den nächsten Zug erreichen.
Aber nicht heute, denn da wartet RoHen in Taucha auf dem Bahnhof auf mich.
Im Zug stricke ich, aber weil mir zwischendurch immer wieder die Augen zufallen, vertue ich mich und muss fast zwei Runden zurückstricken.
16:20 Uhr
Endlich bei RoHen. Er schließt mich in die Arme und ich könnte glatt so stehenbeliben und einschlafen. Im Stehen.
Stattdessen fahren wir nach Paunsdorf. Wir wollen für RoHen Hosen kaufen und mal nach einem Smartphone schauen und irgendwas wollte ich noch.
RoHen möchte, wenn möglich, noch eine bestimmte Art Erde kaufen für mein Balkonhochbeet. Weil es von der Strecke her günstiger ist, fahren wir zuerst zum Gartenmarkt. Danach habe ich dann keine Kraft mehr für das Paunsdorf Center. Dann fahren wir jetzt heim, sagt RoHen, das Wichtigste haben wir ja.
Wenn wir jetzt direkt heim fahren, haben wir zwei Möglichkeiten: Entweder wir holen uns hier am Imbiss leckeres Asia-Essen oder wir kochen zu Hause Blumenkohl.
Hast du Lust auf Blumenkohl? fragt RoHen.
Habe ich nicht. Schließlich gab es bei mir am Freitag Blumenkohl, am Samstag und am Sonntag und sogar noch am Montag.
Also bestellen wir leckeres Essen beim Imbiss.
Wir essen gemeinsam und schaffen jeder nur eine halbe Portion. Den Rest kann er morgen essen.
Eine kleine Weile sitzen wir auf dem Balkon, schwatzen mit dem Nachbarn, den es sehr interessiert, was wir da angebaut haben. Ich behebe die Fehler in meiner Socke. Dann wird es mir zu kalt.
Ein wenig Büroarbeit steht wieder an.
Nachdem diese erledigt ist, kuschle ich mich in meinen dicken Pullover und werde noch ein wenig lesen. Weit komme ich vermutlich nicht.
Gute Nacht.