Ein Montag im Juni
Ein verrückter Tag.
04:30 Uhr
Ich könnte noch eine Stunde schlafen, muss aber zur Toilette und der Schatz gruschdelt auch schon draußen herum. Also stehen wir auf. Ich bin ohnehin ein wenig aufgeregt, zum einen, weil ich mich entschlossen habe, mit dem Zug nach Erfurt zu fahren und nicht so recht weiß, wie es laufen wird, bei der Bahn weiß man das nie. Und zum anderen, weil ich heute zum ersten Mal einen Kurs zu halten habe, bei dem rein technisch einiges schief gehen kann.
06:00 Uhr
Ich bin bereit und laufe los zum Bus. Der Schatz hat mir noch Schnittchen eingepackt und ich habe eine ganze Kanne Tee getrunken, weil die Blase schon wieder ziept.
Kaum habe ich die Haltestelle erreicht, kommt auch der Bus.
06:29 Uhr
Ich nehme einen Zug früher als geplant und bekomme sogar einen Sitzplatz. Ich weiß nicht mehr, wann genau ich in Erfurt ankomme. Höchste Zeit ist es, denn der Tee will wieder raus. *hüstel*
Dann habe ich jede Menge Zeit. Weil ich mich in der innersten Innenstadt von Erfurt halbwegs auskenne, nehme ich eine Straßenbahn zum Domplatz und laufe von dort aus durch malerische alte Gassen bis zum Lehrgangsort.
noch vor 08:00 Uhr
Es ist bereits geöffnet. Ich bekomme notwendige Zugangscodes und alle sonstige Ausstattung. Ein sehr schönes Objekt. Ich dachte bisher, Cottbus wäre der schönste noch existierende Lehrgangsort, aber hier ist es noch schöner, weil es große Pflanzen gibt, die eine entspannte Atmosphäre schaffen.
09:00 bis 17:00 Uhr
Der Kurs verläuft sehr gut, auch wenn die Technik ein klein wenig zickt. Wir bekommen das gut hin.
17:46 Uhr
Auf dem Bahnhof ist "Land unter". Wegen eines Brandes an der Strecke haben ICEs teilweise bis zu 190 min Verspätung oder fallen ganz aus. Meine Regionalbahn ist jedoch pünktlich.
18:45 Uhr
Ich bin daheim. Der Schatz hat gekocht. Hmmm. Lecker. Und zum Nachtisch gibt es Erdbeeren.
Das Handy quillt über von WhatsApp-Nachrichten. Eine davon aus G., dienstlich. Es entspinnt sich eine Unterhaltung, laut der ich in Cottbus schon wieder etwas falsch gemacht habe. Mensch, macht doch euren Krempel selber! Ich kann es euch doch sowieso nicht recht machen.
Damit hake ich das ab und widme mich einem geruhsamen Feierabend. Der Schatz lockt mich auf die Terrasse. Er hat in der Kaufhalle noch zwei besondere Buntnesseln entdeckt und mitgebracht.
Viel tun wir an diesem Abend nicht mehr. Es war ein sehr schöner, aber auch anstrengender Tag.
Ich lese.
Da fällt es dir nicht so schwer in C. Den Rücken zu drehen! Du hast es nicht nötig gedemütigt zu werden! Schöne Zeit dir.
Meine liebe Katl, da hast du vollkommen recht.
Ja, und du weißt ja auch, wie gern ich immer in Cottbus war. Aber die Zeiten haben sich geändert. Nichts ist mehr wie vor vier Jahren und, wie du auch schon festgestellt hast, auch ich bin nicht mehr, wie damals.
Und ich sofern ist das jetzt ganz gut so, wie es eben ist. Nicht wirklich richtig gut, aber halbwegs. Und es geht immer irgendwie weiter. Und ich mache das beste daraus.
Liebe Grüße
von Mira