Tag der deutschen Einheit
Sollte man den überhaupt noch feiern? Worin ist Deutschland denn einig? Spätestens seit der großen Gehirnwäsche in den Jahren 2019 bis 2021 sind wir doch sowas von gespalten in die Gruppe der Mitlaufenden und die der Mitdenkenden, wobei ich das Gefühl habe, dass mittlerweile aus vielen ehemals Mitlaufenden inzwischen Hinterfragende geworden sind. Und nun gibt es inzwischen noch eine weitere Gruppe, die immer größer zu werden scheint und zu der ich mich zähle, die Verdrossenen. Politik-Verdrossene, Nachrichten-Verdrossene, Medien-Verdrossene. Menschen, die das alles nicht mehr hören können und wollen und auch am besten nicht mehr drüber denken möchten. Ganz vermeiden kann man das natürlich nicht, man lebt ja nicht im luftleeren Raum. Aber immer häufiger zieht man sich in den eigenen Kosmos zurück und beschäftigt sich mit Dingen, die Freude geben, die gut tun und man umgibt sich mit Menschen, die es ähnlich halten. Also, ich zumindest.
RomsK hatte vorgeschlagen, am Feiertag in mein Kaff zu kommen. Wir wollten uns im Eiscafé treffen und strickschwatzen. Weil ich mich jedoch nach 3 Tagen mit 10 Unterrichtsstunden so ausgelaugt fühlte, dass ich den Feiertag lieber verschlafen wollte, habe ich das Treffen mit ihr am Abend zuvor abgesagt, obwohl ich mich sehr darauf gefreut hatte.
Dann am Morgen war ich froh, über die Absage. So konnte wenigstens RomsK ihren Tag schön gestalten und genießen. Ich glaube, sie war im Zoo.
Ich stand zwar auf, weil ich nicht mehr liegen konnte, weder auf der rechten Seite, die meine "Schlafseite" ist, noch auf der linken und auf dem Rücken schon gar nicht, aber ich hatte nicht mal Elan, mich mit meinem Kalender zu beschäftigen, sondern polsterte meinen Sessel mit dicken Kissen und lungerte lesend darin herum.
Gerade, als ich um die Mittagszeit beschloss, mich doch wieder hinzulegen, rief PesTör an.
Wir hatten uns neulich über Honig unterhalten, weil der Sohn dazu eine Frage hatte und ich diese an PesTör weiterreichte. Ihr Bruder imkert, so dass ich dachte, sie könne das wissen. Wusste sie auch und kam dadurch auf die Idee, 5 Gläser mit verschiedenem Honig für mich bereit zu stellen. Und wie sollte der Honig nun zu mir kommen? Wir hatten uns überlegt, dass PesTör diesen mitnehmen könnte, wenn sie als Aushilfe auf dem Herbstmarkt in Leipzig arbeitet. Und ich wollte am Freitag, an dem ich nur kurzen Dienst habe, zu diesem Markt fahren und das schöne süße Geschenk abholen.
Nun war es aber so, dass auf den Herbstmarkt leider so wenig Besucher kamen, dass keine Aushilfe gebraucht wurde und PesTör unerwartet den Nachmittag frei hatte. Da sie aber bereits unterwegs war, meinte sie, sie könne ja vorbei kommen und den Honig an meine Tür hängen. Da hatte ich die Idee, dass sie mich, wenn sie mag, in ihr Auto laden und mit mir zum Eiscafé fahren könnte. Sie mochte, und so kam ich dann doch noch zu meinem Eis. Es war ein sehr schöner Nachmittag. Allerdings fiel mir das Sitzen nach einer Weile recht schwer, so dass PesTör mich wieder nach Hause brachte.
Viel brachte ich dann an diesem Tag nicht mehr fertig. Ein paar Runden an der 2. Socke des Paares Nr. 11. Fertig wurde es leider immer noch nicht.