WmdedgT im Dezember

Das wird heute sicher eine seltsame Tageszusammenfassung, weil ich wieder nur das Handy zur Verfügung habe. Seit Montag Vormittag habe ich kein WLAN mehr und der Support konnte mir nicht helfen, weil man mich im System nicht fand. Nun muss ich in einen Telekom-Shop, in der Hoffnung, dass man mir dort helfen kann. Falls nicht, bleibt mir nix anderes übrig, als einen neuen Vertrag abzuschließen und den alten zu kündigen. Ich denke, dafür werden sie mich dann wohl finden. Das dauert natürlich alles. Und es kostet mich auch jetzt nen Menge Zeit, die ich eigentlich nicht habe.
Das macht mich alles fertig. Da brauche ich mich nicht zu wundern, dass ich mich von meiner Erschöpfung und Überforderung nicht erhole, wenn immer wieder neues Ungemach hinzu kommt. Freilich, ihr könntet jetzt sagen: Hey, das ist das Leben Da habt ihr recht. Aber ich bekomme es einfach nicht mehr auf die Reihe. GAR NICHTS.
Vorhin dachte ich, dass es so nicht mehr weitergehen kann und dass es vielleicht am besten wäre, wenn ich einschliefe und nie wieder aufwachte.
Dann dachte ich an meinen Sohn, der dann dieses ganze Geraffel hier ausräumen müsste. Das kann ich ihm eigentlich nicht antun. Aber er müsste einfach nur einen Container bestellen und alles unbesehen fortwerfen.
Und ich hätte endlich meine Ruhe.

Und was habe ich nun gemacht?
Nicht geschlafen habe ich in der Nacht. Und am frühen Morgen versuchte ich dann, ein wenig aufzuräumen. Das gelingt mir zur Zeit nicht wirklich.
Dann war da noch ein wenig Vorbereitung auf einen Weihnachtsmarkt, obwohl das unnötig war, denn ich hatte mich bereits am Abend zuvor dazu entschlossen, meine Teilnahme abzusagen. Das tat ich dann auch. Und versteckte mich hinter der Decke für meine Hexe, an die ich nun doch noch zwei, vielleicht sogar drei weitere Reihen stricken will.
Dann kam ein dienstlicher Anruf. Ich nahm ihn an, weil due Anruferin nicht wissen konnte, dass ich krank bin. Und danach musste ich das tun, was ich dieses Mal dringend vermeiden wollte. Ich rief in der Firma an. Erwischte sogar meine Chefin, die mich nun doch vertritt. Es muss ja weitergehen sagte sie. Ja, und das tut es offenbar ganz gut ohne mich.
11.00 Uhr
Ich musste los, die Hexe abholen. Sie wollte mir im Lager helfen. Ich brauchte ein Spinnrad, etwas Spinnwolle und mein altertümliches Kleid.
Wir packten alles ins Auto, außer dem Kleid, denn das war nicht zu finden.
Auf dem Rückweg kaufte ich zwei preiswerte Fleece-Decken, um mir daraus ein anderes Kleid zu nähen.
Dann brachte ich die Hexe heim und kaufte auf dem Rückweg noch Käse, Brot und Wurst. Das Mineralwasser habe ich vergessen.
15.00 Uhr
Wieder daheim. Und zum Umfallen müde. Ich aß zwei Wurstbrote. Dann rief ich den Jenaer an. Das brauchte ich in dem Moment. Wenn wir uns schon nicht sehen können.
Irgendwann schlief ich ein. Für 20 Minuten. Dann begann ich wieder einmal zu räumen. Der Platz an der Nähmaschine sollte frei werden, wegen des neuen Kleides. Leider verramschte ich bei dieser Gelegenheit eine der beiden Decken, die ich auch nicht wiederfand,obwohl sie nicht weit sein konnte.
Ich gab auf. Kümmerte mich noch um meine Wäsche und ließ mich danach nur noch von Einschlafgeschichten berieseln.
Nicht viel Nützliches, das ich an diesem 5. Dezember getan habe. Mehr geht aber gerade nicht.

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8 Gedanken zu “WmdedgT im Dezember

  1. Liebe Mira,
    du solltest eine Reha beantragen, und zwar umgehend. Der Arzt wird es befürworten und bis diese genehmigt wird, dauert es ja etwas. Je weiter weg, desto besser, Besuche sind eher kontraproduktiv.
    Ich war seinerzeit für 6 Wochen im Allgäu, und es war eine Wohltat, sich um nichts kümmern zu müssen. Das brauchst du auch!
    Selbst wenn erst einmal nur 4 Wochen genehmigt werden, kannst du vor Ort nochmal verlängern,wenn die Ärzte das für sinnvoll halten.
    Du musst dringend raus aus deinem Hamsterrad!
    Alles Gute für dich.

    1. Liebe Barbara, darüber habe ich auch schon nachgedacht. Meine Schwester war jetzt 10 Tage in einer Klinik und hat sich sehr gut erholt und ein Freund war 3 Wochen weg, es bekam ihm sehr gut. Das waren bei beiden unterschiedliche Gründe und ganz andere als bei mir, aber ich konnte sehen, wie sie auflebten.
      Ich habe das gestern bei der Schwester angesprochen (der Doc war auf Hausbesuch) und sie meinte, es wäre auch gut, wenn ich mir einen Psychologen suche, damit sie mich unterstützend dorthin überweisen können. Das erscheint mir auch sinnvoll.
      Das werde ich tun.
      Danke für deine Gedanken.

  2. Liebe Mira,
    ich lese sporadisch in Ihrem Blog und mache mir nach dem letzten Eintrag ernste Sorgen.Wenn man so tief in einem dunklen Loch steckt, dann kommt man allein durch Zusammenreißen, um weiter so gut es geht zu funktionieren, da kaum wieder heraus. Und auf der Couch verkriechen reicht auch nicht. Ich möchte mich dringend Karin und Ilona anschließen und Sie bitten, lassen Sie sich professionell helfen! Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil eine
    nochmalige Kraftanstrengung.
    Die Kraft dafür wünsche ich Ihnen von Herzen!
    Marie-Luise

    1. Liebe Marie-Luise,
      bitte machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe das überdeutlich gespürt, dass ich mich allein nicht wieder aus diesem Sumpf herausziehen kann. Das habe ich schon viel zu lange versucht, mir viel zu lange von meiner Umgebung einreden lassen, dass ich das schaffen muss, denn andere schaffen es ja auch. Das mag wohl sein, doch es gibt auch eine Menge Leute, die es eben nicht allein schaffen. Und so werde ich morgen wieder bei meinem Arzt vorstellig werden, der mir neulich schon gesagt hat, dass ich mich zunächst dringend von meiner Arbeit fern halten soll. Und dann sehen wir mal, was alles möglich ist. Eine Therapie oder eine Reha oder was immer ihm noch dazu einfällt.
      Ich kümmere mich. Um mich. Das muss jetzt einfach sein.

  3. Liebe Mira,
    ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen. Aus Deinem Beitrag lese ich eigentlich auch nur diese zwei Worte heraus.
    Ich hoffe Du kannst Dich bald dazu entschließen Dir Hilfe zu holen,und das Du eine verständnisvolle Ärztin/Arzt findest, und Dich vielleicht in eine Reha begibst. Die Mutti ist ja jetzt zumindest versorgt, und was jetzt noch nötig ist, kann ja dann vielleicht mal der Sohn erledigen, wenn Du nicht da bist.
    Ich drücke Dir feste die Daumen.
    Liebe Grüße Karin

    1. Liebe Karin, du hast recht. Und wie ich schon der Ilona geantwortet habe, ich kümmere mich jetzt tatsächlich um mich und schicke das schlechte Gewissen in den Keller. Mein Arzt sagt: Der Patient hat ein Recht darauf, sich krank schreiben zu lassen. Und das nehme ich jetzt in Anspruch, denn arbeitsfähig bin ich in diesem Zustand definitiv nicht.
      Ach so, ja, der Sohn. Hm, der kümmert sich. Glaube ich. Manches muss ich selbst machen, aber nicht mehr diese Woche.
      Reha scheint mir eine gute Idee, mal sehen, was der Doc sagt.

  4. Liebe Mira,
    eigentlich brauche ich das gar nicht schreiben, Sie wissen es selbst, Sie schrappen an einem heftigen Burnout /Depression herum.
    Ihre Gesundheit….sie schreit förmlich danach , dass Sie endlich auf sie hören und jedem und allem ein lautes, grantiges „NEIN“ entgegen schreien.
    Ich wünsche Ihnen sehr, dass Ihnen das endlich gelingen möge.
    Herzlichst
    Ilona

    1. Vielen lieben Dank, liebe Ilona, ich über das mit dem NEIN-Sagen. Und teilweise gelingt es mir sogar. Zumindest habe ich die Absicht, mich morgen wieder bei meinem Arzt zu melden, damit ich noch wenigstens eine Woche zu Hause bleiben kann, denn ich fühle mich einfach noch nicht wieder arbeitsfähig. Die Chefin hat mich gestern spüren lassen, dass sie sauer auf mich ist, aber was soll ich sagen, es war mir egal. Das ist neu für mich, aber es tut schon mal ganz gut.
      Ja, ich kümmere mich um mich. Das habe ich schon viel zu lange nicht getan.

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