Samstagsplausch {09. Dezember 2023}

Guten Morgen
Es ist 6:30 Uhr und ich sitze im Mädchenzimmer und versuche, meine Woche zusammen zu fassen. Vorher überlege ich, ob ich nicht doch in die Küche wechseln soll, damit ich mir einen Kaffee ☕️ machen kann. Hm.
Die Woche war seltsam.
Montag, 4. Dezember
Am frühen Vormittag fiel das WLAN aus. Man sollte es nicht für möglich halten, wie sehr das auf meine Stimmung drückte. Das seltsamste aber war, als es endlich wieder funktionierte, Tage später, habe ich es gar nicht genutzt. Aber es war ein gutes Gefühl es nutzen zu können, wenn ich denn wollte. Ich hab nen Knall, oder? 😂
Dienstag 5. Dezember
Nicht mein Tag, zumindest am Anfang nicht, als ich wegen des immer noch ausgefallenen Internets meine WmdedgT mit dem Handy schreiben musste.
Besser wurde es, als ich die Hexe abholte und mit ihr im Lager mein Spinnrad holte.
Mittwoch, 06. Dezember
Nikolaustag. Wenn es dazu nicht -zig Meldungen bei WhatsApp und Instagram gegeben hätte, wäre das an mir vorbei gegangen. Ich war den ganzen Tag unterwegs. Zuerst gab es Märchen in einem schönen Kaminzimmer bei munter prasselndem Feuer. Das ist so genau meins. Balsam für die geschundene Seele. Wegträumen in eine verwunschene Welt.
Danach musste ich mich der chaotischen Alltagswelt stellen und in ein großes Einkaufscenter fahren, weil es genau dort einen Telekom-Shop gab. Zum Glück begleitete mich die Hexe, sonst wäre ich wahrscheinlich auf halbem Weg umgekehrt. Zum Glück wurde ich dort im Shop sehr gut bedient und beraten. Das half mir weiter. Und am Abend war dann plötzlich auch das WLAN wieder da.
Noch später am Abend rief Damaris an. Sie hätte Perücken für mich und ich solle mich verkleiden, schließlich müsse man den Besuchern des Weihnachtsmarktes etwas bieten. Man könne nicht einfach an seinem Stand stehen und etwas verkaufen wollen. Das ginge ja GAR NICHT.
Ähm, was tatsächlich nicht geht, ist das Chaos, das diese Frau um sich herum verbreitet. Nicht für mich, nicht in meiner derzeitigen Verfassung. Ich musste grantig werden, bis sie akzeptierte, dass ich da nicht mitmache, nicht mitmachen kann.
Donnerstag, 07. Dezember
Ruhetag. Den brauchte ich. Viel konnte ich nicht tun an diesem Tag. Da ich nun definitiv nicht zum Weihnachtsmarkt fahren würde, ließ ich die Fertigstellung der Lichtfänger erst einmal bleiben. Lieber strickte ich noch ein paar Patches an die Decke, da ich mich ja nun entschlossen hatte, mindestens noch zwei Reihen mehr zu stricken.
Freitag, 8. Dezember
Arztbesuch am Nachmittag. Ich bleibe noch eine Woche daheim. Wir werden einen Psychologen hinzuziehen. Vielleicht eine Therapie zur Unterstützung, vielleicht im nächsten Jahr auch eine Reha. Mal sehen.
Ich wollte nicht mehr, als mich an meinen lieben Menschen kuscheln und für ein Wochenende alles von mir fern halten.
Da kam der Anruf aus der WG. Sie haben die Mutti ins Krankenhaus geschickt, weil sie gestürzt war und über Schmerzen im Knie klagte. Das hatten wir alles schon mehrfach. Wir haben nie ein Krankenhaus gebraucht. Allerdings hatten wir die Mutti immer zu Hause und ich habe mich um sie gekümmert. Da lehnen die Pfleger die Verantwortung ab.
Die Ärztin aus dem KH rief über den Abend noch ein paarmal an. Sie hat sie viel Mühe mit meiner kleinen Frau gemacht und meinte, es wäre nichts. Weder an den Knien, noch an den Füßen. Das einzige, was sie gefunden haben, ist ein Wirbel, der nicht so ganz in Ordnung ist. Das ist aber eine alte Verletzung, die verheilt ist. Man könnte das wohl operieren, aber ob das ratsam ist??? Letzten Endes bestätigte sie meine Meinung, dass mir die bei einer mehr als 90-Jährigen die Risiken einer OP zu hoch sind, zumal es für diesen Wirbel auch andere Behandlungsmöglichkeiten gibt.

Heute
Ich habe natürlich kaum geschlafen, weil ich mir Sorgen um die Mutti mache. Das versteht ihr sicher. Auch frage ich mich, ob es richtig war, mich gegen die OP zu entscheiden. Ich weiß aber, dass die Mutti selbst das auch nicht wollen würde. Und der Sohn, den ich natürlich gester gleich angerufen habe, meinte auch gleich Nein, keinesfalls. Sie wacht uns womöglich nicht mehr auf. Hm. Jedenfalls will er nachher in der WG ein paar Sachen abholen und ins Krankenhaus bringen. Und die Ärztin will heute auch wieder anrufen, wie es nun weitergeht.
Und ich? Gehe jetzt doch mal in die Küche, Kaffee machen.
Vorher bringe ich noch diesen Eintrag zu Andrea und wünsche euch allen ein schönes und entspanntes Adventswochenende.
Eure Mira

11 Gedanken zu “Samstagsplausch {09. Dezember 2023}

  1. Hi Mira,
    ich kann mich den Anderen nur anschließen. OP nur dann wenn sie unbedingt notwendig ist. Mein Vater musste damals an der Niere operiert werden und durch die Narkose wurde seine Demenz nochmal unheimlich verstärkt.
    Gut das Deine Krankschreibung verlängert wurde und Du es jetzt richtig mit Deinem Arzt angehen willst!
    Ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende.
    Liebe Grüße Karin

  2. Auja, liebe Mira….möge der Reha Gedanke Sie nicht mehr los lassen. Er soll sogar richtig aufdringlich werden! :-))
    Unbedingt sollten Sie eine Massnahme angehen, es wird eh länger dauern bis alles losgehen kann. Und garantiert werden Sie davon profitieren.
    Meine Mom, nunmehr 88 fit wie ein Turnschuh würde weder sich selbst, noch ich sie operieren lassen wenn es nicht unabdingbar wäre. Nicht nur die OP hat es in sich ,sondern das danach….es hat sich ganz schnell was in diesem Alter.
    Ich wünsche Ihnen ein hoffentlich doch noch geruhsames Wochenende.
    Herzlichst
    Ilona

    1. Oh ja, liebe Ilona, nach einem sehr schönen entspannten Wochenende, hatte mich heute gleich am Morgen der Alltag wieder, und obwohl ich noch nicht wieder zur Argbeit musste, stand eine Menge Kram auf dem Plan, der mich schon wieder aus der Fassung brachte. Und so manifestierte sich der Gedanke einer notwendigen Reha und/oder einer Veränderung. Ich brauche professionelle Hilfe, weil ich viel zu lange immer wieder versuchte habe, selbst wieder auf die Füße zu kommen. UND ich werde mir diese Hilfe holen, auch wenn es eine Weile dauern wird.
      Vielen Dank auch für den Zuspruch zu meiner Entscheidung, die Mutti nicht operieren zu lassen.
      Herzliche Grüße
      Mira

    1. Ja, liebe KarinNettchen, das werde ich. Das muss ich, schon allein, wenn ich sehe, wie mich heute die kleinsten Forderungen {KS wegschicken, KH anrufen und noch drei, vier andere Kleinigkeiten} wieder an den Rand meiner Belastbarkeit brachten oder mich völlig überforderten.
      Das muss ich mir nicht mehr antun, und schon gar nicht für Leute, die mir umgekehrt nichts Gutes tun würden, sondern sauer sind, dass ich jetzt so lange {12 Tage} krank war, einfach, weil sie mir dadurch keine zusätzlichen Aufgaben aufhalsen konnten.
      Neenee, das tue ich mir nicht an.

  3. Überlegungen dieser Art hatte ich in dieser Woche auch, nachdem beim Vater eine gerissene Sehne entdeckt worden ist. Es ist sechs Wochen her, seit seinem Sturz und ich hatte ihn direkt zum Unfallarzt gefahren, inklusive Röntgen etc. Allerdings hatte der Vater alleine das Arztgespräch geführt, während ich noch Unterlagen ausfüllte! Nun hat er Physiotherapie erhalten und der Therapeut sagt Sehne gerissen. … Wir haben uns gegen eine Operation entschieden. Wie er sich nach dem Eingriff erholen wird kann mir niemand sagen.
    Ich drücke dir die Daumen.
    Viele Grüße,
    Karin

    1. Liebe Karin, ich finde diese Entscheidung auch richtig. Und wie ich hier an den Kommentaren sehe, sind auch viel andere unserer Meinung.
      Wir hatten etwas ähnliches schon im März, da war die Mutti damals noch in ihrer Wohnung unglücklich auf den Tisch gefallen, hatte sich abstützen wollen und sich dabei die Hand gebrochen. Da sie die Finger bewegen konnte, haben wir das auch nicht gleich bemerkt und sind erst ein opaar Tage später zum Aruzt gegangen. Die Orthopädin meinte auch, nolrmalerweise würde man das operieren, aber in Anbetracht des Alters rät sie davon ab. Und so haben wir das dann auch gehalten.
      In so hohem Alter würde ich nur noch einer OP zustimmen, wenn sie absolut unumgänglich wäre.
      Liebe Grüße
      und danke für’s
      Daumendrücken

  4. Hallo Mira,
    So richtig kommst du nie zur Ruhe und da wirst du sicherlich eine Reha bekommen, die du auch ausnutzen solltest, gut daß du dir Hilfe suchst. Man macht immer weiter bis der Körper nicht mehr kann und in irgendeiner Weise zusammenklappt.

    Ja, bei Älteren Menschen wird nicht mehr gerne operiert, es sei denn es muß.

    Im November 2020 war mein Vater gefallen und er hatte einen Hüftbruch, er wurde dann nur teilnakosiert, damals war Besuchsverbot wegen Coronamaßnahmen im Krankenhaus. Der Arzt hatte direkt nach der OP angerufen, daß alles in Ordnung war, mein Vater war damals 91.

    Wünsche dir alles Gute.
    L.G.
    Hannelore

    1. Na gut, bei einem Bruch ist es was anderes. Da muss das vielleicht sein. Aber wenn sie noch andere Möglichkeiten haben, würde ich lieber diese ausschöpfen.
      Das mit der Reha schwirrt mir jetzt dauernd im Kopf herum. Daran werde ich arbeiten. Das könnte mir wirklich helfen.
      Liebe Grüße
      von Mira

  5. Eine Narkose ist ein schwerer Eingriff. Würde ich nicht wollen für meine Eltern. Ich pflichte deiner Entscheidung bei. Ein friedliches Wochenend wünsche ich dir. Liebe Grüsse von Regula

    1. Dankeschön. Ich lasse mich treiben, werde jetzt ein wenig stricken. Nur ne Socke, da muss ich nicht denken und kann von entspannteren Tagen träumen.
      Herzliche Grüße
      zu dir
      von Mira

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