Guten Morgen, ihr da draußen und drinnen in euren eigenen 4 Wänden.
Es ist 5.02 Uhr und ich kann nicht mehr schlafen. Ich schlafe überhaupt sehr schlecht in dieser Zeit, was sicher keinen wundert, da durch die verordneten Schließungen aller Orten meine Existenz in den Grundfesten bedroht ist. Ich darf nicht mehr arbeiten und habe dadurch, weil ich vorher freiberuflich tätig war, von einem Tag auf den anderen überhaupt kein Einkommen mehr. Da ich damit nicht allein bin, sollte es mich vielleicht gar nicht so sehr fertig machen, wie es leider eben doch tut. Nun arbeite ich an mir, mich nicht unterkriegen zu lassen und trotz der Isolation nicht in Depressionen zu versinken.
Dabei hilft mir sehr dieser Song von den Schürzenjägern.
Wochenrückblick
Die ersten Tage dieser Woche hatte ich hier schon beschrieben.
Seit Donnerstag, 19. März bin ich nun zu Hause. Den ersten Morgen habe ich gleich ausgenutzt, um länger zu schlafen, als sonst. Noch am Abend hatte ich die Wecker abgeschaltet und bin tatsächlich erst 6.30 Uhr aufgewacht. Um diese Zeit springe ich sonst ins Auto und mache mich auf den Weg in die Firma. Tja, nun.
Es gibt Kaffee und ich stricke endlich die Socken zu Ende, die ich ursprünglich hatte bis letzten Samstag schaffen wollen, was ich dann nicht musste, weil ich so verschnupft war, dass ich meine Teilnahme an Petras Feier absagen musste. Schließlich ist auch ein Schnupfen ansteckend und auch bei einem solchen kann man sich ein paar Tage richtig elend fühlen. Das wollte ich keiner der Frauen antun. Später erfuhr ich, dass die Mädels nach mir, eine nach der anderen, abgesagt hatten und Petra an ihrem Geburtstag ganz allein zu Hause saß. Die leckere Möhren-Kokos-Suppe ist eingefroren. Die lassen wir uns schmecken, wenn der Wahnsinn hier vorbei ist.
Am Freitag, 20. März…
Tja, was war da? Ich telefonierte mit Mutti, die herumquengelte, sie wolle doch zum Friseur. Sie sähe schrecklich aus. Meine Antwort war garstig: Besser hässlich, als tot. Ich weiß, so etwas Böses sollte man zu einer 87-jährigen nicht sagen, aber die sture kleine Frau versteht es anscheinend nicht anders. Sie ist {manchmal} wie ein kleines Kind, das nicht versteht, warum es bei dem schönen Sonnenschein nicht auf den Spielplatz darf. Menno!!!
Aktualisiert auf Samstag, 21. März, irgendwann abends
Am Morgen machte ich mich auf den Weg zum Privatfleischer und kaufte frische Wurst. Die brachte ich der Mutti mit. Der Frühstückstisch war schon gedeckt. Ich blieb bis Mittag, dann wollte ich los, denn ich hatte noch ein paar Dinge auf meinem Einkaufszettel stehen.
Da kommst du wohl gar nicht noch mal wieder?
Na, nee. Auch für mich gilt das Gebot, daheim zu bleiben. Ich bin auch ein Mensch, der sich infizieren könnte. Auch mich darf man nicht draußen herum scheuchen. Oder ist es vielleicht egal, ob ich krank werde und vielleicht sterbe, Hauptsache, ich habe so lange es irgend möglich war, Muttis Langeweile vertrieben?
Aber morgen! Morgen gehst du mit mir spazieren. Spazieren gehen dürfen wir.
Hach! ich sags ja, meine kleine alte Frau und ihr Spielplatz. *kicher*
Auch, wenn es jetzt schon wieder spät ist, bringe ich den Eintrag noch zu Andrea in die virtuelle Plauderrunde.
Bis bald.
Eure Mira