Samstagsplausch {21.03.2020}

Guten Morgen, ihr da draußen und drinnen in euren eigenen 4 Wänden.
Es ist 5.02 Uhr und ich kann nicht mehr schlafen. Ich schlafe überhaupt sehr schlecht in dieser Zeit, was sicher keinen wundert, da durch die verordneten Schließungen aller Orten meine Existenz in den Grundfesten bedroht ist. Ich darf nicht mehr arbeiten und habe dadurch, weil ich vorher freiberuflich tätig war, von einem Tag auf den anderen überhaupt kein Einkommen mehr. Da ich damit nicht allein bin, sollte es mich vielleicht gar nicht so sehr fertig machen, wie es leider eben doch tut. Nun arbeite ich an mir, mich nicht unterkriegen zu lassen und trotz der Isolation nicht in Depressionen zu versinken.
Dabei hilft mir sehr dieser Song von den Schürzenjägern.

Wochenrückblick
Die ersten Tage dieser Woche hatte ich hier schon beschrieben.
Seit Donnerstag, 19. März bin ich nun zu Hause. Den ersten Morgen habe ich gleich ausgenutzt, um länger zu schlafen, als sonst. Noch am Abend hatte ich die Wecker abgeschaltet und bin tatsächlich erst 6.30 Uhr aufgewacht. Um diese Zeit springe ich sonst ins Auto und mache mich auf den Weg in die Firma. Tja, nun.
Es gibt Kaffee und ich stricke endlich die Socken zu Ende, die ich ursprünglich hatte bis letzten Samstag schaffen wollen, was ich dann nicht musste, weil ich so verschnupft war, dass ich meine Teilnahme an Petras Feier absagen musste. Schließlich ist auch ein Schnupfen ansteckend und auch bei einem solchen kann man sich ein paar Tage richtig elend fühlen. Das wollte ich keiner der Frauen antun. Später erfuhr ich, dass die Mädels nach mir, eine nach der anderen, abgesagt hatten und Petra an ihrem Geburtstag ganz allein zu Hause saß. Die leckere Möhren-Kokos-Suppe ist eingefroren. Die lassen wir uns schmecken, wenn der Wahnsinn hier vorbei ist.
Am Freitag, 20. März
Tja, was war da? Ich telefonierte mit Mutti, die herumquengelte, sie wolle doch zum Friseur. Sie sähe schrecklich aus. Meine Antwort war garstig: Besser hässlich, als tot. Ich weiß, so etwas Böses sollte man zu einer 87-jährigen nicht sagen, aber die sture kleine Frau versteht es anscheinend nicht anders. Sie ist {manchmal} wie ein kleines Kind, das nicht versteht, warum es bei dem schönen Sonnenschein nicht auf den Spielplatz darf. Menno!!!

Aktualisiert auf Samstag, 21. März, irgendwann abends
Am Morgen machte ich mich auf den Weg zum Privatfleischer und kaufte frische Wurst. Die brachte ich der Mutti mit. Der Frühstückstisch war schon gedeckt. Ich blieb bis Mittag, dann wollte ich los, denn ich hatte noch ein paar Dinge auf meinem Einkaufszettel stehen.
Da kommst du wohl gar nicht noch mal wieder?
Na, nee. Auch für mich gilt das Gebot, daheim zu bleiben. Ich bin auch ein Mensch, der sich infizieren könnte. Auch mich darf man nicht draußen herum scheuchen. Oder ist es vielleicht egal, ob ich krank werde und vielleicht sterbe, Hauptsache, ich habe so lange es irgend möglich war, Muttis Langeweile vertrieben?
Aber morgen! Morgen gehst du mit mir spazieren. Spazieren gehen dürfen wir.
Hach! ich sags ja, meine kleine alte Frau und ihr Spielplatz. *kicher*

Auch, wenn es jetzt schon wieder spät ist, bringe ich den Eintrag noch zu Andrea in die virtuelle Plauderrunde.
Bis bald.
Eure Mira

Jeden Moment was Neues

Kollege XYZ hat den Chef überzeugt, dass wir doch einen virtuellen Klassenraum brauchen. Diesen hat er eben getestet und mich dazu eingeladen. Alles hat gut funktioniert, bis auf meine Kamera. Aber die benötigen wir ohnehin nicht. Viel wichtiger ist, dass wir den Leuten zeigen können, was auf unserem Bildschirm passiert. Und das können wir. Nicht nur der Kollege XYZ, sondern auch ich. Er setzt alles daran, dass ich wieder einsteigen darf und dann auch darauf vorbereitet bin.
Ich bin sehr gespannt, wie das weitergeht.

Der Verrat

Am Freitag, 13. März, eine halbe Stunde vor Feierabend, bat der Chef mich zu sich. Da man nicht einschätzen könne, wann nach der voraussichtlichen Schließung der Schulen auch die Bildungsträger der Erwachsenenqualifizierung geschlossen werden müssen, wollten wir uns darauf vorbereiten, eventuell im Home Office weiter zu unterrichten. Ich sollte über das Wochenende alles vorbereiten, damit ein solcher Unterricht durchgeführt werden kann. Listen zu erstellen, aus denen hervorgeht, welche Ausbildungsmodule bei den einzelnen Teilnehmern in den nächsten Wochen auf dem Plan stehen, wäre Aufgabe der Kollegin Wirbelwind gewesen. Schon immer. Nur hat sie dies in den letzten Jahren immer mir überlassen, weil sie chronisch überlastet war und ich diese Aufstellungen brauchte, um überhaupt arbeiten zu können. Also habe ich sie selbst erstellt und gepflegt, und das für jeden neuen Teilnehmer. Natürlich auch jetzt.
Am Montag, 16. März wurde die Kollegin Wirbelwind vom Chef höchstpersönlich aufgefordert, mir eine Mail weiterzuleiten, die Links zu virtuellen Workshops enthielt, in denen es darum ging, den Online-Unterricht technisch umzusetzen. Daran sollte ich unbedingt teilnehmen. Selbstredend außerhalb der Arbeitszeit, weil wir ja bislang in der Firma noch genug zu tun hatten. Muss ich jetzt erwähnen, dass die Kollegin Wirbelwind "nicht dazu kam", die Weisung des Chefs zu befolgen? Die Mail bekam ich trotzdem, von einem Kollegen. Natürlich nahm ich auch am Worshop teil. Klar doch, schließlich wollte ich meine Teilnehmer optimal weiterbetreuen.
Am Dienstag, 17. März sollte ich schon vor Arbeitsbeginn zum Chef kommen. Man wisse noch nicht, ab wann die Sächsische Landesregierung die Allgemeinverfügung zum Vollzug des Infektionsschutzgesetzes umsetzten wird, rechne aber damit, dass dies bereits zu Mittwoch passieren werde und dann auch unser Bildungträger geschlossen werden müsse. Wenn jedoch keine Teilnehmer mehr da sind, könne er mir natürlich auch kein Honorar mehr zahlen. Das war mir klar! Meine Stimme troff vor Sarkasmus. Er jedoch war nicht in der Lage, diesen zu erkennen. Er strahlte ich an: Danke, dass Sie das so sehen. Andere Mitarbeiter waren nicht so vernünftig wie Sie. Hä??? Es hätte tausend Fragen gegeben die ich ihm hätte stellen können. Vernünftig??? Und welche Kollegen? Die hochbezahlten Coaches, die maximal 10% so erfolgreich sind, wie ich? Die mir sagten, sie wollten den Job unbedingt weitermachen, weil man für viel Geld wenig tun müsse? Meinte er die? Stattdessen teilte ich ihm mit, dass ich bestens auf den Online-Unterricht vorbeitet bin. Er klärte mich darüber auf, dass wir diesen nicht so einfach durchführen dürfen, weil unsere Kurse bei der Bundesagentur für Arbeit nicht als Online-Kurse zertifizeirt seien und dass sich die Firmenzentrale nun um eine Nachzertifizierung bemühe, dies aber dauern könne.
Zu Mittag teilte mir die Kollegin Wirbelwind mit, dass sie 12.45 Uhr mit dem Kollegen XYZ zu mir kommen und mit meinen Teinehmen sprechen wollte. Zehn Minuten später traf ich den Chef auf dem Flur. Er bat mich noch einmal in sein Büro, um mir mitzuteilen, dass nun der Fall, den wir am Morgen besprochen hatten, eingetroffen sei. Wir würden ab sofort die Teilnehmer nach Hause schicken. Ich dürfte am Mittwoch noch einmal zur Arbeit kommen, um alle offenen Vorgänge abzuschließen. Ab Donnerstag sollte ich dann zu Hause bleiben. Natürlich ohne einen Cent. Wir würden aber in Verbindung bleiben und sobald das Amt den Online-Unterricht genehmigt, werde er mir Bescheid geben. Dabei hatte das Amt die Genehmigung längst erteilt und er wusste das!

Als wenig später Kollegin Wirbelwind und Kollege XYZ mit meinen Teinehmern sprachen, meinte die Kollegin, dass die Bundesagentur am Vormittag kurzfristig und unbürokratisch den Online-Unterricht genehmigt hatte. Weiter kam sie nicht, weil sie heulen musste. Der Kollege übernahm es dann, den Teilnehmern mitzuteilen, wie das in den nächsten Tagen ablaufen werde. Nicht so, wie ich es vorbereitet hatte. Er werde per Mail Zeitfenster mitteilen, in denen die Teilnehmer anrufen können, falls sie Probleme haben. Ansonsten lässt er sie allein. Das hat er natürlich nicht gesagt. Auch nicht, dass dem Chef das Virtuelle Classenzimmer zu teuer ist. Weiterunterrichten – ja, aber nur, um das Geld vom Amt zu kassieren. Wie es den Teilnehmern dabei geht und ob sie etwas lernen, ist vollkommen egal.
Dem Kollegen XYZ war es unglaublich peinlich, dass er mir sozusagen meinen Job wegnehmen musste. Auch, dass der Chef es ihm überlassen hatte, mir das mitzuteilen. Er hatte den Chef gebeten, selbst mit mir zu sprechen, was dieser ja auch getan hat. Nur dass er eben nicht ehrlich war, was wiederum der Kollege XYZ nicht wusste.

Und nun sitze ich hier und habe keine Ahnung, wovon ich im April die Miete bezahlen soll. ALGII beantragen kann ich nicht ohne Weiteres, weil die Ämter keinen Puplikumsverkehr mehr zulassen. Ruft man an, kommt eine Bandansage, dass man nicht anrufen soll, weil die Mitarbeiter genug damit zu tun haben, die laufenden Anträge zu bearbeiten. Klar kann man Anträge online stellen. Dazu muss man sich auf einem Portal anmelden und bekommt dann einen PIN-Code zur eindeutigen Identifizierung. Dieser wird aus Sicherheitsgründen per Post versendet. Dauert also noch. Na, ich bin gespannt.
 
 
Jetzt
…werde ich erst einmal mit der kleinen Frau frühstücken. Das sieht so aus, dass ich mir einen Kaffee mache und sie dann anrufe und mit ihr schwatze, während jede von uns in ihrem Wohnzimmer hockt und Kaffee schlürft.
Bleibt gesund.
Eure Mira

12 von 12 im März

12_von_12 von Caro

Gleich nach der Morgentoilette wird noch der Koriander versorgt, ausgelesen, gewaschen und zusammen mit diversen Gemüsen in ein Glas gefüllt.
Außerdem landet noch ein Klecks Ziegenfrischkäse in der Bowl.
Und als Topping oben drauf ein paar Kichererbsen.
Beim Lüften offenbart ein Blick unter das Fester diese Schönheiten.
Auf dem Weg zum Auto schnell noch einen Miniumweg um das Haus herum, um auch noch die anderen Farbtupfer in der ungepflegten Wiese aufzunehmen. Sie tun mir gut in dieser stressigen Zeit.
Ebenso gut tun rosa Wolken und ein blasser Mond…
…und am Rand des Parkplatzes ein paar Tupfen Gelb.
Als ich in der Firma den hässlichen Kalender auf die 12 stellte, wusste ich noch nicht, dass es {Dank Corona} das letzte Mal sein würde.
Bei den Kollegen der Toys Company nahm ich mir ein Andenken mit.
Die Straßen sind leer. Es gibt kaum Feierabendverkehr und ich bin früh zu Hause. Ob ich am Abend wohl diese Socke fertig bekomme?
Erst mal schnell das Abendessen schälen und schnippeln.
Und dann, ein paar Stunden später… Tataaa. Fertig und gleich noch die zweite Socke angeschlagen. Nun aber fix ins Bett, denn morgen wird es wieder stressig.

März 2019
März 2018

Sonntags Top 7 {08.03.2020}


In der letzten Woche hatte ich im Samstagsplausch einiges nicht geschrieben, weil ich es hier bei den Sonntags Top 7 posten wollte. Und dann… dann habe ich am Sonntag gar nichts gepostet und auch nur wenig Abrechenbares getan.
So gibt es jetzt hier die Zusammenfassung der letzten beiden Wochen. Aaaalso…
Lesen
Ich lese immer noch Fantasy, weil sie mich wunderbar von Alltagssorgen ablenkt. Zunächst las ich das Schwert der Todlosen Königin in der ersten der beiden Wochen, von denen ich hier berichten möchte. Dann in der zweiten {eben zu Ende gehenden} Woche Das Zepter des Dritten Mondes {beides Affiliatelinks}. Außerdem las ich ein wenig Fachlitereatur zum Thema Buchführung und ein paar Stellenanzeigen, aber das ist ein anderes Thema, das ich vielleicht später noch einmal aufgreife.

Musik

Max Giesinger feat. MoTrip – Nie besser als jetzt. "Sich was traun ist wie fliegen, zumindest für einen Moment. Lass uns die Ängste besiegen um zu sehen ob in uns noch was brennt." Was für ein Text! Einmal gehört… und dann immer wieder.

Flimmerkiste
Unterleuten. Der erste Teil läuft morgen {09. März 2020} im ZDF. In der Mediathek konnte man ihn schon vorab sehen und findet ihn auch noch bis Anfang September dort.

Erlebnis
Oh, Erlebnisse gab es viele. Die weniger schönen fanden in der Firma statt und sollen nur am Rande erwähnt werden. Der Job ist schon wieder einmal wackelig, was neuerdings jedes Jahr im Februar/März der Fall ist und daran liegt, dass unsere Vertriebler nicht in der Lage sind, kontinuierlich Aufträge heran zu holen. Wenn es läuft, sind sie überfordert mit diesem laufenden Geschäft und wenn es nachlässt, fangen sie jedes Jahr neu an zu rotieren. Dadurch entsehen immer so Engpässe…
Die schönen Erlebnisse waren:
2x Stricken im Alex. Einmal mit der ganzen Gruppe, einmal nur mit Janine.
1x Kaffeeklatsch im Café Eigler
Ein wunderbarer Weiberabend bei und mit Petra.
Eine Lesung mit Henner Kotte
Ein herrlich stürmischer Gartenabend, bei dem Kopf und Seele von Sorgen freigepustet wurden.
Schöne, interessante, aufschlussreiche und Zuversicht schenkende Telefonate an manchem Abend der letzten beiden Wochen. {Mit Lili, mit Conni…}

Genuss



Das bedarf keiner Worte, oder?

Web-Fundstück/e
Katrin fand ich bei Anni. Ich weiß zwar noch immer nicht, wer der dicke Opa ist, ich vermute mal, ein Hund. Aber ich lese da jetzt gern.
Beim Treibenlassen stieß ich auf eine schöne strickige Linkparty in der letzten Februarwoche und suchte die dazu passende aktuelle Linkparty für den März. An dieser werde möchte ich mich dann auch beteiligen.
In oben genannter Februar-Version entdeckte ich eine Mitstrickerin mit ihrer ganz privaten Challenge. Socken 12 für 20, die bei mir auf 20 für 20 erweitert werden soll und jetzt gerade bei 3,5 von 20 steht.

Hobbys
Naja, Socken stricken, was sonst? Zu allem anderen fehlt gerade die Zeit oder die Kraft oder beides. Immerhin gönne ich mir an fast jedem Feierabend ein schönes Erlebnis und mache inzwischen auch Einkäufe mit Mutti zu einem solchen. Da ich ohne Feierabendaktivitäten täglich schon 12 Stunden auf Achse bin für Job, Vorbereitung und Wege und nun eben noch die Aktivitäten einbinde, bleibt kaum noch ein Zeitfenster für stricken, lesen, bloggen {ja auch bloggen}. Irgendwie passt es dann aber doch.

Samstagsplausch {07.03.2020}

Guten Tag ihr Lieben,
heute fällt mein Beitrag zum Samstagsplausch bei Andrea recht kurz aus, weil ich an diesem Samstag einiges vor habe.
Hatte ich euch letzte Woche erzählt, dass ich eine Couch geschenkt bekomme? Meine Idee, wie diese am letzten Wochenende hätte zu mir befördert werden können, ließ sich leider nicht realisieren. Also kommt nun Plan B zum Einsatz. Ich habe für heute bei meinem Lieblingsbaumarkt einen Transporter reserviert, den ich am Nachmittag abholen und bis zum Ladenschluss heute Abend nutzen kann, was, wenn mit den Helfern alles klappt, kein Problem darstellen dürfte. Ob und wie die Aktion abläuft, werde ich dann später, wahrscheinlich morgen, berichten.
Jetzt sollt ihr erst einmal eine kurze Wochenrückschau erhalten.
Über den Arbeitsalltag möchte ich dabei gar nicht viel berichten. Nur, dass es reichlich unerfreulich ist, wie bei uns mit {manchen} Honorarkräften umgegangen wird, denen immer mehr und mehr Arbeit aufgehalst wird, die sie auch ausführen, weil sie es können und weil sie oft die einzigen Anwesenden sind, die es können. Andererseit schwebt über diesen Honorarkräften ein scharfes Schwert mit drei Namen:
a) Von-einem-Tag-auf-den-anderen-fortgeschickt-werden-wegen-schlechter-Auftragslage
b) Keinesfalls-nach-anderen-Jobs-umsehen-dürfen-falls-man-sie-hier-noch-brauchen-kann
c) Kein-Anspruch-auf-Uraub-oder-Lohnfortzahlung
In einem Satz heißt das für mich: Es macht keinen Spaß mehr, unter solchen Bedingungen zu arbeiten.

Montag, 03 März 2020
Nachdem wir uns neulich im Alex zum gemeinsamen Stricken getroffen hatten, verabredeten Janine und ich uns gleich nocheinmal für diesen Montag Nachmittag. Obwohl das Treffen von Janines Sorgen überschattet wurde, war es ein schöner Nachmittag und ich war froh, ihr wenigstens eine gute Zuhörerin sein zu können.

Dienstag, 25. Februar 2020
Auf für diesen Nachmittag stand die Verabredung schon länger, ich glaube seit zwei Wochen. Ein kleiner feiner Kaffeeklatsch zu dritt im Café Eigler.
Auf dem Heimweg fuhr ich noch beim Baumarkt ran und reservierte besagten Transporter.

Mittwoch, 26. Februar 2020
An diesem Nachmittag hatte ich fast nichts vor und wollte einmal früh zu Hause sein und vielleicht ein wenig stricken. Einen Weg hatte ich aber doch zu erledigen. Die Fachärztin, zu der ich alle drei Monate mal gehe {deren Behandlung ich ambivalent gegenüberstehe, wie ihr wisst} braucht für ihre Abrechnung immer einen Überweisungsschein von meiner Hausärztin. Da ich nun aber jemand bin, der Arztbesuche nach Möglichkeit meidet, muss ich in jedem Quartal nur wegen dieser blöden Überweisung einmal in die Hausarztpraxis, nur damit die Gesundheitskarte eingelesen werden kann, weil ansonsten das Ausdrucken der Überweisung nicht geht. {Ginge schon, darf aber nicht sein, wegen der Abrechnung.} Die Bürokratie lässt grüßen.
Gegen Mittag hatte mich eine Nachricht von Katl erreicht, die mir mitteilte, dass mein Päckchen endlich angekommen war und ich schrieb zurück, dass ich es gleich an dem Nachmittag noch holen würde. Fein, schrieb sie. Ich freue mich. Und ich dumme Guste dachte, sie freut sich darauf, mich zu sehen. Ich beeilte mich extra und rief von unterwegs auch noch den Sohn an, um ihn zu sagen, dass ich nun doch später heim komme, weil ich erst noch zu Katl gehe. Als ich aber bei ihr ankam, konnte sie mich überhaupt nicht gebrauchen, denn, obwohl sie sich angeblich auf mich gefreut hatte, hatte sie sich mit ihrer Schwägerin zum Kaffee verabredet. Da kann ihre Freude, mich zu sehen, ja nicht sehr groß gewesen sein. Die Übergabe des Päckchens erfolgte dann kurz und schmerzlos am Auto, denn ich wollte ihr ja nicht ihre wertvolle Kaffeezeit mit ihrer Schwägerin vermasseln. Wir kennen uns seit 35 Jahren, haben ne Menge miteinander erlebt, aber seit ihre Schwägerin verwitwet ist und Katls Zeit beansprucht, um ihr Alleinsein zu kompensieren, bekomme ich von Katl immer wieder mal A…tritte. Allerdings, und das verstehe ich nun auch wieder nicht, hatte sie auch noch ein Geschenk für mich dabei. Einen neuen Wasserkocher, weil meiner kaputt ist. Wusste ich gar nicht, dass der kaputt ist. {Als er vor Wochen mal auslief, war er in Wahrheit nur übergelaufen, weil er zu voll war.} Du hast gesagt, du willst dir einen neuen kaufen, erklärte mir die Katl mit felsenfester Überzeugung. Ihr Lieben, ich werde senil oder dement oder beides. Ich muss diese Absicht geäußert haben, sonst hätt die gute Katl mir ja keinen neuen Wasserkocher gekauft. Erinnern kann ich mich aber nicht mehr daran. Das gibt mir zu denken. Wie kann ich denn solchen Ausfallerscheinungen entgegen wirken? Mensch, sowas geht doch nicht. Die Katl will mir was Gutes tun, kauft Geschenke für mich und ich zerstreute dumme Nuss merke weder, dass meine Küchengeräte kaputt sind, noch merke ich mir, was ich zu ihr gesagt habe. Kopfschüttel-und-grübel.

Donnerstag, 05. März 2020
Wer hier regelmäßig liest, weiß, dass der Donnerstag unser Einkaufstag ist und dass alle vier Wochen die große Runde mit Besuch der Bücherei dran ist. Diesmal nicht, denn wir hatten etwas besseres vor. Henner Kotte las im Tauchaer Schloss. Das heißt, gelesen hat er weniger, mehr erzählt oder, im Grunde, Kabarett gespielt. Ja, das trifft es wohl. Wir waren begeistert {ja, die kleine Frau auch} und haben herzlich gelacht. Wenn ihr die Möglichkeit habt, einer Lesung oder Stadtführung oder irgendeiner Veranstaltung mit Henner Kotte beizuwohnen, tut euch das an! Der Mann ist einfach köstlich!

Freitag, 06. März 2020
Den Einkauf haben wir an diesem Tag nachgeholt, den Besuch der Bücherei noch nicht. Das machen wir am kommenden Montag. Nach dem Einkauf hing ich noch ein wenig bei Mutti herum, lag mehr, als ich saß in ihrem großen Sessel, das Heizkissen im Rücken. Nach einer Woche auf unseren uralten, abgewohnten und ergonomisch sehr zweifelhaften Bürostühlen habe ich meist das ganze Wochenende zu tun, die Rückenschmerzen wieder loszuwerden, nur, damit das Dilemma am nächsten Montag wieder von vorn beginnt. Muttis Heizkissen war ein gutes Stück Therapie, so dass ich heute schon fast schmerzfrei bin. Jippie.
Jetzt lege ich das Strickzeug weg und mache mich auf den Weg zum Transporter und zu meiner neuen Couch.
Habt ein schönes Wochenende.