Samstagsplausch {18.08.2018}

Liebe Plauscherinnen, ich kündige es schon gleich einmal an: In der nächsten Woche wird es meinen Plauschbeitrag wieder einmal verspätet geben {ich hoffe am Sonntag}, denn wenn ihr euch bei Andrea zum gemütlichen Plausch versammelt, werde ich im Färberdorf Neckeroda {in der Nähe von Rudolstadt} meinen Stand aufbauen und mit vielen tollen Sonderangeboten auf Sockengarne locken. Viel anderes werde ich gar nicht mitnehmen, schließlich habe ich mir einen Kombi zugelegt, keinen LKW *lach*. Aber die schönen Sockengarne rufen regelrecht danach, verstrickt zu werden.
Nun aber genug der Vorschau, jetzt sollt ihr erst einmal erfahren, was rückblickend in der letzten Woche so los war.

Samstag, 11. August
Das war vielleicht ein Chaostag. Ich kam fast gar nicht zur Ruhe. Allerdings war es zumindest am Anfang so, dass ich über die Abwechslung recht froh war. Während der Hitzewelle hatte ich außer dem Job kaum etwas auf die Reihe bekommen und die freie Zeit fast ausschließlich dazu genutzt, mich zu entspannen. Das war zwingend notwendig und tat mir sehr gut. Nur, wer mich kennt, weiß, dass so viel Entspannung gar nicht meins ist. Ich brauche das unbedingt, aber schon nach relativ kurzer Zeit langweilt mich das und ich muss wieder loswuseln. Hinzu kam mein Kinobesuch in der vorherigen Woche und dessen "Folgen". Inspiriert durch den Film dachte ich über mein Leben nach, darüber, wie wuselig ich immer gewesen war und wie lahm ich jetzt bin. Darüber, dass mein Leben jetzt nur noch aus Job, Garten und Mutti betüddeln besteht, wobei letzteres ja keine notwendige Pflege ist, sondern eingefordertes Langeweilevertreiben. Zwangsläufig kam ich zu dem Schluss, dass dies noch nicht alles gewesen sein kann. Nicht alles gewesen sein darf. Es muss doch noch etwas anderes für mich geben, als mit einer fast 30 Jahre älteren Frau auf der Gartenbank zu sitzen. Damit bin ich nicht glücklich und das muss ich auch nicht. Als ich mit meinen Überlegungen so weit gekommen war, war ich froh darüber, dass der Sohn am Samstag Morgen dringend zum Einkaufen ins P.C. wollte. Das ist doch gleich etwas ganz anderes, als immer nur die Runde durch den N-Markt zu drehen. Natürlich schleppte ich die Mutti mit, die plötzlich meinte, sie käme sonst ja nie raus und unbedingt mehrere Schuhgeschäfte abklappern wollte. Meine Wünsche … {geschenkt}

Der Gedanke: Das kann doch nicht alles sein! ist noch nicht zu Ende gedacht.

Selbst Mutti stellte am Samstag Nachmittag fest, dass ich bissel viel auf einmal um die Ohren hatte. Da kündigte ich gleich an, am Sonntag einen Tag ganz für mich allein haben zu wollen. Dabei ging es mir gar nicht um Ruhe, sondern um die Chance, spontan zu entscheiden, wonach mir der Sinn steht und nicht immer nur nach voreingestelltem Programm abzulaufen. Naja, ich hab das ja schon des Öfteren erwähnt. Ihr versteht mich schon.

Sonntag, 12. August
Am Ende war der Sonntag dann doch ein stinknormaler Ruhetag, den ich im 12 von 12 versucht habe, festzuhalten.

Montag, 13. August
Der Montag brachte Stress. Ich kam nicht dazu, Pause zu machen, ich kam nicht einmal dazu, zwischendurch einen Kaffee zu trinken. Ich rannte und tat und drehte mich, und zu einem nicht unwesentlichen Teil erledigte ich Arbeiten, die andere Kollegen hätten im Vorfeld schon erledigen sollen.
Zum Feierabend war ich ziemlich geschafft und freute mich sehr darauf, mich bei trübem Wetter in den Garten zu verziehen und den Feierabend zu genießen. Ja, natürlich bin ich gern im Garten. Natürlich genieße ich die Ruhe dort, wenn denn Ruhe ist. Ich mag es nur nicht, wenn das alles vorprogrammiert ist und von anderen {Mutti} erwartet wird. Dann will ich es gerade nicht!

Dienstag, 14. August
War das nun am Dienstag, als auf dem Heimweg ein so heftiger Regenguss nieder ging, dass meine alte Jolanda noch einmal richtig schön sauber gewaschen wurde?
Im Garten war allerdings kein Regen gefallen.
Die Nachbarin kam auf einen Schwatz. Der Sohn heizte den Grill an. Es war wieder einmal Mitternacht, als wir in die Wohnung fuhren.

Mittwoch, 15. August
Endlich erreichte ich jemanden im Autohaus und konnte gleich noch am Nachmittag hinkommen, um ein paar Papiere zu unterschreiben. Mein neues Baby durfte ich auch streicheln. Und genau in einer Woche, also am nächsten Mittwoch, kann ich es abholen.

Donnerstag, 16. August
Kontrolltermin bei der Ärztin. Das machte mich richtig, richtig sauer. Ich hatte seit dem letzten Termin nur ein Kilo abgenommen (das Mal zuvor waren es drei gewesen), und nun muss ich sechs Wochen lang jeden Krümel aufschreiben, den ich zu mir nehme und eigentlich darf ich überhaupt nichts mehr essen. In meinen Salaten, die im Wechsel mal eine Kartoffel, mal ein paar Körner Mais, mal ein paar Schinkenwürfel enthielten, muss ich all das weglassen. Statt roter Paprika, lieber nur gelbe verwenden. Kohlehydrate weglassen sowieso, nun auch Fleisch. Was bitte, soll ich denn dann überhaupt essen? Na gut, ich mache das. Aber es kann sein, dass ich dabei zu einer bösen grilligen Alten mutiere. Und wenn das passiert, schreie ich die Ärztin das nächste Mal an. So! Das hat sie dann davon!

Danach traf ich mich mit Mutti zur Einkaufstour. Die Arme bekam meinen ganzen Frust über den Arztbesuch ab und schaffte es gar nicht, mich zu beruhigen.

Freitag, 17. August
Der letzte Chaostag auf Arbeit. Am Montag bekomme ich zwar auch wieder neue Leute, aber nur drei. Und die 12 von dieser Woche sind dann schon nicht mehr neu und haben sich eingewöhnt und sind damit nicht mehr ganz so anstrengend.
Dumm ist, dass ich seit zwei Tagen Rückenschmerzen habe, die zum Feierabend im Garten auch nicht besser wurden.
Am Abend gab es ein kleines Gewitter und in der Nacht regnete es dann auch noch einmal, ein wenig mehr.
Samstag, 18. August
4.04 Uhr stand ich auf. Eigentlich wollte ich nur pieseln, aber ein fieser Wadenkrampf scheuchte mich hoch und die Rückenschmerzen bewirkten, dass ich ihn gar nicht richtig weglaufen konnte, weil mir jeder kleine Schritt zusätzlich weh tat. Nun war ich einmal wach, also packte ich meinen Kram zusammen und fuhr in die Wohnung, wo ich Frust, Krampf und Rückenweh abduschte. Das warme Wasser tat sehr gut. Dann programmierte ich die Waschfee, damit sie halb sieben mit ihrer Arbeit beginnen konnte. Ich selbst kroch gegen halb sechs in mein Bett und schlief immerhin bis halb acht, was für mich schon ziemlich lange ist.

Inzwischen ist die Wäsche verpackt, um sie im Garten aufhängen zu können. Auch zwei Kartons mit Sockenwolle stehen bereit, einer mit neuen Knäulen, einer mit den Resten, aus denen ich Restesocken stricken will. @Catrin, du siehst, ich habe deinen Rat befolgt.

So, und jetzt wurde in einem halbstündigen Telefonat geklärt, dass ich mein Wochenende nicht selbst zu bestimmen habe, sondern es gefälligst anderen schön zu machen habe. Das kann ich schließlich mal tun, wenn ich schon nächsten Samstag unbedingt auf so nen blöden Markt fahren muss.

Also, habt es schön bei Andrea und überhaupt in euren Wochenenden. Ich gehe mich jetzt nerven lassen, damit ich nicht womöglich auf die Idee komme, ein schönes Leben haben zu wollen. Wie war das noch? Ich kann gar nicht mit viel Entspannung umgehen. Also sorgt mein Umfeld dafür, dass ich nicht zuviel davon bekomme. Sind die nicht lieb?

Ach so, falls ihr kommentieren wollt und diese seltsame Fehlermeldung mit dem INTERNAL SERVER ERROR bekommt, könntet ihr bitte diesem Link folgen http://a.bytecamp.net/
und die dort angegebenen Daten entweder an mich senden mira@besinnlich.de oder direkt an den Support support@bytecamp.net . Im zweiten Fall müsstet ihr bitte noch dazu schreiben, dass es sich um den Fehler Internal Server Error auf besinnlich.de handelt. Nur so hätte ich eine Chance, dass der Support den sporadisch auftretenden Fehler findet und beseitigen kann.
Vielen Dank für eure Mithilfe.

3 Gedanken zu “Samstagsplausch {18.08.2018}

  1. Man, du lässt dich aber wirklich herumschubsen!!! Vielleicht solltest du einfach mal dein Telefon ignorieren, einen Einkaufsdienst für Mutti organisieren und laut und deutlich NEIN sagen. Lass dich doch nicht so ausnutzen.
    Der Markt am nächsten Samstag wird dir schon mal gut tun. Mit den Restesocken, hast du mich allerdins auf eine Idee gebracht.
    Mach die Schultern breit und sage NEIN

    ANdrea

    1. Genau das mache ich. Am Samstag habe ich das Thema mal wieder zur Sprache gebracht, das heißt, es ergab sich, dass ich mein Das-kann-doch-nicht-alles-sein von mir gab. Da hieß es doch: Aber du bist doch so gern im Garten.
      Jaaa, bin ich, aber bitte schön, wenn ich MÖCHTE, nicht, wenn ich MUSS. Und bitte auch nicht IMMER mit irgendwem im Schlepptau.
      Am Abend erhielt ich dann einen Anruf von Mutti: Also, du brauchst mich morgen nciht zu holen. Ich muss noch bügeln.
      Fein.
      LG
      die Mira

  2. Ach liebe Mira, nimm dir meine Worte vom anderen Kanal (WhatsApp) zu Herzen, du machst dich sonst kaputt. ABER, du hast dir ein tolles Baby ausgesucht, allzeit gute Fahrt ab Mittwoch und eine staufreie Fahrt am kommenden Samstag wünsche ich dir. Und ich freue mich, dass du meinen Rat befolgt hast, auch wenn du schneller in der Wohnung warst, als ich annahm. 😉
    Liebe Grüße von Catrin.

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