Guten Morgen liebe Plauscherinnen. Es ist noch sehr früh. Ich weiß gar nicht, ob Andrea ihren Kaffeetisch schon für uns gedeckt hat. Ich freue mich, euch nachher dort zu treffen. Bis dahin will ich schon mal erzählen, was mir die letzte Woche gebracht hat.
Nach der vorvergangenen Chaoswoche war es diesmal vergleichsweise ruhig. Zumindest konnte ich mir sehr angenehme Momente schaffen.
Das begann schon am Samstag, 23. Juni damit, dass Janine mich zu einem Weiberabend eingeladen hatte. Hintergrund war zum einen, dass ihr Mann einen Termin auswärts hatte, zu dem sie nicht mitkommen konnte. Da bot es sich geradezu an, ein Mädelstreffen zu arrangieren. Außerdem waren die beiden vor ein paar Wochen umgezogen und die neue Wohnung nach einigen Wirrungen und Widrigkeiten nun komplett eingerichtet. Also bot sich erst recht an, dass ich meine Neugier stille und Janine natürlich {vollkommen zu recht} ihren ganzen Stolz präsentieren konnte. Wirklich richtig schön, die Wohnung, die Einrichtung, alles. Echt schön. Sie hat ein eigenes Handarbeitszimmer. Ich sag’s euch: Ein Traum.
Naja, und schließlich spielte ja Deutschland sein zweites Gruppenspiel und man wollte schließlich wissen, ob es das Rückfahrtticket werden würde, oder nicht.
Gell Catrin, wir haben gezittert und uns dann gefreut, dass unsere Vermutung zunächst nicht bestätigt wurde.
Sonntag, 24. Juni
Pünktlich zum Sommeranfang war vor drei Tagen das Sommerwetter erst mal vorbei. Der Sonntag zeigte sich trüb und grau und kalt. Da konnte ich ohne schlechtes Gewissen daheim bleiben, lesen, schlafen, stricken. Die Mutti versuchte am Vormittag natürlich mal wieder ihren Willen durchzusetzen und zog da auch ein paar Register der Manipulation, aber ich blieb stur.
Gehst du in den Garten?
Heute nicht. Es sind nur 15°C.
Es sind 16!!!
Als ob es dieses eine Grad nun bringen würde. Insbesondere, da eben diese gleiche Person bei 22°C ihre Jacke anzieht und schon auch mal vorzeitig heim gebracht werden möchte, weil ihr kalt ist. Das Gespräch plätscherte ein wenig dahin, und ich hatte erwähnt, wenn ich ordentlich kochen möchte, müsste ich in den Garten, weil dort die Vorräte sind, daheim aber nicht. Da hieß es am Ende des Gespräches: Na, was wird denn nun mit Mittagessen? Wann fährst du denn raus?
Gar nicht! Ich koche heute nicht. Danach musste ich mir noch einen kleinen Vorwurf anhören, dass die arme alte Frau nun allein in ihrer Wohnung sitzen muss. Zum Sonntag! Ich habe es still über mich ergehen lassen und mir die Bemerkung "Dann ist das eben so!" tunlichst verkniffen. Man will ja keinen Streit.
Aber soll ich euch was sagen? Es hat mir gut getan, mich nicht manipulieren zu lassen.
Montag, 25. Juni
Regenwetter! *grrrr* Der Sohn hat die Zutaten für die halbe Terasse herangeschafft. Er wollte mir das wohl erst sagen bzw. zeigen, wenn der Boden fertig ist. Aber so lange bleibe ich dem Garten ohnehin nicht fern. An der Überdachung müssen wir noch arbeiten, aber dass wir bei Regenwetter keine matschigen Füße bekommen, dafür ist schon mal gesorgt. Fein, fein.
Am Nachmittag wollte ich ins Autohaus. Das heißt, ich wollte in ein bestimmtes Autohaus, überlegte mir das dann aber am Morgen schon anders, weil ich im Vorbeifahren an einem anderen Autohaus ein Fahrzeug gesehen hatte, das meinen Vorstellung nahe kam. Das wollte ich mir dann als erstes näher anschauen.
Vermutlich wird das in den nächsten Wochen meine neue Freizeitbeschäftigung werden, die Autohäuser abzuklappern, zu vergleichen, zu rechnen, den Rotstift zu spitzen. Warum? Ihr ahnt es: In wenigen Wochen ist bei meiner alten Jolanda die nächste Hauptuntersuchung fällig und ich fürchte, ich bekomme sie da nicht noch mal durch. Zumindest nicht, ohne einiges an Geld hinein zu stecken, das ich gerade nicht wirklich übrig habe. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als mich nach einem anderen Gefährt umzusehen. Etwas traurig bin ich schon. Die gute alte "Rostlaube" hat mich mehr als 15 Jahre {17 ist sie alt} und über 320.000 km treu begleitet. Aber alles hat seine Zeit und schon seit ein paar Jahren wurden die Reparaturen immer häufiger und immer teurer. Da muss man eben irgendwann die Bremse ziehen. Und nun ist irgendwann.
Das Fahrzeug, das ich am Morgen gesehen hatte, entsprach bei näherer Betrachtung doch nicht meinen Vorstellungen. Aber vier andere durfte ich mir ansehen, und eines kam auch in die engere Wahl. Obwohl… das Vorgängermodel hätte mir besser gefallen. Optisch ist das neue Model natürlich schöner. Das alte wäre praktischer gewesen. Nunja. Die Motorisierung ist auch noch ein wenig schwachbrüstig, vielleicht finde ich noch etwas anderes. Ein paar Tage habe ich ja noch Zeit.
Am Abend ergaben sich noch ein paar Wege, die nicht eingeplant waren. Allen Anfragen konnte ich leider nicht entsprechen, weil ich ohnehin unterwegs war. Da konnte ich schlecht noch unterwegser sein. *grins* Trotzdem war ich dann erst halb zehn wieder daheim. Das war lange genug!
Dienstag, 26. Juni
Diesmal stand nun der Besuch des Autohauses auf dem Programm, das ich ursprünglich als erstes aufsuchen wollte. Im Feierabendverkehr nicht die günstigste Strecke, aber das war nun nicht zu ändern.
Dort fand ich das Modell, das ich mir vorgestellt hatte, leider gar nicht. Weder neu, noch gebraucht. Dafür entdeckte ich zwei Fahrzeuge, die meinen Vorstellungen nahe kamen. Allerdings um einiges teurer, als das andere Modell. Tssss, da ist überlegen, rechnen, grübeln angesagt. Was mir aber gar nicht gefiel, war die Art des Verkäufers, der mir eines der Fahrzeuge zwar reservieren wollte, allerdings nur für einen Tag. Irgendwie fühlte ich mich gedrängt. So wollte ich das nicht haben.
Mittwoch, 27. Juni
FUßBALL
Ich habe mir das Disaster bei und mit Katl angeschaut. Von da an konnte ich meine Feierabende wieder frei planen, ohne mir jemanden suchen zu müsen, bei dem ich Spiele anschauen kann, denn seit dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft interessiert mich die ganze WM nicht mehr.
Obwooooohl…
Man könnte sich ja wenigstens noch das Achtelfinalspiel Mexiko : Brasilien anschauen. Menno. Ich hätte den Mexikanern für das Achtelfinale einen leichteren Gegener gewünscht.
Donnerstag, 28. Juni
Großer Einkaufstag.
Das heißt, wir hatten nicht nur den N-Markt auf dem Programm, sondern zuerst die Bibliothek, danach die Pferd-Mensch-Drogerie und am Schluss den N-Markt. Danach hatte ich zwar noch gar keine Lust auf meine Wohnung, aber das Wetter war so seltsam, sehr warm und drückend und sehr grau und düster. Da hatte ich auch keine Lust auf Garten. Also trug ich meine Einkäufe in den vierten Stock und legte mich zur Entspannung in die Wanne. Das war sehr angenehm.
Freitag, 29. Juni
Sonne satt. Das kann ein schönes Wochenende werden, denn ich habe keinerlei Termine. {von dem Fußballspiel am Samstag Abend mal abgesehen.} Für den Wochenfeierabend verabredete ich mich mit Katl, denn wir wollen endlich die Rose einpflanzen, die sie mir aus dem Rosarium mitgebracht hat. Außerdem hatte ich mir überlegt, die Mutti mitzunehmen. Das gibt zwar auch wieder eine Extratour, aber besser am Freitag, als wenn ich mir damit wieder das ganze Wochenende zerreiße. Dachte ich. Nur war die Mutti gar nicht daheim. Wie sich am Abend heraus stellte, war sie seit dem Vormittag mit einer ihrer Freundinnen in deren Garten. Das ist doch schön. Finde ich jedenfalls. Das zeigt doch, dass sie gar nicht so allein und einsam ist, wie sie immer vorgibt. Nachdem sie nun aber festgestellt hatte, dass ich sie nach Feierabend hätte abholen wollen, war sie schon wieder ningelig. Hach, das wäre ihr lieber gewesen. Das hat sie nun verpasst. So ein UNSINN!!! mit mir hätte sie zwei, allerhöchstens drei Stunden Gartenzeit gehabt. Mit der FReundin hatte sie einen ganzen schönen Tag. Was gibt es denn da zu bedauern?
Die Katl sdamt Rose habe ich abgeholt. Dann war erst einmal endlich Wochenfeierabend. Und weil die gute Katl auf ihren zwei Beinen selbständig aus dem Garten heim gehen kann {es gibt da einen schönen Weg durch die Glockentiefe, am Schloss entlang durch die Altstadt, die bei uns Neustadt heißt} und ich niemanden mehr durch die Gegend chauffieren musste, gönnten wir uns leckere Weinschorle rosé.
Samstag, 30. Juni
Es war eine herrliche Nacht, um draußen zu schlafen. Halb zwei in der Nacht fiel ich allerdings bei dem Versuch, mich umzudrehen, von der Hollywoodschaukel und saß erst einmal lachend im Gras. Tja, sowas passiert. Der Sohn kam angeflitzt, und nachdem wir noch über unsere Solarbeleuchtung geschwatzt hatten {Ich liebe all diese zarten Lichter, die in den Beeten verstreut sind und durch die Blätter leuchten. Das hat etwas Märchenhaftes.} packte er mir noch ein paar Decken auf, damit ich auch ganz gewiss nicht friere.
5:09 Uhr stand ich auf, schnappte ein paar wichtige Dinge und fuhr in die Wohnung, wo ich die Waschfee mit der ersten Ladung fütterte. Während sie sich fleißig drehte, kümmerte ich mich um den Samstagsplausch. Ein Anruf des Sohnes brachte meine Planung durcheinander, weil er noch Arbeitssachen brauchte, die ich ihm mitbringen sollte, weil er aber schon in einer halben Stunde weg musste. {Wie man sieht, kann ich nicht planen. Es wird immer irgendwie anderes.}
Dann Eile:
Geschleuderte Wäsche statt auf die Leine in einen großen Sack
Zweite Trommel Wäsche ansetzen
Arbeitssachen für Sohn einpacken
Schnell noch den Plauschbeitrag hochladen…
Ähm, in dem Moment schmierte der Rechner ab.
Also erst mal wieedr in den Garten. Der Sohn hatte bereits gegossen, den Boden aufgelockert und hielt einen Kaffee für mich bereit.
Inzwischen bin ich wieder in der Wohnung, habe die zweite Charge Wäsche in den Sack gestopft {die erste hängt im Garten auf der Leien und ist bestimmt bald trocken}, Klammern und einen weiteren Wäscheständer vom Boden geholt, Meine Zimmerpflanzen gegossen, Tomaten, Gurken und Paprika eingepackt, aus denen gesgtern kein Salat mehr geworden ist. Das mache ich dann nachher.
Jetzt Mutti anrufen. Wenn sie bereit ist, kann sie mit in den Garten kommen. Sollte sie mal wieder erst um elf geholt werden wollen, weil sie früher nicht fertig ist, dann bleibt sie da. Ein drittes Mal fahre ich nicht.
Dann geht es ganz fix noch zum N-Markt, ein paar Kleinigkeiten für den Salat holen. Und danach bin ich für den Rest des Wochenendes auf meiner grünen Insel.
Habt ein wundervolles Wochenende.
Es ist gut, dass du endlich dazu übergehst, dein eigenes Ding zu machen. Ich mag auch nicht immer fremdbestimmt zu werden. Aber das muss man lernen. Deine Mutti wird es irgendwann auch verstanden haben.
Bei deiner Autowahl, wünsche ich dir viel Erfolg. Manchmal braucht es etwas Zeit, dann steht plötzlich der richtige Wagen da und wartet schon auf dich.
Schönen Sonntag noch
Andrea
Liebe Mira, toll das Du mal hart geblieben bist. Aber das war ja wieder eine vollgepackte Woche. Das mit einen neuen Auto ist immer eine Sache, und leider sind die Verkäufer selten so wie Frau sich das wünscht. Wir haben mal eine Probefahrt machen wollen, haben einen Termin gemacht und mussten dann mit einen anderen Auto fahren, was defekt war und welches wir garnicht wollten. Da sind wir nie wieder hin gegangen.
So ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende und viel Glück bei Deiner Autosuche. Lieben Gruß Sylvia
Liebe Mira,
ich freue mich sooo sehr für dich, dass du dich nicht hast manipulieren lassen. Du hast das echt nicht nötig. Soo schön, dass du für dich eintreten konntest!
Ansonsten hört sich deine woche ja auch sehr spannend an. Ein neues Auto zu kaufen ist immer so aufregend, finde ich. Man weiß ungefähr (oder genau) was man will, aber das dann auch zu finden. Und eben, die Verkäufer sind manchmal nicht besonders nett, vor allem, wenn man nicht soooo viel Geld ausgeben will. Meiner ist jetzt 9 Jahre alt und 150.000 km, ich hoffe sehr, dass er mir noch mindestens 2-3 Jahre erhalten bleibt. Noch macht er sich gut und hatte noch keine mega teuren Reparaturen, außer den Zahnriemen. Ich drücke dir die Daumen, dass du bald was passendes findest und dich das neue Auto dann ebenso lange bgleiten darf, wie deine Jolante.
Ich wünsche dir ein wunderbares Gartenwochenende mit deinen Lieben
LG
Yvonne
Jolanda meinte ich selbstverständlich 🙂
Ich glaub, Jolante ist ne Ente aus einem Kinderbuch.
Oh ja, liebe Mira, wir haben gezittert, aber am Ende hatten wir doch richtig vermutet und die Jungs fuhren so früh heim, wie wir erahnt hatten. Na, evtl. lernen sie daraus, dass auch andere Mannschaften ebenbürtige Gegner sein können und sie es nicht zu locker nehmen sollten?
Ich wünsche dir für die Suche des Jolanda-Nachfolgers ganz viel Glück und möge dich dein nächstes Auto wieder so lange begleiten.
Liebe Grüße von Catrin.