Samstagsplausch {11.11.2017}

Guten Morgen ihr Lieben. Bevor es nachher wieder rund geht, möchte ich noch für ein paar ruhige Momente an Andreas gemütlichem Plaudertisch verweilen.
Heute ist Martinstag und ich hatte die verrückte Idee, die Familie zu Mittag bei Mutti zu versammeln und Gänsebraten {Keulen} mit Rotkohl und Klößen zu servieren. Nun hat meine Schwester mir gesagt, zur Martinsgans gehören Kastantinen. Also war ich gestern noch ganz schnell vor der Arbeit im Kaufmannsladen und habe Kastanien besorgt. Leider weiß ich gar nicht, wie man sie zubereitet. Also, Schalen kreuzweise einschneiden und im Rohr backen, bis die Schalen sich nach außen stülpen, das ist schon klar. Aber dann? Pult man sie aus der Schale und überträufelt sie mit Butter oder legt man sie einfach so auf den Teller und isst sie mit der Soße vom Gänsebraten oder wie? Keine Ahnung. Es wird ein Experiment. Den Rotkohl gibt es natürlich außerdem, falls das Experiment misslingt.
Gegen 10 Uhr darf ich erst einmal die Junghexe abholen. Mal sehen, vielleicht übernimmt das auch der Sohn.
Die Gänsekeulen stecken schon im Rohr und es zieht ein leckerer Duft durch die Wohnung.
Doch nun bekommt ihr erst einmal meinen Wochenrückblick. {Und einen lieben Gruß an Elfi, von der ich neuerdings weiß, dass sie sich samstags hier einfindet.}
In einem Satz: Es geht immer noch rund.
Samstag, 04. November
Der erste freie Tag nach dem Räumchaos im Oktober, ich wollte ihn genießen. Am liebsten ganz für mich. Mutti meinte: Das wird der letzte schöne Tag. Das haben sie gesagt. "Sie" waren in diesem Fall die Wetterpropheten im Radio. Und klar, wenn "Sie" das sagen, bekommen wir niemals mehr schönes Wetter, nicht in diesem Jahr und nicht im nächsten. Nie mehr. *grins*
Nun überlegte ich schon ein wenig herum, wohin man einen Ausflug unternehmen könnte, obwohl ich überhaupt keine Lust dazu hatte. Doch dann kam sowieso alles anders. Ich war am Freitag Abend so kaputt gewesen, dass ich mich sehr früh hingelegt hatte. Als Folge davon hatte ich gegen 3 Uhr erst einmal ausgeschlafen. Also strickte ich an der ungeliebten Socke, die im Laufe des Morgens auch fertig wurde.
Eine Folge meines frühen Aufstehens wiederum war, dass ich am Vormittag schon wieder müde war und mich am liebsten wieder ins Bett gelegt hätte. So ein Durcheinander! Das Wetter war auch längst nicht so schön, wie "Sie" vorhergesagt hatten. So wurde aus dem Samstag eine Art Couch-Tag. Das hatte ich aber irgendwie auch nötig.
Gegen Abend fiel mir auf, dass ich mich am Freitag beim Einkauf viel zu sehr auf Mutti konzentriert und deshalb selbst nur Kleinigkeiten eingekauft hatte. Es war nicht gerade so, dass ich verhungern müsste, aber Gemüse, auf das ich Appetit hatte, war keines da. So wollte ich spät noch mal schnell zum Kaufmannsladen. Aber ach, da hatte doch jemand mein Auto weggeschleppt. So blieb es dann beim Couch-Tag.
Sonntag, 05. November
Ich hatte mir Arbeit mit nach Hause genommen. Das mache ich sonst nie, weil ich die Zeit weder bezahlt bekomme, noch abbummeln kann, aber in diesem Fall…
Weil der 5. des Monats war, gab es einen Tagebuchbloggeintrag.
Montag, 06. November
In der Firma war es stressig. Das ging damit los, dass zwei Neue im Flur standen, der Kollege, der sie zu 8 Uhr eingeladen hatte, niemandem Bescheid gesagt hatte, selbst aber erst 9.30 Uhr zur Arbeit kam. Also musste alles andere erst einmal warten, bis die beiden Leute eingewiesen waren. Zwischendurch wollte der Chef mich eilig sprechen, also mussten da wiederum die beiden neuen Leute warten. Was für ein Durcheinander. Gemeinsam bekamen die Liebslingskollegin und ich alles auf die Reihe, stellten aber am frühen Nachmittag fest, dass wir weder etwas gegessen, noch etwas getrunken, sondern ohne Pause durchgearbeitet hatten. Das war nicht gut. Zum Feierabend war ich entsprechend geschafft, hatte aber noch eine kleine Montagsfreude vor mir, denn ich rief den Sohn an, ob er noch im Hotel oder bereits zu Hause sei. Er war noch bei der Arbeit und auch noch lange nicht fertig. Also fuhr ich zunächst nach Hause. Später rief der Sohn dann an, dass ich ihn abholen kann, und es war noch genug Zeit, zwei Baumärkte anzusteuern und uns über Infrarot-Heizungen beraten zu lassen. Das war es, worauf ich mich den ganzen Tag gefreut hatte.
Dienstag, 07. November
Der Arbeitstag war der Horror. Wir hatten Audit. Wer von euch in einem zertifizierten Betrieb arbeitet, weiß, was das los ist. Schön ist was anderes. ABER letzten Endes haben wir bestanden. Ein paar Änderungen müssen sein. Das hatten wir auch ohne Audit festgestellt, dazu hätten wir die QM-Leute nicht gebraucht. Gebraucht hätten wir sie dafür, uns Vorschläge zu machen, wie diese Änderungen aussehen sollten, statt einfach nur zu sagen: Das geht so nicht. Das wissen wir. Aber so, wie sie es haben wollten, geht es auch nicht. Das haben sie dann auch eingesehen. Nun sind wir alle so schlau, wie vorher.
Nur ich war dann am Feierabend reichlich verdreht, was weiteres Chaos {im privaten Bereich} zur Folge hatte. Und das war so:
Seit Wochen freue ich mich darauf, endlich wieder in die Sauna gehen zu können. Dienstag war immer unser Saunatag und sollte es auch wieder werden. Katl hatte ich per WhatsApp Bescheid gegeben, an meine Badetasche hatte ich am Morgen auch gedacht. Ich kam sogar pünktlich aus der Firma. Soweit war alles perfekt. Unterwegs musste ich nur noch schnell tanken, denn die Warnanzeige leuchtete schon seit dem vergangenen Abend. Förmlich mit den letzten Tropfen Diesel rollte ich an die Tankstelle. Auch wenn der Preis mir nicht so ganz gefiel, ließ ich das Auto volllaufen. 😉 Und dann! Dann griff ich nach meiner Handtasche, in der sich Geld, Geldkarte und überhaupt alles befand, auch der Eintrittsausweis für die Therme. Und… ihr ahnt es: Ich griff ins Leere. Die Handtasche war nicht, wo sie sein sollte. Ich wühlte noch ein wenig herum, schaute unter dem Sitz, hinter dem Sitz, sogar im Kofferraum, obwohl ich mir sicher war, dass ich diesen am Nachmittag nicht geöffnet hatte. Die Tasche blieb verschwunden, und als ich überlegte, wie das denn war, als ich am Feierabend zusammengepackt hatte, wurde mir bewusst, die Tasche musste noch im Büro sein. Nun versuchte ich, Katl zu erreichen, die auf dem Weg in die Therme war. Wäre sie noch zwei Stationen mit Bus oder Bahn weitergefahren, hätte sie mich an der Tankstelle auslösen können. Aber Katl ging nicht ran. Der Sohn, der mir vielleicht hätte helfen können, hatte gerade keinen Empfang. So bleib mir nichts anderes übrig, als der Tankwartin zu beichten, dass ich den Diesel, den ich in mein Auto gepumpt hatte, nicht bezahlen konnte. War mir das peinlich. Es scheint aber gar nicht so selten vorzukommen, denn die freundliche Dame zog aus einem Stapel ein Formular hervor, das ich ausfüllen sollte, auf dem unter anderem die Autonummer und der Betrag vermerkt waren. Dann wollte sie nur wissen, ob ich es "heute noch" schaffe, das Geld zu bringen oder erst später. Natürlich wollte ich es sofort erledigen. Also fuhr ich dann erst mal nach Hause, holte Geld, fuhr zur Tankstelle zurück und beglich meine Schulden. Was einem so alles passieren kann!
Die Sauna fiel an diesem Abend natürlich aus, denn ich kam ja nicht an meine Eintrittskarte heran. {Ich habe keinen Firmenschlüssel, und um die Zeit war dort auch niemand mehr.} So brachte ich nur noch den Sohn nach Hause, legte mich gemütlich in die Wanne, denn Wasser musste einfach sein an diesem Abend und ging recht früh zu Bett.
Mittwoch, 08. November
Die Handtasche stand quietschvergnügt im Büro in einem Schränkchen und wartete auf mich.
Der Arbeitstag verlief deutlich entspannter, als an den letzten Tagen vor dem Audit. Gut zu tun hatte ich natürlich trotzdem und war ein klein wenig … naja, sauer, als mein Kollege meinte, ich solle doch mal meine Nachrichten lesen und er und Nils hätten schon fast alles gemacht. Naja, ganz so war es dann doch nicht. Die beiden hatten als erste Amtshandlung unserer Gruppenarbeit beschlossen, das ich die Präsentation erstellen soll. Weil ich das angeblich am besten kann. Mag sein. Und ja, ich mache das sogar gern. Sollen die Jungs mir einfach sagen {oder schreiben}, was sie präsentiert haben wollen. Ich mache das dann schon. Warum ich ein bissel sauer war? Weil die anderen {zumindest mein Kollege hier in der Niederlassung} ganz offensichtlich Zeit haben, die Kursinhalte während der Arbeitszeit abzuarbeiten. Die habe ich nicht. Ich muss es nach Feierabend machen, was ich grundsätzlich erst einmal richtig finde. Was ich leider nach Feierabend nicht finde, ist genug Zeit. Naja, stimmt schon, ich hätte am Abend nicht in die Sauna gehen müssen. Aber hej, das wollte ich! Das tat mir gut und das habe ich gebraucht. Deshalb fragte ich in der Mittagspause bei Katl an, ob sie Lust auf einen 2. Versuch hätte. Zunächst wollte ich schnellstens nach Hause zur Online-Sprechstunde der Lerngruppe, dann noch fix in den Kaufmannsladen, die Gänsekeulen holen {das musste an diesem Abend sein, sonst wäre der gesamte übrige Wochenplan in Gefahr geraten} und dann mit Katl in die Therme. Eine kurze Abstimmung mit dem oben erwähnten Kollegen machte dann zum Glück die Online-Sprechstunde überflüssig. Die unmögliche Verkehrssituation in Leipzig mit tausenden Baustellen und Sperrungen und Umleitungen und Sperrungen in Umleitungen machen es dann erforderlich, dass ich zuerst Katl abholte und sie mit zum Kaufmannsladen nahm. Anders herum hätte ich wahrscheinlich die dreifache Zeit gebraucht, und es hat mir schon gereicht, dass ich für einen Weg, den man nachts oder sonntags in 25 Minuten schafft, eine-und-eine- dreiviertel-Stunde gebraucht habe. Jedenfalls war es dann noch ein sehr schöner Sauna-Abend, bei dem ich mich gut entspannen konnte.
Am Donnerstag, 09. November musste ich eine Stunde früher von Arbeit weg, als sonst. Ich hatte meinen verbasselten Artztermin von vor 14 Tagen nachzuholen, und das ging nicht später, als 15:45 Uhr. Dieser frühe Termin hatte zur {positiven} Folge, dass ich an den Einkaufsplänen mit Mutti nichts ändern musste. Natürlich hatte ich am Morgen wieder zwei Taschen mit Wäsche zusammen gepackt. Eine Trommel konnte laufen, während wir einkauften. Auf die andere wollte ich dann warten. Ich hatte sogar das Strickzeug dabei, um mit der ungeliebten Socke Nr. 2 ein Stück voranzukommen. Doch dann kam wieder mal einiges anders, denn im N-Markt fand die Mutti diesmal fast nichts, was sie kaufen wollte. Wir könnten doch noch in den Kaufmannsladen fahren, schlug sie vor. Da füllen wir die Waschmaschine neu und fahren wieder los. Gesagt, getan. Es passten nicht alle Handtücher in die Trommel, also stellte ich für die Saunahandtücher nur ein Sparprogramm ein. Die sind ja nicht dreckig. Als wir aus dem Kaufmannsladen wieder kamen, füllten wir die Maschine ein drittes Mal. Gegen 20.30 Uhr war ich dann zu Hause, wo Christoph die schwere Tasche mit den Handtüchern auf den Dachboden schleppte und diese dort auch aufhing. Ich hatte nur noch die kleineren Stücke aufzuhängen. Und dann natürlich die Gänsekeulen vorzubereiten und anzubraten. Ich war so müde, ich hätte schon mal wieder am Küchentisch einschlafen können. Mitternacht konnte ich mich dann endlich ins Bett kuscheln.
Freitag, 10. November
Der Arbeitstag verlief stressfrei, so dass ich sogar dazu kam, die Gruppenarbeit meiner Lerngruppe anzumahnen und selbst ein Stück voran zu treiben. Schließlich hat die Gruppe mich dazu verdonnert, die Präsentation zu erstellen. Damit will ich am Wochenende schon mal beginnen, damit es in der nächsten Woche nicht zu einer Nachtaktion wird. Also brauchte ich Inhalte. Ein paar habe ich mir selbst überlegt, weitere wollten die Kollegen mir zu Mittag mailen.
Zum Feierabend hatte ich es wieder eilig, denn ich wollte zu Hause noch ein wenig Zeit haben, bevor ich wieder los musste, den Eisernen abholen. Wir wollten gemeinsam zu einem Konzert von Konstantin Wecker, von dem ich immer dachte, dass der Eisenmann ihn nicht leiden kann. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, ausgerechnet mit dem Eisernen zu einem Wecker-Konzert zu gehen. Wegen einiger Verwirrungen kam es nun aber doch dazu.
Über das Konzert könnte ich eine Menge schreiben, aber ich will hier nicht in Schwärmerei geraten. Wecker ist einer von denen, die man nicht ein bisschen mögen kann. Entweder, man mag ich gar nicht, oder man ist begeistert. Tja. Besonders gefiel mir, dass Heinz Ratz dabei war. Den habe ich ja ewig nicht mehr gesehen. Schade, dass er nur einen Song beitrug. Ratz ist, glaube ich, auch einer, den man nicht ein bisschen mögen kann… Da passt er bestens zu Wecker. Hm.
Ich war erst halb eins zu Hause. Da war dann schon Samstag, 11. November.
Ich bringe diesen Beitrag schnell zum Plaudertisch bei Andrea, bevor ich mich um die Gänsefüße kümmere.
Nächste Woche werde ich meinen Plauscheintrag erst am Montag {20. November} abgeben können. Natürlich werde ich einen Wochenrückblick schreiben, aber hochladen und verlinken werde ich ihn am Samstag nicht können, weil ich, wenn alles läuft, wie ich es mir wünsche, im "Haus am Meer" weilen werde, wo ich {noch} kein Internet habe.

Habt einen schönen Samstag, wir lesen uns.

4 Gedanken zu “Samstagsplausch {11.11.2017}

  1. Was bei dir immer so los ist. Ich habe so den Verdacht, alle wissen, dass du immer alles wuppst und dich dabei völlig vergisst. Schon mal daran gedacht, auch mal nein zu sagen?
    Ich musste das erst lernen…
    Lieb Grüße
    Andrea

    1. Liebe Andrea,
      da hast du unbedingt recht. Alle wissen, dass ich nichts auf mir sitzen lassen kann und immer versuche, alles auf die Reihe zu bekommen. Und sie wissen es nicht nur, sie erwarten es und fordern es auch ein, wenn es mal nicht so ist. Deshalb ist das Nein-Sagen-Lernen für mich auch ein hartes Stück Arbeit und ich muss mir immer und immer wieder gut zureden, dass es mein Recht ist, wenn ich es mal versuche, denn es gibt da immer so eine Handvoll Leute, die sofort versuchen, mir ein schlechtes Gewissen zu machen, wenn ich mal an mich denke. Aber ich werde das hinbekommen, denn ich bin fleißig am Üben. 😉
      Am kommenden Wochenende zum Beispiel denke ich mal nur an mich.
      Liebe Grüße
      die Mira

  2. Das war ja eine Mega Streßwoche. Heftig. Hoffe sehr, Du kannst Dich etwas erholen. Hab ein schönes Wochenende und herzlichen Gruß Sylvia

    1. Tja, liebe Sylvia, so wirklich erholsam war das Wochenende nicht, weil ich auch da viel vor hatte. Da es aber sämtlich schöne Unternehmungen waren, tat es mir trotzdem sehr gut getan.
      Eine gute Woche wünscht dir
      die Mira

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