Samstagsplausch {09.09.2017}

Nach dem Plausch ist vor dem Plausch. Deshalb beginne ich jede neue Plauschrunde bei Andrea normalerweise mit dem Bericht über den vorhergehenden Samstag. Diesmal weiß ich aber gar nicht mehr so genau, was an jenem 02. September überhaupt geschehen ist.
Mutti hatte ihre "Mädels" zum Spielenachmittag eingeladen, so dass ich den Samstag ganz für mich hatte. Es hätte für den Abend drei Konzerte gegeben, die ich mir hätte anhören können {Die Qual der Wahl}. Ich konnte mich aber nicht entschließen, überhaupt irgendwohin zu gehen, sondern spielte Couchpotato. Oft ärgere ich mich dann am nächsten Tag über verpasste Gelegenheiten. Diesmal aber war ich am Sonntag, 03. September froh, endlich mal wieder eine Nacht lang normal geschlafen und mich ausgeruht zu haben. Auch den Sonntag hatte ich für mich, denn Mutti wollte mit ihren "Weibsen" zur 750-Jahr-Feier nach Panitzsch. Obwohl ich gemeinsam mit dem Sohn schöne Dinge unternommen habe, tauchte an diesem Tag ein lange verschwundenes ungutes Gefühl wieder auf, der Sonntagsblues.
Was das ist? Nun, ich weiß nicht, ob jemand von euch so einen Unsinn überhaupt kennt, denn im Grunde ist es Unsinn. Da es aber auch ein Gefühl ist und man diese nicht immer mit Sinn belegen kann, überfällt er manch einen eben doch, und zwar an Sonntagen, meist am Nachmittag, wenn sich das Wochenende neigt, der Montag und mit ihm eine schwere Schul- oder Arbeitswoche bevor steht und man das Gefühl hat, dafür noch gar nicht bereit zu sein, weil man sich am Wochenende gar nicht genug ausgeruht oder nicht genug schöne Dinge unternommen hat. Früher, als ich noch einen regulären Nine-to-Five-Job hatte, überfiel mich der Blues nahezu jeden Sonntag. Und der Sohn kennt das auch aus seiner Schul- und Ausbildungszeit. Seit meiner Selbständigkeit, als ich auch unter der Woche nicht immer Aufträge hatte oder mir meine Arbeitszeit überhaupt freier einteilen konnte, verringerte sich der Sonntagsblues und zwischen 2004 und 2009, als ich in rollenden Wochen arbeitete {meist 13 Tage am Stück und dann mal einen oder zwei Tage frei} war dieses seltsame Gefühl ganz verschwunden, weil ich oft an Sonntagen Dienst hatte und keine Zeit für den Blues. Er kam auch nicht zurück, als ich den Laden hatte und die Werkstatt intensiv betrieb, vermutlich, weil ich auch in dieser Zeit sehr oft sonntags arbeitete. Und seit ich {seit 2014} nicht mehr sonntags arbeite, weil ich unter der Woche mit den Aufträgen genug zu tun habe, ist er mir auch erspart geblieben, weil ich meine Arbeitswochen nicht mehr als Last empfand, weil mein Job mir so viel Freude machte, dass ich jeden Montag gern hingegangen bin. Bis letzte Woche. Seitdem fiel es mir jeden Morgen schwer, mich zu motivieren, überhaupt zur Arbeit zu gehen.
Am Montag, 04. September fiel mir das besonders schwer. Als ich aber einmal dort war, gab es keinen Raum mehr für Befindlichkeiten, denn ich hatte richtig viel zu tun, und zum Feierabend lenkte ich mich durch Lesen von allen Befindlichkeiten ab. Um den Grübeleien vor dem Einschlafen zu begegnen, holte ich meine nie aufgeschriebene Fantasy-Geschichte wieder hervor und erdachte eine neue Szene. Das funktionierte sehr gut, auch an den folgenden Abenden.
Am Dienstag, 05. September gab es das allmonatliche Tagebuchbloggen, was mich wieder auf den Gedanken brachte, dies öfter zu machen, als einmal im Monat. Aber wie immer habe ich es auch diesmal wieder bleiben gelassen.
Am Mittwoch, 06. September hatte ich etwas zu tun, was ich noch nie vorher gemacht habe. Ich buchte einen Flug. Meinen Flug zur Lehrgangseröffnung in Düsseldorf. Na, ich bin ja mal gespannt, ob das alles so glatt geht. Hach.
Und dann war da noch der Besuch bei Uta. Auch bei ihr gibt es derzeit ein paar Befindlichkeiten, und so konnten wir uns gegenseitig gut tun, indem wir füreinander da waren.
Der Donnerstag, 07. September verlief unspektakulär. Nach der Arbeit ging es zu Mutti und mit ihr zum Wochenendeinkauf. Außerdem warfen wir unserer Pläne für das Wochenende um. Das heißt, der Ausflug nach Bad Kösen am Sonntag steht nach wie vor auf dem Programm. Aber am Samstag die LebensArt zu besuchen, wollte ich der Mutti gern ausreden. Das musste ich aber gar nicht, weil sie von sich aus meinte, dass sie da nicht so gern hin möchte. Also wird es am Samstag statt GartenAusstellung nur Garten geben {falls das Wetter mitspielt.} Dafür habe ich allerdings schon eine Verabredung, auf die ich mich sehr freue. Es gab nämlich am Montag noch eine freudige WhatAppNachricht. Anke schrieb: "Wir nehmen den Garten." Dabei handelt es sich um den Garten, der meinem genau gegenüber liegt. Ich bin froh, dass Anke und Jürgen sich dafür entschieden haben. Das Glück, sich die Nachbarn aussuchen zu können, hat man nicht so oft. Außerdem werden wir uns nun öfter sehen. Das ist schön. Zunächst sind wir für Samstag zum Kaffeetrinken verabredet. Jenachdem wie ich mich fühle und wie das Wetter sich gestaltet, kann ich ja auch die Mutti mitnehmen.
Freitag, 08. September
Langsam habe ich mich von der Ungerechtigkeit der vorletzen Woche erholt und die Arbeit macht wieder Freude. Dennoch habe ich das Wochenende fast genauso sehr herbei gesehnt, wie letzten Freitag, als ich nur noch weg wollte. Auch an diesem Abend gab es ein Konzert, zu dem wir hätten gehen können. Da es aber ein Open Air Konzert war habe ich mich in Anbetracht der Wetterlage und meiner Wochenendmüdigkeit dagegen enschieden.

Und nun ist Samstag, 09. September und Plauschzeit bei Andrea.

8 Gedanken zu “Samstagsplausch {09.09.2017}

  1. Hallo Mira,
    ich kenne den Sonntagsblues (auch wenn ich ihn bisher nicht so genannt habe) leider auch allzu gut. Oft kann ich mich am Wochenende nicht aufraffen das Haus zu verlassen, habe dann, außer Sofa, nichts Schönes erlebt und das gefühl, dass ich Montag gar nicht wieder bereit für die Arbeit bin. Bei mir wird es schlimmer oder besser, je nachdem, wie stressig es auf der Arbeit ist. Die letzte Zeit ist es leider eher schlimmer, von daher kann ich deine Gedanken gut nachvollziehen.

    Schön, dass du nette Gartennachbarn bekommen hast. Ich lese jetzt, durch den Samstagsplausch, ja sehr viel von Menschen, die „in den Garten fahren“. So als Landei mit 1000 qm Grundstück und dem Garten am Haus ist mir das bisher irgendwie fremd gewesen, aber es hört sich nett an. So richtig, wie ein kleiner Urlaub, weil man eben zum Garten hin fährt.
    Hab einen schöne Woche
    LG
    Yvonne

    1. Liebe Yvonne,
      ja, wenn man das als kleinen Urlaub betrachtet, ist da was dran. Besonders, wenn man Nachbarn hat, mit denen man sich versteht. Da kommt schnell eine Stimmung auf, die an Campingplätze erinnert.
      Trotzdem hätte ich lieber ein Häuschen mit Land drum herum, eben, weil man dann gleich an Ort und Stelle ist und nicht erst hinfahren muss.
      Aber natürlich ist es auch ein schöner Rückzugsort vom Alltag. Man geht oder fährt dort hin und sobald man die Gartenanlage betreten hat, bleiben Stress und Ärger vor dem Tor zurück und man ist auf seiner Oase und kann genießen und entspannen.
      Liebe Grüße
      die Mira

    1. Oh ja, liebe Nicole, das sollten wir tun.
      Deshalb werde ich jetzt mal meinen Kram zusammen packen und doch in den Garten fahren, auch wenn das heute wohl kaum ein Rückzugsort sein wird. Vielleicht wird es trotzdem ganz nett.
      Liebe Grüße
      die Mira

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