Septembernotizen – 11. 09. 2023

Der September ist zwar schon eine Woche alt, aber ich dachte mir, ich könnte mal noch bei den Septembernotizen für dieses Jahr einsteigen.

Tagesaufgabe(n)
Für Mutti bestimmte Konserven einkaufen
Mutti betüddeln, vielleicht duschen
Äpfel putzen und Kompott kochen
Abendessen kochen {Gemüse}

Spontan auf die Liste gesetzt
Mit PesTör telefonieren wegen verschiedener Fragen, besonders nach Proust und nach der Seilschaft

Und wie weit gekommen?
Nunja. Einkaufen war ich, denn die Mutti wollte nicht nur diese bestimmten Konserven, sondern außerdem… hab ich schon wieder vergessen***, da müsste ich mal auf den Einkaufszettel schauen. Duschen wollte die Mutti nicht, weil die Tablettenmädels noch nicht da waren. Das muss ich nicht verstehen. Eine kleine Vermutung wird in mir wach. Wenn ich nicht dusche, bevor die Mädels da waren, muss die ja mindestens so lange bleiben, bis der Pflegedienst da war. Und dann kann sie mich ja immer noch duschen, und ich habe sie schön lange hier und lasse sie einfach nicht gehen. Das könnte ein Hintergedanke der Mutti gewesen sein.
Ich habe das aber anders gelöst, indem ich von vorn herein angekündigt hatte, dass wir das nicht mehr so weitermachen können, wie letzte Woche, dass ich nie vor 20 Uhr von ihr weg kann. Blöd war von mir natürlich wieder, dass ich eine Begründung dafür angab, nämlich, dass ich zu Hause noch zu tun habe. Sagt sie doch voller Überzeugung: Ach, was machst denn du nur immer? Du müsstest doch deinen Haushalt längst im Griff haben, so wenig, wie du dich hier sehen lässt. Ich weiß, es ist eine Begleiterscheinung der Demenz, dass die alten Leutchen garstig werden. Es tat mir trotzdem weh. Am Ende war ich dann nach dem Mutti-Besuch noch einmal einkaufen, in einem anderen Kaufmannsladen, weil sie unbedingt Gulasch im Glas haben wollte. Tätsächlich habe ich solchen aufgetrieben. Und ich bekam einen neuen Einkaufsauftrag, damit ich nur ja am nächsten Tag wiederkommen muss.
Ich wollte gerade mit den Äpfeln beginnen, als PesTör anrief. Dann war der Feierabend gelaufen. Ich konnte meine beiden Fragen zwar anbringen, aber die überwiegende Zeit hatten wir wieder mit Trauerbewältigung zu tun. Reichlich zwei Stunden dauerte das Gespräch. Danach war ich so geschafft, dass ich die Äpfel natürlich nicht mehr verarbeitet habe und mir sogar die Kraft fehlte, einem lieben Menschen Gute Nacht zu sagen. Da hat mir dann aber GabhÄu per WhatsApp den Kopf gewaschen, so dass ich dann wenigstens noch eine Textnachricht gesendet habe. Nee und nee und nee, ich lasse mir das nicht kaputt machen.

Und sonst so?
***Vergessen. Es ist verrückt. Was ich noch erledigen muss, habe ich in der Regel auf dem Schirm. Aber was ich erledigt habe, vergesse ich, sobald ein Haken dran ist. Deshalb finde ich es gut, diese Notizemn zu schreiben, sonst glaube ich am Ende selbst noch, dass ich faul bin und nichts tue.

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