Samstagsplausch {03.10.2020}

30 Jahre…
…bescheren uns heute, auf den Samstag, einen Feiertag. Kontraproduktiv für diejenigen, die die ganze Woche arbeiten und am Wochenende dann vielleicht auf den Markt gehen oder den Wocheneinkauf für die Familie erledigen, wollen. Ebenso ungünstig für die Menschen, die einen Feiertag in der Woche begrüßen würden, um die Hektik des Alltags zu unterbrechen. Und dann gibt es die vielen Menschen, die rund um die Woche, rund ums Jahr arbeiten und denen ein Feiertag gar nichts nutzt, egal, auf welchen Wochentag er fällt. Nunja.
Man könnte sich natürlich auch fragen, was wir denn überhaupt feiern? 30 Jahre unterschiedliche Entlohnung in Ost und West? 30 Jahre niedrigere Renten im Osten? 30 Jahre überhaupt noch immer Unterscheidung in Ost und West?
Ach komm, nee, ich will hier nicht aufwiegeln. Es ist Samstag und wir wollen bei Andrea gemütlich und genüsslich plauschen. Kopf in den Sand? Ja, vielleicht. Ich bin es leid, dauernd zu kämpfen. Bin müde geworden mit den Jahren.

Die Woche
Eine Kurzeinschätzung in einem Wort oder einem Satz gelingt diesmal nicht. Oder doch? GUT. Ja, die Woche war gut.

Montag, 28. September 2020
Ich bin nach Torgau gefahren, obwohl ich nicht genau wusste, ob ich da willkommen bin. Ich war willkommen, sogar sehr herzlich.
Dienstag, 29. September 2020
Gerade eben fiel es mir schwer, mich an den Dienstag zu erinnern. Dann aber doch: Den Vormittag habe ich mit wichtigem Papierkram zugebracht, der maximal noch bis Mittwoch Zeit gehabt hätte, mir aber schwer auf der Seele lag und deshalb nun unbedingt erledigt werden musste. Als ich endlich soweit war, passte die Verabredung mit dem Sohn nicht mehr ins Bild und die Katl hatte auch gerade keine Zeit für mich. So wurde es ein ruhiger Resttag, gefüllt mit ein paar Telefonaten.
Mittwoch, 30. September 2020
Ich war mit und bei Conny verabredet. Interessant, aufschlussreich und gemischte Gefühle hinterlassend.
Donnerstag, 01. Oktober 2020
Diesmal klappte die Verabredung mit dem Sohn. Es war super schön. Ein richtig gelungener Tag, an dem ich seit Ewigkeiten auch die Weinkönigin wiedertraf. Hach ja.
Freitag, 02. Oktober 2020
In der Früh gab es den Freitagsfüller.
Später lud die Katl zum Frühstück.
Danach bekam ich noch eine Massage, die mir sehr, sehr gut tat.
Samstag, 03. Oktober 2020
Nun schließt sich der Kreis. Ich bin hier, tippe am Samstagsplausch und kann mir Zeit nehmen, weil Feiertag ist und ich nicht los kann zum Einkaufen, was wiederum gut ist, weil ich nicht wirklich etwas brauche.
Auf den Nachmittag freue ich mich sehr, denn ich treffe mich mit Katl zum Waffel-Essen.
Job und Co.
An dieser Stelle möchte ich mich zunächst bedanken, für eure Kommentare, euren Zuspruch, das Mutmachen. Und ich möchte euch sagen, dass ihr recht hattet. Es war die beste Entscheidung und es ist auch schon wieder Licht am Ende des Tunnels.
Wie ihr wisst, war ich in Torgau, wo ich schon dringend erwartet wurde. Zunächst bleibt es bei der alten Vereinbarung: ein Tag pro Woche. Das geht auch erst einmal nur bis Ende Oktober, danach sehen wir weiter. Ich bin zuversichtlich, dass es eine Fortsetzung geben kann.
Am Mittwoch war ich in Sachen eigenes Projekt unterwegs und habe hier nun leider Zweifel daran, dass es überhaupt noch zum Laufen kommt, obwohl die meisten Rahmenbedingungen vielversprechend aussehen. Darauf verlassen sich nun die beiden Mitstreiterinnen, denn sie haben Erkundigungen eingezogen, nach denen es wohl 4 bis 6 Wochen dauern kann, von der Akzeptanz eines Angebotes bis zur Erteilung erster Aufträge. Auf diese Aufträge wollen sie nun warten und glauben, dass diese in ein bis zwei Wochen in Hülle und Fülle herein purzeln. Ich glaube genau daran eben nicht, weil ich die Erfahrung gemacht habe {bei anderen Firmen}, dass diese Aufträge zwar ausgegeben werden, dem Bildungs- oder Beratungssuchenden aber mehrere Auftragnehmer zur Auswahl gestellt werden. Sollte es so laufen, hätten wir schlechte Karten, weil uns noch keiner kennt. Mein Vorschlag, unsere mögliche Klientel zu bewerben, fiel auf unfruchtbaren Boden. Okay, dann warten wir mal.
Dabei fällt mir der Spruch ein: Hoffen und Harren hält manchen zum Narren. Und damit ich am Ende nicht die Närrin bin, für die kein Job/Auftrag übrig ist, bin ich wild entschlossen, etwas zu tun.
Dazu hatte ich dann am Freitag gleich zwei Gelegenheiten und habe sowohl für Ende Oktober, als auch für eine Woche im November Urlaubsvertretungen zugesagt. Die bringen mich ein gutes Stück weiter. Und bis dahin kann sich noch einiges ergeben.
Oh ja, ich bin zuversichtlich.

Die Kleine Frau
…hat mich diese Woche mal wieder geärgert. Dabei war sie die letzte Zeit so lieb und manchmal richtig niedlich. Aber am Dienstag musste sie mal wieder die Bestimmerin herauskehren und mich gängeln, manipulieren und als alles nichts half und ich böse Tochter nicht tat, was Mutti von mir verlangte, kam dann noch so ein blödes Ding: Na, wenn du wieder in eine andere Stadt abhaust, dann kannst du vorher gleich noch meine Beerdigung klären. Oh ha.
Ich nenne das Erpressung. Freunde, denen ich den Fall geschildert habe, kamen zu der gleichen Bezeichnung. Weil ich aber ein so schlechter Mensch bin und das Erpressung nenne, musste die Kleine Frau den Hörer auflegen und mich auch drei Tage nicht mehr anrufen. Ihr könnt es gern stur nennen, aber ich habe auch nicht angerufen. Die Kleine muss einfach begreifen, dass man mit einem Menschen, den man angeblich gern hat und von dem man Zuneigung erwartet, nicht so umspringen kann. Gestern rief sie dann an, hatte auch ein "Bewerbchen" und ich ging natürlich darauf ein. Trotzdem halte ich mich noch ein wenig zurück. Mache nicht gleich wieder Vorschläge, das Wochenende, den Feiertag miteinander zu verbringen, weil ich auch einfach mal Zeit für mich brauche. Zeit, die ich mit gleichaltrigen oder jüngeren Menschen verbringen möchte, mit anderen Gesprächen als der soundsovielten Wiederholung dessen, was die Kleine Frau mir über ihre Freundinnen und deren altertümliche Ansichten erzählt. Gerade heute ist ein herrlicher Herbsttag. Die Sonne lacht und es ist angenehm warm. In unserem Ort ist Kirmes. Katl hatte die Idee, zum Waffel-Essen zu gehen, um einen Schausteller zu unterstützen, den sie persönlich kennt. Das finde ich eine gute Idee und habe mich sehr gefreut, als sie fragte, ob ich mitkommen mag. {Oft vergisst sie das nämlich, diesmal zu meiner Freude nicht.} Ich möchte zu Fuß dorthin gehen, weil Parkplätze ohnehin rar sind, bei solchen Veranstaltungen erst recht. Die Kleine Frau würde den Fußweg dorthin aber nicht schaffen, so müsste ich das Auto mitnehmen, x-mal ums Carré fahren, bis ich die Kleine Frau irgendwo heraus lassen könnte, das Auto wegbringen, zurück latschen, später, das Ganze noch einmal umgekehrt. Ein entspannter Nachmittag sieht anders aus. Nämlich so, wie wir das heute durchführen werden. Ohne die Kleine Frau. Geht nun mal nicht anders.

Ansonsten…
…genieße ich den Herbst und die schönen sonnigen Tage. Und genau das wünsche ich euch auch. Genießt das Wochenende.
Eure Mira

11 Gedanken zu “Samstagsplausch {03.10.2020}

  1. Ja, mit deiner kleinen Frau hast du es nicht leicht. Gut, dass du dir immer mal wieder Freiräume verschaffst.
    An diesen Frühstückstisch hätte ich mich auch gerne gesetzt.
    Hab noch eine gute Woche!
    Liebe Grüße
    Ingrid

  2. Hallo Mira,
    ich hoffe, es hat geklappt mit Deinem (!) Wochenende.
    Jobmässig sieht es offenbar auch ganz positiv aus, was mich sehr für Dich freut.
    Euer Frühstück sieht immer so toll aus, könnte ich ganz neidisch werden…
    Ich wünsch Dir noch einen wunderbaren Sonntagabend…
    Liebe Grüße
    illy

    1. Najaaa, so ganz hat es nicht geklappt, denn am Sonntag Vormittag rief die Mutti an:
      Gehst du in den Garten?
      Nö.
      Funkstille. Da hatte sie sich schon wieder zurecht gelegt, dass ich ganz sicher JA sage und wie sie das dann drehen kann, dass ich sie mitnehme. Aber nun hatte ich NEIN gesagz, so dass sie gar nicht wusste, was sie nun sagen sollte, da sie dieses Szenario nicht vorausgedacht hatte.
      *kicher*
      Obwohl sie doch immer behauptet, nicht gut zu Fuß zu sein, damit ich sie herumfahre, kam sie an diesem Tag sogar mit Katl und mir in den Wald, suchte sich dort einen Knüppel und stiefelte mit uns querwaldein.
      Sie kann also sehr wohl, wenn sie was unbedingt will. *lach*
      Naja.
      Liebe Grüße
      von Mira

  3. Ich habe mich gewundert, dass niemand den 3. Oktober erwähnenswert findet. Du bist die erste! Was ist da los?

    Halt einfach ein gewöhnlicher Samstag? Sowieso frei?

    Oder doch die ungelösten Fragen?

    Warum ist deine Mutter so böse? Warum setzt du dich dem aus?

    Liebe Grüsse

    Regula

    1. Tja, ich weiß es auch nicht so genau. Ich denke, es ist zum großen Teil auch Politikverdrossenheit. Vielleicht eben wegen der ungelösten Fragen.

      Warum die Mutti so ist, wie sie ist? Nun zum Teil ist das ihr Wesen. Sie war schon immer die Bestimmerin. Immer musste alles nach ihrem Kopf gehen, und sie hat mir in früheren Jahren sogar mal erzählt, wie sie das anstellt, die Menschen dazu zu bringen, dass sie genau das tun, was sie will. Also dieses Manipulieren macht sie auch schon ihr ganzes Leben lang. Nur bei mir klappt das nicht mehr so gut, weil ich mich wehre.
      Warum ich es mir immer wieder antue? Naja, sie ist alt. Fast 88 und ich denke, wenn sie mal nicht mehr ist, mache ich mir dann vielleicht selbst Vorwürfe. Andererseits werde ich ja auch nicht jünger und will von meinen späten Jahren auch noch was haben. Deshalb muss ich die Kleine Frau immer mal in die Schranken weisen.
      Ach ja, ich kriege das schon hin.
      Einen feinen Sonntag und schöne Ferien
      wünscht die Mira

  4. Liebe Mira, na da bist Du doch schon auf den richtigen W3g, um die Schikanen auszuweichen. Das Projekt wird auch gut klappen. Das Frühstück sieht sehr lecker aus. Genieße das Wochenende und lass Dich nicht ärgern. Lieben Gruß Sylvia

    1. Genau, liebe Sylvia.
      Dieses Wochenende ist meins. Gestern hat das schon richtig gut funktioniert.
      Heute wird das {hoffentlich} auch nochmal klappen.
      Liebe Grüße
      die Mira

  5. Die Frühstückstafel sieht sehr lecker aus und ich denke es hatte auch für alle genug. Das das so gut klappt mit den Jobs gönne ich dir. Die Einstellung für dein privates Projekt teile ich mit dir, sich bewerben ist ein hartes Pflaster, aber schon manches blinde Huhn fand ein Ei. Also drannen bleiben ist die Devise.
    L G Pia

    1. Haha, ja, das ist ein schöner Vergleich mit dem Huhn. Ich gucke einfach m,al, was sich so ergibt. Meist war es bei mir so: Ich dachte, hach, ich muss mich mal kümmern, sonst hab ich in 2 oder 3 Monaten keine Aufträge mehr. Dann hab ich mich gekümmert. Und dann hat meist alles geklappt und ich musste entscheiden, welche Jobs ich behalte.
      Ja, ich bleibe dran.
      Liebe Grüße
      von Mira

    1. Ja, liebe Andrea, dieses Wochenende bekomme ich das auch ganz gut hin. Gestern zumindest war „mein“ Tag. Mal sehen, wie das heute klappt.
      Liebe Grüße
      die Mira

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