Wie jeden Monat fragt Frau Brüllen am 5. wieder Was machst du eigentlich den ganzen Tag?
Es ist Freitag, und wir wollen mal schauen, was ich so alles zusammen bringe.
04:00 Uhr
Ich erwache aus einem chaotischen Traum. Immerhin: Ich träume wieder. Und ich freue mich, dass ich noch Zeit habe, mich noch einmal umzudrehen.
05:11 Uhr
Nun aber raus aus den Federn. Taschen packen. Was muss denn alles mit? Strickzeug, Buch, warme Klamotten, was Luftiges. Wer hier öfter liest, ahnt schon, worauf das hinaus läuft. Auf ein Gartenwochenende. Was ich nicht einpacke, sind die Utensilien, die ich für Übernachtung im Garten brauchen würde, denn das werde ich mir nun doch verkneifen. Auch wenn für die Tage Temperaturen bis 26°C vorhergesagt sind, werden die Nächte sicher recht kalt. Da schlafe ich daheim dann vermutlich doch besser. Außerdem habe ich noch Bürokram zu erledigen, der zwar vorbereitet, aber eben noch nicht fertig ist. Das kann ich machen, wenn es am Abend dunkel geworden ist. Passiert ja leider jeden Tag früher.
06:25 Uhr
Jetzt ist Eile geboten, denn ich will noch in den Kaufmannsladen. Wenn ich es schaffe, noch Kuchen für den Nachmittagskaffee zu kaufen, kann ich mir auf dem Heimweg den Gang in den N-Markt sparen und früher im Garten sein. Schließlich will ich den sonnigen Nachmittag ausnutzen.
07:45 Uhr
Geschafft. Kuchen gekauft, Gemüse für das Wochenende eingesammelt. Und einen Parkplatz gefunden. So treffe ich pünktlich am Arbeitsplatz ein. Der ist heute grenzwertig, denn ich kann momentan meinen Schreibtisch nicht benutzen. Der Raum wird in der nächsten Woche für einen Tag für eine Firmenschulung benötigt und wurde jetzt schon dafür vorbereitet. Nun darf er nicht mehr genutzt werden, damit wir die Vorbereitungen nicht wieder zunichte machen, indem wir dort arbeiten. Nunja. Den Raum, den wir jetzt nutzen, mag ich sehr. Er geht nach hinten hinaus zum Flüsschen. Sehr angenehm. Das Problem ist nur, dass er auch von einer anderen Gruppe genutzt wird {zeitgleich} und dass es dadurch zugeht, wie in der Klippschule.
12:00 bis 12:30 Uhr
Eine Teilnehmerin geht nahezu in jeder Mittagspause spazieren und hat dabei den Ulrichsteich entdeckt. Schon öfter hat sie gefragt, ob ich mitkomme, aber es hat sich nie ergeben, weil ich meine Mittagspausen sehr oft damit zubringe, anderen Kollegen zu helfen. Heute, dachte ich, könnte es klappen und wollte sie gerade fragen, als sie zu mir kam und fragte, ob ich heute vielleicht mitkäme. Jaaaaa!
Die Sonne wärmt, zwischen den Gärten ist es wunderbar ruhig. Als wir den Gartenverein verlassen und durch das alte Eisentor in den Park eintreten, wird es vollends still. Und dann, nach wenigen Schritten liegt der Teich vor uns.
Auf einer Bank verzehren wir unser mitgebrachtes Mittagessen. Bei mir gibt es Sushi.
Am liebsten würde ich gar nicht wieder zurück gehen. Andererseits ist der Raum, in dem wir noch drei Stunden zubringen werden, wirklich schön, so im Herbstsonnenlicht.
15:30 Uhr
Wochenfeierabend.
Ich hole die Mutti zu Hause ab und schleppe sie in den Garten. Dort mache ich Kaffee und backe 2 Stück Apfelkuchen auf.
Danach sitze ich mit dem Strickzeug in der Sonne.
Wenig später kommt der Sohn. Auch für ihn backe ich Kuchen auf. Dann möchte ich noch den Rosenkohl putzen. Das macht sich im Garten gut, weil ich die Abfälle gleich auf den Kompost bringen kann. Aber die Mutti friert. Obwohl der Sohn sie liebevoll in Decken wickelt, guckt sie wie ein Vögelchen, das aus dem Nest gefallen ist. Also packe ich das Gemüse wieder weg, schnappe das Mütterlein und bringe sie nach Hause.
19:00 Uhr
Ich überlege kurz, ob ich noch mal in den N-Markt gehe, lasse es aber sein. Um die Zeit auf den Freitag haben die dort sowieso nichts mehr in den Regalen liegen.
Daheim krame ich in der Wohnung herum, lese noch ein wenig und gehe früh zu Bett. Den Bürokram habe ich vertagt.
Das war mein WmdedgT? vom 5. Oktober 2018