Am Montag…

…hatte ich gleich morgens einen Termin wegen eines neuen Auftrages. Es war ein guter Termin. Es wird ein guter Auftrag. Nun warte ich auf den Vertrag, der erst erstellt werden kann, wenn heute noch ein weiterer Termin gut läuft, auf den ich leider überhaupt keinen Einfluss habe. Hach.
Den Nachmittag verbrachte ich dann bei Katl. Es war ein geruhsamer Nachmittag und mein freier Tag nach so vielen, die mit Job und Zweitjob und Räumaktionen vollgepackt waren und auch nach diesem Montag wieder sein werden.
Verrückt: Heute ist erst Donnerstag, aber ich kann mich schon nicht mehr genau erinnern, ob wir am Montag die Junghexe geholt haben oder nicht. Ich frage mich sowieso immer, wie die Befragten das in den Krimis immer machen, dass sie sich noch genau erinnern, was sie wann getan haben und wo sie gewesen sind. Ich vermute, das wissen sie nur, weil es im Drehbuch steht. Ich jedenfalls wüsste das heute für den Montag schon nicht mehr so genau.
Am Dienstag…
…ist die Maus jedenfalls hier gewesen. Ich habe sie abgeholt und zum Papa gebracht, der mit ihr die Experimente mit Alaunkristallen fortgesetzt hat, während ich mit Katls Unterstützung weiter den Laden ausgeräumt habe.
Am Mittwoch…
…also gestern, haben Chris und ich Regale in die Werkstatt gebracht, später habe ich Mutti abgeholt und dann gab es ein kurzfristig anberaumtes, kleines Stricktreffen in der Werkstatt, in der es schon recht gemütlich ist, zumindest im Eingangbereich und im "Wohnzimmer". Das ist der Raum, in dem die Treffen, Strick- und Häkelkurse stattfinden und in dem eine gemütliche Couch und Sessel stehen. Er ist wirklich sehr wohnlich, so dass sich die Bezeichnung Wohnzimmer einfach anbietet. Ich habe mich riesig gefreut, dass das Evchen gekommen ist.
Zu Hause war ich dann erst gegen ein Uhr heute Nacht.

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2 Gedanken zu “Am Montag…

  1. Lieber Georg, du hast das mit den Erinnerúngsankern ganz genau auf den Punkt gebracht. Und selbst mit diesen funktioniert das nicht so, wie im Film. Ein kleines Beispiel: Vor einiger Zeit habe ich eines Abends einen Brand gemeldet. Ich hatte von meinem Fenster aus nicht das Feuer selbst gesehen, sondern nur den Feuerschein. Deshalb war ich mir unsicher, ob ich es überhaupt melden sollte, vielleicht war es ja gar nichts weiter und man will ja die Feuerwehr auch nicht umsonst bemühen, nur weil man in puncto Wohnungsbrände gewisse Paranoia pflegt. Allerdings waren Garagen in unmittelbarer Nähe, so dass ich dann eben doch anrief…
    Ich müsste jetzt hier nachsehen, an welchem Wochentag das war. Jedenfalls einige Tage später standen zwei Kriminalbeamte vor meiner Tür und befragten mich. Unter anderem wollten sie wissen, was ich getan habe, bevor ich den Brand bemerkte, ob ich ferngesehen hätte. Ich wusste es nicht. Meine Antwort: Nein, ferngesehen habe ich nicht, ich habe gar keinen Fernseher, wahrscheinlich habe ich gelesen. Dabei fiel mir ein, dass ich zuerst den Brandgeruch bemerkt hatte und wegen o.g. Paranoia versucht hatte, dessen Ursache zu finden und erst einmal nichts bemerkt hatte, außer, dass der Geruch von draußen kam, meine Wohnung also ganz offensichtlich nicht brannte. Erst als sich nach einiger Zeit, vielleicht 20 Minuten, der Geruch nicht verzogen hatte und ich nochmals aus dem Fenster schaute, sah ich den Feuerschein.
    Und da hatte ich einen Erinnerungsanker. Aber der hat dann alles vorhergehende überlagert, weil ich nämlich, aus welchen Gründen auch immer, aufgeregt war, als ich die 112 anrief. Tja.
    Und weil das alles so ist, setze ich hier mal meine anscheinend banalen Eintragungen fort, weil ich an diesen dann meine Erinnerungen festmachen kann.
    LG die Mira

  2. Das mit den Krimis stimmt haargenau, ich frage mich genau dasselbe auch immer. Daran erkennt man m.E. auch die schlechteren Drehbücher. Wenn etwas tief in der täglichen Routine liegt und man nicht weiß, dass man darüber im Nachhinein befragt werden wird, wenn nichts Außergewöhnliches im Umfeld geschieht, so dass man einen „Erinnerungsanker“ hätte, dann glaube ich, jeder Zweite müsste bereits kräftig nachdenken, was er zu einer bestimmten Uhrzeit am Tag zuvor getan hat. Und ab mehreren Tagen versage ich selber öfter als mir lieb ist. So sind halt die kurzzeitigen Erinnerungen – die Polizei kann davon Lieder singen, wenn offensichtliche Tatsachen bei einer Zeugenbefragung sogar um 180 Grad gedreht wiedergegeben werden, also aus einem roten ein gelbes oder blaues Auto gemacht wird, aus einem LKW plötzlich ein PKW mit Hänger usw.. Wer sich konkret erinnert, was er vor ein paar Tagen zu welcher Uhrzeit gemacht hat – wohlgemerkt ohne diese „Erinnerungsanker“ – der macht sich im Grunde erst damit so richtig verdächtig. Warum wissen das eigentlich die Drehbuchautoren nicht?

    Nur mal so erwähnt. Ansonsten schicke ich mal viele Grüße zu dir rüber!

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