Samstagsplausch {18. November 2023}

Ich sitze am heimischen Rechner, an dem sich der Beitrag zum Samstagsplausch bei Andrea um einiges komfortabler schreiben lässt, als am Tablet.
Bevor ich aufliste, was diese Woche so alles geschah {viel war es nicht}, möchte ich ausdrücklich feststellen: Es ist KEIN Jammerpost, sondern nur ein Feststellpost. Ja? Okay!

Und wie erging es mir nun diese Woche?
Es war die zweite Woche meiner Krankschreibenung, in der ich mich laut Aussage meines Arztes unbedingt vom Job fernhalten sollte. Seht selbst, was es gebracht hat.
Montag
7.36 Uhr Nachricht von der Chefin, wie wir das nun machen wollen, mit dem Elektriker, der am Dienstag früh in "mein" Objekt kommt, um sich anzuschauen, was im März zurückgebaut werden muss. Das einfachste wäre, die Chefin würde den Termin wahrnehmen, denn sie war dabei, als diese Aufgabe besprochen wurde und hatte es damals ganz eilig, mir das überzuhelfen. Alternativ hätte sie es auch meiner Vertretung erklären können, die sie extra hin beordert hatte, damit sie mich nicht selbst vertreten muss.
Stattdessen passierten mehrere Dinge nahezu zeitgleich. Der Elektriker tauchte schon am Montag Morgen auf. ???
Die Vertretung rief die Chefin an, um ihr das mitzuteilen. Die Chefin schrieb mir, dass der Mann schon da ist. Meine Mädels in OZ riefen mich an. Ich ließ mir den Handwerker ans Telefon rufen, leitete ihn durchs Objekt und erklärte ihm, was wir wollen. War alles gar nicht so schwer. ABER, warum musste ich das machen? Die Chefin, wenn sie denn nun von der Vertretung schon angerufen wurde, hätte genauso gut mit dem Mann telefonieren können. Sie wusste genau, was getan werden soll. ODER die Vertretung hätte mit dem Mann einfach einen anderen Termin verabreden können. ODER sie hätte ihm sagen können, dass ich krank bin und mich noch einmal melde, wenn ich wieder auf Arbeit bin. Hallo? Was ist denn daran so schwer? Warum bekommen die Leute das nicht hin? Dass meine Mitarbeiter mich anrufen, ist klar. Die sind darauf geeicht, mit allen Sorgen und Nöten zu mir zu kommen, damit ich es richte. Das liegt in der Natur unseres Projektes. Aber die, die mir vorgesetzt sind oder mich vertreten sollen, von denen erwarte ich, dass sie selber denken. Dafür werden sie bezahlt, und deutlich besser als ich.
Dienstag
Meine Vertretung streitet sich mit einer Teilnehmerin um einen Arbeitsplatz. 🙈
Geht’s noch? Die Teilnehmerin hat Probleme mit Menschen. Wenn mehr als drei beisammen sind, wird ihr mulmig und sie ergreift die Flucht oder zieht sich in sich selbst zurück, schottet sich ab. Das wusste ich bereits, bevor sie unserem Projekt zugeteilt wurde, weil sie als Kundin bei uns war, aber nicht mit herein kam, sondern ihrer Freundin überließ, bei uns Spielzeuge zu holen. Deshalb gab ich ihr einen Arbeitsplatz in einer Ecke, wo sie von den anderen abgeschirmt arbeiten konnte. Das machte sie gut und gewöhnte sich langsam an die Kolleginnen. Kam auch zwischendurch in die Gruppe, konnte sich ja zurückziehen, wenn es ihr zu viel wurde. Nun bestand aber die Vertretung darauf, genau an diesem Platz zu sitzen und weil die Kollegin den nicht räumen wollte, beschwerte sie sich bei der Chefin, die daraufhin entschied, dass die Kollegin sich in die Gruppe zu setzen habe oder daheim bleiben müsse, solange meine Vertretung da sei. Was ist denn das für ein Kindergarten? Ich sollte vielleicht hinzufügen, dass diese Vertretung studierte Psychologin ist. Kann man als solche nicht auf Menschen mit psychischen Problemen eingehen? Hä?
Meine Chefin teilte mir das natürlich alles mit. Wieso eigentlich? Ich bin krank!
Mittwoch
6:51 Nachricht einer Teilnehmerin, dass sie heute nicht kommt, weil es ihr nicht gut geht. Morgen kommt sie aber wieder. Ich möchte das bitte den anderen Kollegen ausrichten. Hab ich getan. Aber warum wenden sich die Leute nicht an die Vertretung oder an die Chefin? Weil sie gar nicht wissen, wie sie diese erreichen können. Die geben ihre Handynummern nicht heraus, obwohl es Diensthandys sind. Ich habe kein Diensthandy, ich musste meine private Nummer herausgeben, weshalb ich eben auch ständig erreichbar bin.
Der Männermensch runzelt die Stirn: So kommst du nie zur Ruhe!
Ich weiß!
Donnerstag
Gegen Mittag die Frage der Chefin, ob ich denn nun nächste Woche wiederkomme. Ich will nicht, oder sollte ich besser sagen: Ich kann nicht! Die Vorstellung, am Montag wieder ins Hamsterrad zu müssen gruselt mich zutiefst. Ist wohl irgendwie auch klar, oder? Ich hatte ja keinen Tag Ruhe vor der Arbeit. Wie sollte ich mich da erholen? Und es war ja nicht nur die Arbeit. Andere Anforderungen prasselten auch noch auf mich ein. Der ehemalige Pflegedienst wollte Unterschriften von mir. Der neue Pflegedienst will mich zum soundsovielten Male "beraten", Muttis Vermieter will auch noch eine Unterschrift. Diverse Dinge sind noch zu klärten und zu kündigen. Gestaffelt natürlich, denn Strom brauichen wir in Muttis Wohnung noch bis zum Schluss. Der Sohn unterstützt mich, aber die Planung liegt bei mir.
Zudem quengelt die Chefin. Da müsse sie einen Raum ausräumen, da die Vertretung einen Arbeitsplatz bräuchte. Und ob ich nicht wenigstens halbtags kommen könne. Halbtags, bei einem Arbeitsweg von 65 km, eine Strecke! Irgendwann schrieb ich dann, ich käme am Montag wieder zur Arbeit. Wir müssen dann einfach sehen, ob ich es aushalte. Falls nicht, muss ich eben später wieder zum Arzt.
Freitag
Die Firma lässt mich in Ruhe. Jippie. Ist ja auch klar. Man hat, was man wollte. Die Dumme kommt wieder auf Arbeit gerannt. Man kann wieder alles ihr überlassen und sich zurück lehnen. Nunja.
Ich nehme einen Termin bei Muttis altem Pflegedienst wahr. Dabei merke ich deutlich, dass ich das gar nicht aushalten kann. Es kostet mich schon Überwindung, am Morgen das Haus zu verlassen. Es wird Mittag, bis ich das endlich geschafft habe. Danach gehe ich noch in den N-Markt und kaufe mir Tiramisu. Mir ist nach Süßem, obwohl ich das gar nicht vertrage. Ich hadere mit meiner Zusage, am Montag zur Arbeit zu kommen. Aber vielleicht wird das ja auch gut, weil ich einfach wieder funktionieren MUSS. Eines weiß ich aber ganz sicher, wenn es sich schlecht anfühlt, rufe ich die Chefin an und fahre wieder heim.
Heute
Es steht wieder ein Termin an, vor dem mir graust. Die Angehörigen der Senioren-WG haben zu einem Treffen aufgerufen. Aufgaben sollen verteilt werden und es wird erwartet, dass ich auch welche übernehme, weil ich ja neu bin und auch was für die Gemeinschaft tun muss. Hä? Nee!
Ich habe tausend Baustellen, ich brauche keine weitere. Ich kann nichts Weiteres übernehmen. Ich habe die Mutti dorthin gegeben, weil ich die Betüddelung nicht mehr geschafft habe. Und wir bezahlen einen Haufen Geld dafür, dass sie dort gut aufgehoben ist. Was denn nun noch alles?
Gestern kamen Rundmails. Jeder sollte eintragen, was er zur Besprechung mitbringt. Kuchen, Obstsalat, Kaffee. Ich komme zu dieser Besprechung, weil ich muss. Nicht, weil ich mit Leuten, die ich nicht kenne, gemütlich beisammen sitzen will. Das werde ich nachher auch sagen. Ist mir egal, ob die mich blöd finden.
Ich muss doch das NEIN-Sagen lernen. Das wäre ein guter Anfang.
Das einzig Gute daran, dass ich Montag wieder arbeiten gehe, ist, dass ich heute Abend zu einem Konzert gehen kannm, weil ich nicht mehr krank geschrieben bin . Wobei ich noch nicht weiß, wie sich das anfühlen wird, weil ich momentan selbst Probleme mit vielen Menschen habe.
Vielleicht drücke ich PeStör auch die Karten in die Hand und haue wieder ab.

So, und nun? Gehe ich nochmal zum N-Markt, Quark und Eier kaufen und backe doch noch einen Kuchen für nachher? Ich weiß es noch nicht.
Habt alle ein schönes Wochenende und fühlt euch hoffentlich besser, als ich.
Eure Mira

2 Gedanken zu “Samstagsplausch {18. November 2023}

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