Wenn dir dein Leben nicht gefällt, streu Glitzer drüber
Genau das tue ich. GabhÄu fragte, warum mir mein Leben nicht gefällt. Tja. Vielleicht, weil ich irgendwann mal falsch abgebogen bin und mich nur noch auf meine Arbeit konzentriert habe? Und den Rest meiner Zeit für die Familie eingesetzt habe, vornehmlich für die Mutti, schon zu einer Zeit, in der sie mich nicht wirklich gebraucht hätte, aber ihren Willen durchzusetzen verstand mit schlechtem Gewissen machen und all den Sonderlichkeiten. Ich erinnere mich, dass ich ihr damals sagte, sie solle es mal nicht übertreiben, ständig meine Hilfsbereitschaft einzufordern, wenn es gar nicht nötig ist, weil es sonst sein könnte, dass, wenn sie mich dann wirklich braucht, ich einfach nicht mehr kann. Beinahe so ist es gekommen. Jetzt, wo sie mich wirklich braucht, gehe ich damit an meine Grenzen und fast schon darüber hinaus.
Ein ganz anderer Punkt ist die Sache mit der Freundschaft. JA! Ich habe euch. UND! Es gibt da jemanden, der ich alles erzählen kann und die mir auch Tipps gibt, auch wenn wir uns nie sehen. UNDUND! Da ist PeStör, die ich auch viel zu selten sehe. UNDUNDUND! Da ist neuerdings GabhÄu, die mir gut tut. Aber diese eine beste Freundin, bei der man unangekündigt auch abends um elf noch vor der Tür stehen kann, auf nen Tee und sei es nur, um gemeinsam zu schweigen, die habe ich eben nicht. Und so bin ich immer genau dann, wenn ich nicht mehr weiter kann und mal wen bräuchte, der einfach nur da ist, immer allein. Die meiste Zeit komme ich damit klar, aber gewünscht habe ich mir das so nicht.
Es gibt da einen Spruch: Die einzige Möglichkeit, Freunde zu haben, ist, selbst einer zu sein. Bin ich! Mich kann man zu jeder Nachtzeit rausklingeln, auch morgens halb drei, barfuß und unter Tränen. Ich bin die, die ihre Tür öffnet, die Tee kocht, ein Fußbad richtet, ein Bett anbietet und am nächten Morgen losgeht, die Schuhe zu holen.
Und du fragst die immer Gebende, warum sie traurig ist? Nee, oder?
Und damit das möglichst niemand merkt, wohl in erster Linie, damit ich es nicht merke, streue ich eben Glitzer drüber. Und keine Angst, der wird nicht alle. Der wird mehr, wenn man ihn gebraucht.
Der Glitzer der vergangenen Woche
Am Samstag mit Mutti bei der Kirmes.
Zum Grillen eingeladen. Wir wollen, dass du auch mal einfach die Beine hochlegst. O-Ton meiner kleinen SchwieTo.
Am Dienstag ein Konzert von Christian Haase. Da schwingt eine kleine Wehmut mit, deshalb gibt es auch ein Bild von der leeren Bühne. Die Bühne mit Künstler zu fotografieren, hab ich mich nicht getraut.
Am Donnerstag: Ausflug ans Wasser. Ich hätte Stunden da sitzen können. Die Mutti hielt es immerhin anderthalb Stunden aus. Mir zuliebe. So richtig Sitzfleisch hatte sie nicht, lief rum, suchte sich andere Bänke und fragte mich über die wenigen Leute aus, die wir dort sahen. Sie denkt sich dann immer Geschichten aus, die auf die Leute zutreffen könnten und will von mir wissen, ob ich das auch so sehe. Naja, sie ist eben ein Unruhegeist.
Am Samstag ein anderer See. Auch hier wenig Menschen und idyllische Natur. Ich habe wieder für Picknick gesorgt. Diesmal hatte ich aus dem N-Markt zwei Latte Macchiato und eine Packung Miniwindbeutel mitgenommen. Die Mutti hielt wieder eine ganze Weile aus, bevor sie mich aufscheuchte, um spazieren zu gehen. Na gut, das gab Schritte. 😉
Obwohl schon Sonntag ist…
…schaue ich jetzt noch rüber zu Andrea und lasse, wenn möglich, diesen Beitrag beim Samstagsplausch.
Euch allen einen schönen Restsonntag.