Notizen – 27. November 2022

Da geht er hin, der erste Advent.
Aufgestanden bin ich kurz nach 4 Uhr. Hab dann erst mal ein wenig gestrickt. Die ersten "japanischen" Stulpen brauchten noch ein Bündchen und ein neues Paar Socken sollte angeschlagen werden, damit ich es später bei Mutti weiterstricken kann. Auf einen Maschenanschlag, bei dem ich bis 60 zählen muss, kann ich mich bei Mutti nicht konzentrieren, weil sie immer was zu quasseln hat.😂
Als ich dann los musste, weil ich 11 Uhr bei Mutti sein wollte, war ich so müde, dass ich am liebsten ein wenig geschlafen hätte. Ging aber nicht, weil wir hier im Städtchen auf den Weihnachtsmarkt wollten.
Also sammelte ich die Mutti ein, fuhr einen großen Bogen um die Innenstadt, weil diese wegen des Marktes gesperrt war, und wunderte mich, dass es so viele freie Parkplätze gab. Auf dem Weg zum Markt begeneten wir keinem Menschen und dann sahen wir das Malheur. Der Markt hatte noch geschlossen. Ich fragte dort einen Standbetreiber: Wir öffnen 14 Uhr.
Also nix mit Bratwurst zu Mittag. Mutti wollte dann was kochen, aber mir war der Appetit vergangen, erst recht, weil ich immer müder wurde. Geh doch auf den Sessel, schlug die kleine Frau vor. Hab ich gemacht. Auch versucht, die Augen zu schließen. Das war unsinnig und es war von vorn herein klar. Ruhe geht nicht bei Mutti.
Dann rief die Hexe an: Seid ihr noch auf dem Weihnachtsmarkt? Wir wollen da jetzt auch hin.
Ich: Wir waren schon, da war noch geschlossen. Wir gehen nicht nochmal hin, weil dein Vater nachher zum Kaffee kommen will.
Hexe: Ach, schade!
Mutti: Ich würde schon nochmal hingehen.
Also rief ich den Sohn an, den ich in seiner Mittagsruhe störte und der ganz verschlafen meinte, er hätte wahrscheinlich sowieso keine Lust, zum Kaffee zu kommen.
So kam es, dass wir doch noch einmal auf dem Weihnachtsmarkt landeten, wo wir die Hexe samt Familie trafen. Nun kam ich doch noch zu meiner Bratwurst, auch wenn Mittag längst vorüber war. Dann gab es Kräppelchen zum Nachtisch oder zum Vesper. Ich staunte über die Mutti, denn sie wollte noch mit zum Schloss, wo ein weiterer Teil des Weihnachtsmarktes aufgebaut war. Das ist weit für so eine kleine alte Frau. Aber wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, schafft sie solche Strecken.
Die Hexe hatte inzwischen den Rest ihrer Familie im Gewühl verloren. Also nahmen wie sie mit. Wir brachten erst die Mutti heim, dann brachte ich die Hexe wieder aufs Dorf.
Ach, schön war’s.

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