Samstagsplausch {20.11.2021}

Ja, ich weiß, der Samstagsplausch vom 20. November ist längst Geschichte. Für mich jedoch nicht, weil ich zwei Wochenrückblicke seinerzeit geschrieben habe und nun veröffentlichen möchte, auch wenn schon wieder weitere zwei Wochen darüber hingegangen sind…

Die Woche in einem Wort

Eine Woche zuvor
…gab es bei mir keinen Samstagsplausch. Ich wollte nicht schreiben, obwohl genug Zeit dagewesen wäre. Die verbrachte ich aber lieber strickend {und vor mich hin grummelnd} auf der Couch.
Der Hintergrund war, dass es über die zweite Novemberwoche 2021 nicht wirklich Gutes zu berichten gab.
Vielleicht noch vom Mittwoch. Tags zuvor hatte ich auf dem Wochenmarkt zwei sehr schöne Gestecke erstanden, gleich noch die Mutti angerufen und mich mit ihr für den Nachmittag verabredet. Bei strahlendem Sonnenschein brachten wir die Gestecke auf den Friedhof und es war wirklich friedlich da und schön. Später holten wir die Hexe ab und brachten sie zu einer Verabredung und danach wollte ich noch zu einem Schnickschnack-Laden. Auf dem Weg dorthin wurde ich geblitzt und war darüber so sauer, dass ich umkehrte und eben nicht zum Schnickschnack-Laden ging. Wobei ich glaube, dass die Blitzeraufzeichnung gar nicht verwertbar ist, aber das ist eine andere Geschichte. Von da an nahm die Woche keinen günstigen Verlauf mehr, obwohl ich am Donnerstag einen neuen Versuch unternahm und tatsächlich recht schönen und nützlichen Schnickschnack zu kaufen bekam.
Der Freitag warf dann auch dunkle Schatten, obwohl das gar kein Freitag der 13. war. Er fühlte sich aber so an und war einer der ganz wenigen Tage, an denen ich schlechte Laune hatte. Das kommt bei mir vielleicht alle drei Jahre mal vor, aber Freitag, 12. November war so in Tag.
Da wurde mir nämlich mitgeteilt, dass ich den für die kommende Woche geplanten Urlaub in die Tonne kloppen kann. Zu allem Überfluss zeigte mein Auto eine Warnleuchte, bei der im Handbuch nur steht Bring mich Werkstatt. Leider wusste ich am Freitag Abend gleich gar nicht, an welche Werkstatt ich mich wenden sollte, weil mein Lieblingsschrauber vor ein paar Jahren, als ich meine Wollwerkstatt aufgeben musste, ebenfalls das alte Werk hatte verlassen müssen.
Die Grübeleien überschatteten auch noch das Wochenende. Hachz.

Und dann kam die neue Woche
Montag, 15. November 2021
Der Lieblingsautoschrauber hatte sich gemeldet und ich durfte nach Feierabend gleich noch zu ihm kommen. Den ganzen Tag über freute ich mich. Wenigstens eine der drückenden Sorgen sollte ich am Abend abhaken können.
Leider war dem dann doch nicht so. Der Lieblingsautoschrauber konnte mir so direkt nicht helfen, gab mir aber einen guten Tipp, den ich noch am selben Abend in Angriff nahm. Schließlich war ich nun einmal unterwegs. Am Ende war ich wieder geknickt, weil man mir dort auch nicht half, ich aber noch das Gefühl vermittelt bekam, dass man das auch gar nicht wollte.
Dienstag, 16. November 2021
Dieses miese Gefühl schleppte ich mit in den Dienstag. Nichts war gut und es fühlte sich an, als würde es das auch nie wieder werden.
Dazu kam das Verhalten einiger Mitmenschen, die nunja…
Eine junge Frau {vollständig geimpft} war am Montag bei einem Routinetest auf Arbeit positiv getestet worden. Daraufhin wurde beschlossen, dass dieser Test wohl falsch gewesen sei. Am Abend zeigte die junge Frau Erkältungssymptome, weshalb sie einen weiteren Schnelltest durchführte, der wiederum positiv war. Trotzdem ließ sich besagte Frau von einer anderen, nennen wir sie P. am Dienstag Morgen zur Arbeit bringen. Mit dem Auto, weil es ihr nicht gut ging. Dort wurde sie wiederum getestet und nun zum dritten Mal positiv. Da endlich entschied nennen wir sie P., dass sie die junge Frau nun zum Arzt bringt, um einen PCR-Test machen zu lassen, der – wen wundert es? – auch positiv ausfiel. Daraufhin brachte nennen wir sie P. die kranke junge Frau nach Hause und kam anschließend zu uns in die Firma, weil sie Verschiedenes abholen wollte.
Ich fragte, ob sie nicht eigentlich in Quarantäne müsste.
Sie meinte, der Arzt habe nichts gesagt. Hahahahaha

Als nennen wir sie P. wieder fort war, kamen die anderen zu mir und meinten, sie fanden das nicht in Ordnung, was die Frau getan hat. Alle kamen einzeln zu mir und "beschwerten" sich. Es ihr selbst zu sagen, hatte keine gewagt. Und, naja, es hätte ja auch nichts gebracht, denn ich hatte ja was gesagt, was sie aber auch nicht zur Einsicht bewegt hatte.

Mich bedrückt so etwas. Mich belastet das richtig. Und am Dienstag war das richtig schlimm, dieser seelische Druck, diese Anspannung, weil ich immer alles allein zu verantworten habe und nie jemanden habe, mit dem ich mir die Verantwortung auch mal teilen kann. Ich fühlte mich am Ende meiner psychischen Kräfte. Ich dachte wirklich, wenn ich nicht bald jemanden finde, bei dem ich mal auftanken kann, der mich vielleicht einfach in den Arm nimmt und mir das sagt, was sonst immer alle von mir hören: Ich kümmere mich drum, dann breche ich zusammen.
Und das sind jetzt keine Dinge, wo ich einfach nur mal NEIN sagen müsste. Da will das eine Amt irgend eine Aufstellung von mir haben. Da schreibt eine andere Einrichtung, dass sie Meldungen gemacht haben über Dinge, die ich schon vor einem halben Jahr angegeben und gemeldet habe. Nun, da diese amtliche Meldung jetzt erst erfolgt, sieht es so aus, als müsste ich dies jetzt auch noch tun. Nun ist es wieder an mir, das richtig zu stellen. Also wieder Ämter anrufen, anschreiben, Beweise kopieren und und und. Und alles am besten SOFORT. Und das alles einmal im dienstlichen Bereich und einmal im Privaten. Und dann noch der Rest der Familie, der ähnliche Sorgen hat, wo ich dann den Schriftkram übernehmen muss, weil es die anderen nicht können. Mutti ist fast 89, die kann sich nicht mehr mit Behörden herumärgern, weil sie deren Ausdrucksweise gar nicht mehr versteht.
Und dann rückte der Dienstag Abend heran und ich hatte mich an diesem Tag ganz kurz entschlossen, am Abend zu einem Konzert zu gehen.
ES WAR DIE BESTE ENTSCHEIDUNG!
Das Konzert war sooo schön, es tat sooo gut. Und all diese blöden Gefühle und Gedanken fielen nicht direkt von mir ab, aber sie schwiegen für eine Weile.

Mittwoch, 17. November 2021
In Sachsen ist Feiertag. Den genieße ich. Der Morgen ist düster und verregnet. Eine gute Gelegenheit, es mir drinnen gemütlich zu machen, mit Milchkaffee und Strickdecke.

Donnerstag, 18. November 2021
Ich versuche, den Papierkram in der Firma aufzuarbeiten, was nicht so recht voran geht, weil ab 6.00 Uhr immer neue Anweisungen per WhatsApp eintrudeln, manchmal so seltsame, wie: Wenn du ein Blatt Papier zerschneiden willst, nimm doch einfach eine Schere dazu. {Also jetzt sinngemäß.} Es ist zweifellos gut gemeint. Leider ist dies allzuoft das Gegenteil von gut.

Freitag, 19. November 2021
GsD ist Freitag.
Ich spreche mit einer Mitarbeiterin wegen ihres Tests. Sie meint, sie hätte ja gestern Nachmittag schon, da bräuchte sie jetzt eher nicht. Ein paar Minten später gebe ich die Tests für die anderen Kollegen aus, faucht diese Person mich an, weshalb ich für sie keinen "übrig" hätte. Ob ich an ihr sparen wollte. Na, geht`s denn noch? Macht dieses ganze Corona-Regeln-Gesöhns jetzt alle weich in der Birne?
Na, GsD ist Freitag.

Samstag, 20. November 2021
Ein schöner Tag, erfolgreich auch.
Von Sohn und SchwieTo hole ich den leckeren Entbraten samt Klößen und Rotkohl ab und bringe alles zur Mutti, um mit ihr zu essen.
Da sie am Nachmittag noch eine Verabredung hat, fahre ich bald wieder fort, kaufe auf dem Rückweg im N-Markt noch Milch und Mineralwasser für die Arbeit und entschließe mich gleich noch, im Kaufmannsladen nach Gänsekeulen zu schauen für Weihnachten. Ich ergattere tatsächlich die letzten fünf.
Am späten Nachmittag ruft die SchwieTo an, ob wir vielleicht nochmal losfahren in den Schnickschnack-Markt? Da ich mich schon gefragt hatte, ob dieser Markt aufgrund der beschlossenen extraharten Regeln vielleicht ab Montag schließen muss, bin ich schnell dabei, noch einmal loszufahren.

Soviel zum 2.. November 2021 und den beiden Wochen davor.
Bei Andrea hatte ich diesen 2-Wochen-Beitrag nicht verlinkt. Ich weiß gar nicht, warum.

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