Samstagsplausch {03.07.2021}

Die Woche in einem Wort
Emotionaaaaal

Wochenrückschau

Samstag, 26. Juni 2021
Geplant war Nudelsalat vorbereiten, Grillzeugs einkaufen, Mutti holen und ab in den Garten. Später vielleicht die Mutti heim bringen und nochmal zurück in den Garten auf ein Gläschen Wein.
Abgesehen davon, dass die Mutti zwei Stunden vor der verabredeten Zeit anrief und geholt werden wollte, klappte das sogar. Und ja, am Abend, nachdem ich die Mutti heim gebracht hatte, gab es für mich ein Gläschen Bitterol und ein Lagerfeuer.
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Sonntag, 27. Juni 2021
In anderer Leute Garten.
Die Kinder hatten mich gefragt, ob ich sie fahren kann. Klar konnte ich. Fremde Leute kamen, den Garten zu besichtigen und machten rundweg alles schlecht. Keinen Cent sei der Garten wert. Davon abgesehen waren sie äußerst unsympatisch. Denen hätte ich den Garten nicht geben wollen, selbst wenn sie bereit gewesen wären, die geforderte Summe zu zahlen. Der Sohn war sehr geduldig und blieb freundlich. Das hätte ich nicht gekonnt. Ich hätte schon viel früher gesagt: Ich sehe, Sie wollen den Garten nicht, dann machen Sie es gut.
Aber ich hatte ja nichts zu sagen. Ich war nur die Fahrerin. Trotzdem belastete mich diese Sache und verdarb mir den halben Sonntag. Keine Ahnung, warum eigentlich. Vielleicht, weil ich mit missgünstigen Menschen nicht umgehen kann?
Am späten Nachmittag pilgerte ich dann in unseren eigenen Garten. Wir verzehrten die Reste vom Grillen.
Später richtete ich meine Outfits für die kommende Woche, damit das Taschepacken am Montag Abend schneller geht.
Am Abend bekam ich eine Nachricht, die mir unglaublich gut tat. Was ein Foto und zwei Sätze small talk doch ausmachen.

Montag, 28. Juni 2021
Zum Glück habe ich den Montagsstarter geschrieben, sonst wüsste ich nicht mehr so recht, dass es den Tag überhaupt gab. Dabei hatte ich an diesem Tag sogar noch Aufregung, die mit nicht durchgestellten Anrufen zusammenhing und mich so fusselig machte, dass ich am Abend einen WhatsApp-Hilferuf startete, der umgehend mit einem Trösteanruf beantwortet wurde. Tat das gut!
Danach habe ich mit Lili noch bis in die Nacht über alte Autos und noch ältere Motorräder geschwatzt. Auch das tat gut.

Dienstag, 29. Juni 2021
Wie letzte Woche war ich vor dem Wecker munter. Na, was man nachts um drei munter nennen kann. Die Straßen waren frei und ich kam so gut durch, dass ich es beinahe geschafft hätte, vor dem Kollegen in Cottbus zu sein. Beinahe.
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Ich hatte eine Menge zu tun, weil ich meine Abschlussberichte fertig machen wollte. Das sollte nicht in der nächsten Woche am Kollegen hängen bleiben. Er hat schließlich genug um die Ohren, wenn ich nicht mehr da bin.
Es gab ein Abendessen beim Italiener am Altmarkt.
Später schaute ich noch Fußball, eher halbherzig, also so, wie die Jungs auch gespielt hatten. Als Löw nachher in die Katakomben schlich, tat er mir fast leid.

Mittwoch, 30. Juni 2021
Mein wirklich allerletzter Tag in Cottbus. Als ich das Hotel verließ, goss es in Strömen, so dass ich, als ich in der Firma ankam, aussah, wie ein gebadeter Hamster. Das macht doch nichts! sagte der Kollege. Nunja.
Die letzten Coachings, die letzten Berichte, die letzten Pötte hervorragenden Kaffees und die letzten Gespräche mit dem Kollegen. Ab Mittag funktionierte mein externer Mitarbeiterzugang nicht mehr, der interne noch nicht. Die letzten Unterlagen richtete ich an einem Schulungsrechner, die allerletzten handschriftlich.
Zum Abschied lagen wir uns in den Armen und ich hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen.
Inzwischen schien die Sonne, aber als ich aus der Stadt hinausrollte, weinte Cottbus. Und an diesem allerletzten Tag verpasste ich die Ausfahrt und musste einen Bogen fahren, um wieder auf die Ausfallstraße zu gelangen, fast, als wollte Cottbus mich nicht gehen lassen.
Und dann war ich wieder zu Hause…
…und konnte nicht damit umgehen.
Deshalb überfiel ich die Katl mit Abendessen vom Asiaten. Ich war zum Umfallen müde und doch so aufgedreht, dass ich… ich weiß gar nicht was. Doch, am liebsten wäre ich die 200 km wieder zurückgefahren.
Klaus Lage – Wieder zuhaus

Donnerstag, 01. Juli 2021
Mein erster Tag als intere Mitarbeiterin. An der Arbeit hat sich im Vergleich zu Montag und den letzten Wochen nichts geändert. Und doch… Es ist seltsam und ich kann es nicht beschreiben, ich kann es nicht mal verstehen. Der Donnerstag wurde zum Chaostag.
Aus Leipzig kam ein Kollege, mit dem ich dort schon seit Jahren zusammengearbeitet hatte. Wir waren sogar gemeinsam auf Lehrgängen und ich habe damals extra seinetwegen gelernt, wie man Drehmaschinen programmiert, damit ich ihn vertreten konnte, als er in Elternzeit ging. Man kann schon sagen, wir waren ziemlich eng die ganzen Jahre. Nun hatten wir uns seit März 2020 nicht mehr gesehen und als wir uns im Flur gegenüberstanden, zog er mich einfach zu sich heran und umarmte mich, und ich hatte das Gefühl, dass er sich ehrlich freut, dass ich wieder da bin.
Zwei Stunden später kamen zwei andere Kollegen aus Leipzig, von denen ich einen auch schon einige Jahre kenne, wobei wir seltener miteinander zu tun hatten. Mit ihm wiederholte sich die Begrüßungsszene. Auch diesmal kam eine Herzlichkeit rüber, die ich so nicht erwartet hatte. Gleichzeitig war da aber noch etwas anderes. Unterschwellig. Etwas leicht Schmerzliches. Nun haben wir dich zwar wieder, aber irgendwie doch auch nicht. Ich gehöre wieder zu ihnen, durch den veränderten Vertrag sogar mehr als je zuvor, aber wir sehen uns trotzdem nicht täglich, so wie das früher war. Können am Morgen keinen Tee zusammen trinken oder mal schnell einen Kaffee zwischendurch. Und was vielleicht am schwersten wiegt: Ab August muss einer von ihnen "meinen" Job mit übernehmen. Also den, den ich bis 18. März 2020 in Leipzig ausgeführt hatte. Daran kranken sie. Sie verübeln mir das nicht, aber sie bedauern es. Wie sollen wir das denn machen, wenn du in Torgau bist? Diese Frage ist, seit ich Anfang Juni den Vertrag unterschrieben hatte, anscheinend in aller Munde. Zumindest wird sie mir von verschiedenen Seiten immer wieder zugetragen. Wir müssen irgendwie eine Lösung finden. Die Frau S. steht uns leider nicht mehr zur Verfügung.
Hey, Leute, ihr hattet keinen Auftrag für mich. Die ganzen Monate nicht und jetzt noch immer nicht. Wie sollte ich das denn machen ohne Job? Ihr tut gerade so, als sei ich unentbehrlich. Warum ist euch das nicht früher eingefallen? Zum Beispiel im März 2020, als ich den Online-Unterricht schon vorbereitet hatte, dann aber nicht halten durfte, sondern an Kollegen abgeben musste. Oder im Ende März 2019, als der Chef mir in der Küche beim Kaffee Aufbrühen sagte: Sie können ab Montag nicht mehr kommen. Aber rufen Sie mal in Torgau an. {Damals saß da noch eine andere Chefin, die tatsächlich einen Auftrag für mich hatte.} Oder im Februar 2018, als der Chef mir durch die Kollegin Wirbelwind ausrichten lies, er brauche mich ab kommenden Montag leider nicht mehr. Woraufhin ich dann zu jenem Montag nach Halle gewechselt hatte, was zwar ganz in der Nähe ist, aber erstaunlicherweise nicht in die Zuständigkeit eben jenes Chefs fällt. Dort hätte ich bleiben sollen. Dann wäre mir das ganze Hickhack des letzten Jahres wahrscheinlich erspart geblieben. Obwohl… dann hätte ich auch vieles nicht kennengelernt, was ich trotz allem nicht missen möchte.

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Als ich heim kam, lehnte ein Päckchen an der Wohnungstür. Von Lili. Wir telefonierten, was mich aber dieses Mal nicht wirklich erden konnte, weil Lili an einem Thema festhielt, das ich gern vergessen oder zumindest ausblenden möchte. Parallel textete ich mit Ljudi, was sich den ganzen Abend hinzog und mir viel Zuversicht vermittelte.

Freitag, 02. Juli 2021
Zwischen Baum und Borke
Solange ich mich nur auf die Arbeit in TDO konzentriere, ist alles gut. Wir haben heute viel geschafft. Die Leute packen kräftig mit an, und ich habe ihnen gesagt, dass ich stolz auf "meine" Truppe bin, wie fleißig sie sind und wie gut das alles läuft.
Als die Truppe Feierabend hatte {freitags ist das früher als an den übrigen Wochentagen}, blieb mir noch Zeit für den Bürokram. Und da war es dann wieder, das blöde Gefühl, das aus dem Verwaltungstrakt herüberschwappte. Das passiert sogar per Mail. Am liebsten hätte ich den Cottbuser Kollegen angerufen und mich ausgeheult. Er hat mir noch immer geholfen. Aber ich hab mich natürlich zusammengenommen und ihn nicht genervt. Er hat schon genug Trouble, weil ich ihn dort allein gelassen habe, da kann ich ihn nicht noch mit meinen Nöten belästigen.
Mal sehen, wie ich das am Montag alles hinbekomme. Falls es mir nicht gelingt, rufe ich den Leipziger Chef an. Er hat schließlich diese zusätzlichen Aufgaben verteilt, dann soll er mir auch sagen, wie ich das lösen kann. Ich fürchte nämlich, dass das mit der Technik, die ich in TDO zur Verfügung habe, gar nicht geht.
Am Abend war Markt in Taucha. Armselig, sag ich euch. Kaum Stände und noch weniger Besucher.
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Samstag, 03. Juli 2021
Die Waschfee grummelt. Die WetterApp verspricht nur 3% Regenwahrscheinlichkeit. Da kann ich die Wäsche auf den Trockenplatz hängen und noch mehr waschen, fein.
Ansonsten mal sehen, was ich mit dem Tag anfange. Wichtig ist mir, richtig abzuschalten, damit ich die neue Arbeitswoche ohne all mein Gedanken- und vor allem ohne mein Gefühlschaos angehen kann.

JETZT komme ich erst einmal zu Andrea und ihrem Samstagsplausch

Habt alle ein schönes Wochenende.
Eure Mira

12 Gedanken zu “Samstagsplausch {03.07.2021}

  1. Liebe Mira,
    oh weh, da bist du ja durch Höhen und Tiefen gegangen. Ich hoffe, die neue Woche klingt nun etwas besser bei dir und wünsche dir alles Gute!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    1. Ja, es war ein ziemliches Wechselbad der Gefühle. Die neue Woche wird wahrscheinlich nochmal ähnlich. Danach denkie ich, dass ich zur Ruhe komme.
      Bis selbst gespannt.
      Liebe Grüße
      von Mira

  2. Hallo Mira,
    jetzt habe ich deinen Blog gefunden.
    Nun ja, so ist es manchmal, dass eben viel kommt und ich bin schon froh, dass bei mir alles ruhig verläuft und ich so ziemlich machen kann, was ich will. Das ist schon was, da sehr gut ist.
    Im Moment bin ich aber mehr oder weniger mit Radeln beschäftigt. Js,ich weiß, ich machemir den Stress selbst, aber ich hätte schon gerne so um die 1.000 Kilometer bis zum 21. Juli geradelt.
    Heute wars im Regen, aber es gibt ja kein schlechts Wetter, nur schlechte Kleidung.
    Liebe Grüße Eva

    1. Liebe Eva, für deine Radtouren bewundere ich dich immer und ein klein wenig beneide ich dich darum. Früher bin ich viel Rad gefahren, auch zur Arbeit. Das geht jetzt nicht mewhr. Schon lange nicht. Die Wege sind einfach zu weit. Und privat hab ich immer die Oma im Schlepp, die nun wahrlich nicht mehr Radfahren kann mit ihren 88 Jahren.
      Liebe Grüße
      Mira

  3. Uiuiui, liebe Mira, bei dir war wirklich jede Menge los. Und viel Abschied nehmen, Umbruch, Aufbruch, Neuanfang. Dazu alles Gute für dich.
    Liebe Grüße
    Anni

  4. Oh, da tut sich ja wirklich wieder viel in Deiner Woche, liebe Mira. Verstehe Dich vollkommen, das will emotional „verdaut“ werden. Das kann freilich nicht einfach beiseite gestellt werden. So unter Strom zu stehen ist mir gut in Erinnerung geblieben, ich weiß wovon Du sprichst und hier schreibst. Gut, wenn Du jemanden hast mit dem Du darüber diskutieren kannst.

    Alles Gute für Dich.

    Liebe Grüßle von Heidrun

    1. Hatte ich, liebe Heidrun, HATTE ich. Den Kollegen aus Cottbus. Mit ihm konnte ich über ALLES reden, auch privat. Doch ihn habe ich ja nun verlassen. Und hier habe ich natürlich die eine oder andere Freundin, bei denen ich einiges loswerden kann und die mir auch mit Ratschlägen zur Seite stehen. Aber einen wie ihn, gibt es vielleicht einen unter 80 Millionen. *schmunzel*
      Das braucht noch bissel Zeit, mich von ihm zu entwöhnen. Immerhin habe ich hier das Tagebuch, da kann ich alles schreiben und weiß, dass ich niemanden nerve, weil, wer es nicht erträgt, liest einfach nicht weiter.
      Liebe Sonntagsgrüße
      von Mira

  5. Guten Morgen liebe Mira, ach je, das geht ja bei Dir drunter und drüber. Ich hoffe sehr, dass es bald besser wird. Nun genieße das Wochenende und schalte einfach mal ab. Lieben Gruß Sylvia

    1. Auf Abschalten habe ich mich heute programmiert.
      Ja, das wird wieder. Jetzt habe ich ja erst einmal den Vertrag bis März und ob es da wieder wirbelig wird oder man den Vertrag einfach erneuert, das wird sich dann zeigen und darüber mache ich mir jetzt erst einmal keine Sorgen. Und der Umbruch ist erst zwei Tage alt. Da warte ich mal zwei Wochen ab, dann hat sich vielleicht alles beruhigt.
      Ein feines ruhiges Wochenende wünsche ich auch dir.
      LG die Mira

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