Montagsfreuden

War das ein Tag. Den muss ich einfach aufschreiben.
Nach der Arbeit hatte ich es eilig, denn ich hatte 16 Uhr einen Termin in der Werkstatt zum Aufziehen der Winterräder. Das war knapp, aber unter normalen Umständen zu schaffen. Die Jahnallee war so frei, wie schon lange nicht mehr, und ich freute mich, weil es so gut voran ging. Doch auf der Friedrich-Ebert-Straße kam der Verkehr zum Erliegen, weil ein Baufahrzeug in eine Baustelle einbiegen wollte und zum Rangieren beide Fahrspuren brauchte. Das dauerte… Als die Straße endlich wieder frei war, kam ich leider nur bis zum Augustusplatz. Dort stand ein Polizeifahrzeug und sperrte eine der beiden Rechtsabbiegerspuren, weil dort ein fahruntüchtiges Auto stand. Ich kam 10 Minuten zu spät zum Termin, worüber aber niemand ein Wort verlor. Stattdessen hieß es: "Geben Sie mir den Schlüssel, dann können Sie ganz entspannt Platz nehmen." Das ließ ich mir nicht zweimal sagen. Schon nach kurzer Zeit waren die Räder gewechselt. Als ich gerade beim Bezahlen war, rief der Sohn an, ob wir vielleicht heute den Tannenbaum für Oma holen, die schon wieder Sorge hatte, dass sie ihren Baum nicht rechtzeitig bekommt. {Jedes Jahr das gleiche. Sie drängelt vom ersten Dezember an. Und sie drängelt auf so ganz spezielle Weise, indem sie mit Leidensmine feststellt, dass ja schon der 1. 2. 3. Dezember ist und dass wir wohl dieses Jahr keinen Baum haben werden werden, denn ihr habt ja gar keine Zeit für sowas.} Diesmal wollte der Sohn seiner Oma wohl zuvor kommen.
Ich sagte zu, ihn abzuholen. Aber Mutsch, ich bin noch im Garten. Also fuhr ich zum Garten. Aber bitte nicht über die Hauptstraße, die ist gesperrt, da gab es einen Unfall. Zum Glück gibt es selbst in unserem Ort mit all seinen Sperrungen und Dauerstaus noch Möglichkeiten und Wege, dem Verkehrschaos zu entgehen.
Fahren wir gleich hintenrum zum Kaufmannsladen? Aber klar doch.
Dort hatte der Sohn erst mal Hunger, wollte eine Wurst und stellte sich dann doch beim Asia-Imbiss an. Danach wurde der Baum ausgesucht. Wir fanden wirklich einen richtig schönen. Dann hatte auch ich Appetit auf Glasnudel und ging auch noch zum Imbiss. Diesmal ging es schnell. Doch ich hatte keine Lust, im Auto zu essen. Außerdem mussten wir zum Garten zurück, weil der Sohn sein Fahrrad dort gelassen hatte. Da bot es sich doch an, das Essen mitzunehmen, zumal der Abend noch sehr schön mild war. So saßen wir auf der Terasse vor der Laube, der Sohn hatte für gemütliche Beleuchtung gesorgt. Wir aßen gemeinsam Abendbrot und ließen die herrlich milde Luft auf uns wirken. War das schön!
Danach fuhren wir beide zu mir nach Hause, er mit dem Rad, das er dort in den Keller stellte, ich mit dem Auto, um ihn wieder einzuladen. Dann ging es zu Mutti, Baum ausladen, im Keller in einen Eimer mit Wasser stellen.
Zu guter Letzt wollte der Sohn gern zu seiner Wohnung. Also fuhr ich noch nach B’dorf und lud ihn dort ab. In aller Ruhe trödelte ich über die Landstraße heimwärts, als plötzlich eine Warnleuchte aufleuchtete und nicht wieder verschwand. Ich vermutete, dass es mit den eben gewechselten Rädern zu tun hatte, was sich am nächsten Tag als richtig herausstellte.
19.30 Uhr war ich daheim. Obwohl es noch relativ früh am Abend war, hatte ich den Eindruck, unglaublich viel getan und erreicht zu haben, genug für diesen Abend. Ich versuchte noch, im Internet eine deutschsprachige Bedienanleitung für mein Auto zu finden {meine ist rumänisch, die kann ich nicht lesen}. Dazu musste ich mich in einem Forum anmelden. Während ich auf die Bestätigungsmail wartete, schlief ich im Sessel ein. Tja.

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