Guten Morgen liebe Plauschrunde bei Andrea.
Es ist erstaunlich. Die letzte Woche vor Weihnachten war in den letzten Jahren bei mir immer hektisch. Sehr hektisch. Da war noch so viel einzukaufen, so viel zu erledigen und und und…
Ganz anders in diesem Jahr. Und das, obwohl die Adventszeit eine ganze Woche kürzer ist, als in anderen Jahren. Der Einkaufszettel ist längst abgearbeitet, so dass wir am Donnerstag nur noch Kleinigkeiten brauchten und selbst Mutti meinte: Wir machen das alles so, wie es kommt. Und was wir nicht fertig haben, das haben wir eben nicht. Hört, hört.
Das Wochenende 16./17. Dezember habe ich daheim verbracht. Dabei ging es mir am Samstag magenmäßig nicht so gut. Am Sonntag hingegen hatte ich schon in der Nacht Kopfschmerzen und wachte davon auf. Ich glaube inzwischen, dass mein Körper einfach Aufmerksamkeit einfordert, wenn ich die ganzen Woche geflitzt bin. Dass er dann am Wochenende einfach gepflegt und/oder in Ruhe gelassen werden will. Das habe ich mir dann auch gegönnt, habe gelesen, gestrickt und rumgeklumpert. Natürlich habe ich gekocht, Wäsche gewaschen und ähnliche Haushaltdinge erledigt. Aber alles in Ruhe. Das musste sein.
Montag, 18. Dezember
Die Lieblingskollegin hatte einen Loop, der nicht so richtig passte. Er war entweder zu breit für seine Länge oder für seine Breite zu kurz. Nun wollte sie wissen, ob man daraus einen Schal machen könnte. Aufschneiden und irgendwie… Wenn etwas zu nähen ist, fragt sie immer mich. Naja, was heißt immer? Ein, zwei Mal im Jahr kommt das vor.
Nun habe ich ja zur Zeit keinen Platz, meine Nähmaschine aufzustellen. Also lud ich mich nach Feierabend zu Katl ein, die ganz aufgeregt war, weil ich zu ihr kam. Die Nähmaschine hatte sie schon aufgestellt. Aber zuerst tranken wir gemütlich Tee, denn ich musste den Loop erst noch auftrennen. Aufschneiden kam selbstredend nicht in Frage, da wäre er ja noch kürzer geworden. Dann habe ich die beiden Kanten wieder versäubert. Es ging ganz fix. Und ich hatte bei Katl einen schönen Feierabend.
Der Dienstag, 19. Dezember hatte einen ganz ruhigen Abend. Etwas Haushaltkram und früh ins Bett. Ich rechnete damit, gegen Mitternacht noch mal raus zu müssen, um den Sohn von der Arbeit abzuholen. Musste ich aber nicht. Dafür hatte ich völlig verrückte Träume und war am Morgen auch nicht wirklich ausgeruht. 🙂
Mittwoch, 20. Dezember
Während der Dienstzeit kam ein Anruf von Tutto, wo ich ein Opal-Abo bestellt hatte. Die Firma versendet mit DPD, und ich kann mich nicht erinnern, dass bei DPD wirklich was klappt. Naja, doch, früher, als ich den Laden noch hatte, da gab es einen jungen Fahrer, der seine Sache wirklich gut gemacht hat. Aber seitdem hat sich einiges zum Negativen verändert. Beispielsweise klingelt keiner an deiner Tür, obwohl du da bist und auf den Paketboten wartest. Aber du findest nur eine Karte im Briefkasten, dass keiner angetroffen wurde. Dann diese Lieferankündigung per Mail: Ich werde Ihre Sendung in 1 – 2 Tagen liefern. Was ist denn das bitte für eine Aussage? Und nun, diesmal meldete DPD an Tutto die Rücksendung des Päckchens mit der Begründung, die Adresse sei falsch, es fehle die Firmenbezeichnung. Hallo? Das sollte an keine Firma gehen. Da muss man mal richtig lesen. Wenn auf der Adresse Marktstraße 10 steht, kann man es nicht an Markt 10 liefern und sich wundern, dass dort eine Firma sitzt, die mit Wolle überhaupt nix zu tun hat.
Nach Feierabend fuhr ich nicht direkt nach Hause, sondern erst einmal zur Pferd-Mensch-Drogerie, weil ich dort ein Geschenk für den Sohn einkaufen wollte. Da ich außerdem noch Waschmittel und diversen Schnickschnack kaufen wollte, den ich dann aber nicht mit mir herumschleppen mochte, ging ich zuerst um die Ecke in die Buchhandlung unserer kleinen Stadt. Dort bestellte ich das von Andrea besprochene Buch Wer ist B. Traven, das ich Mutti zu Weihnachten schenken will. Die Buchhandlung ist so richtig gemütlich, so dass man da gern stöbert. Außerdem mag ich die Buchhändlerin gut leiden. So spezielle Sachen hat sie zwar nicht auf Lager, kann aber innerhalb von 24 Stunden nahezu jedes Buch beschaffen. Dieses wollte ich erst am Samstag abholen, weil ich vorher kaum mehr Zeit haben würde {dachte ich}. Bereit liegt es für mich aber schon ab Donnerstag.
Da ich in der Drogerie leckeren Tee gekauft hatte und weil ich nun einmal in der Nähe war, rief ich Katl an, ob ich auf ein Teechen vorbei kommen könnte. Sie war natürlich gleich wieder aufgeregt, dabei braucht sie das meinetwegen nun wirklich nicht zu sein. Diesmal hatte ich sogar Strickzeug dabei. Wir tranken Tee und Katl tafelte sogar ein kleines Abendessen auf, wobei wir uns ihr letztes Brot teilten. Die Restesocke kam so gut voran, dass ich dachte, ich könnte sie an diesem Abend daheim sogar noch fertig stellen. Das gelang leider nicht, weil ich, kaum, dass ich zur Tür herein war, einen Anruf bekam und 50 Minuten an der Strippe festgehalten wurde. Danach war ich dann zu müde zum Stricken.
Donnerstag, 21. Dezember
Endlich kam das Opal-Abo an. Katl, der gute Geist, wollte es mir vorbei bringen. Weil ich aber nicht wusste, wann ich mit dem Einkauf fertig sein würde und weil es außerdem immer wieder nieselte, fuhr ich lieber doch zu Katl, um das Päckchen abzuholen.
Später, als ich heim kam, hatte ich etwas Ärger, weil der Sohn sich in seiner Siesta von mir gestört fühlte und mich deswegen ziemlich böse herunterputzte. So verbrachte ich meinen Feierabend mit Wäsche waschen und verkroch mich in mein Zimmer, um nur ja nicht noch mal zu stören.
Freitag, 22. Dezember
Es kam ein weiteres Päckchen bei Katl an, das ich natürlich unbedingt auch noch holen wollte. Wolle, Wolle, Wolle. Was steht auf meinem hellgrünen Strickbeutel? Wolle kommt von wollen, nicht von brauchen.
Da uns der Chef am letzten Arbeitstag des Jahres eine ganze Stunde früher Feierabend gestattet hatte, war ich sehr schnell zu Hause, besser gesagt auf dem Tauchaer Markt. 25 Minuten habe ich für den Heimweg nur gebraucht. So hatte ich Zeit, das Buch abzuholen und dann bei Katl nicht nur die Wolle zu holen, sondern auch noch einmal Tee zu trinken. Das war so eine richtige Katl-Woche. Später am Abend konnte ich die Restesocken voran bringen, bis der Sohn kam und unbedingt den Schinken anschneiden und mit mir teilen wollte, den er bei der Weihnachtsfeier als Geschenk bekommen hatte. Der stammt von einer Landfleischerei und ist einfach viel, viel leckerer, als alles, was man hier in der Stadt so zu kaufen bekommt.
Später brachte ich ihn noch in seine Wohnung, und da ist mir etwas seltsames passiert, das mir gar keine Ruhe gelassen hat. Der Sohn wohnt angenehm ländlich. Der Weg zu ihm führt einige Kilometer zwischen Felden, Auenwiesen und kleinen Wäldchen hindurch. Ich war gerade in der Nähe einer solchen Baumgruppe, als ein Tier auf das Auto zugerannt kam. Reflexartig bremste ich, obwohl ich weiß, dass man bei Wildkontakt nicht bremsen soll. Aber es war einfach der Reflex, ein Wesen, das auf dich zu rennt, eben nicht umzufahren, sondern zu bremsen. Das Tier seinerseits änderte die Richtung und verschwand wieder im Gehölz. Auf meinen überraschten Ausruf: Was war denn das?, erklärte der Sohn, überhaupt nichts gesehen zu haben, weil er gerade nach den anderen Seite aus dem Fenster geschaut hatte. Ich erklärte, das Tier hätte ausgesehen wie ein Schäferhund, nur heller. Aber was sollte ein Schäferhund allein ohne Halsband und Leine um diese Zeit {es war nach 22 Uhr} fernab der Ortschaft? Der Sohn neckte mich noch: Wer weiß, was du gesehen hast.
Aber auf dem Rückweg sah ich das Tier noch mal. Es rannte nicht mehr auf der Straße herum, sondern kruschtelte am Wald-/ Feldrand durchs Gesträuch. Den Kopf konnte ich nicht deutlich sehen, aber der Körperbau war wie bei einem Schäferhund, allerdings war das Fell heller {Schäferhunde haben ja meist einen dunklen Rücken} und das Fell sah irgendwie struppig aus, zottelig, nicht so glatt, wie bei einem Hund. Und nun überlege ich die ganze Zeit, ob ich da vielleicht einen Wolf gesehen habe.
Und nun ist Samstag, 23. Dezember.
Die Sache mit dem Tier hat mir keine Ruhe gelassen, so dass ich vorhin mal über Wölfe in Sachsen recherchiert habe. Nachdem ich auch Bilder angeschaut habe, bin ich jetzt ziemlich überzeugt, dass das tatsächlich ein Wolf war.
Meine Freundin meinte, das klinge irgendwie wie im Märchen und mir alten Märchentante fallen sofort verschiedene Geschichten ein, die ich dazu schreiben könnte.
Erst einmal muss ich mich aber um die Eisbeine kümmern, die in der Küche vor sich hin köcheln und noch zu Sülze verarbeitet werden sollen. Ein paar kleine Geschenke will ich noch verpacken und mich am Abend um die Gänsekeulen kümmern. In den vergangenen Jahren hatte ich dafür nie einen ganzen Tag Zeit, verpackte die Geschenke meist erst am 24. und hatte dann Eile, pünktlich zur Bescherung bei Mutti zu sein.
Diese Jahr geht das alles schön entspannt.
So schaue ich jetzt am Plaudertisch bei Andrea vorbei.
Euch allen ein wundervolles besinnliches Weihnachtsfest
und erholsame Feiertage
Das ist ja cool, ein Wollwolf unterwegs zur Eisbein-Tafel. Da kannste aber froh sein, dass er zum Markt 10 unterwegs gewesen war 😉
Schöne Festtage dir und deinen Lieben!
Liebe Mira,
ich wünsche dir ein paar erholsame, wundervolle Feiertage.
Viele Grüße
Gesa
Liebe Mira, na das war ja ein Erlebnis mit dem Tier. Und Du hast Dir ja viel vorgenommen, mit so viel toller Wolle. Nun wünsche ich dir ein schönes und ruhiges Weihnachtsfest. Gönn Deinen Körper mal mehr Ruhe.
Lieben Gruß Sylvia