Nachdenkliches…

…heute Mittag erhielt ich eine Mail, die mich dazu brachte, meine Pause zu Recherchen zu nutzen, deren Ergebnisse mich sehr nachdenklich stimmten.
Brigitte Fuchs schrieb, dass sie in einem sehr alten, längst inaktiven Blog eines meiner Gedichte gefunden hat und bat um meine Zustimmung zur Veröffentlichung in ihrem Blog. Diese gab ich ihr natürlich gern und bin nun sehr gespannt darauf mit welchem ihrer schönen Fotos sie meinen Text in Verbindung bringen wird.
Da ich das Gedicht bereits 1999 geschrieben hatte, fiel mir momentan nur die erste Strophe ein, so dass ich selbst erst einmal meinen damaligen Kommentar im Wiesengrund-Blog finden musste. Langsam, förmlich tröpfchenweise, fiel mir wieder ein, wie das damals alles zusammenhing. Wie ich für Laura den Wiesengrund einrichtete und mit diesem zarten pastelligen Design versah. Ja, auch wenn dort als Designer inzwischen jemand anderer genannt wird, ursprünglich stammte das mal von mir. Damals mochte ich diese zarten Farben und die hauchdünnen Umrandungen und setzte sie in all meinen {bzw. von mir gestalteten} Blogs ein. Besonders nachdenklich stimmte mich die Erkenntnis, warum der Wiesengrundblog inaktiv wurde, weil die Laura, die so wunderschöne Gedichte und nette kleine Anekdoten schrieb, schon seit 2009 nicht mehr unter uns weilt.

Nun habe ich in der nächsten Zeit wieder viel zu lesen und zu stöbern. All die Gedichte, die Laura einst schrieb und zusammen trug. Von einigen, das spüre ich deutlich, geht Inspiration aus. All die KommentatorInnen, die ebenfalls lyrische und andere Texte beisteuerten. Und nicht zuletzt natürliche Brigittes Homepage und Blog, die ich heute erst einmal nur überflogen hatte.
Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass mein altes Gedicht {immerhin fast 20 Jahre} all dies ausgelöst hat.
Deshalb möchte ich es hier auch noch einmal eintragen, obwohl ich es oben bereits beim Wiesengrund verlinkt habe.

Tiefblaue Stunde
In der dunkelblauen Stunde
hältst du nach des Tages Hast
vor der Nacht in schrillen Farben
ein paar Atemzüge Rast.

Deinen Träumen wachsen Flügel,
Du entfliehst der Wirklichkeit,
brauchst, bevor die Nacht Dich einfängt,
einen Wimpernschlag lang Zeit.

Riechst den schweren Duft der Rosen,
hüllst Dich in ihr Schweigen ein.
Willst für ein paar Augenblicke
in Dir selbst zu Hause sein.

Und der Spiegel gibt den warmen,
sanften Kerzenschimmer wieder.
Eine leise Sehnsucht steigt
in Dir auf und – weht vorüber.

© Mira Wunder, 08. Februar 1999