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Ententeich

Jeden Morgen ein kleines Idyll. Dieses stammt, wie man an der Bildnummer sieht, von gestern. Ich habe die Guten-Morgen-Fotos sehr gebraucht, denn der Tag tröpfelte grau und träge dahin, und ich konnte dem nicht einmal durch farbenfrohe Handarbeiten oder das "Erspinnen" einer Geschichte entziehen, weil ich mich nach wie vor in Programmierungen vergraben muss, damit dieses leidige Projekt endlich fertig wird.
Dabei ist das Projekt selbst recht interessant und mir fallen während der Arbeit daran immer mehr Dinge ein, die man noch einbauen könnte. Davor werde ich mich aber hüten, denn so groß ist das Ganze nicht kalkuliert worden. Der Auftraggeber will ohnehin viel mehr, als ursprünglich verabredet. Das ist nun so, wie es ist, aber ich glaube, es ist genau dieses Hin-und-Her um den Auftrag, das ihn mir verleidet. Nunja, es wird noch einiges an Fleißarbeit kosten, aber irgendwann ist auch das erledigt. Und danach nehme ich solche Aufträge nicht wieder an.
 
Am Abend trafen wir uns in Lütschena. Schön war es, lustig war es und interessant. Wenn nur nicht… wie soll ich das sagen? Manchmal hab ich richtig Angst, dass es dort Missverständnisse gibt, die Freundschaften belasten könnten. Ich weiß aber nicht, wie ich das verhindern kann. Außer vielleicht… dass ich nicht mehr hin gehe, und falls doch, meinen Mund halte und still in einer Ecke hocke.
Ich hab "früher" bei der Fernsehakademie mal Filmschnitt gemacht. Ich hab das gern gemacht und konnte es wohl auch recht gut. Aber das ist so viele Jahre her, dass ich nicht einmal mehr weiß, wie das Programm hieß, mit dem wir damals gearbeitet haben. Als ich davon erzählte, geschah das in einem sentimental-nostalgischen Kontext und sollte lediglich illustrieren, dass ich eine gewisse Vorstellung davon habe, was die Jungs im Studio tun. Freilich, wenn ich mich jetzt damit beschäftigen würde, könnte ich das natürlich lernen. Sicher auch in kurzer Zeit. Aber das heißt doch nicht, dass ich es jetzt aus dem Stand könnte oder übernächste Woche. Ich will einfach nicht, dass es so aussieht, als wollte ich mich in deren Arbeit hineindrängen. Sie machen das seit ein paar Jahren. Sie haben Erfahrung, sie sind ein eingespieltes Team. Da hänge ich mich doch nicht rein.
Aber genau so wirkt es jetzt, fürchte ich.

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