Was für ein Tag

Entgegen der Wettervorhersage schien die Sonne auf allen Wegen zwischen Oschatz und Riesa. Und ich war auf Tour. Auf dem Heimweg konnte ich mir Zeit lassen und bekam dann einen Parkplatz vor Muttis Haus. Und dann ging es auch schon zum Arzt. Gebraucht hätte sie mich dort nicht, aber der Sohn hatte das nun eingerührt, also dann…
Danach hockte ich noch bei Mutti herum, schaute auf den Medikamentenplan, erklärte ihr mehrfach die Änderungen. Ob sie es wohl verstanden hatte?
Ich sollte den Sohn anrufen, weil sie ihm was erzählen wollte. Gewünscht, getan. Und dann fragte ich ihn dummerweise, ob ich ihn vom Garten nach Hause bringen soll. Mir war so. Ich fühlte mich dermaßen gegängelt und eingesperrt, dass mir der Abstecher aufs Dorf erstrebenswert erschien. Reaktion der Mutti: Ich will mit in den Garten.
Ich versuchte, ihr zu erklären, dass ich gar nicht in den Garten gehe, sondern nur bis ans Tor, um den Sohn da einzusammeln. Als ich von ihr wegging, kam doch tatsächlich die Frage: Du kommst nun wohl gar nicht mehr zu mir?
Hallo? Ich war am Samstag dort, ich war am Montag dort, am Mittwoch und gestern UND ich war noch nicht einmal fort, da drängelte sie schon, wann ich wiederkäme.
Als ich dann am Garten ankam, war der Sohn noch nicht ganz bereit, loszufahren und überredete mich, doch noch "hinter" zu kommen. Ich mache dir auch nen Kaffee.
In dem Moment klappte da so ein Schalter in mir um und ich dachte: Warum eigentlich nicht? Und so saß ich dann vor der Laube, hörte den Gesprächen der Nachbarn zu, die den Sohn im Garten besuchten, strickte ein paar Runden an einer Socke und genoss den schönen lauen Abend. Das tat mir so unendlich gut. Einfach da sitzen und ein wenig freie Zeit genießen.Mal nichts für andere tun, nur für mich. Die Socke wird wahrscheinlich der Schwager bekommen, aber das Stricken war meine Entspannung. Den Sohn brachte ich dann doch noch heim, aber diese Fahrt war meine Idee und ich kam nochmal raus. So ein schöner Abend.

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