Der 20. Montag 2022

Ich frage mich, wie andere Menschen das machen, wie ihr das macht. Ihr geht auch arbeiten, ihr habt auch Familie, ihr habt auch weite {lange} Arbeitswege. Und ihr habt Hobbies, die Zeit erfordern. Und ihr habt Gärten und Haustiere. Und ihr bekommt das alles unter einen Hut. Wieso schaffe ich das nicht? Ich komme mir richtig mies und faul vor und unzulänglich. Aber so sehr ich auch renne und tue und mache, ich schaffe einfach nichts. Wahrscheinlich bilde ich mir nur ein, dass ich rene und tue und mache. In Wahrheit schlunze ich wohl nur vor mich hin. Denn irgendeinen Grund muss es doch haben, dass bei mir alles auf der Strecke bleibt.
Da dachte ich am Samstag, es wäre ein schöner Tag, weil ich erst 7.20 Uhr aufgewacht bin und dachte, ich könnte mir ein gemütliches ruhige Frühstück gönnen, da ich erst am Nachmittag wo sein musste. Da schien meine Welt mal in Ordnung und um die Mittagszeit dachte ich sogar, ich hätte noch Zeit, meine Haare zu färben. Hab ich auch getan, aber das war schon ein Fehler, denn während ich noch in der Wanne warg, die Farbe wieder abspülte und die Spühlung einziehen ließ, machte die Mutti schon wieder den Sohn rebellisch, wo ich denn sei und warum ich nicht ans Telefon ginge und ob ich schon wieder schlafe {als ob ich den ganzen Tag nichts anderes tue als schlafen}. Dann, 15.30 erreichte sie mich. Voller Vorwurf: Du wolltest doch eher kommen!!! Den Tisch beim Griechen hatte sie zu 18 Uhr bestellt. Von ihrer Wohnung bis dorthin brauchen wir 10 Minuten. Da war sie doch der Meinung, dass ich so ab 15 Uhr spätestens bei ihr sein sollte. 🙈 Wir hätten doch noch so viel zu klären. Was denn? N, das wisse sie nun auf die Schnelle auch nicht. AHA.
Später, am Ende eines schönen Abend hieß es dann: Schade, ich dachte, wir gehen morgen in den Garten!
Und ich dachte, ich hätte wenigstens am sonntag mal keine Verpflichtungen.
Und dann meldeten sich Sohn und SchwieTo {irgendwann gegen Mitternacht} und ich versprach, am Sonntag Morgen Frühstück in den Garten zu bringen. Also stand ich wieder 6.30 Uhr auf. So lange wie am Samstag zu schlafen, konnte {wollte} ich mir nicht erlauben. Schnell kochte ich noch Nudeln und packte weitere Zutaten für einen Nudelsalat ein. Und Würstchen. Und natürlich alles für das Frühstück und lief in den Garten. Dort gab es erst einmal Kaffee. Und ich schaffte es, ein paar Runden an einer Socke zu stricken. Dann holte ich nun natürlich die Mutti in den Garten, wohl wissend, dass es dann mit der Ruhe vorbei wäre. Ich schnippelte die Zutaten für den Salat. Später aßen wir dann alle zusammen. Noch später gab es Abendessen und zwischendurch saß ich faul in der Sonne, strickte endlich die Spitze der Socke fertig und schlug sogar noch ein neues Paar an. Für den Sohn in männertauglichen Farben.
Nach dem Abendessen wurden dann die Menschen in ihre Wohnungen verteilt. Unterwegs durfte ich mir von der Mutti den Vorwurf anhören, dass ich immer so schlimm zu ihr sei. Sooo schlimm. Der Hintergrund: Ich hatte ihr angeboten, sie am Montag nach der Arbeit mit in den Drogeriemarkt zu nehmen {weil sie doch immer irgendwohin will} und sie meinte, sie wolle gern noch duschen. Da ich erst spät von Arbeit kommen werde, schlug ich ihr vor zuerst zur Drogerie zu gehen, damit die dann nicht womöglich schon geschlossen ist. Dann hieß es: Du hast vergessen, die Bücherei mit aufzuzählen. Ähm, ich hatte die Bücherei überhaupt vergessen, aber gut, fahren wir da auch noch lang. Und dann kam meine böse Verfehlung. Denn die Mutti schlug vor, dass wir am Montag zur Drogerie fahren, am Dienstag zur Bücherei {beides keine 500 m voneinander entfernt} und das Duwschen können wir dann an noch einem anderen Tag machen. Und ich schlimme Tochter lehnte das ab und wollte alles an einem Tag erledigen. Und musste mich dafür dann eben beschimpfen lassen.
Also, naja, nicht richtig beschimpfen, sie knuckert dann immer so in sich hinein, aber natürlich so, dass ich es höre. Ich soll es ja auchhören, damit ich ein schlechtes Gewissen bekomme und dann möglichst doch nach ihrer Pfeife hopse. Diesmal blieb ich stur. Aber dann hört das Geknucker nicht auf und sie schaut, als hätte ich ihr wirklich etwas ganz Schlimmes angetan.
Tja, und über all das habe ich mich sehr, sehr geärgert. Ich konnte mich gar nicht beruhigen. Esa hat mir den Sonntag versaut und mich bis in den Schlaf verfolgt. Und als heute Morgen nach nur viereinhalb Stunden Schlaf meine Nacht zu Ende war, stand dieser Ärger immer noch im Raum und wie ihr seht selbst jetzt noch.
Nun ist aber erst einmal der Montagsstarter bei Anita an der Reihe. Der wird mich, so hoffe ich, aufmuntern.

1.) Ich liebe es zu schwimmen oder mich im Wasser treiben zu lassen oder einfach am Wasser zu sein, dann fühle ich befreit und beruhigt und nicht mehr ganz so mies, wie sonst immer.
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2.) Menschen, die ihren willen durchsetzen, indem sie andere schlecht reden, kann ich nicht leiden.

3.) Wenn ich Märchen oder Fantasy lese, dann tauche ich vollkommen ab in diese anderen Welten.

4.) Hörbücher sind für mich eine Chance, mich mit Büchern zu beschäftigen und trotzdem noch stricken zu können.

5.) In der Zeit könnte ich aber auch große Strecken mit dem Auto zurücklegen.

6.) Am liebsten lese ich Krimis von Ivo Pala und will demnächst auch drei Fantasy-Geschichten von ihm lesen.

7.) Diese Woche habe ich mit Mutti zur Drogerie und zur Bücherei fahren geplant und außerdem steht/stehen noch ein kleines Stricktreffen und ein seit 2 Jahren immer wieder verschobenes Treffen mit sehr guten alten Freunden im Kalender.
Es gäbe am Freitag auch noch ein Konzert zu dem ich sehr gern gehen würde und am Samstag habe ich eine Einladung zu einer Geburtstags-Gartenparty. Ob ich wohl die Mutti fragen muss, ob ich da hin darf? Sarkasmus aus!

Jetzt muss ich mal schnell noch daran denken, für die Mutti Essen zu bestellen. Sie sagt mir zwar jede Woche, dass es ihr nicht schmeckt und sie das Essen nicht mehr haben will, bestellt dann aber doch immer wieder etwas. Also dann…

Euch allen wünsche ich eine schöne Woche ohne Ärger und dass ihr es schafft, etwas von eurem Leben zu haben und es euch niemand vermasselt.
Herzlichst
eure Mira

2 Gedanken zu “Der 20. Montag 2022

  1. Pfffff, ja, liebe Mira, das klingt wirklich nach viel, aber wahrscheinlich musst es um deinetwillen ertragen lernen, wenn deine Mama dich finster anguckt. Dann ist das eben so. Es ist Zeit, das schlechte Gewissen abzulegen. Aber ich weiß, es ist aus der Ferne leichter gesagt als getan. Meine Daumen für dich sind gedrückt, dass du schöne Momente für dich erleben darfst.
    Herzensgrüße von mir dazu
    Anita

    1. Liebe Anita, deine gedrückten Daumen ahben anscheinend schon geholfen, denn gewappnet mit dem Mantra Egal-wie-sie-guckt-ich-bin-freundlich-aber-nicht-lieb fuhr ich gestern zur Mutti und zog einfach mein Ding durch, also Bücherei, Drogeriemarkt, duschen.
      Und den Termin mit dem Sohn im
      Garten auf heute verschoben, das musste auch noch sein.
      Es wird also langsam.
      Herzensgrüße von Mira

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