Sonntagsgedanken

Wo fange ich an?
Es ist Sonntag Morgen. 5.34 Uhr. Ich bin schon seit Stunden auf. Habe erst ein wenig gestrickt und mich dann an den Rechner gesetzt und im Samstagsplausch herumgeblättert. Dabei wollte ich vom Wollefest berichten.
Das stand für mich nicht gerade unter dem besten Stern und das kam so:
Nachdem es mir in den letzten Wochen nicht so gut ging, sich aber am Freitag noch die Rettung zumindest für den März auftat, freute ich mich nun sehr auf das Fest. Ich erwog zunächst sogar, an beiden Tagen hinzugehen. Und so hatte ich es auch der Mutti angekündigt, weil sie das erwartet, dass ich mich mit meinen 57 Jahren bei ihr abmelde, wenn ich etwas vor habe und nicht auf Abruf zur Verfügung stehe. *grrr* Und was soll ich sagen? Wie immer, wenn ich mehr als einen Tag für sie nicht greifbar bin, ging natürlich wieder ihr Telefon "kaputt". Wie das? Sie hat ihren Festnetzanschluss nicht beim Magenta-Riesen, sondern bei einem Anbieter, der die Festnetznummern nur auf eine Mobilnummer aufschaltet. {Man kann da ja nicht auf die dumme Tochter hören, die fast 30 Jahre jünger ist und sich mit solchen Dingen vielleicht etwas besser auskennt. Man macht lieber, was einem andere alte Leutchen raten, die sich da von einem cleveren Verkäufer haben beschwatzen lassen und deren bestes Argument ist: Wir haben das auch.} Das Problem besteht nun darin, wann immer der Router stromlos ist, muss hinterher die Simkarte in seinem Bauch mittels PIN wieder aktiviert werden. Und das kann oder will sich die alte Dame nicht merken, wobei ich mittlerweile unterstelle, dass sie es ganz genau weiß und bewusst nutzt, um uns {den Sohn und mich} zu manipulieren. Denn seltsamerweise passieren diese Ausfälle immer dann, wenn entweder der Sohn lange nicht dort war und doch mal wieder zum Fensterputzen oder anderen schwierigen Verrichtungen vorbei kommen soll. Oder aber, und das so sicher, dass ich die Uhr danach stellen könnte, wann immer ich etwas vor habe. Sei das nun eine Dienstreise, eine Wochenendfahrt zu oder mit einer Freundin oder eben ein Wollefest, zu dem ich mich für 2 Tage abmelde. Prompt kommt als erstes von meiner Schwester die Nachricht: Die Mutti hat eine Störung, und an ihr Handy geht sie nicht. Was soviel heißt wie, schwing den Hintern hoch und bring ihr Telefon wieder in Ordnung. Das habe ich dann aber am Freitag Abend gegen 22 Uhr nicht mehr gemacht. Promt kam dann am Morgen der Handyanruf von Mutti: Habe ich dich geweckt? 9:15 Uhr! Das regt mich sowieso auf. Das impliziert immer, dass ich den ganzen Tag verpenne. Um diese Zeit weckt man mich NIE. Erst recht natürlich nicht, wenn ich 10 Uhr auf der Messe sein will. Als nächstes dann die Info: Mein Telefon hat schon wieder eine Störung. Ich rufe dich nämlich über das Handy an. Das haben die mir gesagt. Wer denn? Na, die Telefonanbieter. Dann folgt des langen und des Breiten die Erklärung, wie der Telefonanbieter ihr mitgeteilt hat, dass ihr Telefon gestört ist und sie nun warten muss.
Völliger Quatsch. Es kommt die typische Ansage: Der Teilnehmer ist zur Zeit nicht erreichbar, wenn Sie benachtrichtigt werden wollen, wenn der Teilnehmer wieder erreichbar ist, drücken Sie die EINS. Zur Sicherheit bitte ich sie aufzulegen und will mir die Ansage noch mal anhören. Nicht, dass es diesmal vielleicht doch eine echte Störung ist. {War es noch nie!} Aber nein, sie lässt mich nicht auflegen, denn sie muss mich erst noch bitten, ihr zwei Flaschen alkoholfreien Sekt zu besorgen. Für ihren Geburtstag. Der ist im April! Da muss das an dem Tag besprochen werden, wo sie weiß, dass ich auf dem Sprung bin und fort will. Ich kläre das mit der Nicht-Störung und rufe sie zurück, um ihr einzuschärfen, wie sie vorgehen muss, um ihr Telefon wieder einzuschalten. 10 Minuten später, ich starte gerade das Auto und bin wegen der Verzögerungen nun richtig in Eile, ruft sie wieder an. Da geht erst einmal ein großes Gewundere los, wieso ich überhaupt dran bin. Denn sie hat doch nun alles gemacht, wie ich gesagt habe, und nun bin ich plötzlich am Telefon. Hä? Ach ja, und überhaupt, das geht nicht so, wie ich gesagt habe, denn das hat sie gemacht und es geht nicht. Ich habe aufgelegt und bin zu ihr gefahren. Toll, oder? Klasse, wie sie das immer hinbekommt. Ich habe die PIN eingegeben. Tip-tip-tip, erledigt! Funktionstest. Läuft. Aber nicht, dass ich jetzt gleich wieder abschwirren könnte. Wird mir das Handy entgegen gehalten, auf dem diverse verpasste Anrufe blinken. Kannst du machen, dass das aufhört? Mache ich.
Alles in allem hat mich die ganze Aktion 45 Minuten gekostet, die ich zu spät bei der Messe eintraf. Und das wiederum hatte zur Folge, dass wir {Katl hat das alles geduldig mit mir ertragen} noch einmal 45 Minuten draußen in der Kälte warten mussten, bis wir zur Kasse vorgedrungen waren und endlich in die Messehalle konnten. Ich war restlos bedient. Ich hatte nicht einmal mehr Lust, mir die Stände anzusehen, sondern durchquerte, so schnell es bei dem Gedränge möglich war, die Halle, um am anderen Ende die Strickmädels zu treffen und meine Beiträge zum gemeinsamen Picknick auf dem Tisch zu platzieren.180303_1148
Natürlich zog ich später ein paar Runden durch die Halle, kaufte Stricknadeln. Wolle wollte ich nicht kaufen, denn die, welche ich im letzen Jahr mitgenommen hatte, ist noch nicht verstrickt und wird es sicher auch nicht so bald. Vorräte habe ich mehr als genug. Ich genoss es, mit den Mädels zu schwatzen, zu stricken, mir anzuschauen, was alle Schönes gekauft hatten und was sie alle strickten.
Elfi hat das Gedränge in der Halle im Bild festgehalten und mir dieses zur Verfügung gestellt, weil ich selbst keines aufgenommen hatte.
180304_0016
Es war nach dem blöden Start noch ein richtig schöner Tag geworden und vielleicht gehe ich nächstes Jahr doch auch wieder hin, auch wenn ich gestern Vormittag gesagt hatte, dass ich mir das nicht wieder antun werde. Mal sehen.

Ein Gedanke zu “Sonntagsgedanken

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert