Antwort…

…auf
Träumerles Anfrage.
Liebe Kerstin,
erst einmal Glückwunsch an deine Schwester zum Spinnrad und dem Entschluss, überhaupt zu spinnen. Du wirst sehen, das ist ansteckend, und wer weiß…?
Übrigens ist das wunderschöne Teil ein Flachsspinnrad, was man an drei Dingen erkennt. Einmal hat es diesen Stab, rechts im Bild. Der dient dazu den Wocken {regional verschieden auch Rocken genannt} aufzubinden, weil man Flachs nicht "aus der Hand" spinnen konnte, jedenfalls nicht in den Mengen, wie das früher gemacht wurde, ohne sich an den dünnen und teilweise sehr harten Fasern die Finger zu zerschneiden. Zum zweiten ist der Einzug eben aus dem gleichen Grund aus Metall. Und drittens ist eben dieser Einzug relativ eng. Für Flachs, Leinen und ähnliches {beispielsweise Ramie} braucht man keinen größeren Einzug.
Für Wolle könnte das anfangs ein bissel schwierig werden, weil Spinnanfängerinnen meist erst einmal "schwangere Regenwürmer" produzieren, also Garn mit dünneren und teilweise sehr dicken Stellen, die dann manchmal zumindest beim Zwirnen nicht durch den engen Einzug passen könnten.
Nun aber zu deiner konkreten Anfrage. Was du suchst, ist ein sogenanntes Spulenbänkchen. Fotografieren kann ich dir gerade keines, weil das, was wir neulich hier im Laden hatten, gerade "auf Abwegen" unterwegs ist. Aber man kann sich so etwas leicht selbst bauen. Im Baumarkt gibt es jede Menge Rundhölzer aller Stärken. Solche könnt ihr euch beschaffen in einer Stärke, die bequem durch die Bohrung der Spulen passt. Dann braucht ihr für die allereinfachste Form des Bänkchens nur noch ein Brett, auf das ihr die Hölzer senkrecht montiert, und zwar so, dass die vollen Spulen einen Abstand voneinander haben, der etwa so breit sein sollte, wie noch mal eine volle Spule. Das sichert ab, dass die Spulen sich nicht berühren und die Fäden sich vor dem Zwirnen nicht verheddern. Und fertig wäre das einfachste Spulenbänkchen.
Ich hab dir mal das fotografiert, das direkt an meinem Spinnrad montiert ist.

Lädchen

Wie es mir aussieht, ist aber eine ähnliche Halterung auch am Spinnrad deiner Schwester schon vorhanden, denn die beiden Spulen stehen doch sicher nicht lose auf dem Spinnrad herum, oder? Dann kann sie diese dort lassen, wo sie jetzt sind, und von da aus zwirnen. Der Vorteil, dass sie beidseitig am Rad angebracht sind, besteht darin, dass die Fäden getrennt sind und sich nicht verheddern können.

Ich hoffe, dieser kleine "Vortrag" war hilfreich und hat vielleicht auch andere LeserInnen interessiert.

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Ein Gedanke zu “Antwort…

  1. Oh extra für mich dieser Beitrag. Vielen herzlichen Dank, werde gleich meine Schwester anrufen.
    Doch, die Spulen hat sie nur zum Fotografieren auf dem Spinnrad abgestellt. Wenn man erst mal ein Bild hat, wie es aussehen muss, dann können wir uns was nachbauen. Handwerklich geschickt sind unsere Männer.
    Ich werde irgendwann demnächst noch einmal alles genau fotografieren. Denn einige Blogger würden gern sehen, wie so ein Spinnrad funktioniert und die Reihenfolge der einzelnen Handgriffe sehen.
    Vielen vielen Dank, Du hast uns sehr geholfen.
    Einen schönen Tag wünscht Dir Kerstin.

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