Es stimmt schon, dass alles irgendwie stiller wird, wenn es im Schnee versinkt. Aber diese Stille kann ich gerade nicht brauchen. Nicht heute, nicht an diesem Wochenende. Grau ist scheußlich, aber weiß ist nicht besser. Nicht im Winter. Im Sommer, dann ja. Das Weiß mediterraner Häuserwände, die in der Sonne leuchten. Das ist ein Weiß, mit dem ich leben könnte. Auch Schnee, von mir aus, wo er hin passt. Wann er hinpasst. Weihnachten zum Beispiel oder auch Februarferien wären Zeiträume, in denen mir Schnee gefallen könnte. Berchtesgadener Land, überhaupt Gebirge oder auch die Ostseeinseln, allen voran Hiddensee, wären Orte, an denen mir Schnee gut täte. Aber nicht hier im Flachland, in der Stadt. Und nicht an einem Wochenende, an dem ich so viel zu erledigen habe, dass ich nicht weiß, wo ich anfangen soll und an dem ich auf Hilfe hoffe, die ohnehin meist erst Stunden nach der vereinbarten Zeit eintrifft und ob des Mistwetters vermutlich noch mehr in Verzug gerät [oder zumindest eine gute Begründung dafür hat].
Inzwischen gruschtle ich hier herum, versuche mich an Hausputz, der nicht gelingt, weil ich auch da nicht weiß, wo ich anfangen soll.
Ich stelle den Einwecktopf vor die Tür und hoffe, dass der Nachbar nicht drüber stolpert. Das fehlte noch, dass er sich weh tut, weil ich mit meinem Kram nicht weiß, wohin.
Seltsamer Tag.
Ich vertüddele auch gerade den kostbarsten Schatz, den man hat, die Zeit. Habe im Keller aufgeräumt, meine Weinvorräte sortiert, gesichtet und umgeräumt. In Tilos Zimmer Spinneweben abgefegt, kann man die verspinnen? Eh, ekelig, lieber nicht :).
Trotzdem ein schönes Wochenende wünscht Dir Uta, die heute Abend in Gewölbekellern rumkriechen darf, aber bei dem Wetter nicht zum Friseur gelatscht ist…