Gleich am Morgen wurde es wieder warm. Ich genoss die Stille im Suse-Garten, trank Kaffee, las die Zeitungen, die ich tags zuvor aus dem Kasten gefischt hatte, baute die Färbeküche wieder auf.
Als SuShe kam, tranken wir auch erst noch ein Käffchen zusammen, dann stürzte ich mich wieder auf meine Färbetöpfe, während sie noch den restlichen Löwenzahn vor dem Zaun ausstach, den sie am Sonntag nicht mehr geschafft hatte. So recht wollten die Farben nicht werden, wie ich sie mir vorstellte, so dass ich ein wenig missmutig neben meinen Töpfen stand. SuShe hatte es auch nicht so recht einzeln. Ohnehin kämpfte sie mit ihrer Allergie, dann taten ihr vom Ausstechen die Hände weh und dann hatte sie auch noch Hunger und ich olle Zicke wollte meine Färberei nicht unterbrechen, um den Grill anzuheizen. So saß die Arme allein am Tisch und aß Fladenbrot mit Kräuterbutter, während ich in den Töpfen rührte, in denen es gehörig quackerte und brodelte, aus denen aber nichts Essbares heraus zu schöpfen war. Als ich dann endlich soweit war, den Grill anzuheizen, hatte sie keinen Hunger mehr, so dass ich die Grillerei auch bleiben ließ. Einen meiner eingelegten Käse hat sie sich aber mit nach Hause genommen, um ihn in der Pfanne zu braten. [Ich muss bei Gelegenheit mal noch fragen, ob er ihr überhaupt geschmeckt hat.]
Die übrigen Käse kamen später doch noch "zu Ehren" und auf den Grill, als Katl nach ihrem Dienst, der 18 Uhr endete, schnurstracks in den Garten kam. Später kamen auch noch Chris und Caro und brachten Würstchen mit. So hatten wir nach dem Tag, der seltsam und irgendwie grummelig begonnen hatte, doch noch einen richtig schönen Abend.
Bild 164/365 zeigt einen Teil der Errungenschaften des 2. Färbetages.