Samstagsplausch {27. Mai 2023}

Zu viele Baustellen
Als ich am Freitag versuchte, das Wochenende zu planen und wieder einmal daran scheiterte, dass ich unmöglich alle meine Verpflichtungen in diesem Drei-Tage-Pfingstwochenende unterbringen konnte, fragte ich mich wie so oft, wie ihr anderen alle das hinbekommt. Und warum ich es eben nicht hinbekomme. Vielleicht habe ich wirklich zu viele Baustellen. Lass mal sehen.
1. Vollzeitjob Haben alle anderen auch
2. Täglich zweimal anderthalb Stunden Fahrtzeit. Haben viele, manche sogar mit dem Fahrrad quer durch Berlin oder so
3. Mutti betüddeln Viele pflegen Angehörige, und da habe ich noch Glück, dass Mutti meist "nur" bespaßt werden möchte. Freilich hätte sie das gern jeden Tag nach meinem Feierabend. Am liebsten soll ich da ab 17.30 Uhr bei ihr sein und wenn ich 20.00 Uhr gehen möchte, jammert sie, dass ich mir nie Zeit für sie nehme.
4. Ich habe einen Garten Haben auch viele von euch. Und auch da habe ich riesiges Glück, weil der Sohn die groben Arbeiten macht. So umgraben, Beete begradigen und so Zeug.
5. Natürlich habe ich einen Haushalt. Den habt ihr alle. Über meinen decken wir mal den Mantel des Schweigens.
6. Ich hätte da ein Hobby. Wenn ich sehe, was andere so alles stricken, schäme ich mich. Da werden Pullover, Strickjacken, Decken fertig. Und ich bringe es im Mai, in dem Monat mit den meisten Feiertagen, gerade mal auf 2 Paar Socken. An der Decke habe ich diesen Monat gar nicht gestrickt.

Fazit
Ich habe nicht zu viel zu tun, nicht mehr als andere. Ich bin nur einfach zu lahm. Wenn ich mir so einen Arbeits-plus-Mutti-Betüddelungs-Tag betrachte, dann beginnt der zwischen 4.30 und 5.00 Uhr mit dem Wecker und den tausend kleinen Handgriffen, die so nötig sind, bis ich das Haus verlasse, was dann so gegen 6.00 Uhr passiert. 7.30 Uhr beginnt mein Arbeitstag und dauert bis 16.00 Uhr, weil ich ja normalerweise eine Pause herausarbeiten muss, zu der ich nie komme. Aber immerhin kann ich zwischendurch Kaffee oder Tee trinken. Das geht ja nebenbei, dafür muss ich ja nicht die Arbeit sein lassen. Und manchmal gehört sogar kochen zu unserem Projekt und dann gibt es auch was leckeres zu essen. 17.30 {wenn ich gut durchkomme auch schon etwas früher} komme ich dann bei Mutti an, wo dann meist irgendetwas zu tun ist. Einkaufen fahren, Duschen, Haare waschen, Bürokram sichten und bekümmern. Je nach dem, was zu tun ist und wie lange das dauert, fange ich dann gegen 19 Uhr an, meinen Abgang vorzubereiten, was mir dann meist vor 20.00 nicht gelingt. Oft war ich nach so einem Tag erst 21.00 Uhr zu Hause.
Und genau dort beginnt dann mein Dilemma: Ich packe gerade mal noch meine Taschen aus {manchmal stelle ich sie auch einfach nur in den Flur}, nehme mir etwas zu essen und bin so erschöpft, dass ich mich aufs Sofa fallen lasse und nicht mal mehr Lust oder Kraft habe, mein Strickzeug zur Hand zu nehmen.

Und wo bleibt der Glitzer?
Diese Woche ging Glitzer eindeutig zu Lasten der Muttibetüddelung. Ein Höhepunkt sollte das Stricktreffen am Mittwoch sein. Ich hatte das alles gut vorbereitet, so dass nichts hätte schief gehen können. Man kann es sich denken: Es ging etwas schief. Nämlich ich. Am Abend zuvor hatte ich zu spät, zu viel und auch noch süß gegessen. Das rächte sich gegen Mitternacht und ich kam auf gerade mal zweieinhalb Stunden Schlaf und hatte den gesamten Mittwoch Magenprobleme und traute mich nur an Kamillentee heran. So fiel der Glitzer weg und ich fuhr direkt heim, um mich ins Bett zu legen. Das funktionierte natürlich auch nicht. Die SchwieTo rief an, wollte etwas klären und der Sohn war grummelig. Die Schwester stellte mir per WhatsApp unzählige Fragen, die ich nicht beantworten konnte, zum Teil auch nicht wollte, weil mir nicht wohl war. Die Mutti rief an und machte mir diverse Vorwürfe, unter anderem, dass ich immer so böse zu ihr bin. Ach, ach. Glitzernd war das nicht, eher Funken sprühend.
Apropos Funken. Tja, das war dann gestern. Da erzwang ich mir einen weiteren freien Abend. Ich hatte nämlich über die Woche in diversen Supermärkten verschiedene Pflanzen ergattert. Eine gelbe und eine grüne Paprika, eine gelbe und eine grüne Zucchini, einen Hokaidokürbis, zwei Romana- und eine Fleischtomate. Und dabei hatte ich ganz dolles Glück. Im Kürbistöpfchen waren zwei Pflänzchen, bei den grünen Zucchini vier und bei den gelben sogar 5 Pflanzen. und sogar bei den Fleischtomaten gab es zwei Pflanzen statt einer. Weil ich nun aber für Pfingsten Mutti-Betüddelung rundum einplanen musste {sie wollte das so, weil sie eigentlich lieber verreist wäre, ich aber so kurzfristig nichts mehr gefunden hatte, was ihren Wünschen entsprach}, konnte das Einpflanzen nur gestern erfolgen. Ich kam also im Garten an und der Sohn meinte, er mache das nachher noch, ich solle erst mal in Ruhe Kaffee trinken, er hätte noch etwas zu erledigen. Und verschwand. So kam ich sogar dazu, ein paar Runden zu stricken. Dann wurde mir das mit dem Sohn zu unsicher und ich begann, die Pflänzchen auseinander zu sortieren und einzubuddeln. Mit reichlich Wasser. Dabei musste ich aufpassen, dass ich nicht die beiden Goldfische mit heraus schöpfe, die im Wasserfass wohnen. Ihre Aufgabe war es, die Mückenlarfen und diverses anderes Zeug aus dem Fass zu fressen. Das haben sie getan und nun dürfen sie demnächst wieder in den Teich umziehen. Eine Nachbarin schenkte mir ein riesiges Bund Radieschen. Dann rief die Mutti an. Mein Fernseher geht nicht mehr und ich erreiche den Sohn nicht. Da flossen Tränen und ich war schon drauf und dran, im Garten alles stehen und liegen zu lassen und zu ihr zu fahren, als mir zum Glück noch etwas einfiel, das sie probieren konnte. Ich rief sie nochmal an und mit geballter Frauenpower brachten wir den Fernseher wieder zum Laufen. Da war die Kleine Frau wieder glücklich. Der Sohn fuhr nachher trotzdem noch hin.
Inzwischen kam die SchwieTo um Holz für ein Feuerchen zu holen und ich trug ihr noch drei Pflanzen hin, die ich für sie übrig gelassen hatte.
Dann war wirklich Fei(u)erabend.
23.30 machte ich mich auf den Heimweg. Dann noch die Einkäufe verräumen und 0.20 unter die Dusche. Ich hatte ganz schmutzige Füße und roch nach Rauch. 0.50 Uhr war ich dann bettfein.
Und heute?
…warf mich ein Wadenkrampf 5.30 Uhr aus dem Bett, was gut war, weil ich so inzwischen zwei Ladungen Wäsche waschen konnte, eine davon hängt schon, die andere nehme ich mit, wenn ich zu Mutti aufbreche. Ein Ausflugsziel muss ich mir noch überlegen. Für morgen und Montag habe ich mich schon entschieden, wobei mir Uta geholfen hat mit ihren Tipps zum Mühlentag. Heute wollte ich eigentlich zum Mittelalter, was wir nun abgewählt haben, weil das 15 Euronen Eintritt kostet und wir das mit der Mutti {hinfahren, Bratwurst essen, wieder gehen} nicht aberleben. Sagt sie gestern: Die 15 Euro verfressen wir lieber. *kicher*
Na, mal sehen, ich werde berichten.

Nun bringe ich diesen Eintrag erst mal zu Andrea und ihrem
Samstagsplausch und wünsche euch allen schöne Pfingsten.

4 Gedanken zu “Samstagsplausch {27. Mai 2023}

  1. Liebe Mira,
    ich verstehe dich, mir geht es ähnlich und ich denke auch, dass ich zu viele Baustellen habe. Bestimmt muss man in dem einen oder anderen Bereich mal Abstriche machen, nur weiß man selten, wo man da anfangen soll, weil man niemandem vor den Kopf stoßen möchte. Wir hoffen jetzt einfach mal zusammen, dass es irgendwann besser wird.
    Ganz liebe Grüße zu dir von Catrin.

    1. Ja, liebe Catrin, irgendwann wird es besser, aber ob mir das dann gefällt, wenn ich vielleicht den Garten aufgeben muss, keinen Job mehr habe oder, noch schlimmer, die Mutti nicht mehr da ist?
      Wenn ich mir diese Alternativen überlege, will ich dann wohl doch lieber all meinen Stress behalten.
      Nachdenkliche liebe Grüße
      von Mira, der Geplagten 😘

  2. Hi Mira,

    Ja Du hast mit Sicherheit Recht, viele der Punkte die Du aufzählen, haben andere auch. Aber meist doch nicht alle zusammen, wie es bei Dir der Fall ist.
    Dein Tag ist jedenfalls richtig voll, und nur allzu verständlich das Du abends erschöpft bist und zu nix mehr fähig.
    Das ginge mir ganz genau so.
    Ich wünsche Dir schöne Pfingsten, hoffentlich kannst Du Dir bisschen Zeit nur für Dich gönnen.
    Liebe Grüße
    Karin

    1. Ja, liebe Karin, ich gönne mir Zeit für mich, zum Beispiel jetzt hier am Rechner, wo ich mich mit meinem Blog und euren lieben Kommentaren beschäftige. Das tut mir schon gut. Dass ich schon um fünf aufgestanden bin, bringt mir dafür etwas Zeit, die ich genieße.
      Auch habe ich mir schon überlegt, wann und wo ich Zeit wirklich ganz für mich abzweigen kann und bin auf den Freitag Abend gekommen, weil es da im Garten so schön war. Mal sehen, ob ich es besser organisiert bekomme.
      Einen schönen Pfingstmontag wünsche ich dir
      die Mira

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