…sah es im Lädchen plötzlich so aus:
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Und was war drin? 15 Kilo Sockengarn.
Weil ja nun dieser Winter partout nicht enden will, gibt es doch noch mal 6-fädiges Garn für Kuschelsocken.
Das schöne Garn Mexico sah mir auf dem Knäul gar nicht so ansprechend aus. Katl war gleich begeistert, ich nur von den Farben, die Musterung war mir zu unruhig. Deshalb musste ich es gleich einmal anstricken und siehe da: Auch die Musterung ist sehr schön. Nun kann ich sie meinen Kunden zeigen. Mal sehen, wie lange der Vorrat reicht.
Bissel geärgert hab ich mich über mich selbst. Ich hab so viele Kleinigkeiten zu tun, aber keine davon bekomme ich fertig.
Gibt es bei Ihnen Babyschühchen?
Bis letzte Woche gab es die. Dann wurde das letzte Paar verkauft und ich habe noch keine neuen gemacht.
Machen Sie mir ein Paar?
Natürlich werden sie eilig gebraucht, am besten gleich. Aber gut, bis Dienstag wird man noch hinkommen.
Und dann: Ach, wissen Sie was? Machen Sie gleich zwei Paar.
So ein Paar Babyschühchen sind echt kein Ding. Auch zwei Paar nicht. Die kann man zwischendurch mal machen. Jeder kann das, nur ich nicht. Ich war gerade beim zweiten Schuh, als die Pakete kamen. Ich konnte sie ja schlecht mitten im Laden stehen lassen. Aber wenn man sie einmal geöffnet hat, beginnt sich die Mühle zu drehen –> Platz im Regal schaffen –> Preise ausrechnen {bei diesem Lieferanten gibt es keine UVP} –> auspacken –> auspreisen –> einräumen und dann mitunter wie bei der "Mexico" noch anstricken zwecks Präsentation. Tja, und dann ist der kleine Laatsch eben nicht fertig geworden. Sowas ärgert mich dann, weil ich sehe, was andere Mädels so in einer Woche alles stricken. Und ich schaffe nicht mal in einem Monat auch nur annähernd so viel. Dabei sitze ich, wie eine Kundin neulich bemerkte, den ganzen Tag im Wolleladen und hab nichts weiter zu tun, als meinem Hobby nachzugehen. Das IST doch Ihr Hobby?
Das war es mal, inzwischen ist es mein Job. Ja, aber der macht Ihnen doch Spaß!
In solchen Momenten wird mir bewusst, wie gut es mir geht. Ich mache nur Jobs, die mir Spaß machen. Ich finde, das ist ein wirklich großer Luxus, den sich hier und heute wohl die wenigsten Menschen leisten können. Ähm, und ich kann mir das eigentlich auch nicht leisten, aber ich hab mir meine Jobs selbst geschaffen, ansonsten wäre ich arbeitslos und würde das als Frau über 50 wohl auch bleiben. Für mich trifft der Spruch wirklich zu: Wer keine Arbeit hat, der macht sich welche. Genau das hab ich getan. Naja, und dabei habe ich mir eben die Freiheit genommen, mir Arbeit zu schaffen, an der ich Spaß habe. Ist doch in Ordnung so, oder?
Liebe Mira,
da bist Du aber nicht die einzige, die sich grämt, nicht so viel handarbeitsmäßig fertig zu bekommen. Dabei finde ich es absolut bewunderswert, wieviel Du insgesamt so auf die Reihe bekommst bei dem ganzen Gewusel, was Dich immer so umtreibt. Grüße von Uta