…es war recht schön und entspannend, doch nun habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich nicht eine Minute im Lädchen war und nichts gearbeitet habe. Dabei wäre so viel zu tun. Ich hätte den Monatsabschluss machen müssen. Ich hätte mir Zeit nehmen sollen, dEiDres neue Strickmaschine zu erkunden, um darauf dann eine Weste zu stricken, die längst gestrickt sein sollte. Ich würde dafür zu gern meine Singer nutzen, aber für beide Maschinen ist kein Platz und dEiDre hat dieses schwere indische Teil nun mal heran geschleppt, weil sie glaubt, sie sei leichtgängiger als andere Maschinen, nun solltlen wir sie auch benutzen. Spinnen hätte ich auch müssen, denn zwei Kilo Effektgarn machen sich nicht von allein.
Statt all dieser Dinge, die ich hätte tun müssen, habe ich den Samstag damit zugebracht, in meiner Wohnung herumzuräumen, die Küche zu putzen, drei Maschinen Wäsche zu waschen und das Bett frisch zu beziehen. Weil ich mir dann am Abend noch meinen chaotischen Computer-Schreibtisch vornahm, damit aber nicht fertig wurde, sieht es nun im Wohnzimmer teilweise immer noch wüst aus. Zum Glück aber nicht überall.
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Der Sonntag begann in Eile, weil ich mich entschlossen hatte, zum Treffen mit der Damengruppe mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren. Der Zug fährt ohnehin nur einmal pro Stunde, doch am Sonntag schafft es die Straßenbahn auch nicht viel öfter, denn es gibt nur alle halben Stunden eine, und das ist zur Zeit nicht mal wirklich eine Tram, sondern ein Schienenersatzbus. Zum Glück funktionerten die Anschlüsse. Ich kam trotzdem ein paar Minuten zu spät, weil ich mir 11 Uhr gemerkt hatte {dafür hätte ich nich massig Zeit gehabt}, SuShe aber 10.30 Uhr geschrieben hatte. Tja, vielleicht hätte ich da noch mal nachlesen sollen.
Der Brunch war jedenfalls toll, und die Damengruppe mal wiederzusehen, tat richtig gut, zumal Julia und Nadine dabei waren, die ich sonst nie zu sehen bekomme.
Als ich gegen 15 Uhr wieder zu Hause ankam, war ich in so angenehmer Stimmung, dass ich sie mir nicht mit dem Monatsabschluss vermasseln wollte. So kringelte ich mich auf die Couch und las.
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