…kein launischer Mensch. Manchmal bin ich sehr traurig, oft sogar, aber das kann ich ganz gut verstecken, so dass es selten jemand bemerkt. Und sobald ich jemandem begegne, ist die Traurigkeit auch ganz schnell wieder fort. Und manchmal bin ich super duper gut drauf. Das merken dann alle. Es kommt auch vor, dass ich auf einzelne Personen oder bestimmte Gegebenheiten richtig wütend bin. Dann poltere ich herum, und wenn es raus ist, ist es auch schon wieder gut. So richtig echt schlechte Laune, die über Stunden anhält und bei der ich meinen Unmut an Wesen auslasse, die gar nichts dafür können, kommt bei mir nur äußerst selten vor, vielleicht alle 2 bis 3 Jahre einmal. Am Montag {27. Juni} war so ein Tag. Schon seit zwei Wochen schleppe ich trübe Gedanken an die Junghexe mit mir herum, weil es Reibereien gegeben hatte, von denen ich nicht wusste, wie ich ihnen begegnen soll. Dazu kam am Wochenende eine unerfreuliche WhatsApp-Diskussion zum gleichen Thema und am Montag Morgen noch ein Auslöser, der mir endgültig die Suppe verhagelte.
Auf dem Weg von der Straßenbahn zur Firma, traf ich zwei Kolleginnen, die Scherze darüber machten, wie müde ich aussehe und dass ich wohl noch schlafe. Sie versuchten mich mit diesen Scherzen aufzumuntern, was jedoch nicht gelang. Ich warnte sie, dass ich übellaunig sei und sie mich besser noch ein wenig in Ruhe ließen, damit ich nicht garstig zu ihnen bin, da sie ja für meine Laune nichts konnten.
Als wir wenig später alle an unseren Schreibtischen hockten, kam eine der beiden Kolleginnen zu mir und meinte: "Ich hab da was für Sie, vielleicht heitert Sie das ein wenig auf."
179/2016
In der Tat, nachdem das Eulchen auf meinem Schreibtisch gelandet war, gab es keine Laune mehr, zumindest keine schlechte.