…war dieser Dienstag. Nach dem schönen sonnigen Montag versetzte der Regen gestern Morgen der guten Laune gleich wieder einen Tritt.
Nicht dass hier ein flasches Bild entsteht: Ich mag Regen.
Im Sommer nach einem heißen Tag, tut ein Gewitterregen nicht nur der Natur gut, auch der Seele. Im Frühling, wenn der Garten frisch bepflanzt und Samen in der Erde ist, braucht es mehr als einmal einen schönen gemütlichen Landregen, damit alles schön gedeiht. Regen ist schön, wenn man in Wald und Flur unterwegs sein kann. Auch am Meer {da sowieso}, bei einer Strandwanderung. Da ist es schön einsam, man trifft kaum Menschen, und wenn, dann sind sie vermutlich genauso verrückt wie ich. Oder auch, wenn man im Wohnzimmer {oder im Werk} sitzt, der Regen an die Fenster klopft und man es sich auf der Couch oder im Großmuttersessel bequem machen kann, vielleicht in eine Decke gekuschelt, auf dem Tisch ein Stövchen und darauf eine Kanne mit aromatischem Tee, dazu leise Musik {oder auch lautere, damit ich sie überhaupt hören kann} und ein Strickzeug oder ein Buch. Immer dann mag ich Regen.
Aber nicht in der Großstadt, im Alltag, wenn ich zur Arbeit muss oder eilig von A nach B. Wenn man an der Bushaltestelle steht und Autos durch Pfützen rasen und man klatschnass und schmutzig wird, oder wenn der Wind einem den Schirm aus der Hand reißt und der Regen dann eben doch auf die mühsam erstellte Frisur klatscht. {In der Natur würde ich nie einen Schirm benutzen, wenn ich nass werde, werde ich nass. Trocknet ja wieder, und wie die Haare aussehen, ist mir Wurst.}
Gestern früh war Alltag und ich musste in die Großstadt zur Arbeit. Also war der Regen unpassend, unangenehm. Dass es den ganzen Tag nicht richtig hell wurde, machte die Stimmung nicht besser. Es gab ein ganz liebes Angebot von Uta. Ich hätte nach der Arbeit zu ihr fahren können und wir hätten den Abend strickschwatzend auf ihrer grünen Couch verbringen können. Dort wäre es gemütlich gewesen und der Regen hätte uns eingehüllt, von der chaotischen Welt abgeschirmt, beschützt. Aber ich hätte erst mal den Weg dorthin gehabt und das mit einem Auto, dessen Kupplung so abgewirtschaftet ist, dass ich über jeden Kilometer froh bin, den ich nicht fahren muss.
GabKo hatte die Idee, ausgerechnet gestern mit mir ins Kino zu wollen. Da hätte ich nicht Autofahren müssen, das hätte gepasst. Aber nicht gestern.
Den ganzen Tag über gingen eine Menge lieber WhatsApp- und SMS-Nachrichten ein und ein paar Anrufe. Aber der Tag blieb grau, auch als ich nach Feierabend noch ein paar Wege zu erledigen hatte, die allerdings mit Chris gemeinsam. Das war dann ganz gut, zumal wir {er} Dinge erledigen konnte{n}, deren Nichterledigung mich schon lange belastet hatte. Da fühlte ich mich dann schon besser und ich beschloss, noch beim Lieblingsgriechen zu Abend zu essen. Chris meinte, die Junghexe würde sich sehr freuen, wenn wir sie mitnehmen würden. Also taten wir das. Und da kam für mich der Höhepunkt des Tages.
"Oma, ich habe beim Schulbasar von meinem Taschengeld etwas für dich gekauft."
075/016 Geschenk für mich
"Oma, die Kerze ist handgegossen. Wir machen sowas selbst."
Ich habe mich sooo gefreut.
Was für ein schöner Tag.