Samstagsplausch {27. Mai 2023}

Zu viele Baustellen
Als ich am Freitag versuchte, das Wochenende zu planen und wieder einmal daran scheiterte, dass ich unmöglich alle meine Verpflichtungen in diesem Drei-Tage-Pfingstwochenende unterbringen konnte, fragte ich mich wie so oft, wie ihr anderen alle das hinbekommt. Und warum ich es eben nicht hinbekomme. Vielleicht habe ich wirklich zu viele Baustellen. Lass mal sehen.
1. Vollzeitjob Haben alle anderen auch
2. Täglich zweimal anderthalb Stunden Fahrtzeit. Haben viele, manche sogar mit dem Fahrrad quer durch Berlin oder so
3. Mutti betüddeln Viele pflegen Angehörige, und da habe ich noch Glück, dass Mutti meist "nur" bespaßt werden möchte. Freilich hätte sie das gern jeden Tag nach meinem Feierabend. Am liebsten soll ich da ab 17.30 Uhr bei ihr sein und wenn ich 20.00 Uhr gehen möchte, jammert sie, dass ich mir nie Zeit für sie nehme.
4. Ich habe einen Garten Haben auch viele von euch. Und auch da habe ich riesiges Glück, weil der Sohn die groben Arbeiten macht. So umgraben, Beete begradigen und so Zeug.
5. Natürlich habe ich einen Haushalt. Den habt ihr alle. Über meinen decken wir mal den Mantel des Schweigens.
6. Ich hätte da ein Hobby. Wenn ich sehe, was andere so alles stricken, schäme ich mich. Da werden Pullover, Strickjacken, Decken fertig. Und ich bringe es im Mai, in dem Monat mit den meisten Feiertagen, gerade mal auf 2 Paar Socken. An der Decke habe ich diesen Monat gar nicht gestrickt.

Fazit
Ich habe nicht zu viel zu tun, nicht mehr als andere. Ich bin nur einfach zu lahm. Wenn ich mir so einen Arbeits-plus-Mutti-Betüddelungs-Tag betrachte, dann beginnt der zwischen 4.30 und 5.00 Uhr mit dem Wecker und den tausend kleinen Handgriffen, die so nötig sind, bis ich das Haus verlasse, was dann so gegen 6.00 Uhr passiert. 7.30 Uhr beginnt mein Arbeitstag und dauert bis 16.00 Uhr, weil ich ja normalerweise eine Pause herausarbeiten muss, zu der ich nie komme. Aber immerhin kann ich zwischendurch Kaffee oder Tee trinken. Das geht ja nebenbei, dafür muss ich ja nicht die Arbeit sein lassen. Und manchmal gehört sogar kochen zu unserem Projekt und dann gibt es auch was leckeres zu essen. 17.30 {wenn ich gut durchkomme auch schon etwas früher} komme ich dann bei Mutti an, wo dann meist irgendetwas zu tun ist. Einkaufen fahren, Duschen, Haare waschen, Bürokram sichten und bekümmern. Je nach dem, was zu tun ist und wie lange das dauert, fange ich dann gegen 19 Uhr an, meinen Abgang vorzubereiten, was mir dann meist vor 20.00 nicht gelingt. Oft war ich nach so einem Tag erst 21.00 Uhr zu Hause.
Und genau dort beginnt dann mein Dilemma: Ich packe gerade mal noch meine Taschen aus {manchmal stelle ich sie auch einfach nur in den Flur}, nehme mir etwas zu essen und bin so erschöpft, dass ich mich aufs Sofa fallen lasse und nicht mal mehr Lust oder Kraft habe, mein Strickzeug zur Hand zu nehmen.

Und wo bleibt der Glitzer?
Diese Woche ging Glitzer eindeutig zu Lasten der Muttibetüddelung. Ein Höhepunkt sollte das Stricktreffen am Mittwoch sein. Ich hatte das alles gut vorbereitet, so dass nichts hätte schief gehen können. Man kann es sich denken: Es ging etwas schief. Nämlich ich. Am Abend zuvor hatte ich zu spät, zu viel und auch noch süß gegessen. Das rächte sich gegen Mitternacht und ich kam auf gerade mal zweieinhalb Stunden Schlaf und hatte den gesamten Mittwoch Magenprobleme und traute mich nur an Kamillentee heran. So fiel der Glitzer weg und ich fuhr direkt heim, um mich ins Bett zu legen. Das funktionierte natürlich auch nicht. Die SchwieTo rief an, wollte etwas klären und der Sohn war grummelig. Die Schwester stellte mir per WhatsApp unzählige Fragen, die ich nicht beantworten konnte, zum Teil auch nicht wollte, weil mir nicht wohl war. Die Mutti rief an und machte mir diverse Vorwürfe, unter anderem, dass ich immer so böse zu ihr bin. Ach, ach. Glitzernd war das nicht, eher Funken sprühend.
Apropos Funken. Tja, das war dann gestern. Da erzwang ich mir einen weiteren freien Abend. Ich hatte nämlich über die Woche in diversen Supermärkten verschiedene Pflanzen ergattert. Eine gelbe und eine grüne Paprika, eine gelbe und eine grüne Zucchini, einen Hokaidokürbis, zwei Romana- und eine Fleischtomate. Und dabei hatte ich ganz dolles Glück. Im Kürbistöpfchen waren zwei Pflänzchen, bei den grünen Zucchini vier und bei den gelben sogar 5 Pflanzen. und sogar bei den Fleischtomaten gab es zwei Pflanzen statt einer. Weil ich nun aber für Pfingsten Mutti-Betüddelung rundum einplanen musste {sie wollte das so, weil sie eigentlich lieber verreist wäre, ich aber so kurzfristig nichts mehr gefunden hatte, was ihren Wünschen entsprach}, konnte das Einpflanzen nur gestern erfolgen. Ich kam also im Garten an und der Sohn meinte, er mache das nachher noch, ich solle erst mal in Ruhe Kaffee trinken, er hätte noch etwas zu erledigen. Und verschwand. So kam ich sogar dazu, ein paar Runden zu stricken. Dann wurde mir das mit dem Sohn zu unsicher und ich begann, die Pflänzchen auseinander zu sortieren und einzubuddeln. Mit reichlich Wasser. Dabei musste ich aufpassen, dass ich nicht die beiden Goldfische mit heraus schöpfe, die im Wasserfass wohnen. Ihre Aufgabe war es, die Mückenlarfen und diverses anderes Zeug aus dem Fass zu fressen. Das haben sie getan und nun dürfen sie demnächst wieder in den Teich umziehen. Eine Nachbarin schenkte mir ein riesiges Bund Radieschen. Dann rief die Mutti an. Mein Fernseher geht nicht mehr und ich erreiche den Sohn nicht. Da flossen Tränen und ich war schon drauf und dran, im Garten alles stehen und liegen zu lassen und zu ihr zu fahren, als mir zum Glück noch etwas einfiel, das sie probieren konnte. Ich rief sie nochmal an und mit geballter Frauenpower brachten wir den Fernseher wieder zum Laufen. Da war die Kleine Frau wieder glücklich. Der Sohn fuhr nachher trotzdem noch hin.
Inzwischen kam die SchwieTo um Holz für ein Feuerchen zu holen und ich trug ihr noch drei Pflanzen hin, die ich für sie übrig gelassen hatte.
Dann war wirklich Fei(u)erabend.
23.30 machte ich mich auf den Heimweg. Dann noch die Einkäufe verräumen und 0.20 unter die Dusche. Ich hatte ganz schmutzige Füße und roch nach Rauch. 0.50 Uhr war ich dann bettfein.
Und heute?
…warf mich ein Wadenkrampf 5.30 Uhr aus dem Bett, was gut war, weil ich so inzwischen zwei Ladungen Wäsche waschen konnte, eine davon hängt schon, die andere nehme ich mit, wenn ich zu Mutti aufbreche. Ein Ausflugsziel muss ich mir noch überlegen. Für morgen und Montag habe ich mich schon entschieden, wobei mir Uta geholfen hat mit ihren Tipps zum Mühlentag. Heute wollte ich eigentlich zum Mittelalter, was wir nun abgewählt haben, weil das 15 Euronen Eintritt kostet und wir das mit der Mutti {hinfahren, Bratwurst essen, wieder gehen} nicht aberleben. Sagt sie gestern: Die 15 Euro verfressen wir lieber. *kicher*
Na, mal sehen, ich werde berichten.

Nun bringe ich diesen Eintrag erst mal zu Andrea und ihrem
Samstagsplausch und wünsche euch allen schöne Pfingsten.

Samstagsplausch {20. Mai 2023}

Wenn dir dein Leben nicht gefällt, streu Glitzer drüber
Genau das tue ich. GabhÄu fragte, warum mir mein Leben nicht gefällt. Tja. Vielleicht, weil ich irgendwann mal falsch abgebogen bin und mich nur noch auf meine Arbeit konzentriert habe? Und den Rest meiner Zeit für die Familie eingesetzt habe, vornehmlich für die Mutti, schon zu einer Zeit, in der sie mich nicht wirklich gebraucht hätte, aber ihren Willen durchzusetzen verstand mit schlechtem Gewissen machen und all den Sonderlichkeiten. Ich erinnere mich, dass ich ihr damals sagte, sie solle es mal nicht übertreiben, ständig meine Hilfsbereitschaft einzufordern, wenn es gar nicht nötig ist, weil es sonst sein könnte, dass, wenn sie mich dann wirklich braucht, ich einfach nicht mehr kann. Beinahe so ist es gekommen. Jetzt, wo sie mich wirklich braucht, gehe ich damit an meine Grenzen und fast schon darüber hinaus.
Ein ganz anderer Punkt ist die Sache mit der Freundschaft. JA! Ich habe euch. UND! Es gibt da jemanden, der ich alles erzählen kann und die mir auch Tipps gibt, auch wenn wir uns nie sehen. UNDUND! Da ist PeStör, die ich auch viel zu selten sehe. UNDUNDUND! Da ist neuerdings GabhÄu, die mir gut tut. Aber diese eine beste Freundin, bei der man unangekündigt auch abends um elf noch vor der Tür stehen kann, auf nen Tee und sei es nur, um gemeinsam zu schweigen, die habe ich eben nicht. Und so bin ich immer genau dann, wenn ich nicht mehr weiter kann und mal wen bräuchte, der einfach nur da ist, immer allein. Die meiste Zeit komme ich damit klar, aber gewünscht habe ich mir das so nicht.
Es gibt da einen Spruch: Die einzige Möglichkeit, Freunde zu haben, ist, selbst einer zu sein. Bin ich! Mich kann man zu jeder Nachtzeit rausklingeln, auch morgens halb drei, barfuß und unter Tränen. Ich bin die, die ihre Tür öffnet, die Tee kocht, ein Fußbad richtet, ein Bett anbietet und am nächten Morgen losgeht, die Schuhe zu holen.
Und du fragst die immer Gebende, warum sie traurig ist? Nee, oder?
Und damit das möglichst niemand merkt, wohl in erster Linie, damit ich es nicht merke, streue ich eben Glitzer drüber. Und keine Angst, der wird nicht alle. Der wird mehr, wenn man ihn gebraucht.

Der Glitzer der vergangenen Woche
Am Samstag mit Mutti bei der Kirmes.
Zum Grillen eingeladen. Wir wollen, dass du auch mal einfach die Beine hochlegst. O-Ton meiner kleinen SchwieTo.
Am Dienstag ein Konzert von Christian Haase. Da schwingt eine kleine Wehmut mit, deshalb gibt es auch ein Bild von der leeren Bühne. Die Bühne mit Künstler zu fotografieren, hab ich mich nicht getraut.
Am Donnerstag: Ausflug ans Wasser. Ich hätte Stunden da sitzen können. Die Mutti hielt es immerhin anderthalb Stunden aus. Mir zuliebe. So richtig Sitzfleisch hatte sie nicht, lief rum, suchte sich andere Bänke und fragte mich über die wenigen Leute aus, die wir dort sahen. Sie denkt sich dann immer Geschichten aus, die auf die Leute zutreffen könnten und will von mir wissen, ob ich das auch so sehe. Naja, sie ist eben ein Unruhegeist.


Am Samstag ein anderer See. Auch hier wenig Menschen und idyllische Natur. Ich habe wieder für Picknick gesorgt. Diesmal hatte ich aus dem N-Markt zwei Latte Macchiato und eine Packung Miniwindbeutel mitgenommen. Die Mutti hielt wieder eine ganze Weile aus, bevor sie mich aufscheuchte, um spazieren zu gehen. Na gut, das gab Schritte. 😉

Obwohl schon Sonntag ist…
…schaue ich jetzt noch rüber zu Andrea und lasse, wenn möglich, diesen Beitrag beim Samstagsplausch.
Euch allen einen schönen Restsonntag.

Samstagsplausch {13. Mai 2023}

Heute gönne ich mir mal wieder den Samstagsplausch, zum dem Andrea jede Woche einlädt. Dafür bin schon 5:07 Uhr aufgestanden, um ein wenig Computerzeit für mich zu haben, denn…
…gestern war der 12., also Zeit für 12 von 12 und ich hatte einige Bilder zu sichten und zu bearbeiten.
…nachher ist wieder Mutti-Zeit, obwohl ich in den letzten 7 Tagen 5 mal bei ihr war bzw. etwas mit ihr unternommen habe. Und obwohl ich doch unbedingt mehr Zeit für mich selbst haben möchte. Ich habe am Donnerstag und gestern gepürt, wie gut mir das tut, wenigstens stundenweise mal ich selbst sein zu dürfen. Gut, am Donnerstag hätte ich nicht gedurft. Mutti bemängelte sehr, dass ich sie abends nach 19 Uhr nicht mit in den Garten genommen hatte. Ursprünglich wollte ich ja auch nur den Sohn abholen und heim bringen. Hätte ich sie dazu mitgennommen, wäre das spontane Dann-doch-noch-im-Garten-Sitzen gar nicht möglich gewesen. Genau das, was mir so gut getan hatte. Warum machst du das? Das geht ja wieder von meiner Zeit ab, klagte sie, als ich loszog, den Sohn abzuholen. Nee, mein Mütterchen, das geht von meiner Zeit ab, und ich habe nun mal ein Recht darauf, meine Lebenszeit so zu verbringen, wie ich das möchte und nicht, wie du das versuchst zu bestimmen.
Freilich, sie ist alt, keiner weiß, wie lange wir sie noch haben. Aber! Ich bin auch nicht mehr jung und keiner weiß, wie lange ich noch hier sein darf. Und so stehle ich mir mal ein paar Abendstunden oder, wie gestern einen langen Heimweg, um ein kleines bisschen für mich zu sein. Ich bin auch sehr froh, dass ich das getan habe. Muttis Forderungen holen mich schon früh genug wieder ein. Schließlich ist morgen Muttertag und in unserem Ort ist Kirmes. Da hatte ich vorgeschlagen, dass wir dorthin gehen, uns ein paar Kräppelchen holen und einen Kaffee und dann da sozusagen Muttertag feiern. Da kam die Bemerkung: Aber es ist nur noch am Samstag schönes Wetter. Okay, gehen wir also heute zur Kirmes und feiern Muttertag.

Und die Woche?
Na, wie gesagt, sehr muttilastig.
Samstag
8 Uhr zum Frühstück bei Mutti, nur dass es gar kein Frühstück gab, weil ja gegen 10 Uhr der Elektriker kommen wollte, um den Herdwächter anzuschließen. Er kam auch, und der Sohn war vorher schon da, um alles vorzubereiten. Als die Jungs dann fertig waren, hieß es: Na, fahren wir denn da nun endlich mal weg? Fuhren wir! Und gingen sogar in einem kleinen Imbiss etwas essen.
Sonntag
Mir ging es nicht gut. Kennt ihr das? Man rennt und tut und macht und wenn man mal einen einzigen Tag ohne Verpflichtungen hat und mal tun könnte, was man selbst gern möchte, dann schlagen Kopfschmerzen zu oder man hat Bauchgrimmen. Oder man hat so viele Ideen, was man mit dem Tag anstellen möchte, dass am Ende gar nichts wird. An diesem Sonntag war es Bauchgrimmen, wobei ich überzeugt bin, dass dies psychosomatisch ist.
Montag
Natürlich arbeiten und dann Mutti.
Dienstag
Arbeiten und dann Bürokrempel, der dringend fertig werden muss, aber an diesem Abend natürlich nicht fertig geworden ist.
Mittwoch
Arbeiten und Mutti. Diesmal war Haarewaschen dran. Das dauert ja auch.
Donnerstag
Arbeiten und mit Mutti zum Arzt. Sie hätte mich dort nicht gebraucht, gar nicht. Aber das war nun mal so eingerührt. Und danach hatte ich dann ja noch den schönen Abend im Garten. Das war dann richtig gut.
Freitag
Arbeiten und ausnahmsweise mal keine Mutti. Dafür ein wunderschöner Heimweg, wie hier beschrieben.

Samstagsplausch {29. April 2023}

Am Samstag nicht geplauscht
Und warum nicht? Weil der Samstag fast ganz der Mutti gehörte und ein kleines bisschen mir.
Die Samstage gehören neuerdings immer der Mutti und um noch ein wenig mich selbst darin unterzubringen, stehe ich spätestens 6 Uhr auf und mach ein bissel meins. Gestern ging das nicht. Zwar war ich 5.30 Uhr wach, aber ich fühlte mich nicht gut. Es grummelte in meinem Bauch und mir war übel. Das ist wohl so, wenn ich es mit dem Rumgerenne für andere übertreibe, dass mich das Körperchen dann warnt, mir Zeit für mich zu nehmen und mich dazu auch mal zwingt. Nein, nein, ich will nicht jammern. Ich bin auch bestimmt nicht wehleidig oder empfindlich. Nur manchmal kommt so ganz dicht über den Boden geduckt, dass man es ja nicht rechtzeitig bemerkt, das Zipperlein angekrochen. Wenn es mich erreicht hat, piekst es mich irgendwo und wispert: Leg dich wieder hin. Schlaf noch ne Stunde, schließlich ist Wochenende. Und wenn du nicht auf mich hörst, tue ich dir weh. Dann musst du liegenbleiben! Hihi.
Und gestern war dann so ein Morgen, an dem das Zipperlein beschlossen hatte, mich etwas doller zu pieksen. Also blieb ich im Bett und schlief doch tatsächlich bis 7.45 Uhr. Dann aber los. Nur ging wegen des Unwohlseins alles ein bissel langsamer, so dass ich wirklich nur das Nötigste schaffte, bevor ich all meinen Kram zusammen raffte und mich auf den Weg zu Mutti machte.
Sie stand "gestiefelt und gespornt" in der Tür, als ich kam. Hatte sich schmuck gemacht und öffnete mir ungeduldig die Tür.
Du hast dich ja so fein gemacht, willst du noch irgendwo hin?
Ja, na klar.
Und wohin? Hätte ja sein können, dass sie in den N-Markt oder zur Drogerie möchte.
Na, zum Griechen. Du wolltest doch mitkommen. Hast du versprochen!
Mein kleines Mütterlein, zum Griechen gehen wir doch erst 18 Uhr. Jetzt ist es halb elf. Ich will dir doch noch die Haare schön machen.
Ach ja, na dann komm mal rein.
Dann habe ich ihr die Haare gewaschen, auf Wickel gedreht und sie unter die Haube gesetzt. So war sie am Abend die Schönste. Sogar die anderen alten Damen stellten fest, dass sie die Haare schön hatte und sie erklärte stolz, dass ich das gemacht habe.
Ach, die Kleine Frau.
Zu meinem Glück und meiner Freude waren bei dem Abendessen auch Sohn und SchieTo dabei. So war ich nicht allein mit der Rentnerriege. Das tat gut.

Was gab es die Woche über?
Viel Mist!
In der Firma gibt es dauernd Streit und Missgunst. Und das nur, weil es eigentlich viel Spaß gibt.
Klingt unlogisch? Isses aber nicht. Den Spaß machen wir uns selbst, weil einige von uns beschlossen haben, dass Mürrischsein nichts besser, aber Lustigsein vieles erträglicher macht. Nur einer Person passt das nicht. Sie ist so unzufrieden mit ihrem eigenen Leben, dass sie anderen keine Freude gönnt. Also schimpft sie ständig herum. Beschwert sich bei mir darüber, dass die anderen Scherze machen. Beschwert sich über Dinge, die so gar nicht sind. Redet schlecht über jeden, der gerade nicht anwesend ist und droht mit Gewalt, falls sie erfahren sollte, dass jemand schlecht über sie redet. Leider gibt es nichts Gutes über diese Person zu sagen, so sehr ich danach auch suche, um die Situation zu entschärfen. Das beste scheint mir noch, sie in Ruhe zu lassen. Aber das passt ihr auch nicht, weil sie im Mittelpunkt stehen will. Und weil sie das mit Positivem nicht erreichen kann, fällt sie eben negativ auf. Hauptsache auffallen!

Und dann gibt es noch heftiges Ungemach, dass von außen an uns herangetragen wird. Also an eine von uns, die sich allein gegen die Willkür gewisser Behörden nicht wehren kann und deshalb viel weint. Das nehme ich mir nun auch noch zu Herzen, obwohl es weder zu meinem Job gehört, noch ich die entsprechende Spezialausbildung dafür habe.

Insgesamt macht mich das fertig. Es kostet mich viel Kraft, die ich gar nicht habe und die ich wegen meiner häuslichen Verpflichtungen auch nicht nachtanken kann, wenn ich denn dann mal ein paar Stunden Freizeit habe.

Und was mache ich nun?
Entgegen der Wettervorhersagen scheint heute Morgen doch die Sonne. Auf der Albrechtsburg ist Mittelalter. Da wollte ich letztes Jahr schon hin, bin dann aber lieber ein paar Tage länger am Meer geblieben, was mir gut getan hat.
Ja, das Meer täte mir auch mal wieder gut.
Die Nachbarn über mir staubsaugen gerade. Da wir hier im Haus alle Parkettböden haben, klingt das entsprechend gruselig. Ich bin aber nicht böse drüber, gibt es mir doch nun Gelegenheit, die Waschfee einzuschalten, die nachher, wenn sie schleudert, auch bissel Krach macht. Ja, es ist Sonntag, aber hej, unter der Woche bin ich einfach nicht dazu gekommen und klamottenmäßig ist hier gerade ein bissel Land unter.
Wahrscheinlich werde ich, während die Waschfee arbeitet, ein wenig stricken, schließlich habe ich ein Paar Verschenke-Socken auf den Nadeln, die bis spätestens Freitag fertig sein müssen sollen.

Falls die Linkparty bei Andrea noch offen ist, bringe ich diesen Beitrag noch zum Samstagsplausch.
Ansonsten wünsche ich euch allen ein schönes verlängertes Wochenende.
Eure Mira

Samstagsplausch {22. April 2023}

Nachdem ich diese Woche nur den Montagsstarter und eine kleine Notiz am Dienstag geschafft habe und bei Catrins Mittwochfrage mitten im Text, sogar mitten in einen Wort unterbrochen wurde und bis eben nicht fertig wurde, möchte ich mir jetzt die Zeit nehmen, bei Andrea und ihrem schönen Samstagplausch vorbei zu schauen.

Frühling wirds…

Gestern war es schon so wunderbar sonnig und auch warm. Heute soll es noch schöner werden. Deshalb habe ich der Mutti versprochen, mit ihr ein Stück rauszufahren. Sie freut sich drauf und ich möchte mir nachher noch ein Ziel überlegen. Mal sehen. Der Tank ist noch halbvoll, da geht schon was.

Die Woche…
…war wieder anstrengend und heftig, vor allem emotional. Der Mutti ist das Heimkommen nach dem Urlaub nicht gut bekommen. Sie ist ziemlich verdreht und macht eine Menge Blödsinn. Dabei ist das einzige Problem, das sie hat, dass sie immerzu aus der Zeit fällt und somit Termine, die noch ein Stück in der Zukunft liegen, in dem Moment wahrnehmen will, in dem sie ihr einfallen. Und dann rennt sie eben los. Da das andere natürlich mitbekommen, wirkt sie dann verdrehter, als sie tatsächlich ist und die Menschen schütteln den Kopf über sie. Meine arme kleine Mutti! Ich kann sie ja aber nicht zu Hause anbinden.
Gerade gestern ging es um eine Frau aus ihrem ehemaligen Freundeskreis, die schon seit anderthalb Jahren in einer Art Wohngruppe untergebracht ist und die sie neulich auf der Straße getroffen hat. Sie haben sich beide über die Begegnung gefreut, aber Mutti meinte: Die ist ja dort richtig eingesperrt und darf gar nichts mehr.
Klar, die Betreuer haben die Verantwortung und lassen die Alte Dame bei schlechtem Wetter mit Sturzgefahr oder ähnlichem Ungemach nicht vor die Tür. Nachvollziehbar. Sie haben noch mehr Leute zu betreuen und können den alten Leutchen nicht permanent hinterherlaufen. Andererseits kann ich der Mutti solch eine Wohngruppe nicht zumuten, wenn sie sich dort eingesperrt fühlen würde. Da geht sie mir ein. Im Urlaub, als ich mit ihr im gleichen Zimmer gewohnt habe und somit immer greifbar war, war sie kein bisschen tüddelig und blühte richtig auf. Dadurch merken meine Schwester oder die Lieblingsnichte nicht, wie es wirklich um die Oma steht. Aber ich kann doch nun nicht aufhören zu arbeiten, damit ich mich 24/7 um die Mutti kümmern kann. Was mache ich nur? Vielleicht wäre so eine Tagespflege {Ich sag dazu immer Kindergarten für Senioren.} eine Lösung. Die gibt es in unserem Ort aber nicht von dem Pflegedienst, der für Mutti zuständig ist, wobei ich mit dem auch nicht so recht einverstanden bin. Die Tablettengaben funktionieren nicht wirklich, und gerade darauf müsste man sich doch verlassen können.
So habe ich andauernd, mindestens täglich etwas, worum ich mich zusätzlich kümmern muss und weshalb ich dann meine eigenen Belange immer hintenan stelle und teilweise auch vergesse. Hach.

Schöne Erlebisse…
…gab es in dieser Woche auch, und mit denen möchte ich diesen Beitrag beschließen, eben damit das Schöne am Ende in Erinnerung bleibt.
Am Dienstag traf ich mich endlich mit meiner Freundin Petra. Sie hat genau einen Tag vor mir Geburtstag, doch unser ursprünglich geplantes Treffen mussten wir absagen, weil wir beide krank waren. Nun konnten wir uns endlich sehen. Das war sooooooooooo schön. Ich glaube, wir zwei könnten uns 365 Tage im Jahr sehen und hätten immer noch Gesprächsstoff, mit dem wir nicht fertig würden. 😉
Sie hatte eine wundervolle Bärlauchsuppe gezaubert. Und aus ihrem Garten stach sie mir ein paar Bündel Bärlauch für meinen Garten ab. {Was mir zu einem weiteren schönen Erlebnis verhalft.} Außerdem bekam ich drei Gläser feinsten Honig aus eigener Produktion von eigenen Bienen. *kicher*
Am Donnerstag fragte mich der Sohn, ob ich ihn am Abend noch aus dem Garten abholen und nach Hause fahren könnte, da er noch etwas fertig machen wollte, was er nicht geschafft hätte, wenn er den letzten Bus {19.03 Uhr} hätte erwischen müssen. Ich sagte ihm zu, solange es noch hell ist. Der Grund dafür war, dass an meinem Auto der rechte Scheinwerfer und das rechte Tagfahrlicht ausgefallen waren und ich nicht "einäugig" durch die Dunkelheit fahren wollte. Die Lampen hatte ich schon gekauft, aber niemanden gefunden, der mir die hätte wechseln können. {3. schönes Erlebnis} Selbst ein Kollege, der auch einen Dacia fährt, meinte, er könne das nicht, er würde dafür in die Werkstatt fahren. Als Mann wäre mir das peinlich, aber egal, meine letzte Option wäre auch mein Lieblingsschrauber, aber dazu später. Erst einmal zurück zum Donnerstag. Weil ich noch den Bärlauch zum Einpflanzen hatte, meinte ich, ich würde den Sohn nicht nur am Gartentor abholen, sondern käme selbst noch hinter in den Garten. Und das war auch sehr schön, denn ich war dieses Jahr das erste Mal dort. Die vielen Goldfischlein tobten durch den kleinen Teich und ich hatte Freude daran, sie zu füttern. Es wurde dann natürlich viel später, als ursprünglich ausgemacht, weil der Sohn nun ja auch noch den Bärlauch einbuddeln und dafür ein Stück Beet vorbereiten musste. Überschattet war mein Gartenabenteuer durch das Hin-und-Her-Geschreibe mit meiner Schwester, die die Mutti den ganzen Tag nicht erreicht hatte, weshalb ich entschied, später da noch nach dem Rechten zu schauen. Trotzdem beschloss ich, die Gartenzeit einfach zu genießen, schon allein, weil ich draußen sein konnte. Und dann erreichte ich sogar noch die Mutti, wobei sie mir heftige Vorwürfe machte, dass ich nie mehr zu ihr käme. Sonst sei ich wenigstens am Wochenende zu ihr gekommen, aber nun habe sie gestern schon den ganzen Tag gewartet und heute, am Sonntag auch. Es war Donnerstag! Als ich ihr das sagte, wurde sie ruhiger. Dann kommst du wohl am Wochenende?
Na klar komme ich am Wochenende!
Tja, und das werde ich nachher auch gleich tun. Mein Haushalt bleibt liegen, das sieht zum Glück keiner.
Das dritte schöne Erlebnis hatte ich am Freitag Morgen. Ich habe nämlich bei den neuen Kollegen eine kleine Technik-Fee. Sie ist wirklich zart wie eine Fee, und sie kennt sich mit Autos aus. Sie fragte ich, ob sie sich mal meine Beleuchtungsanlage anschauen könnte und sie kroch förmlich in das Auto hinein. Und schwups, hatte sie die beiden Lampen ausgetauscht. Ich war so glücklich darüber. Sie war gestern meine Heldin des Tages.

Samstag, 22. April 2023
Ich hab was gefunden. Uta ist in Pouch. Da schleppe ich die Mutti hin. Riesiger See, Kiefernwald, der mich an die Urlaube an der Ostsee erinnert. Und ein riesiger Markt mit vielen Händlern, also genug Trubel für die Mutti. Sie mag viele Leute um sich, was ich zwar gar nicht mag, aber der See und vielleicht Utas Stand finden, wird mich entschädigen. Und außerdem fahre ich ja wegen der Mutti dorthin, nicht, damit ich ein geruhsames Wochenende habe. Erholen kann ich mich, wenn ich mal gestorben bin. Oder, wie Grönemeyer singt: "Ruhe gibts genug nach dem Tod"

Habt alle ein schönes Wochenende und genießt nach Möglichkeit das feine Wetter.

Samstagsplausch {15. April 2023}

Die letzte Plauschrunde bei Andrea habe ich verpasst, und das aus gutem Grund. Wir waren nämlich über Ostern verreist. Mit der ganzen Familie und auch das aus gutem Grund. Die Mutti ist nämlich am Ostersonntag 90 geworden.
Für vier Tage zogen wir im Schlosshotel Nebra ein und wurden dort liebvoll umsorgt und mit tollen Angeboten vom Buffet verwöhnt. Sogar das Wetter spielte mit, so dass wir die Mutti zu feinen Ausflügen mitschleppen konnten.
Zur Burg Querfurt, die mir Uta neulich empfohlen hatte, weil die Baumaßnahmen dort abgeschlossen sind und die Burg wieder begehbar ist.
Zum Irrgarten in Eckartsberga
Und nach Memleben zur Kaiserpfalz. Dort wurde wieder einmal deutlich, dass es viel Geld kostet, Kulturgüter zu erhalten. Man verlangte 8,90 Euronen pro Person, dafür, dass man sich verwitterte Steinhaufen ansehen durfte. Das wollte die Mutti nicht. {Und sie war ja nun mal unsere Hauptperson} Also schauten wir uns nur den verwitterten Gott des Weines an, der vor der ummauerten Kaiserpfalz stand. …und gaben das Geld für Eisbecher aus.
Auf dem Heimweg hielten wir noch mal am Geiseltalsee.
Es war eine rundum gelungene schöne Reise und die Mutti betonte immer wieder, wie schön ihr Geburtstag war und sah dabei sehr glücklich aus.

Der Rest der Woche…
…ist schnell erzählt.
Als ich am Dienstag heim kam, wirbelte der Sohn durch meine Wohnung und verpasste einigen meiner Pflanzen einen Frühjahrsschnitt. Er hat einfach mal 10 grüne Daumen.
Mittwoch war dann mein O-Schatz-Tag.
Am Donnerstag gab es Streit und schräge Diskussionen. Warum sind Menschen nur so missgünstig? Kann man nicht einfach seine Arbeit machen und die anderen sein lassen, wie sie sind? Eine Person kann das ganz offensichtlich nicht und macht allen anderen damit das Leben schwer, vermutlich, weil sie mit ihrem eigenen Leben unzufrieden ist. Da darf es anderen in ihren Augen auch nicht gut gehen. Mist.
Freitag? Obwohl die Woche einen Arbeitstag weniger hatte, war ich am Freitag erschöpft und froh, dass das Wochenende begann.

Und heute?
Heute werde ich mein Strickzeug einpacken und zur Mutti fahren. Je nachdem, wie sie sie fühlt, schleppe ich sie mit zum Einkaufen. Ich brauche dringend Waschmittel und würde für sie auch gern ein paar Kleinigkeiten beschaffen. Mal sehen, wie es läuft.

Euch allen wünsche ich ein schönes Wochenende.
Eure Mira

4000 Wochen

Samstagsplausch {01. April 2023}
Kennt ihr den neuen Song von Max Giesinger 4000 Wochen? Mir hat dieser Text sehr zu denken gegeben, zumal mir von meinen 4000 Wochen vielleicht noch 1000 bleiben, wenn es gut läuft. Wenn wir dann alle immer feststellen, dass wieder eine Woche, ein Monat, ein Jahr vorbei gerauscht sind und wir das Gefühl haben, die Zeit gar nicht richtig genutzt zu haben, dann macht mich das noch nachdenklicher.
Und gerade ist bei mir wieder eine Woche verflogen, ohne dass ich etwas Sinnvolles oder Schönes tun konnte. Nun gut, sinnvoll war es wohl, wieder halbwegs gesund zu werden, den blöden Husten zu lösen und mich gut auszuruhen, damit ich wieder zu Kräften komme, aber schön ist was anderes.
Also werde ich versuchen, wenigstens am Wochenende etwas Schönes zu erleben, auch wenn ich mich noch immer sehr schlapp fühle. Darauf kann ich jetzt gerade keine Rücksicht mehr nehmen. Denn in Leipzig findet nach 3 Jahren Pause endlich wieder das Wollefest statt. Die Eintrittskarte habe ich schon eine Weile und genauso lange freue ich mich schon darauf, alle meine "Strickmädels" wiederzusehen, von denen ich einige nur bei den Wollefesten treffen kann, weil sie von sehr weit her kommen. Dummerweise sind in diesem Fall selbst Halle oder Eisleben "weit weg" und in einem Fall sogar Leipzig. Ach, ach.
Ich bin am Überlegen, was genau ich ändern kann, damit die künftigen Wochen nicht so leer verstreichen. Immerhin werde ich ab Montag wieder arbeiten, auch wenn ich mich noch nicht so fühle. Pocahontas meinte, ich solle noch daheim bleiben und mich richtig auskurieren. Aber mich juckt es in den Fingern. Ich möchte was tun und die Regula hat mich mit ihren kleinen Taschen kräftig inspiriert. Sobald ich wieder in OZ bin, werde ich diese Inspiration an meine Kolleginnen weiter reichen. Mal sehen, was sich daraus ergibt.
Jetzt, ihr Lieben, komme ich kurz bei Andrea vorbei und reihe mich in die Plauschrunde ein.
Und dann geht’s ab zum Wollefest.

Samstagsplausch {18. März 2023}

Es ist Samstag Morgen. Die Waschfee dreht ihre erste Runde. Der Milchkaffee dampft in der Tasse {im Pott} und bei Andrea wird entspannt geplaudert.
Das heißt, im Moment ist noch niemand da in der Plauderecke, weil ich noch relativ früh dran bin. Dabei bin ich erst 6.20 Uhr aufgestanden, was für mich am Samstag schon etwas spät ist. Die Nacht war allerdings mal wieder nicht zum Schlafen da, ich brachte es gerade mal auf 3 h 16 min. Wahrscheinlich habe ich deshalb jetzt auch leichte Kopfschmerzen. Aber das wollte ich gar nicht erzählen, denn wahrscheinlich interessiert das hier niemanden. Was einige von euch interessiert, wie ich aus euren lieben Kommentaren weiß {besten Dank dafür}, sind die dunklen Wolken, die sich in den letzten Wochen in meinem Kopf und über meiner Seele ausgebreitet hatten.
Sie sind weg.
Genauso unerklärlich verschwunden, wie sie einst aufgetaucht waren. Obwohl, ganz so unerklärlich war das vielleicht gar nicht, denn ich hatte in dieser Woche richtig feine Erlebnisse.
Am Montag Nachmittag kam GabhÄu zum Tee. Wir schwatzten, ich erzählte von meinen dunklen Wolken und bemerkte erst hinterher, dass sie sich im Laufe des Gesprächs aufgelöst hatten.
Am Dienstag war ich auf Spielzeugtour und hatte mich vertan, weil ich zu einer Kita musste, die bisher immer nur der Kollege angefahren war. Sie ist nur 3 Straßen von einer anderen entfernt, bei der ich schon öfter war. Na, jedenfalls kam ich bei einem Kaffee-Laden vorbei , bei dem die Bänke im Außenbereich so schön in der Sonne glitzerten. Ja, weil sie vom vorangegangenen Regen noch nass waren. Ich fand eine einzige trocken Bank. Und genau da genoss ich meine Kaffeespezialität. Das gönnte ich mir einfach. Wisst ihr, ich arbeite jeden Tag eine 30-Minuten-Pause heraus, immer 8,5 Stunden oder mehr, was bei einem 8-Stunden-Tag so gehört. Wisst ihr ja alle. NUR! Ich mache diese Pause nie. Ganz einfach, weil ich immer ansprechbar bin und am Nachmittag, wenn die Leute im wohlverdienten Feierabend sind, arbeite ich den Bürokrams auf, zu dem ich nicht komme, wenn immer wieder wer in der Tür steht und was von mir will. Ich möchte mich darüber keinesfalls beschweren. Es ist mein Job, und ich mach ihn gern. Ich möchte nur erklären, warum ich an diesem Dienstag nicht die Spur eines schlechten Gewissens hatte, mitten am Tage für 15 Minuten in der Sonne zu sitzen und Kaffee zu schlürfen.
Der Mittwoch war mein Tag.
Diesen wundervollen Duft-Diffusor brachte mir die Hexe mit. Dazu drei tolle Öle, Rosmarin, Orange und Teebaum. und schon wurde aus meinem düsteren Büro ein Ort, an dem es sich gut arbeiten lässt. Natürlich werde ich die schöne Lampe mit nach Hause nehmen, aber für die nächsten Tage, an denen ich noch recht viel Büroarbeit zu erledigen habe, bleibt sie erst einmal dort.
Vom Sohn und der SchwieTo bekam ich diese wundervolle Azalee. Ich hatte schon einmal eine, die mir vor Jahren die Hexe geschenkt hatte. Die blühte jeden Winter wieder. Den Umzug in diese Wohnung überstand sie jedoch nicht. Ich denke aber, die neue Azalee, die von vornherein hier eingezogen ist, wird sich an ihren Standplatz gewöhnen und ihn {hoffentlich} mögen.
Den Abend verbrachte ich mit Mutti, Sohn, SchwieTo und Hexe bei unserem Lieblingsasiaten. Ursprünglich wollten wir zu "unserem" Griechen, aber der hat leider neuerdings mittwochs Ruhetag.
Für den Donnerstag stand wieder eine Spielzeugtour auf dem Plan. Eine schöne Überlandfahrt. Zwischen sonnenbeschienen Feldern dahin zu fahren, tat gut.
Tja, und dann war auch schon Freitag. Für 9 Uhr hatte sich Besuch von der Behörde angekündigt, zu dem auch Pocahontas hinzu kam. Sie brachte mir noch ein wundervolles Blumenarrangement mit, das ich später noch fotografieren möchte. Das machte sich sehr gut auf dem Bürotisch, als wir gemeinsam den "hohen" Besuch empfingen. Die Besucherin war sehr angetan von unserem schönen Objekt, gab noch ein paar Tipps, hatte ein paar kleine Anliegen an ein paar meiner Leutz und ging begeistert auf meine Vorschläge zu weiteren Aktivitäten ein.
Ein voller Erfolg.
Als die Besucherin wieder fort war, gönnten Pocahontas und ich uns ein Tässchen Tee. Dann nahm der Tag seinen gewohnten Lauf.
Tja, und nun ist Samstag und inzwischen, während ich dies hier schrieb, haben sich schon einige Plaudergäste bei Andrea eingefunden und ich geselle mich nun hinzu.
Habt ein feines Wochenende und genießt es, so gut ihr nur könnt.
Eure Mira

Samstagsplausch {11. März 2023}

Zum Frühstück gibt es Milchkaffee, mit Salami und Käse überbackene Brötchen und das beruhigende Grummeln der Waschmaschine. Jetzt möchte ich bei Andrea mit euch plauschen.
Catrin fragt ja seit kurzem mittwochs, wie unsere Woche bisher war und wie sie weitergehen soll, und zwar nicht nach Ereignissen und Terminen, sondern gefühlsmäßig. Leider hatte ich zuletzt nicht von besonders guten Gefühlen zu berichten. Auch nicht von wirklich schlechten, zum Glück. Irgendwas war eben immer. Und genau das zermürbt mit der Zeit.
Ebenfalls zermürbend waren die vielen Kannst-du-mal-noch-Schnells, die mich im Büro fest- und von meiner eigentliche Arbeit abhielten. Ähm, naja, das Büro gehört auch zu meiner Arbeit, aber bitte doch nicht tagelang und immer wieder mit rückwirkenden Dingen, die am Ende sowieso keiner wieder anschaut. Aber erst mal einfrodern. Und damit meine ich nicht Pocahontas, die mich um Zuarbeit bittet, sondern diese Leute, die in Behörden hocken und letzten Endes über unsere Arbeit befinden.
Wie heißt es so schön in der Fledermaus? Glücklich ist, wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist.
Und was ist außerdem nicht zu ändern? Dass es schon wieder schneit. Menno.
Also freue ich mich am Anblick und vergesse, dass wir Mitte März haben und nicht den 24. Dezember.

Von der vergangenen Woche möchte ich nichts weiter berichten. Ich habe nicht einmal Tagesfotos gemacht. Das Schneebild mag für die gesamte Woche stehen.

Inzwischen ist der Kaffee leer, die Waschfee hat ausgegrummelt. Und ich komme jetzt zu euch lesen.
Später packe ich mein Strickzeug zusammen und gehe zu Mutti. Sie wird sich freuen, denke ich.

Habt ein schönes Wochenende.
Eure mira

Samstagsplausch {04. März 2023}

Als erstes gibt es einen Milchkaffee. Die Tasse ist nicht unbedingt meine Lieblingstasse, aber es war die erste ihrer Art, die ich mit einer weiteren einst von Katl geschenkt bekam. Die andere ging neulich entzwei, als der Sohn sich darin einen Tee aufgoss. Da lief sie plötzlich aus. Ich habe sie dennoch aufgehoben, denn ich kann mal noch irgendwas nettes hinein pflanzen. Eine nette Erinnerung an Katl. Ja, es gibt durchaus schöne Erinnerungen an diese Freundschaft, auch wenn das Ende… naja, sie hat es so gewollt. Und weil ich möchte, dass es ihr gut geht, lasse ich ihr ihren Willen.
Was die Tasse betrifft, ist der Spruch darauf für heute mein Programm. Ich habe mir einen Ruhetag ausbedungen und mache heute wirklich nur, was ich mag.
Und heute möchte ich unbedingt wieder am Samstagsplausch bei Andrea teilnehmen.
Meinen Wochenrückblick findet ihr hier.
Während Andrea heute vom Luft bekommen, vom Durchatmen und somit von einem Stück Freiheit schreibt, Ich mein Gefühl der letzten Tage und Wochen eingesperrt sein. Eingesperrt zu Hause, eingesperrt in einem Alltag, den andere mit ihren Forderungen bestimmen, eingesperrt in einem Nine-to-Five-Job.
Zu Hause? Na, wer hindert mich denn, nach dem 12-bis-14-Stunden-außer-Haus-Tag noch eine Runde spazieren zu gehen oder mich in den kalten Garten zu setzen. Das könnte ich doch machen. Ja, freilich.
Der Alltag? Wenn die Mutti ständig reklamiert, dass ich zu selten und wenn, dann nicht lange genug bei ihr bin {die Hexe meint, gefühlt 24/7}. Der Sohn nimmt mir derzeit ein paar Besuche und Bekümmerungen ab. Das freut die Oma zwar, aber mich will sie extra noch…
Und der Job? Also wisst ihr, ich habe wirklich einen tollen Job. Ich darf mit Menschen arbeiten. Es ist ein soziales und auch nachhaltiges Projekt, schließlich schenken wir alten, abgelegten, teilweise sogar defekten Spielzeugen ein zweites Leben. Kreativ ist der Job außerdem, denn oft entstehen aus Woll- oder Stoffresten neue Kinder- oder wenigstens Puppensachen. Ich liebe diesen Job und ich freue mich auch über den Arbeitsvertrag, der mir 30 Tage Urlaub zubilligt und auch Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Nur nutzt mir das nicht so wirklich viel. Es müssen 3 Standorte koordiniert werden, um die Vertetung im Urlaub zu gewährleisten, und da eine Kollegin schulpflichtige Kinder hat und die andere seit Jahren auf ihren Urlaubswünschen beharrt und zu keinem einzigen Kompromiss bereit ist, bin ich diejenige, die hinten runter fällt und ihren Urlaub in Einzeltagen für die Arztbesuche der Mutti verplampert. Und im Krankheitsfall? Da fahre ich mit dem Kopf unter dem Arm zur Arbeit, weil ich immer Gründe finde, warum ich eben gerade nicht krank sein darf. Selbst schuld, ich weiß.

Mein Traum
Ich wünsche mir ein Wohnmobil und möchte damit den Winter in Spanien und den Sommer in Schweden verbringen. Das wär’s.
Eine Freundin sagte vor vielen Jahren: Wenn du dir etwas wirklich wünschst, dann erfüllt sich das.
Ich hielt dagegen, dass es Wünsche gibt, die können sich nicht erfüllen, woraufhin sie meinte: Dann hast du es nicht stark genug gewünscht. Ich verlor sie ein wenig aus den Augen, aber als mir die Wohnung am Meer sozusagen "vor die Füße fiel", rief ich sie an und erzählte ihr davon, dass sich ihre Prophezeiung tatsächlich erfüllt hat.
Und nun denke ich, dass es mit dem Wohnmobil genauso gehen könnte. Im Moment noch nicht, da ich es mir noch nicht leisten kann und ich könnte jetzt ja auch gar nicht hier weg {Job und Mutti}. Aber träumen kann ich doch und die Fühler ausstrecken auch.

Und jetzt?
Jetzt nehme ich meinen Traum mit auf die Couch ind schlage ein paar Socken für die Hexe an. Und dann mal sehen, was der Ruhetag sonst noch bringt.
Euch allen ein wunderfeines Wochenende
wünscht die Mira