Stürmischer Montag…

…in mehrerlei Hinsicht.
Als ich am Morgen aus dem Haus trat, heulte der Wind um mich herum. Ich stellte mir vor, am Meer zu sein und am Strand entlang zu laufen, der aufgehenden Sonne entgegen. Herrlich.
Schön, wenn ein Tag so beginnt.
Als ich dann die Autotür öffnete, um meine Taschen auf dem Beifahrersitz abzustellen, wirbelte der Wind ein paar leere Hüllen heraus, von den Glückskeksen, die die Hexe gefuttert hatte.
Das Glück vom Winde verweht?
Noch eine Freude bereitete mir den Sohn, der anrief, während ich zur Arbeit fuhr. Ich mag solche Anrufe. Meine Schwester macht das auch manchmal, so früh anrufen. Dann habe ich angenehme Unterhaltung, während ich unterwegs bin.
Für die Heimfahrten spricht mir Catrin öfter Nachrichten auf. Das ist auch immer schön.

Stürmisch ging es dann wiederum in der Firma zu. Die Lieblingskollegin rief an, als ich gerade dabei war, mir einen Parkplatz zu suchen. Sie bekam "meinen" Rechner nicht in Gang, weil irgendetwas mit den Updates nicht stimmte. Ich hetzte also eiligst in die Firma, um ihr zu helfen. Nachdem die erste Hürde genommen war, taten sich schnell weitere auf, befeuert durch die Ungeduld des Gastdozenten, der einerseits meinte, alles besser zu wissen, andererseits aber nicht einmal das Passwort richtig eingeben konnte. Und an allem sollte die Lieblingskollegin schuld sein. War sie definitiv nicht.

Ich habe für diese Woche den schönsten Schulungsraum, den wir hier am Standort haben. Die Wände sind in zartem, frühlingshaftem Grün gehalten. Die Fenster gehen auf den Fluss hinaus. Das Netzwerk ist eine mittlere Katastrophe, doch damit habe ich gelernt umzugehen.

Zum Feierabend meldet sich die Katl. Das freut mich sehr. Später lese ich mein Buch zu Ende. Ja, für das erste der drei ausgeliehenen Bücher habe ich nur drei Tage gebraucht. Ebenfalls seit drei Tagen stricke ich an einer neuen Restesocke. Das wurde auch Zeit, denn in den letzten zwei oder drei Wochen habe ich keine einzige Socke gefertigt. Dabei kann ich immer Nachschub brauchen, und der Sohn auch.

Darf’s ein bisschen mehr sein?

Donnerstags ist nur äußerst selten zeitig Feierabend, denn nach der Arbeit ruft die Pflicht, mit Mutti einkaufen zu fahren, auch dann, wenn sie eigentlich nichts braucht. Meist wird das dann recht nett, weil sie sich meist irgend eine Suppe für mich ausdenkt {ich liebe Suppen, und sie ist da sehr kreativ} oder weil wir vor dem Einkauf noch in die Bücherei gehen. Ich bin gern da. So auch diese Woche. Also, so war es zumindest geplant.
Ich war gerade von der Arbeit losgefahren, als der Sohn anfragte, ob ich ihn vielleicht aus dem Garten abholen und mit zur Oma nehmen möchte. Er weiß, dass ich solch eine Bitte nie ablehnen würde. Dumm war nur, dass ich zum Garten eine ganz andere Strecke hätte nehmen sollen, bei der ich zwei verstopfte Kreuzungen [die sind an jedem Feierabend richtig, richtig verstopft] und einen Bahnübergang hätte vermeiden können. Das ging nun nicht und ich musste mich in der Blechlawine anstellen. Trotzdem waren wir erstaunlich früh bei Mutti, die sich natürlich freute, dass der Sohn mitgekommen war, da sie für ihn einige kleine Reparatur-Aufträge hatte. Er kümmerte sich darum, wir fuhren los, trafen uns an der Bücherei noch kurz mit Katl, die mir ein paar Kleinigkeiten übergab, die wir tags zuvor vergessen hatten.
Im N-Markt schob ich dann meinen leeren Wagen durch die Gänge, weil ich wirklich nichts brauchte, Mutti aber nicht allein hinein gehen wollte. 😉
Wieder bei ihr angekommen, entlastete mich der Sohn sehr, indem er das Mineralwasser nach oben trug und auch die Tasche mit den restlichen Einkäufen. Dafür hatte er dann den nächsten Wunsch. Er wollte unbedingt die Geranien, die in Muttis Keller überwintert hatten, in den Garten bringen. Mir erschien das zu früh, aber er wollte es so gern und hatte es auch schon vorbereitet. Also noch mal los in Richtung Garten. Nachdem das erledigt war, kam die Frage, ob wir noch Gips holen können, denn den braucht der Sohn, um die restlichen kleinen Reparatueren bei Oma auszuführen.
Okay. Fahren wir in den Baumarkt.
Und dann könnten wir noch zusammen Abendbrot essen!
Ich wollte gar kein Abendbrot, denn ich hatte ja bei Mutti die Suppe gefuttert. Dem Sohn stand der Sinn nach asiatisch. Auf dem Rückweg vom Baumarkt hätten wir von einem Stand vor dem Kaufmannsladen etwas mitnehmen können. Doch dann meinte er: "Ich würde aber lieber bei dir zu Hause dein selbstgemachtes Asia-Essen haben."
Ooookayyy Dafür mussten wir aber noch mal zum N-Markt, denn dazu brauchte ich Gemüse und Hähnchenbrust.
Daheim musste ich dann erst einmal schnell den Abwasch wegmachen, damit ich wieder Platz zum Kochen habe. {Wie werde ich das genießen, dass die künftige Wohnung eine viel größere Küche hat.} Das Kochen ging dann schnell. Der Sohn fragte immer wieder, ob er mir irgendwie helfen könnte, aber in der winzigen Küche wären wir uns wohl gegenseitig auf die Zehen getreten. Außerdem passen, wenn ich Glasnudeln mit Gemüse und Hühnchen mache, alle Handgriffe ineinander, so dass ich bzw. das Essen dann im Handumdrehen fertig war.
20.15 Uhr
Wir hatten gegessen und der Sohn hatte sich auf der Couch ausgestreckt. Sein Freund, der ihn abholen und in seine Wohnung bringen wollte, hatte sich nicht noch einmal gemeldet und mich wollte er wohl nicht noch einmal los scheuchen. Selbst kam ich irgendwie auch nicht auf die Idee, es ihm anzubieten. So saß ich dann allein am Küchentisch und ließ langsam Ruhe einkehren.
Es war kein schlechter Abend, wir haben viel erledigt, ich war mit lieben Menschen zusammen und habe lecker gegessen. Ich konnte zufrieden sein. Aber es war der zweite Abend in dieser Woche, an dem ich ständig am Umdisponieren war und immer noch etwas und noch etwas hinzu kam. Da kommen mir dann schon so Gedanken, dass ich das bitte nicht dauernd haben möchte. Zumindest sollte es möglichst nicht häufiger sein, als jetzt schon.

Wie hieß es so schön…

..bei Grönemeyer? Bleibt alles anders. So könnte man auch meinen Dienstag-Feierabend beschreiben. Denn es wurde mal wieder alles ganz anders als geplant, und damit war es ja wieder mal wie immer.
Meine wundervolle Junghexe hatte Geburtstag. Dreizehn!!! Für eine junge Hexe wohl eine bedeutungsvolle Jahreszahl. Finde ich.
Sie hatte mir schon in der letzten Woche erzählt, dass sie an diesem Tag nicht zu Hause sein würde. Ein Ausflug stand auf dem Plan. Sinnvoll, zumal im Sachsenlande noch Schulferien sind. Wir verfielen deshalb auf die Idee, am Wochenende mit dem Hexenmädchen fein essen zu gehen.
Nun erhielt ich am Dienstag Vormittag vom Sohn die Nachricht, der Ausflug sei auf Donnerstag verschoben und ob wir am Nachmittag zum Kaffee kommen wollen.
Hach. Das wollten wir natürlich. Klar. Nur hätte ich das zu gern schon gestern gewusst, denn dann hätte ich das Geschenk am Morgen mit zur Arbeit nehmen können, um dann zum Feierabend direkt zum Mädel zu fahren.
Okay, ratter ratter macht das Hirn und disponiert um und erfragt Öffnungszeiten einer bestimmten Lokalität und und und. Dann steht der neue Plan.
Ich mache sehr, sehr pünktlich Feierabend, düse zum Sohn und bin schon 15.40 Uhr dort, damit wir unsere eigene Vorgabe zwischen 16.00 und 16.30 Uhr einhalten können. Der Sohn hat so früh noch gar nicht mit mir gerechnet und braucht noch ein Weilchen. Kurz nach vier kommen wir bei der Hexe an, nur da hatte man inzwischen auch noch einmal umdisponiert und war gar nicht da. Hm?
Der Sohn hatte ohnehin schon angekündigt, nicht allzulange zu bleiben, weil er noch verschiedenes erledigen und dann mit zu mir kommen wollte, um da auch zu übernachten, da er für den nächsten Morgen gleich Erledigungen in T. geplant hatte. Dafür passte es. Wir fuhren also wieder ab und über verschiedene andere Optionen kamen wir zuletzt darauf, noch in den Garten zu fahren, die letzten Sonnenstrahlen des Nachmittags zu genießen und dann den Grill anzuwerfen.
Gedacht, getan, wobei wir unterwegs noch verschiedenes zu tun hatten, so dass die Sonne schon recht tief stand, als wir endlich draußen ankamen.
Was für ein Durcheinander.
Dann aber kehrte Ruhe ein. Die Nachbarin brachte ein Pfirsichbäumchen vorbei, der Sohn stellte mir einen Milchkaffee hin. Ich machte es mir bequem. Der Sohn heizte den Grill an, und als sein Freund bei uns eintraf, wurde lecker gegessen. Hühnchen.
Wenn die Sonne versunken ist, wird es natürlich schnell kalt. Da muss man sich warm einmummeln, um nicht zu frieren oder sich {wieder einmal} zu erkälten. Der Sohn hatte eine noch viel bessere Idee. In der tief ausgegrabenen Feuerstelle um den alten Koniferenstubben herum schichtete er altes Holz auf und entzündete ein Lagerfeuer. Da ließ es sich gut sitzen und träumen und den etwas hektischen Tag in Ruhe ausklingen lassen.
Mitten in der Woche ein kleiner Urlaub.

Ich muss mal raus…

Meine Schwester erwähnte am Sonntag, sie seien unterwegs nach Haßloch zum Streetfood. Da bekam ich solche Sehnsucht nach Leben. Und wurde sehr nachdenklich und beleuchtete mal mein derzeitiges Leben, meinen Alltag. Woraus besteht der denn? Es gibt einen interessanten Artikel unter der Überschrift Alltag frisst mein Leben auf und das gilt leider nicht nur für Familien mit Kindern. Das gilt genauso für Leute mit Nine-to-five-Jobs und dem ewig gleichen Trott.
Ich kann mich an Zeiten erinnern, da war ich außer montags immer irgendwo in der Stadt unterwegs. Irgendwo gab es immer Livemusik, und manchmal fiel die Entscheidung schwer, weil mehrere Bands gleichzeitig auftraten und ich alle gern gehört hätte. Das alles ist Jahre her. Ich hatte andere Jobs damals, konnte mir meine Zeit freier einteilen. Gearbeitet habe ich trotzdem meine 60 Wochenstunden, manchmal auch mehr, aber eben zu den unterschiedlichsten Zeiten und oft vom heimischen Schreibtisch aus, Home Office hieße das heute hochtrabend. Zumindest musste ich nicht kurz nach 5 Uhr aufstehen, und wenn, dann nicht fünf Tage die Woche, Jahr aus, Jahr ein. Seit ich dieser geregelten Arbeit nachgehe, sind meine Feierabend-Freizeit-Aktivitäten immer weniger geworden. Zumindest die vergnüglichen. Ich bin einfach kaputt nach der Arbeit und habe dann keine Lust mehr, wenn ich endlich daheim bin, noch mal loszufahren. Auch ist es blöd, unter der Woche Veranstaltungen zu besuchen, die bis 1 Uhr nachts dauern, wenn man weiß, dass 4 Stunden später der Wecker schreit. Wie soll ich denn dann den nächsten Arbeitstag überstehen? Und so verfalle ich immer mehr und mehr in einen langweiligen Alltagstrott, der mit Lebensfreude nicht mehr so sehr viel zu tun hat.
Tja, und an den Wochenenden? Und in den Urlauben, die ich nicht wirklich habe, die sich auf Feiertagsanhäufungen wie Ostern oder Pfingsten beschränken? Da muss ich Rücksicht nehmen auf die Mutti. Ja, das mache ich, und es ist das alte Thema: Ich versuche mir diese Verpflichtung schön zu reden mit dem Spruch, wer weiß, wie lange ich sie noch habe. Da will ich doch die Zeit mit ihr genießen. Nur: Die Mutti ist 28 älter als ich. Und wenn ich mich in jedem Urlaub und an jedem Wochenende nur mit den Dingen beschäftige, die die alte Dame noch kann, dann macht mich das ebenso alt. Jedenfalls fühle ich mich so.
Als ich über all das nachdachte, spülte eine große Frust-Welle über mich hinweg.
Das alles erzählte ich meiner Schwester und sie fasste das Ganze in einem einzigen Satz zusammen: Du musst mal raus!

Und ich? Was habe ich getan? Ich habe mich an den Rechner geklemmt und recherchiert. Eine der Veranstaltungsreihen, die ich früher schon gern besucht habe, gibt es immer noch. Dienstags gibt es Live-Musik in der Ankerkneipe. Und im März gleich drei Konzerte, die mich interessieren, zwei davon, die ich unbedingt erleben möchte. Die Termine habe ich gleich in meinen Kalender eingetragen und der Katl Bescheid gegeben, damit sie vielleicht auch mitkommt. Bei der Gelegenheit entdeckte ich ein Konzert, das zwar erst im November stattfindet, das ich aber auch sehr gern miterleben möchte. Und dafür bestellte ich dann gleich Karten, so dass ich jetzt schon etwwas zum Drauf-Freuen habe. Dann schaute ich noch nach Streetfood und stellte fest, dass es auch noch im März ein entsprechendes Festival in Leipzig gibt. Das ist jetzt bei mir auch fest eingeplant. Für jenes Wochenende werde ich keine Lebensmittel einkaufen und nicht kochen. Lieber futtere ich mich durch die vielen internationalen Angebote. Ein Gericht weiß ich jetzt schon, allerdings habe ich den Namen vergessen. Es besteht überwiegend aus Petersilie und ist super lecker. Ich habe das beim Ancent Trance Festival immer gegessen und werde es ganz bestimmt beim Streetfood Fest wiederfinden.

Nun ist der März mit jeder Menge möglichen Aktivitäten vollgepackt. Ich hoffe sehr, dass mir bei keinem der Termine etwas dazwischen kommt, weder die üblichen Anrufe mein Fernseher funktioniert nicht, noch meine eigene Müdigkeit/Unlust. Diesmal nicht. Es wird Frühling, und ich will raus und hole mir mein Leben zurück. SO!

Nachdenkliches…

Zuerst einmal möchte ich euch danken, die ihr euch meiner Frage nach dem Arbeiten mit Erkältung oder besser nicht angenommen habt. Eure Antworten haben mich nachdenklich gestimmt. Bisher war ich immer der recht saloppen Meinung, die sollen sich mal alle nicht so haben. Ist doch nur ein Schnupfen, deswegen rennt man nicht zum Arzt und lässt sich krank schreiben. Andererseits habt ihr wohl recht, wenn ihr sagt, es wäre doch besser, daheim zu bleiben. Dann hätte ich viel mehr schlafen können, mir öfter einen Tee aufbrühen, ein paar Brustwickel mehr machen und mir insgesamt mehr Gutes tun können.
Inzwischen habe ich es erst einmal überstanden und hoffe sehr, nun keinen weiteren Rückfall zu bekommen. Aber ich denke ernsthaft darüber nach, wenn es mich wieder einmal so heftig erwischt, doch wenigstens mal zwei Tage daheim zu bleiben, bis das Allerschlimmste überstanden ist.

Verstört und wütend…

…bin ich.
Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Eintrag schreibe. Ich habe auch in den vergangenen Wochen schon den einen oder anderen Beitrag angefangen und dann doch wieder verworfen. Am Donnerstag habe ich mich so sehr geärgert, dass ich doch etwas dazu schreiben wollte, habe dann aber lieber doch noch mal ne Nacht drüber geschlafen, soweit ich schlafen konnte. Mein Ärger ist aber noch immer nicht verraucht. Vielleicht, wenn ich mir das Ganze von der Seele geschrieben habe.

Ich war schon immer eher links. Nicht unbedingt rot-links, eher grün-links. Und ich mag es bunt im Sinne von multikulturell.
Zu uns in die Firma kommen die verschiedensten Menschen, um zu lernen und zu arbeiten. Sie kommen von überall her, aus Albanien, Algerien, Bolivien, Brasilien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Iran, Kroatien, Libanon, Rumänien, Russland, Syrien, Ungarn, um nur einige zu nennen. Bestimmt habe ich ein paar Länder vergessen, was aber keine Wertung darstellen soll. Um all diese Menschen kümmere ich mich im Rahmen meines Jobs, um manche intensiver, wenn sich sprachliche Probleme auftun. Für all diese Menschen gelten auch die gleichen Regeln, deren Einhaltung ich auch einfordere. Es ist eben eine Regel, dass man pünktlich zum Arbeitsbeginn um 8 Uhr erscheint, Pausenzeiten einhält und bis zum Feierabend um 15 Uhr bleibt. Und wenn das jemand wiederholt nicht hinbekommt, wird er darauf auch angesprochen, wird dafür er- und wenn das nicht fruchtet auch abgemahnt. Das macht dann die Lieblingskollegin.
Nun haben wir seit einer Weile einen jungen Mann, der seinen eigenen Angaben zufolge mal aus Syrien und mal aus dem Libanon stammt, der behauptet, keine Religion zu haben, aber einerseits Kreuze an die Fenster hängt, andererseits überall um sich herum Symbole anderer Religionen verteilt. Das alles wäre unerheblich, denn er wird nicht nach seiner Herkunft und auch nicht nach seine Religion beurteilt und behandelt, sondern nach seinem Verhalten.
Nicht egal war mir hingegen, dass er ständig ein T-Shirt trug, auf dessen Rücken zu lesen war: Euer Hass macht mich stolz! Nicht egal war mir, dass er in sehr bösem Tonfall den Kollegen "ein ganz schwarzes Wochenende" wünschte. Es hat ihn niemand diskriminiert. Es war aber auffällig, dass er seinerseits immer wieder provozierte, vermutlich um irgend eine negative Reaktion herauszuforden, auf die er sich dann berufen kann und behaupten, diskriminiert zu werden.
Er kam statt 8 Uhr erst mittags, und wenn ich ihn fragte, wo er denn gewesen sein, hieß es, er habe mal ausschlafen wollen. An anderen Tagen ging er zu Mittag mit der Begründung, er sei jetzt müde und wolle sich hinlegen. Er zündete auf seinem Schreibtisch Kerzen an {ohne Kerzenhalter, einfach so, mitten zwischen Lehrbüchern und Heftern}. Als wir ihn darauf hinwiesen, dass dies schon allein aus Gründen des Brandschutzes nicht gestattet ist, meinte er, er werde sich nicht an unsere Regeln halten, denn das seien dumme Regeln und im übrigen gelten sie für ihn ohnehin nicht, da er kein Deutscher sei. Am Donnerstag kam er um die Mittagszeit und meinte, er werde jetzt heim gehen, denn er könne nicht mehr mit den anderen in einem Raum sitzen. Es wäre dies überhaupt kein Raum, in dem er sitzen könne, weil hinter seinem Platz jemand vorbei gehen könne und das könne er nicht leiden. Und auch Dozenten könnten auf seinen Bildschirm schauen und davon fühle er sich bedroht.
Und dann kam das, worüber ich mich so aufrege: Behauptet dieser Typ, um den ich mich immerzu bemüht habe, dem ich versucht habe zu erklären, warum er sich an gewisse Regeln einfach halten muss, dem ich immer wieder mit Ruhe und Freundlichkeit begegnet bin, trotz seiner ständigen Provokationen und selbst nachdem er eindeutig Drohungen gegen mich ausgesprochen hatte {seine Zeit werde kommen und auch ich werde das noch begreifen, aber dann sei es zu spät für mich}… behauptet dieser Typ, ich sei fremdenfeindlich und ein Nazi.

Mir fehlen die Worte.

Eigentlich sollte das…

…ein Kommentar werden bei Yvonne vom Buchbahnhof zu diesem Beitrag, doch das wäre wohl ein recht langer Kommentar geworden. Deshalb wird es nun ein recht kurzer Blogeintrag.
Sehr interessant waren für mich die Links, die Yvonne zum Thema Rezensionen zusammengetragen hat. Ich habe alles gelesen und darüber nachgedacht und wurde immer trauriger. Naja, vielleicht eher immer genervter. Ich fühlte mich mal wieder blöd und unzulänglich und geriet in eine Stimmung, in der ich am liebsten alles hineworfen hätte. Warum? Bisher habe ich meine Geschichten geschrieben, wie sie mir in den Kopf kamen. Mal war es eine Idee, die unbedingt verarbeitet werden wollte. Mal gab es einen Kindergeburtstag, bei dem ich mit dem Spinnrad auftreten und eine Geschichte erzählen sollte. Wieder ein andermal hatte ein Veranstalter schon Werbung gemacht, dass ich in seinen Räumen eine Lesung durchführen würde, doch es war an einem Adventswochenende, und ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine einzige Wintergeschichte. Meine Märchen kamen meist gut an, bei Menschen aller Altersgruppen und eine befreundete Schriftstellerin {eine, die an die 20 Romane bei namhaften Verlagen veröffentlicht hat} meinte, ich solle unbedingt weiterschreiben. Tja, und nun las ich, was man um das Schreiben herum noch alles tun muss, damit sich überhaupt einmal jemand die Mühe macht, eine Rezension in Erwägung zu ziehen. Das wäre ein Vollzeitjob, da käme man gar nicht mehr zum Schreiben, geschweige denn dazu, den Lebensunterhalt zu verdienen.
Natürlich, wenn man möchte, dass jemand seine Zeit opfert, um ein Machwerk zu lesen und dann auch noch seine Meinung dazu kundzutun, dann sollte man sich um denjenigen schon auch bemühen. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Nur für mich bedeutet das, dass ich noch viele Jahre warten muss, weil ich für solche Aktionen erst Zeit haben werde, wenn ich irgendwann in Rente gehe. Das deprimierte mich.

Doch dann fand ich im gleichen Beitrag noch diesen Link {danke Yvonne für’s Finden und Verlinken; danke Daniela für’s Schreiben dieses Beitrags} und der baute mich dann vollkommen wieder auf und gab mir die Lust am Schreiben zurück.

Wie schön…

… es ist schon Donnerstag. Ja, es ist Einkaufstag. Aber darauf freue ich mich meist, denn wenn ich den Einkauf geschafft habe, ist für mich Wochenende. Natürlich muss ich am Freitag noch mal zur Arbeit, aber diesen einen Tag schaffe ich doch locker. Oder?
Der Tag gibt sich herbstlich. 🍁
Passend dazu lese ich bei Regula vom Herbst-Handarbeitsbingo und entschließe mich, daran teilzunehmen, auch wenn es bereits am 1. September begann und ich schon wieder mal spät dran bin. Letztes Jahr habe ich aus eben diesem Grund auf die Teilnahme verzichtet. Diesmal ist das anders. Bis 24. November habe ich noch Zeit, und ich denke, das eine und das andere Kreuz werde ich setzen können, auch wenn es vielleicht nicht zu einer kompletten Reihe reichen wird. Egal, mitmachen zählt.
Den Vormittag verbringe ich damit, meine Demo-Kassen wieder in Gang zu bringen. Wie kann denn diese Kasse den Drucker vergessen? Den hat doch keiner gelöscht. Oder doch?
Nach langem Suchen haben wir den Treiber gefunden. Leider ist der Drucker sehr langsam und mit dem Barcode klappt auch etwas nicht. So muss ich morgen doch den Telefon-Support in Anspruch nehmen. Hoffentlich können die mir helfen. Hach.

Ich wünschte, es wäre nicht so grau draußen. Das drückt mir gleich wieder auf’s Gemüt.

Als ich beschließe, mal für 5 Minuten völlig abzuschalten, lese ich Georgs heutigen Beitrag. Das darf ich, denn ich habe {wieder einmal} die Mittagspause durchgearbeitet. Da müssen diese 5 Minuten einfach drin sein. Die Geschichte zaubert mir ein Lächeln und ich fühle mich gleich viel besser.
Als ich mich danach wieder an meine nicht so richtig funktionierende Kasse setze, habe ich eine Idee. Das Dilemma begann ursprünglich mit einer fehlerhaften Datensicherung. Beim Versuch, den Fehler zu beheben, stellten sich immer neue andere Fehler ein. Nun krame in den Datenbanken, bis ich eine Sicherung finde, von der ich definitiv weiß, dass danach noch alles fein war. Unter Zittern und Bangen spiele ich diese Sicherung wieder ein. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder hilft es oder es geht danach gar nichts mehr. Eine Minute Luftanhalten… die Kasse fährt wieder hoch. Noch ein Test… Hurrrraaaaa!!!
Mein Tag ist endgültig gerettet.

Das Gegenteil von Hitzefrei…

…heute haben mich die Kollegen sauber ausgetrickst.
Das ging schon am Freitag los, als ich wegen Arbeitszeitverlagerung und Hitzefrei um 14 Uhr Feierabend gehabt hätte. Der Kollege, der für heute 11 neue Leute anmelden wollte und mit einer anderen Person {die auch 14 Uhr Schluss hatte} noch ein Gespräch führen musste, tauchte erst 13.59 Uhr in der Firma auf. Sehr schön. Dann hat er das Gespräch geführt und dann hatte er noch für mich einiges zu tun. Wohlgemerkt nach meinem Feierabend und nachdem alle anderen schon gegangen waren. Und das zum Freitag.
Und heute setzte sich das fort. Wir haben ja immer noch Arbeitszeitverlagerung, also fing ich wieder früh an. Der Kollege hatte aber nicht daran gedacht, den 11 Neuen etwas von dem früheren Arbeitsbeginn zu sagen. Die fingen normal an und müssen entsprechen lange bleiben. Betreuen muss ich sie. Also muss ich auch länger bleiben. Toll, oder?
Ich bekomme pro Tag maximal 8 Unterrichtseinheiten bezahlt, leiste aber, wegen eines Fehlers in der Pausenzeitberechnung, ohnehin täglich 9 UE und nun darf ich unbezahlt auch noch länger bleiben. Das stinkt mir. Am liebsten würde ich ihm sagen, dass er sich in die Klasse setzen soll. *grrrr*

Eine Frage der Sicht

In einem Text von Stoppok heißt es: Aufgaben lösen oder nicht, keine Frage der Cleverness, eher der Sicht.
Daran musste ich breits gestern in der Frühe denken, als ich das Haus verließ und ein sanfter warmer Wind unter strahlend blauem Himmel mich in Empfang nahm. Der erste Gedanke war freilich: Jetzt müsste man Urlaub haben!
Der nächste Gedanke hätte sein können, dass stattdessen Montag ist und eine ganze lange Arbeitswoche vor mir liegt und ich deshalb vielleicht frustriert bin. War ich aber nicht! Denn genau in dem Moment kam mir diese Textzeile in den Sinn und die Idee, einfach mal für ein paar Stunden hinzugehen und meine Arbeit zu tun… und dann wäre irgendwann Feierabend, den ich im Bad im kühlen Wasser verbringen wollte. Ich fand das eine angenehme Aussicht. Und schon war der Arbeitstag bei 32°C nicht mehr ganz so schlimm.
Am Ende hatte ich dann gar keine rechte Lust auf Schwimmen. Erst schon, aber als selbst im "kalten Becken" das Wasser sehr lau war und außerdem ziemlich voll, gefiel mir das nicht so recht. Vielleicht lag es auch nur daran, dass ich sehr müde war. Ich bin irgendwie immer müde.
So ging ich früher als geplant, auch früher als sonst aus dem Bad weg und fuhr noch in den Garten. Dort kamen verschiedene Besucher zum Sohn, so dass ich nicht viel Ruhe hatte. Aber zu meiner Freude kam auch Sylvana.
Man könnte es vielleicht als Nachteil betrachten, dass ich wieder erst Mitternacht zu Hause war und damit die Nacht wieder weniger als fünf Stunden Schlafenszeit bereit hielt. Ja, könnte man so sehen. Aber ich wollte keinen Nachteil sehen. Ich sah nur die herrlich warme Sommernacht und freute mich darüber, ohne daran zu denken, wie müde ich vielleicht am nächsten Tag wieder bin.
Tja, die Frage der Sicht eben…

Und am Dienstag gab es Hitzefrei…
…naja, nur eine halbe Stunde. Aber der Mensch freut sich.