Komprimiert
Guten Morgen. Kennt ihr das Gefühl, viel zu viele Aufgaben in einem viel zu engen Zeitrahmen erledigen zu müssen oder zu wollen?
Man weiß, es geht nicht. Es passt nicht. Man versucht es trotzdem, weil man eben will.
So fühlte sich meine Woche an.
Samstag 22. Februar 2025
Dieser Tag war noch ruhig. Am Morgen brachte ich RoHen zum Zug, nahm noch einmal Glasmüll mit, weil es lustig ist, den am Bahnhof zu entsorgen. Die Container sind im Boden eingelassen, selbst für solche Zwerge wie mich {1,54 m} gut erreichbar und vor allem, sie sind leise. Man hört es kaum, wenn die Gläser in den Behälter purzeln.
Beim Gemüsemann gab es Äpfel und Clementienen und dann wurde daheim noch ein wenig herumgewuselt.
Sonntag 23. Februar 2025
Der Sohn war zum Frühstück da.
Bei strahlendem Sonnenschein lief ich zum nahegelegenen Kindergarten, um meine beiden Stimmen abzugeben. Hat nichts genutzt. Naja. War klar, aber ich habe es wenigstens versucht.
Am frühen Nachmittag kam der Jürschn, nahm den Sohn mit auf sein Dorf, damit auch er noch seine Stimmen abgeben konnte. Dann fuhren wir auf ein anderes Dorf zum Kaffeetrinken, das diesmal ein kleines Arbeitsessen war.
Lange schon hatte ich ihm vorgeschlagen zu bloggen. Es würde zu ihm passen. Er könnte seine Gedichte und seine teils sehr witzigen Geschichten verbreiten. Er wollte nie. An diesem Sonntag jedoch kam er auf die Idee, es könnte gut sein, einen Blog zu haben. Kümmerst du dich da mal drum?
Ähm, ja.
Montag, 24. Februar 2025
Am Morgen flogen WA-Nachrichten hin und her. Auch dienstliche.
Der Sohn kam auf ein Käffchen, die Waschfee grummelte.
Ich hätte es gern langssam angehen lassen, schließlich hatte ich frei. Doch dann kamen die Anrufe aus der Firma. Ein Dies und ein Das und ein kümmerst du dich drum?
Ähm, ja. Ich frage mich allerdings, wieso? Wer bezahlt mir das denn, dass ich mich dauernd kümmere? Keiner!
Am Abend Hilfestellung beim Formatieren einer Hausarbeit. Und dann der Anruf von Jürschn. Hast du für meinen Blog schon was erreicht?
Dienstag, 25. Februar 2025
In aller Frühe los zur Tram. Dann hatte ich 45 Minuten Strickzeit. Da ich an der Endhaltestelle einsteige, bekomme ich immer einen Sitzplatz und kann die Fahrzeit sinnvoll nutzen.
Die 10 Unterrichtseinheiten waren straff gefüllt und besonders anstrengend, weil die Technik auf den Geräten der Teilnehmer nicht lief, wir somit keine Übersetzung hatten, und ich dann meinen Vortrag in Englisch, Rumänisch und Arabisch übersetzen musste. Ich ging dann dazu über, gleich in Englisch vorzutragen, damit ich Zeit spare und nur die rumänische und arabische Übersetzung brauchte. Die kurzen Pausen nutzte ich für den Tüddelkram für die Kollegen. Nebenbei installierte ich noch diverse Apps auf zwei Tablets, die die Firma zwar angeschafft, aber nicht eingerichtet hatte. Das wäre Aufgabe der IT, aber die sitzt weit entfernt auf der anderen Seite des Landes. Die Kolleginnen vor Ort meinten, sie könnten das nicht, sei auch nicht ihre Aufgabe. Damit hatten sie natürlich recht. Meine Aufgabe ist das erst recht nicht. Ich bin Trainer und auch noch extern. Ich dürfte das gar nicht. Aber ich wollte die Tablets für meine Teilnehmer nutzen, also, was blieb mir übrig?
Gegen Mittag kam auch noch eine Nachricht, die meine Bemühungen vom Montag Abend zunichte machte. Ich bekam jene Hausarbeit noch einmal zugeschickt. "Ich hab da noch ein paar Seiten eingefügt." Natürlich unformatiert. Als endlich Feierabend war, verpasste ich ganz knapp meine Bahn. Die nächste fuhr 20 Minuten später. In der Hauptverkehrszeit. Egal. Es war halbwegs schönes Wetter und ich hatte Zeit, zur Ruhe zu kommen. Zum Stricken war ich zu müde, also nutze ich die Fahrzeit zum lesen. Dann schnell noch zur Tanke, denn mein Paket, das für Mittwoch angekündigt war, lag schon zur Abholung bereit. Ein Geschenk von RoHen. Es tat mir so gut. Ich presste den Karton an meine dicke Brust und war glücklich.
Daheim kochte ich schnell ein paar Buchstabennudeln. Ich hatte noch nichts gegessen und mir nicht die Zeit genommen, Brot zu kaufen. Außerdem braucht der Mensch doch etwas Warmes. Nach dem Essen schrieb ich der Schwester noch ein paar Nachrichten. Dann fiel ich um.
Eine Stunde später rappelte ich mich wieder auf, zog meinen dicken Kuschelpullover an, weil ich mich fröstelig fühlte und hockte mich an den Rechner. Ich vergewisserte mich, dass es von der Hausarbeit inzwischen nicht noch eine dritte Version gab und begann mit der Formatierung. Wenn man mit Formatvorlagen arbeiten könnte, ginge das schnell. Aber wenn alles in Standard geschrieben ist und außerdem die Vorgaben der Schule von Leuten geschrieben wurden, die … naja. Dann dauert das eben seine Zeit. Zwischendurch musste ich mich noch mit der Verfasserin kurzschließen, weil ich der Meinung war, dass es einen Fehler in der Struktur gegeben hatte. Die Abbildungen befanden sich nicht im Text. Dort gab es nur Zahlen und am Ende der Arbeit ein Abbildungsverzeichnis, in dem man dann die Bilder fand. Ich fand, dass dadurch die Lesbarkeit der Arbeit deutlich verschlechtert wurde, weil man jedes Mal, wenn man eine Abbildung betrachten wollte, erst bis zum Ende blättern musste. Sie meinte aber, das sei im Schulinternen Leitfaden genauso gefordert. Ich habe jetzt gerade noch einmal nachgeschaut. IST ES NICHT. Oh Mann, jetzt kann es sein, dass die Arbeit schlecht bewertet wird, weil dies natürlich ein krasser Formfehler ist. Ich hatte aber an jenem Abend nicht mehr die Kraft, mich durchzusetzen.
Mittwoch, 26. Februar 2025
Wieder Schule, wieder Strickzeit in der Bahn. Wieder Probleme mit der Übersetzung. Diesmal lag es nicht an der Technik, sondern an der Bereitschaft der Teilnehmer. Diese wollten sich "berieseln" lassen und ich hatte wieder die doppelte Arbeit. Diesmal brauchte ich zum Glück nur Englisch und Rumänisch, weil der Bulgare meinte, er verstünde gut genug Englisch, das ginge schon. Ob das so gut ist? Die Leute wollen hier in Deutschland arbeiten und sie werden regen Kundenkontakt haben. Da sollten sie doch auch deutsch sprechen. Finde ich. Naja.
13 Uhr hätte ich Schluss gehabt, 12:50 Uhr rief PesTör an, sie stünde vorm Haus. 14 Uhr konnte ich dann endlich los, weil die Kollegin bis dahin noch mit der {weit entfernten} IT-Abteilung korrespondierte wegen meines Online-Einsatzes nächste Woche.
Endlich bei PesTör angekommen, gab es erst einmal super leckeres Mittagessen. Danach begann unser privater Computerkurs. Bildbearbeitung. Zwischendurch rief der IT-ler noch einmal an, erklärte mir etwas, das ich am Abend zu Hause ausprobieren sollte. Später brachte PesTör mich heim.
Ich war zu nichts mehr fähig. Einfach nur kaputt.
Donnerstag, 27. Februar 2025
Was der IT-ler mir erklärt hatte, probierte ich am Morgen aus. Und siehe da, es funktionierte. Dann rief die Kollegin Wirbelwind an. Das Gespräch dauerte fast anderthalb Stunden, so viel war noch zu klären. Später schloss ich mich mit dem Sohn kurz. Man hat ja gelegentlich auch noch privaten Bürokrams zu erledigen. Und wieder ein Dies und ein Das…
Am Abend hatte ich endlich Ruhe, um RoHen anzurufen. Er hatte keine guten Nachrichten. Sein Vater liegt im Krankenhaus und es geht ihm überhaupt nicht gut. RoHen hat Zweifel, ob das wieder gut wird. Trotzdem war es schön, seine Stimme zu hören. Wer war denn das, der neulich so begeistert war von dieser Stimme? Ich glaub PesTör.
Freitag, 28. Februar 2025
Es geht auf’s Wochenende zu. Es sollte ruhiger werden. Stattdessen begann der Tag erst einmal mit einer Unpässlichkeit. Zwischen 5:30 und 6:30 war ich ständig am Laufen. Dann nickte ich sogar noch einmal kurz ein, um bald darauf vom Telefon geweckt zu werden. Die Firma konnte es noch nicht sein. Da beginnt man frühestens halb acht.
Es war der Sohn. Wollen wir das nun so machen, dass du mich abholst?
Schnell ins Bad, dann eine halbe Tasse Kaffee. Dann los.
Der Sohn brachte eine Kiste mit Unterlagen in meine Wohnung. Ich brachte ihn zum Glascontainer {zu dem am Bahnhof} und dann noch zu seinem Fahrrad. Weiter ging es zum A-Markt, wo ich endlich Brot kaufte. Und Milch. Und Dinge, die ich nicht unbedingt gebraucht hätte, wie zum Beispiel Hackfleisch.
Ich war erst gegen Mittag wieder zu Hause. Während ich noch die Einkäufe verräumte, rief die Weinkönigin an. Ich ließ mich darauf ein, was zur Folge hatte, dass ich dann überhaupt keine Lust mehr hatte, mich an den Rechner zu setzen und Bürokrams zu erledigen, der wieder mit der Firma zu tun hatte. Da ich dann aber doch am Rechner saß, gönnte ich mir den Freitagsfüller. Dann begann ich, Mails der Kollegin zu beantworten und Rechnungen zu schreiben, bis die Hexe anrief. Es war inzwischen Nachmittag und irgendwie war die Luft raus.
Dann fiel mir mein 12tel Blick ein, den ich noch nicht verbloggt hatte. Und dann dümpelte ich nur noch herum, was zur Folge hat, dass ich am Wochenende wieder Bürokram zu erledigen habe. Und eine Überweisung. Die darf ich nicht vergessen.
Heute
Ob ich Lust haben werde, zum Gemüsemann zu fahren, weiß ich noch nicht so genau. Vielleicht sollte ich das tun, schon, um mal rauszukommen.
Ansonsten sind da noch: die Überweisung, die beiden Rechnungen, eine Nachricht an die Arbeitsagentur. Obwohl sie mir keine Leistungen gewähren, wollen sie über meine Einkünfte informiert werden, damit sie diese gegenrechnen können. Hä? Ich sollte mich da wieder abmelden. Das ist doch alles unsinnig. Aber wahrscheinlich zielt diese Vorgehensweise genau darauf ab, dass man die Nerverei satt hat und auf die Leistungen verzichtet, obwohl man Anspruch hätte.
Dann ist da noch die neue Kiste mit den alten Unterlagen, die ich sortieren muss.
Und dann ist ja eigentlich auch noch Wochenende.
Genau deshalb schaue ich jetzt erst einmal bei Andrea vorbei. Schließlich möchte ich wissen, was ihr in der letzten Woche erlebt habt.
Habt alle ein wunderfeines Wochenende.
Eure Mira
Gebloggt in dieser Woche
Samstag: Samstagsplausch {22.02.2025}
Sonntag: –
Montag: Der 09. Montag
Dienstag: –
Mittwoch: –
Donnerstag: –
Freitag: Freitagsfüller am 28. Februar 2025
12tel Blick
Eine ziemlich volle Woche war das. Und von hier gedrückte Daumen für RoHens Papa.
Diese Miniosterglocken sind echt der Hit (hab auch grad welche.. )
Bitte ausruhen nicht vergessen. *freundliche Erinnerung*
Liebe Grüße
illy
Na, da sagst du was. Ausruhen! Was ist denn das?
Naja, ganz so schlimm ist es nicht, ich werde mich schon bissel ausruhen können in der kommende Woche. Vollgepackt ist die zwar auch, aber RoHen kommt. Er wird schon darauf achten, dass ich mir Pausen gönne.
Und du ruh dich auch aus und mach nicht zuviel. Immerhin hast du Urlaub.
Liebe Grüße
Mira
Heisst es nicht, Eile mit Weile? Also zuerst absitzen und dann erst los. Das müssen wir lernen. Aber es sieht doch so aus, als hättest du alles geschafft.
Liebe Grüsse von Regula
Ja, das Meiste habe ich geschafft. Ein paar kleine Dinge sind für das Wochenende noch übrig.
Die bekomme ich aber auch noch hin.
Liebe Grüße
Mira
Guten Morgen, deine leuchtend gelben Narzissen sind einfach ein stimmungsvoll schöner Eyecatcher. Genau richtig in diesen trüben Tagen. Alles andere muss ich nochmals genau lesen… jetzt ruft zunächst die Pflicht.
Liebe Grüße von Heidrun
Ja, die Narzissen tun mir gut. Die hat RoHen mir letzte Woche geschenkt, da hatten se noch nicht mal Knospen. Und jetzt sind sie so schön.
Liebe Grüße
Mira