Ärger im Paradies

Oder
Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben…
Da hatte ich doch vor ein paar Wochen damit begonnen, für meine Freundin GabhÄu Einschlafgeschichten aufzunehmen und fand das sehr insprierend. Selbst nutze ich die Einschlafmeditationen von Marco Neumann oder Mentalreisen. Da hatte ich schon mal überlegt, ob ich den beiden vielleicht meine Geschichten anbieten soll, damit sie diese vortragen. Ihre Stimmen gefallen mir so gut.
Tja, und dann meinte GabhÄu, sie freue sich immer so sehr, wenn ich ihr Sprachnachrichten sende. Sie höre meine Stimme so gern. Daraus entstand dann die Idee, immer mal eine Einschlafgeschichte für sie aufzusprechen. Daraus wiederum entstand der Gedanke, vielleicht doch mal mit einem Podcast zu starten und meine eigenen Geschichten zu präsentieren.
So beschäftigte ich mich mit Podcasts und dummerweise habe ich das wohl im Gespräch mit einem Kumpel erwähnt {Freund möchte ich ihn nicht nennen, weil er sich oft nicht wie ein solcher verhält}.
Dieser Kumpel, nennen wir ihn JoT, schrieb mir eine Nachricht, ich solle mich dringend melden. Ich rief ihn an, weil ich dachte, es sei etwas passiert und er brauche vielleicht Trost.
Doch nein, er wollte mit mir über ein Projekt sprechen, das er sich ausgedacht hatte.
Ich habe mir überlegt, wir sollten ein gemeinsames Projekt aufbauen. Ein Prokrat. Also ein Prokrast.
Du meinst einen Podcast.
Ja, genau, ein Postcast. Wir nennen das Geschichten am Spinnrad. Da kommen dann unsere Geschichten und Gedichte rein. Und das, was ich zur Zeit mache. Ich hatte dir doch heute schon ein Gedicht geschickt.
Ähm, ja, aber das ist aus dem Struwwelpeter. Das kannst du nicht einfach verwenden.
Das ist älter als 80 Jahre. Das darf ich nehmen.
Mach, was du denkst {macht er sowieso}, aber wenn du nicht ausschließlich eigenes verwendest, bin ich raus.
Nur mit meinen eigenen Gedichten bekomme ich den Postcast nicht gefüllt. Und deine Geschichten können wir nicht nehmen. Die sind zu lang. So ein Postcast sollte nicht länger als 5 bis höchstens 10 Minuten sein.
Es ging noch eine Weile hin und her, während er versuchte, mir seine Vorstellungen unseres gemeinsamen "Postcasts" aufzuzwingen. Es sollte später Gespräche geben, Interviews, Veranstaltungsaufzeichnungen. Ich versuchte, ihn zu bremsen, indem ich ihn darauf hinwies, dass dafür einiges an technischer Ausstattung nötig sei. Meinen Freund Lutz hätte ich darum bitten können, doch dieser weilt nicht mehr bei uns. So fällt mir nur noch ein anderer Freund ein, den ich fragen könnte, von dem ich aber nicht weiß, ob er noch über entsprechende Tontechnik verfügt.
Ach, den fragen wir da nicht. Ich würde das mit XXXX XXXX machen.

Ich habe mich so über JoT aufgeregt, dass ich die Diskussion abbrach.
Meine Aufreger:
Der erste ist unsinnig, weils mir egal sein könnte, aber ich finde, wenn man schon Podcasts produzieren und damit an die Öffentlichkeit gehen will, dann sollte man wenigstens wissen, dass diese weder Prokast, noch Prokrast heißen und auch nicht Postcast.
Der zweite wiegt viel schwerer. Geschichten am Spinnrad ist mein Format. Seit rund 15 Jahren! Und jetzt kommt der daher und will seinen "Postcast" Geschichten am Spinnrad nennen. Was, bitte, haben von Heinrich Hoffmann oder von Rilke geklaute Gedichte denn mit meinem Spinnrad zu tun?
Der dritte Aufreger ist, dass er mir dieses gemeinsame Projekt vorschlägt, in dem ich die Arbeit haben soll, mich um die Aufnahmen und alles kümmern, sie erstellen und hosten muss, während er die Inhalte bestimmt, die gesamte Vorgehensweise und ich da nicht einmal mitreden darf.
SO NICHT!!!

Ach, und XXXX XXXX ist Profi. Er wird sich bestimmt nicht unentgeltlich vor JoTs Karren spannen lassen.
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