Meine Oma sagte immer: Schaltjahre sind Katastrophenjahre und ja, für mich war dieses Jahr eine einzige Katastrophe.
Missliches
Traurig begann das Jahr, als wir der Mutti das letzte Geleit geben mussten.
Stressig und ebenfalls traurig war das Räumen der Wohnung, in der ich aufgewachsen bin und in der die Mutti mehr als 50 Jahre gewohnt hat. Der Sohn hat diese Arbeit im Wesentlichen übernommen, aber ich musste ja auch immer wieder hin und sagen, was wir aufheben wollten, versuchen, der Schwester, der Nichte noch Gutes zukommen zu lassen. Die Mutti hatte ausschließlich schönes und wertvolles Zeug. Letzten Endes zerrten die Fahrten zum Wertstoffhof, wohin wir das bringen mussten, was niemand mehr wollte, an meinen Nerven, an meiner Seele.
Zeitgleich musste ich meine eigene Arbeitsstelle abwickeln, auflösen. Da hing die Verantwortung ganz allein auf mir. Der Chef hatte sie auf mich abgewälzt. Sie machen das schon! Ja, freilich. Ich habe gemacht. Ich habe auch gekonnt. Aber was das mit mir gemacht hat, so rein seelisch. Alles kaputt machen, was man sich in Jahren aufgebaut hat und dann auch noch in dem Wissen, dass man danach keinen Job mehr hat. Ende März war das dann alles vorbei.
Jobs
Tja, also, mein geliebter Job im Spielzeugland ging sang- und klanglos zu Ende. Der Chef in L. meinte, ich sollte mich bei der Virtuellen Akademie melden. Die Chefin dort meinte, sie freue sich auf meine Mitarbeit. ABER, es gab da noch einen Einsatzleiter, und der wollte mich nicht haben. Wollte mich erst testen. Und ohne jegliche Einarbeitung lief dieser Test mehr schlecht als recht, weil ich die neue Plattform, die seit einem halben Jahr verwendet wird, eben nicht kannte. Chic wäre gewesen, wenn ich einen Tag bei einem Kollegen hätte hospitieren können. Das hätte vollkommen genügt, das sah ich später. Aber erst einmal war der Job weg. Allerdings ließ ich mich nicht ganz so abspeisen, handelte aus, eben diesen einen Tag bei einem Kollegen mitzuarbeiten und mich danach noch einmal zu melden.
Zeitgleich schlug mir der Chef vor, in Cottbus zu arbeiten. In meinem "alten" Job und in Festanstellung. Das nahm ich natürlich an. Dumm nur, dass ich in CB ankam und dort von einem anderen Chef, der dazwischengeschaltet war, nun einen Honorarvertrag bekam und diesen auch nur für 5 Wochen. Spinnt der? Mit einem 5-Wochen-Vertrag kann ich mir keine Wohnung in CB anmieten. Der Vertrag würde mindestens ein Jahr laufen und wenn mein Honorarvertrag nicht verlängert würde, hinge ich dann ohne Einkommen in CB. Dass ich in CB sofort einen neuen Job gefunden hätte zu deutlich günstigeren Conditionen, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Und da zu dieser Zeit auch meine gesundheitlichen Probleme schon begonnen hatten, ließ ich den Vertrag auslaufen und fragte auch nicht nach einer Verlängerung.
Aushilfsweise als Urlaubsvertretung holte mich der Leipziger Chef für ein paar Tage zurück nach Le. Da sprachen wir auch über diesen missglückten Vertrag für CB und es stellte sich heraus, dass der Leipziger Chef völlig andere Konditionen für mich vorgeschlagen hatte, als der andere Typ dann umgesetzt hatte oder auch noch umsetzen wollte. Auch der Job selbst sollte ein ganz anderer sein. Ich sollte laut Leipziger als Dozentin eingesetzt werden, der andere wollte, dass ich Vertrieb mache. DAS kann ich nicht. Ich bin Dozentin mit Leib und Seele, aber kein Vertriebler. Der Leipziger meinte dann: Sagen Sie dem, dass Sie nicht zurückkommen.
Von da an wurde ich wieder in Leipzig eingesetzt, auch auf Honorarbasis, aber zu deutlich besseren Konditionen. Diesen Auftrag habe ich immer noch, aus gesundheitlichen Gründen seit August auch virtuell. Das ist wieder eine andere Plattform, zu der ich eine Einarbeitung in Form einer gedruckten Anleitung bekam. Das reichte vollkommen. Und diese andere Geschichte, bei der ich beim Test damals nicht klargekommen war, die habe ich mir in Cottbus einmal angeschaut. Einmal. Habe mich soweit durchgeklickt, wie ich ohne spezielle Zugangsdaten für CB kommen konnte und wusste dann, worauf es ankam und was ich hätte tun müssen. Ein halber Tag Einarbeitung hätte also vollkommen genügt. Aber nun. Es ist anders gekommen. Und es ist gut so.
Gesundheit
Das Dilemma begann Anfang April mit einer Entzündung, die ich allein nicht in den Griff bekam, so dass ich zur Ärztin ging. Sie verschrieb mir Antibiotika, die nicht anschlugen und eine Salbe, die ebenfalls nicht wirkte und schickte mich zu einem Minieingriff ins Krankenhaus. Ein Eingriff, der normalerweise ambulant gemacht wird, was wegen meines damaligen Gewichts jedoch nicht möglich war. Also bekam ich eine Einweisung, um nach der OP noch eine Nacht zur Beobachtung dazubleiben. Was soll ich sagen? Die Ärzte im Klinikum schafften es, diesen Routineeingriff zu verpfuschen. Sie schnitten an der falschen Stelle und viel zu tief. Nach der Beobachtungsnacht sagte mir eine Schwester Sie gehen heute nicht nach Hause. Nicht nach dieser OP. Eine Stunde später war ich entlassen. Die Schwester wollte mich nicht gehen lassen und vergewisserte sich erst noch einmal, ob ich wirklich heim gehen sollte. Ja, sollte ich. Als ich zur Kontrolluntersuchung bei meiner Ärztin war, rief diese erst noch einmal in der Klinik an, weil sie mit dem seltsamen Befund nichts anfangen konnte. Dabei stellte sich dann heraus, dass "etwas schief gegangen" war. Sie erklärte mir auch, was. Und es musste ein neuer Termin vereinbart werden, um die OP zu wiederholen. Diesen konnte ich dann nicht mehr wahrnehmen, weil inzwischen andere schlimme Dinge geschehen waren. Nachdem die Bauchschmerzen, die ich infolge der OP hatte, endlich {nach mehreren Wochen} abgeklungen waren, hatte ich plötzlich mit Rückenschmerzen zu kämpfen. Erst ab und zu mal, dann heftiger und ständig, bis ich mich am 26. Juni gar nicht mehr bewegen konnte und mit dem Notarztwagen ins Klinikum nach Anklam gebracht wurde. Was mir da widerfuhr, war der Gipfel ärztlicher Fehlleistungen. Fauchte mich dort der Chefarzt an, ich sei selbst schuld an meinen Beschwerden, wer so fett sei wie ich, müsse sich über Rückenschmerzen nicht wundern. Außerdem hasse er es, dass Leute in meinem Zustand überhaupt verreisen und er solle nun in seinem kleinen Krankenhaus die Probleme lösen. Das könne er nicht!
Hinzu kam, dass er mir nicht glaubte, dass ich Rückenschmerzen habe. Sie hatten im Labor hohe Entzündungswerte festgestellt und der gute Mann war der Meinung, ich hätte eine Nierenbeckenentzündung. Schließlich sei er der Arzt und ich könne das gar nicht beurteilen, woher die Schmerzen kämen.
Direkt falsch behandelt haben sie mich nicht, denn sie haben mir Antibiotika verpasst, wodurch die Entzündungswerte zurückgingen. Das war schon erstmal gut. Nur leider nicht ausreichend. Was sich im Nachhinein aber als Glücksfall herausstellte, denn in diesem Krankenhaus hätte ich wohl niemals die gute Behandlung bekommen können, die später notwendig war. Nach drei Wochen wurde ich mit leichten Schmerzen und immer noch nicht zufriedenstellenden Entzündungswerten entlassen. Ich fuhr heim und ging zu meinem damaligen Hausarzt, der genau gar nichts unternahm. Eine Krankschreibung für eine Woche hätte ich bekommen können, doch da ich selbständig bin, hätte die mir nichts genutzt. Nach Ablauf dieser Woche ging mein Hausarzt erst einmal für vier Wochen in den Urlaub und seine benannte Vertretung hatte einen Zettel an der Tür, dass ihre Praxis geschlossen sei. Meine Schmerzen wurden wieder schlimmer, aber in unserem kleinen Ort war kein Arzt aufzutreiben, an den ich mich hätte wenden können. Alle hatten gleichzeitig Urlaub. Ich schleppte mich, vollgepumpt mit Schmerzmitteln, zur Arbeit. Heute weiß ich nicht mehr, wie ich das überhaupt ausgehalten habe. Der Mann meiner Kollegin ist Arzt. Sie hatte ihm geschildert, wie es mir ging und er hatte, obwohl er mich nie gesehen hatte, eine Vermutung und bat sie, mir auszurichten, ich solle mich schleunigst in die Notaufnahme begeben. Das tat ich, als ich am 1. August in meinem damaligen Arbeitsort Torgau nicht mehr aus dem Auto aussteigen konnte. Ich hangelte mich auf dem Weg zum Eingang des Krankenhauses an einem Zaun entlang, Latte für Latte. Dort nahm mich eine Schwester in Empfang und stütze mich bis zur Aufnahme und ab da war ich endlich in guten Händen und am nächsten Tag schon im OP. Von da an ging es bergauf. Sehr, sehr langsam zwar, aber immerhin. Nach drei Wochen Krankenhaus fand ich hier einen guten Hausarzt, denn zu dem anderen wollte ich nicht mehr gehen. Und ich fand einen sehr guten Orthopäden, der sich noch immer sehr gut um mich kümmert. Noch bin ich nicht wieder ganz fit, aber es wird besser. Oh ja.
Erfreuliches
Und damit sind wir bei den guten Dingen angekommen, die es in diesem Jahr zum Glück auch gab.
Anfang Januar gab es im Kunstwerk in Jena Kunst und Küche, eine Veranstaltung, bei der ich Dani wiedersah. Ich hatte sehr große Freude daran.
Tolle Konzerte haben wir erlebt. Im April war ich mit der Hexe in Halle bei Il Civetto. Für die Jungs hatten wir auch nochmal Karten für Jena im August. Da mussten die Hexe und RoHen allein hingehen, denn ich lag gerade nach meiner OP auf Intensiv. Aber die Hexe hat fotografiert und Grüße mitgebracht.
Das wundervollste Konzerterlebnis für mich war das Hafenfest in Kamp. Der Link führt zurück ins Jahr 2022 und vermittelt einen kleinen Eindruck.
Zu Weihnachten hatten wir eine wunderschöne Reise nach Franzensbad. Nur RoHen und ich. Es war sehr erholsam, die Behandlungen taten mir sehr gut. Und, nunja, ich habe tatsächlich das Gefühl, dass es mir seitdem deutlich besser geht. Körperlich.
Gute Wünsche
Tja, das war es nun, mein Jahr 2024. Nicht so toll, da ist Raum für viel mehr Schönes im Jahr 2025. Was ich mir dafür ausgedacht habe, erzähle ich euch in einem neuen Beitrag.
Jetzt wünsche ich euch allen erst einmal einen friedlichen Jahreswechsel und alles erdenklich Gute für das kommende Jahr.
Eure Mira
Liebe Mira,
ich wünsche Dir für 2025 alles Gute. Auf das es mit Deiner Gesundheit weiter aufwärts geht, Du viele Aufträge bekommst und viele schöne Dinge erlebst.
Liebe Grüße
Karin
Vielen liebeb Dank.
LG Mira