Samstagsplausch {31.08.2024}

Guten Morgen ihr Lieben
5:45 Uhr und es ist noch dunkel, beginnt gerade mal vorsichtig zu dämmern. Ich habe mir einen Milchkaffee gemacht und melde mich heute endlich wieder einmal zum Samstagsplausch bei Andrea.

Ich möchte euch etwas zeigen
Diese wunderschöne Karte holte der Jenaer Anfang der Woche aus dem Briefkasten. Ich hatte Angst vor dessen Inhalt. Das hab ich manchmal. Und so ging er eben die Post holen und meinte, mit dem grünen Umschlag in der Luft herumwedelnd: Es ist etwas Schönes! Jaaaa!
Apropos Jenaer: Er bekommt jetzt endlich einen Namen, damit dieses Herumgeeiere zwischen Jenaer, Schatz, Mann mal aufhört. Ab sofort nenne ich ihn RoHen. Das passt zu ihm.
Und nun zurück zur Karte. Diese hat KarinNettchen gebastelt und mir gesendet. Und ja, die Freude darüber trägt zu meiner Genesung bei, besonders auch, weil ich mir noch im Krankenhaus die Zeit damit vertrieben habe, mir auszumalen, wie ich meinen Kalender in Zukunft gestalten kann und dass man mit dem gleichen Zubehör auch Karten gestalten könnte. Das Zubehör ist noch nicht hier eingetroffen, so dass ich noch nicht beginnen konnte, aber ich kann sowieso noch nicht so lange "freihändig" sitzen, was ich beim Basteln ja müsste. So passt diese feine Karte genau zu meinen Träumen und Gedanken und ist mir eine sehr große Freude.
Danke liebe KarinNettchen.

Gesundheit
In dieser Woche habe ich große Fortschritte gemacht. Es ist schon erstaunlich, wie froh man auch über Kleinigkeiten ist, die man wieder kann. Zum Beispiel im Sitzen so weit bücken können, dass ich mir die Socken wieder allein anziehen kann. {Im Stehen wird das noch lange nicht wieder gehen.} Oder beim Laufen in der Wohnung schon wieder genug Balance zu haben, dass ich meine Kaffeetasse wieder selbst auf den Balkon tragen kann. Vom Bett oder vom Balkonsessel aufstehen können, ohne dafür ein stabiles Gerüst zum Daran-Hochziehen zu brauchen. Ja, es geht voran.

Am Mittwoch hatte ich einen Rappel. Also, den hatte ich schon zwei Tage zuvor, weil mir dieses Herumliegen und nur teilweise mal sitzen und immer das Gleiche sehen so richtig auf die Nerven ging. Da beschloss ich, solange RoHen noch hier war und mich stützen konnte, einen Spaziergang um den Block zu machen. Weil ich aber den Block vom Balkon aus auch jeden Tag sah, und weil es außerdem hier im Viertel nicht eine einzige Bank gibt, auf der ich mich während des Spaziergangs mal hätte ausruhen können, hatte ich eine verrückte Idee: Wenn ich es schaffe, ins Auto zu steigen, und das muss ich schaffen, weil ich ansonsten auch nicht zu meinen Ärzten käme, dann fahren wir ein Stück raus. Erstaunlicher Weise ging Auto fahren immer, sogar vor der OP, als ich mich überhaupt nicht mehr bewegen konnte, funktionierte das Autofahren. Ich sagte damals immer, der Autositz ist der bequemste Stuhl, den ich habe. Nun, was denkt ihr? Das Einsteigen war ein wenig tricky, aber RoHen war ja da und konnte mich stützen. Und so fuhren wir nach Machern, wo vom Parkplatz zum Schlosspark und auch im Park unzählige Bänke stehen.
Die Unterarmstütze auf der einen Seite, RoHen auf der anderen zockelte ich langsam zum Schlosspark, wo ich auf einer steinernen Bank ausruhte und den Blick ins Grüne genoss. RoHen lief herum und inspizierte die alten Bäume. Da sind nämlich ein paar besondere Exemplare dabei. Richtig erholsam war die Pause auf der Steinbank für mich nicht, weil sie keine Lehne hatte und das mit dem "freihändig sitzen" noch nicht wirklich funktionierte.
Entsprechend beschwerlich war dann der Rückweg zum Auto. RoHen musste mich sehr stark stützen und wir nutzten jede Bank unterwegs. Ich war riesig froh, als wir wieder daheim waren und ich in mein Bett konnte. Trotzdem war ich auch stolz auf mich, dass ich diesen Ausflug geschafft hatte. Aber so bald kommt das nicht wieder in Frage.

Heute
Nachher muss ich nochmal los zur Apotheke. Jedes Mal das gleiche Spiel. Sie haben "angeblich" jedes Mal nur eine Packung des Antibiotikums vorrätig und müssen die zweite Packung bestellen, so dass man jedes Mal noch ein zweites Mal hin muss, um das abzuholen. Kann das mal sein, dass es Leute gibt, für die das beschwerlich ist? Letztes Mal ist RoHen nochmal losgetrabt, aber er ist zur Zeit nicht hier und der Sohn hat gestern so lange gearbeitet, dass er es nicht geschafft hatte, bevor die Apotheke schloss. Er ist auch jetzt arbeiten, so dass ich nachher selbst nochmal los muss. Mit dem Auto natürlich, denn zu Fuß ist mir das noch viel zu weit.
Wenn ich das geschafft habe, ist Wochenende. Stickzeit auf dem Balkon und Lesezeit im Bett.

Euch allen ein schönes Wochenende.
Eure Mira

8 Gedanken zu “Samstagsplausch {31.08.2024}

  1. Die Art des Aufstehens habe ich beibehalten, wenn man das erst einmal „intus“ hat, will man es nicht mehr anders.

    Liebe Mira schön, dass du bereits ein erstes Ausfährtli unternommen hast. Autofahren war mir auch das Wichtigste. Und es ist so angenehm, das Kreuz ins Polster zu drücken.
    Wünsche dir weiterhin gute Genesung!

    1. Ja, genau. Die Autositze sind wirklich bequem. Der Oberarzt in Anlam hatte damals gesagt, ich sollte noch die Sitzheizung einschalten, auch wenn draußen 30°C herrschten. Das tat zusätzlich gut.
      Das mache ich jetzt natürlich nicht mehr. *kicher*
      Liebe Grüße
      Mira

  2. Ah ok. So ein rückenschonendes Aufstehen ist natürlich auch gut.
    Ich hatte mir vor ein paar Jahren das Schlüsselbein gebrochen.Lag dann zwei Tage im KH, dann haben die mich entlassen um mich dann drei Tage später zu operieren. Früher wäre man damit einfach im Krankenhaus geblieben.Ich kann Dir sagen diese drei Tage daheim waren die Hölle. Ich kam weder rein noch raus aus dem Bett. Als Single ist es dann echt blöde.
    Aber schön zu hören das es aufwärts geht.
    LG Karin

    1. Das kann ich mir lebhaft vorstellen, dass das die Hölle war. So ähnlich ging es mir ja in den 4 Wochen zwischen den beiden Krankenhausaufenthalten und wurde immer schlimmer. Jetzt bin ich froh, dass ich weiß, wie ich mich bewegen muss und dass ich das auch in kleinen Schritte wieder kann.
      Liebe Grüße
      von Mira

  3. Hallo Mira,
    Schön das RoHen da war und ihr mal ein bisschen ins Grüne konntet. Da geht’s einem gleich besser.Aber ich glaube Dir das Du anschließend auch froh warst, als Du Dich dann wieder lang machen konntest. Das Aufstehen ist echt nicht so einfach. Das ist das Gute an den KH-Betten, dass man da diese Galgen hat zum Hochziehen. Aber mit der Apotheke ist ja komisch, haben die denn keinen Lieferdienst? Bei uns ist das hier eigentlich Standard, das man sich die nicht vorrätigen Teile dann liefern lassen kann. Mein großes Glück ist, das zwei meiner Geschwister ganz in der Nähe wohnen, die mich in solchen Fällen unterstützen. Und dann auch mal einkaufen oder ähnliches. Ich wünsche Dir weiterhin gute Besserung und sende Dir liebe Grüße
    Karin

    1. Ja, liebe Karin, meine Stammapotheke hat früher auch geliefert. Allerdings zauberten die beim letzten Mal auch herum, weil ich inzwischen „hinter der Bahn“ wohne und dahin die Lieferung angeblich schwierig ist. So ein Unsinn, es gibt einen Tunnel, man muss nicht über den Bahnübergang, kommt also zügig voran. Naja, die machen sich das inzwischen alle einfach.
      Den Galgen am KH-Bett durfte ich gar n icht nutzen. Man hat mir dort ein rückenschonendes Aufstehen beigebracht. Zuerst auf die Seite rollen, dann die Beine aus dem Bett und dann über die Seite hochdrücken, bis man sitzt. Am Anfang war das heftig, ging dann aber immer besser. Überhaupt geht alles Stück für Stück immer besser, was mich sehr freut und anspornt.
      Liebe Grüße
      Mira

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