Samstagsplausch {29. April 2023}

Am Samstag nicht geplauscht
Und warum nicht? Weil der Samstag fast ganz der Mutti gehörte und ein kleines bisschen mir.
Die Samstage gehören neuerdings immer der Mutti und um noch ein wenig mich selbst darin unterzubringen, stehe ich spätestens 6 Uhr auf und mach ein bissel meins. Gestern ging das nicht. Zwar war ich 5.30 Uhr wach, aber ich fühlte mich nicht gut. Es grummelte in meinem Bauch und mir war übel. Das ist wohl so, wenn ich es mit dem Rumgerenne für andere übertreibe, dass mich das Körperchen dann warnt, mir Zeit für mich zu nehmen und mich dazu auch mal zwingt. Nein, nein, ich will nicht jammern. Ich bin auch bestimmt nicht wehleidig oder empfindlich. Nur manchmal kommt so ganz dicht über den Boden geduckt, dass man es ja nicht rechtzeitig bemerkt, das Zipperlein angekrochen. Wenn es mich erreicht hat, piekst es mich irgendwo und wispert: Leg dich wieder hin. Schlaf noch ne Stunde, schließlich ist Wochenende. Und wenn du nicht auf mich hörst, tue ich dir weh. Dann musst du liegenbleiben! Hihi.
Und gestern war dann so ein Morgen, an dem das Zipperlein beschlossen hatte, mich etwas doller zu pieksen. Also blieb ich im Bett und schlief doch tatsächlich bis 7.45 Uhr. Dann aber los. Nur ging wegen des Unwohlseins alles ein bissel langsamer, so dass ich wirklich nur das Nötigste schaffte, bevor ich all meinen Kram zusammen raffte und mich auf den Weg zu Mutti machte.
Sie stand "gestiefelt und gespornt" in der Tür, als ich kam. Hatte sich schmuck gemacht und öffnete mir ungeduldig die Tür.
Du hast dich ja so fein gemacht, willst du noch irgendwo hin?
Ja, na klar.
Und wohin? Hätte ja sein können, dass sie in den N-Markt oder zur Drogerie möchte.
Na, zum Griechen. Du wolltest doch mitkommen. Hast du versprochen!
Mein kleines Mütterlein, zum Griechen gehen wir doch erst 18 Uhr. Jetzt ist es halb elf. Ich will dir doch noch die Haare schön machen.
Ach ja, na dann komm mal rein.
Dann habe ich ihr die Haare gewaschen, auf Wickel gedreht und sie unter die Haube gesetzt. So war sie am Abend die Schönste. Sogar die anderen alten Damen stellten fest, dass sie die Haare schön hatte und sie erklärte stolz, dass ich das gemacht habe.
Ach, die Kleine Frau.
Zu meinem Glück und meiner Freude waren bei dem Abendessen auch Sohn und SchieTo dabei. So war ich nicht allein mit der Rentnerriege. Das tat gut.

Was gab es die Woche über?
Viel Mist!
In der Firma gibt es dauernd Streit und Missgunst. Und das nur, weil es eigentlich viel Spaß gibt.
Klingt unlogisch? Isses aber nicht. Den Spaß machen wir uns selbst, weil einige von uns beschlossen haben, dass Mürrischsein nichts besser, aber Lustigsein vieles erträglicher macht. Nur einer Person passt das nicht. Sie ist so unzufrieden mit ihrem eigenen Leben, dass sie anderen keine Freude gönnt. Also schimpft sie ständig herum. Beschwert sich bei mir darüber, dass die anderen Scherze machen. Beschwert sich über Dinge, die so gar nicht sind. Redet schlecht über jeden, der gerade nicht anwesend ist und droht mit Gewalt, falls sie erfahren sollte, dass jemand schlecht über sie redet. Leider gibt es nichts Gutes über diese Person zu sagen, so sehr ich danach auch suche, um die Situation zu entschärfen. Das beste scheint mir noch, sie in Ruhe zu lassen. Aber das passt ihr auch nicht, weil sie im Mittelpunkt stehen will. Und weil sie das mit Positivem nicht erreichen kann, fällt sie eben negativ auf. Hauptsache auffallen!

Und dann gibt es noch heftiges Ungemach, dass von außen an uns herangetragen wird. Also an eine von uns, die sich allein gegen die Willkür gewisser Behörden nicht wehren kann und deshalb viel weint. Das nehme ich mir nun auch noch zu Herzen, obwohl es weder zu meinem Job gehört, noch ich die entsprechende Spezialausbildung dafür habe.

Insgesamt macht mich das fertig. Es kostet mich viel Kraft, die ich gar nicht habe und die ich wegen meiner häuslichen Verpflichtungen auch nicht nachtanken kann, wenn ich denn dann mal ein paar Stunden Freizeit habe.

Und was mache ich nun?
Entgegen der Wettervorhersagen scheint heute Morgen doch die Sonne. Auf der Albrechtsburg ist Mittelalter. Da wollte ich letztes Jahr schon hin, bin dann aber lieber ein paar Tage länger am Meer geblieben, was mir gut getan hat.
Ja, das Meer täte mir auch mal wieder gut.
Die Nachbarn über mir staubsaugen gerade. Da wir hier im Haus alle Parkettböden haben, klingt das entsprechend gruselig. Ich bin aber nicht böse drüber, gibt es mir doch nun Gelegenheit, die Waschfee einzuschalten, die nachher, wenn sie schleudert, auch bissel Krach macht. Ja, es ist Sonntag, aber hej, unter der Woche bin ich einfach nicht dazu gekommen und klamottenmäßig ist hier gerade ein bissel Land unter.
Wahrscheinlich werde ich, während die Waschfee arbeitet, ein wenig stricken, schließlich habe ich ein Paar Verschenke-Socken auf den Nadeln, die bis spätestens Freitag fertig sein müssen sollen.

Falls die Linkparty bei Andrea noch offen ist, bringe ich diesen Beitrag noch zum Samstagsplausch.
Ansonsten wünsche ich euch allen ein schönes verlängertes Wochenende.
Eure Mira

2 Gedanken zu “Samstagsplausch {29. April 2023}

  1. Schon nach deinen ersten Sätzen dachte ich,die Mira muss dringend mal wieder ans Meer.

    In Bayern sagen wir zu Menschen wie dir „des is a Rennsau“, und das ist durchaus anerkennend gemeint.

    Liebe Mira, hoffentlich wird die kommende Woche für dich etwas relaxter.

    1. „a Rennsau“ der Begriff gefällt mir.
      Ja, liebe Barbara, da hast du wohl recht. Und wenn ich jetzt nicht zu viel verrate, ich denke darüber nach, am nächsten langen Wochenende {über Himmelfahrt} tatsächlich mal wieder hoch zu fahren in den Norden. Muss nur noch mit mir selbst klar werden, ob ich die Mutti mitnehme oder lieber nicht.
      Und hoffentlich habe ich es mir {blöder Aberglaube} jetzt nicht vermasselt, indem ich drüber geredet habe. Eieiei.

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